Fetozid

Meine Schwester ist mit Vierlingen schwanger, nach künstlicher Befruchtung.

Es wurden drei Eizellen eingesetzt , um die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit zu erhöhen.

Eine Eizelle muss sich nochmal geteilt haben.
Die Ärzte raten dazu, die Embryonen um zwei zu reduzieren, um die Chancen zu erhöhen für die verbleibenden zwei, sich möglichst lange zu entwickeln.

Vierlinge werden wohl oft als Extremfrühchen vor der 28. Woche geboren, d.h. alle haben einrn schweren Start und tragen womöglich Schaden davon.
Meine Schwester ist nierenkrank, hat nur noch eine Niere, die durch die Mehrlingsschwangerschaft gefährdet ist.
Sie will es machen lassen.
Ich begleite sie.
Es ist schwer, das zu verstehen.

Sie hat alles getan um ein Kind zu kriegen, jetzt sind es direkt vier und zwei lässt sie abtreiben.
Ich hab lange mit ihr gesprochen.

Sie sagte, sie wollte ein!!! Kind, das zweite nimmt sie gerne dazu, dann hat sich die Frage mit dem Geschwisterkind erledigt und sie muss kein weiteres Mal diese Kinderwunschbehandlung mitmachen.

Aber vier....sie sagt, sie wäre damit überfordert und will einfach keine Großfamilie.

Ich werde sie unterstützen das ist klar.
Ihr Mann ist auch geschockt und will auf keinen Fall vier Kinder, die durch eine evtl.
mögliche Frühgeburt auch noch besonders viel Fürsorge und Förderung brauchen und vielleicht Behinderungen haben...

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Ich bin selber kiwu-patientin mit zwei erfolgreichen Behandlungen und ich hab keinerlei verständnis für patientin und arzt 3 Embryonen einsetzen zu lassen,wenn man 1. eh nur ein Kind will, 2. einen Zwilling nur mal so mit dazu nimmt nach dem Motto "wenns denn sein muss" und 3. die Patientin noch chronisch krank ist. Kinder sind keine "Ware", die man beliebig bestellen und wieder abbestellen kann. Wenn ich mich bewusst für drei Embryonen entscheide (was seriöse und wirklich erfolgreiche Kliniken nur in absoluten ausnahmefällen machen) muss ich immer mit der Wahrscheinlichkeit der mehrlichsschwangerschaft mit all seinen risiken rechnen.

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Hm wenn das so liest könnte man meinen das chronisch Kranke Frauen keine Kinder kriegen dürfen...

Gut je nach Erkrankung ist das wirklich richtig und Sinnvoll. Aber ich denke das wird die Schwester wohl gut abgesprochen haben mit ihren Ärzten.

Ich hab auch Nierenprobleme und darf ein Zweites Kind Bekommen. Beim ersten wusste man nichts davon. Aber Mehrlingssachwangerschaft wäre ein viel zu großes Risiko wo über eine Minimierung nach gedacht werden muss. So hats mir meine Nephrologin erklärt.

Ich denke auch das da wohl einiges schief lief bei der Behandlung. Aber das würde ich mit den Zuständigen Ärzten besprechen.

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Nein, oje das hast du falsch verstanden. Natürlich dürfen chronisch kranke frauen Kinder bekommen,aber es ist Wahnsinn 3 Embryonen zu transferieren und dann auch noch blastos und nochdazu durch eizellspende, d.h. sie kommen von einer jungen spenderin,da ist die Wahrscheinlichkeitnoch höher, dass alle anwachsen. Habe gerade gelesen,dass es im Ausland gemacht wurde. Da wird halt vor nichts zurück geschreckt. Hauptsache man hat "erfolg". Grenzen gibt es keine.

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Alles Gute Deiner Schwester!

Ihr solltet ernsthaft darüber nachdenken, den Arzt der einer Nierenkranken 3 Embryos zurück gibt zu verklagen. Wurde Deine Schwester über die Risiken dieser Behandlung aufgeklärt?

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Es wurde im Ausland gemacht, mit einer Eizellspende.
In Deutschland hatten sie keinen Erfolg und wären jetzt Selbstzahler.
Daher sind sie ins Ausland, da zahlen sie weniger und die haben andere Möglichkeiten, da dort keine Embryonenschutzgesetze gelten.
Sie haben PID und Eizellspende in Anspruch genommen.

Ausserdem wurden die Embryonen erst nach 6 Tagen wieder eingesetzt, wenn man wirklich beurteilen kann, welche sich gut entwickeln.
Meine Schwester ist 40 und probiert es seit 10 Jahren.

Ihre Eizellen waren qualitativ nicht mehr ausreichend gut, daher die Eizellspende.

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Hallo,
ich habe eine Bekannte "um 2 Ecken", die eine ähnliche Erfahrung machen mußte (Arzt hat die stimulierten Eizellen übersehen #klatsch und den Zyklus abgeschrieben, unverhüteter GV, Vierlinge), die sich ebenfalls für diesen schweren Weg entschieden hat.

Ich finde es toll, daß Du Deine Schwester auf dem Weg unterstützt, für den sie sich entschieden hat, auch wenn es mit Sicherheit traumatisch für sie sein wird. Sie wird Deine Hilfe sicher für lange Zeit brauchen.

#blume

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Hallo Du,
es war Dir bis jetzt ganz klar, dass Du Deine Schwester unterstützt. Aber es hört sich so an, als würde diese nun einen Weg gehen, mit dem Du nicht ganz mitgehen kannst.
Tu nur das, wohinter Du stehen kannst. Denn unsere persönlichen Lebensauffassungen begleiten uns unser Leben lang. Wenn ihr ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander habt, dann wird sie das akzeptieren. Und dies scheint so, sonst hätte sie Dich in dies nicht

eingeweiht.

Sei ganz lieb gegrüßt von salida-del-sol

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Ich finde es gut von dir, dass du deine Schwester unterstützt. Dasist sehr wichtig.

Bei der kinderwunschbehandlung deiner Schwester ist etwas furchtbar schief gelaufen. Jetzt müssen sie und zwei embryonen das ausbaden. Das wird sehr schwer für sie sein.

Ich kann verstehen, dass sie vierlinge nicht austragen möchte.
Ich finde, dass sie bei dem wunsch nach einem Kind das eigentliche Ziel aus den Augen verloren haben.
Das war meiner Meinung nach ein Fehler.

Trotzdem ist es wichtig ihr eine seelische stütze zu sein, denn sowas haben sich deine Schwester und ihr Mann bestimmt nicht vorgestellt. Sie wollten ja nur ein kind, so, wie alle anderen.

Ich wünsche dir viel kraft und du hast wirklich meinen Respekt!

LG
Faltblatt

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In meinem Umfeld gab es schon bei diversen Zwillingsschwangerschaften massive Probleme (von Gestose über Frühchen mit Folgeschäden bis zu Totgeburten), und in meiner Klasse waren Drillinge, die eigentlich Fünflinge gewesen waren - zwei hatten nicht überlebt.

Von daher - so schwer die Entscheidung ist, aber so haben immerhin zwei Kinder eine Chance! Bei vieren ist das Risiko schon extrem.

Alles Gute Deiner Schwester.

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Bei einer freundin wurden 2 eingesetzt. 3 wurden draus. Ihr wurde auch geraten, 1 wegzumachen, wollte sie nicht. Sie hat alle 3 mädchen in der 24woche verloren. Alles gute deiner schwester

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ich wünsch deiner schwester alles alles liebe.

ich war selbst zweimal in kiwu behandlung (aktuell ist es meine zweite ss mit hilfe) und ich finde es absolut unverantwortlich 3 Embryonen einzusetzen. ganz besonderns wenn deine schwester nur noch eine niere hat. das mehrlingsrisiko ist bei so einer behandlung einfach erhöht und bei drei embryonen.. ich will gar nicht dran denken.

ich denke sie trifft die richtige entscheidung. es ist natürlich schwierig, weil man so lange gekämpft hat für ein kleines wunder, aber nicht um jeden preis. schon gar nicht wenn es nicht mehr nur um die eigene gesundheit geht, sondern auch um die gesundheit der anderen babys. man liebt sicherlich jedes einzelne dieser babys, aber man selbst und auch die anderen babys, haben keinen nutzen daraus, es auf biegen und brechen durchzusetzen.

alles gute und toll, dass du deiner schwester beistehst