32. Woche und verzweifelt

Hallo,

bitte entschuldigt, dass ich anonym bleiben möchte.

Ich bin mittlerweile in der 32. Woche schwanger. Von Anfang an habe ich mich mit der Situation nicht wohlgefühlt, mich dann aber nach langem Überlegen doch dafür entschieden, das Kind auszutragen. Dabei haben mein Partner und mein äußeres Umfeld eine große Rolle gespielt. Ich bin allerdings nie an den Punkt gekommen, wo sich Freude einstellt. Je näher die Geburt rückt und je größer der Bauch und stärker die Kindsbewegungen werden, desto schlechter fühle ich mich. Ich habe keinerlei Beziehung zu diesem Wesen in mir aufbauen können, auch wenn ich es wirklich versuche.

Ich habe bereits mit meiner FÄ und einer Beraterin einer Frauenberatungsstelle darüber gesprochen, bekomme aber von allen Seiten immer nur ein "Sobald DEIN Baby da ist, wirst du es lieben und alles wird wunderbar." zu hören. Das hilft mir aber irgendwie nicht weiter. Ich denke darüber nach, das Kind nach der Geburt wegzugeben, aber fühle da eine Hemmschwelle. Ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht, wieso ich hier schreibe. Ich glaube ich muss mich einfach mal kurz ausheulen.

Danke fürs Zuhören (oder Lesen).

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Huhu,

wie wäre es, wenn du erst einmal unverbindlich den Weg zum Jugendamt gehst und dich dort näher mit den Alternativen Adoption und Pflegschaft beschäftigst?

Ich glaube, dann wird sich einfach innerlich ein Gefühl einstellen, auf das du dann hören kannst. Entweder fühlst du dann Erleichterung, weil es quasi einen Ausweg gibt oder du merkst, dass dich das auch nicht glücklich machen würde.

Auf das große Peng nach der Geburt und plötzlich ist da die Mutterliebe da, würde ich nicht setzen. Gerade weil man dir von außen so viel Druck macht, dass es ja dann alles anders sein würde, würdest du ggf enttäuscht sein, wenn es eben nicht sofort eintritt.

Übrigens ist bei mir die tiefe Mutterliebe auch immer erst im ersten Lebensjahr der Kinder entstanden und alle 3 bisher lebenden Kinder waren Wunschkinder.
Bei mir gab es nie diesen Knall: Geburt und zack Liebe da.
Das war eher eine liebevolle Annäherung und ich liebe heute meine Kinder für ihre ganz eigenen kleinen Eigenarten. Wie sie mich anschauen, wie sie sich bewegen, reden usw.

Liebe ist so ein unglaublich großes Wort, voller Erwartungen usw.
Es reichen für den Anfang jedoch einfach auch nur positive Gefühle aus, die man nicht benennen kann. Einfach eine kleine Freude, wenn man das Kind im Arm hat, völlig egal woher es kommt - sei es, weil du das Spuckebläschen am Mundwinkel niedlich findest oder weil du es schön findest, wie es versucht dich zu fixieren mit seinen Augen.

Ich bin derzeit auch ungeplant schwanger und in der 37ten Woche. Ich habe mich auch eher aufgrund der äußeren Umstände für das Kind entschieden und ja irgendwann kamen da zarte Gefühle für den kleinen Mann auf, aber das auch recht spät in der Schwangerschaft. Wäre nichts gekommen, wäre es zwar komisch, aber auch okay gewesen. Je besser man eine Situation akzeptiert, desto leichter wächst man auch an und mit ihr (Liebe kann man nicht erzwingen!).

Nehme den Druck raus und die Situation an.
Schaue ob sich die Alternative, das Baby erst einmal weg zu geben, besser anfühlt. Wenn nicht, sind da irgendwelche positiven Gefühle und die reichen definitiv für den Anfang. Dem Rest gebe einfach Zeit zu wachsen :-)
Ansonsten im Gespräch bleiben mit Menschen, die dich ernst nehmen und nicht mit larifari Antworten abspeisen.

LG

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Danke, dass du von deinen Erfahrungen berichtest. Das ist hilfreich für mich.
Den Weg zum Jugendamt werde ich gehen.
Positiv fühlt sich momentan gar nichts an, was in Verbindung mit dem Kind steht. Ich will es nicht. Aber ich weiß, dass mein Partner es (mit mir) will und mir alle einreden, dass ich es irgendwann wollen werde.

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Gerne :)

Ich finde einfach, dass das Thema offener besprochen werden sollte.
Man schaue sich die Debatte um regretting motherhood an. Endlich tut sich etwas in dem Bereich - aber eben nur formal. Sobald man sich privat hinstellt und über Probleme spricht, kommt wieder dieses Schubladendenken und die typischen Sprüche.

Ich wünsche dir jemanden, mit dem du offen über deine Gefühle und Ängste sprechen kannst ohne ständig auf Unverständnis zu stoßen.

Ich habe Glück und konnte mit meinem Mann offen über diese zwiegespaltenen Gefühle reden, die ich fühle. Das hilft mir einfach und hat sicherlich einen nicht unbedeutenden Teil beigetragen, dass ich mich im positiven Sinn für das Kind öffnen konnte.

Solltest du das Kind behalten wollen:

Wenn dein Mann das Kind so unbedingt wollte, sollte er auch genauso seinen Beitrag leisten und auch Elternzeit nehmen. So kannst du dich auch ruhiger in deine neue Rolle einfinden oder eben erkennen, dass er wohl den Hauptpart der Erziehung leisten müssen wird während du eben lieber Geld verdienen gehst.
Ich weiß, gesellschaftlich wird das Kind immer zur Mutter zugeordnet, aber zumindest leben wir in einer Gesellschaft, bei der man auch die andere Variante leben kann. Quasi Rollentausch Mann / Frau.

Höre da unbedingt auf dein Bauchgefühl.
Lasse vieles einfach auf dich zukommen und warte ab, was passiert - aber ohne Erwartungsdruck. Habe vielleicht Plan B / C / D in petto, falls du merkst, dass es wirklich absolut nicht passt.

LG

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Ich finde es klasse von dir das du dem Kind eine Chance zum Leben gibst und es nicht tötest. Lass es am besten auf dich zukommen.
Ich habe mich zwar auf das kleine Wunder total gefreut aber von Liebe weit entfernt.

Für mich war das nicht möglich etwas zu Lieben was ich noch nie gesehen habe.
2 Tage nach der Geburt, da habe ich von Lieben gesprochen :))

Alles Gute

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Ich finde es gut, dass du dir selbst eingestehst, dass du keine Gefühle für das Ungeborene hast und deshalb auch bereits Hilfe in Anspruch genommen hast. Gibt es denn bei dir psychische Gründe, die ursächlich für deine ablehnende Haltung sind? Falls ja, wäre sicherlich langfristig eine Therapie sinnvoll. Falls sich an der Situation nach der Geburt nichts ändert, könntest du dich detailliert über das Thema Adoption informieren. Vielleicht wäre auch eine Pflegefamilie eine Option für dich. Meiner Meinung nach ist es keine Schande, wenn sich eine Frau für diesen Weg entscheidet. Ich finde das immer noch besser als eine Mutter, die keinerlei Bindung zu dem Kind aufbauen kann.

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Danke für deine Antwort.
Ich habe keine psychische Erkrankung, war aber dennoch in einer psychotherapeutischen Praxis, um über meine Situation zu sprechen. Den Bedarf einer längerfristigen Betreuung sah man dort nicht und entließ mich mit dem Tipp, doch lieber zur Frauenberatung zu gehen und alles auf mich zukommen zu lassen und mir Zeit zu geben.
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Hallo,

Spontan fällt mir dazu ein, dass dein Freund und das sonstige Umfeld jetzt gefragt sind, Verantwortung zu übernehmen.

Kannst du mit deinem Freund reden? Bevor man über Adoption nachdenkt, könnte ja erstmal der andere Elternteil gefragt werden ob er das Kind groß ziehen möchte.

Gibt es in deiner Lebenssituation äußere Faktoren, die es dir schwer machen, dir ein Leben mit Kind vorzustellen? Was ist mit deiner Wohnsituation, Finanzen, Betreuung, Ausbildung/Arbeit?

Hast du Unterstützung?

Vielleicht machst du einfach dicht, weil du unüberwindbare Hürden vor dir siehst?

Lass dich auf jeden Fall beraten. Gute Unterstützung habe ich bei der katholischen Beratungsstelle gefunden, auch und gerade was die emotionale Seite angeht.

Ganz liebe Grüße

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Danke für deinen hilfreichen Beitrag!
Mit meinem Partner habe ich natürlich schon viele Gespräche geführt. Er wollte dieses Kind von Anfang an bekommen und malt sich den Traum von der heilen Familie aus. Deshalb habe ich auch Skrupel, das Thema Adoption weiter voranzutreiben. Für ihn ist das nämlich absolut keine Option, obgleich er sich auch nicht vorstellen kann, das Kind alleine großzuziehen. Ich habe klar geäußert, dass ich mich momentan nicht als Mutter sehe und mir momentan auch nicht vorstellen kann, eine Mutterrolle für das Kind zu übernehmen. Aber von allen Seiten - Partner, Mutter, Freundin, FÄ, ... - höre ich nur "Da wächst du rein. Das kommt von alleine.". Ich glaube da aber nicht dran. Ich fühle nämlich nichts als Abneigung.
Grundsätzlich könnten die Ausgangsbedingungen für ein Kind wohl schlechter sein, was auch ein Punkt gegen den Abbruch war. Meine finanzielle Lage ist stabil, meine berufliche ebenso. Meine Beziehung hielt ich bis zu dieser Situation auch für stabil. Deshalb kann ich mir auch nicht so recht erklären, wieso sich alles in mir so sehr dagegen sträubt.

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In den letzten Wochen gab es schon mehr Postings wie Deines, also Du bist auf garkeinen Fall alleine mit dem Gefühl.
Hast Du in der Familie niemanden, mit dem Du sprechen kannst? Deine Mutter, Geschwister, Tante, Oma? Ältere haben oft mehr Verständnis als Du vielleicht denkst, weil sie die Zweifel manchmal selber kennen, auch wenn sie nie darüber sprachen, weil es früher ein Tabu war.
Sprich mal mit Deiner Hebamme drüber, sie kennt das sicher auch. Die Meinung "das kommt alles automatisch" teile ich nicht. Es kann sein, muss aber nicht. Auf alle Fälle solltest Du keine übereilten Entscheidungen ins Auge fassen, das wäre momentan falsch und Du könntest es bereuen. Frag bitte Deinen Hausarzt oder Frauenarzt, ob er Dir einen baldigen Termin bei einem Psychologen vermitteln kann, das wäre im Moment wichtig. Alles Gute. LG Moni

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Hallo und danke für deinen lieben Text.
Ich habe bereits mit einem Psychotherapeuten gesprochen, genauso wie mit meiner Mutter und einer Freundin. Eine Hebamme habe ich leider nicht bekommen. Es hilft mir aber schon, dass du schreibst, dass es wohl anderen Frauen ähnlich geht und ich kein absoluter Unmensch bin. Danke dafür.

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Ich glaube, wenn es alle Frauen zugeben würden, sagen wir mal zwischen 20 und 50, dass sie während der Schwangerschaft noch keine Muttergefühle hatten, dann wäre die heile rosa Einhorn-Welt von Teilen der Gesellschaft ziemlich erschüttert.Die meisten gaben oder geben es nur nicht zu, weil es gesellschaftlich geächtet ist. Eine Frau hat sich über ein Baby zu freuen, basta. Ist aber ganz sicher nicht immer so. Zukunftsängste, Unsicherheit, sogar Abneigung, wie ein Kind einem die Figur verhunzt....alles kommt vor.
Ich war selber vor vielen Jahren in der Lage, wo ich meinte, schwanger zu sein...von einem ONS, ich war voller Abneigung - Gottseidank war ich es dann nicht - ich hätte es auch nicht bekommen. Ich wünsche Dir, dass Du noch jemanden findest, mit dem Du reden kannst und der Verständnis aufbringt....vielleicht eine andere Beratungsstelle. Sollte nochmal jemand sagen, das wird schon, dann frag denjenigen direkt ins Gesicht "und wenn nicht? Du bist nicht ich!" Dann müsste derjenige auch merken, dass er evtl. Quatsch redet.
LG Moni

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Ich drücke Dir alle Daumen für die noch kommenden Wochen. Nach der Geburt wird es Dir mit Sicherheit einfacher fallen, Dich zu entscheiden - dafür das Baby bei Dir zu behalten oder es eben zur Adoption freizugeben.
Ich würde Dir auch raten, Dir noch mehr "Redezeit" zu besorgen, bei proFamilia, einem Psychodoc oder einer Hebamme.
Und ich würde mir auch für nach der Geburt ein entsprechendes Netz aufbauen, würde mich auch jetzt schon nach den Möglichkeiten einer Adoption erkundigen - aber ich bin jemand, der gerne alles organisatorische frühzeitig macht, um unter Druck einfach zu wissen, was zu tun ist.

Du schaffst das! Und es gibt keine falsche Entscheidung!

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Hallo und danke für deine Nachricht.
Ich bin gerade dabei, mir die Informationen für die unterschiedlichen Wege zusammenzusuchen. Trotzdem fühle ich mich heute schon schlecht bei dem Gedanken, dieses Kind zur Welt bringen zu müssen. Das, was danach kommt, fühlt sich sogar noch viel schlimmer an. Bitte nicht falsch verstehen: ich würde das Kind niemals verletzen oder körperlich vernachlässigen, weil ich dafür zu verantwortungsbewusst bin. Aber emotional ist das nichts, was ich dem Kind bieten könnte, was für mich auch eine Form der Vernachlässigung ist. Und ich selbst wäre in der Situation, so wie ich es jetzt sehe, einfach unglücklich.

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Natürlich darfst du anonym bleiben.
Du schreibst ja etwas von dir, weswegen du dich nicht gut fühlst.
Das willst du nicht jedem zeigen. Vielleicht, weil es niemand versteht. Oder weil du dich selbst nicht verstehst.

Ich finde es bisschen schade, dass alle, an die du dich bisher gewandt hast, dich auf nach der Geburt vertrösten.
Du brauchst ja jetzt etwas. Nämlich: aushalten können, dass es jetzt so ist.
So, wie du empfindest, bist du auf jeden Fall nicht "falsch". Du bist ganz du. #liebdrueck

In einem Hebammenbuch (in "dem" Hebammenbuch!?) steht, dass die Übelkeit, die viele Frauen in der Schwangerschaft sehr plagt, ein Hinweis drauf ist, dass einem später mit dem Kind durchaus auch mal "übel" werden kann. Ein bisschen mit Augenzwinkern. ;-)

Aber ja, auch die Seele ahnt, dass mit dem Kind gute und mühsame Zeiten auf dich zukommen. Freude und Verantwortung. Und daher empfindest du etwas, was stimmt, was es gibt, was "richtig" ist. Obwohl man von richtig und falsch bei Gefühlen wirklich absehen sollte. Gefühle zeigen auf etwas, das auch da ist. Das du empfindest. Und das gehört auch zu dir und ist so wertvoll wie die Freude, die sich immer nicht einstellen will. #schmoll
Vielleicht würde es dir schon besser gehen, wenn es dir nicht besser gehen "muss", wenn du nicht das Gefühl hättest, du müsstest dich freuen.
Es ist halt jetzt so.
Ich kann dich gut verstehen.
Ich mag das Gedicht von Erich Fried so gern.
Es ist, wie es ist, sagt die Liebe ...

Wenn dir kurz ausheulen hilft, ist das doch schon gut!
Wenn das niemand von deinen liebsten Menschen aushalten kann oder mag - oder du dich nicht zumuten magst, dann ist eine Beratung von außen sicher hilfreich. Aber du müsstest da halt auch einfach so sein dürfen wie du bist und nicht gleich schon wieder Ratschläge bekommen, wie die Freude nun endlich kommt. Oder schwierige Überlegungen, ob mit dir was nicht stimmt, wenn die Freude nicht kommt!?

Vielleicht kann dir jemand eine "Doula" sein. Man braucht nicht immer gleich einen Psychologen. Aber diese Option kannst du dir natürlich auch offenhalten. Auch wenn es sich nach der Geburt zeigt, dass es wirklich nicht geht, finden sich Wege.

Ich glaube aber, wenn du dir keinen Druck mehr machst oder machen lässt bzgl. deiner Freude, dann kann sie kommen. Vielleicht überrascht sie dich!?

Liebe Grüße von Kyra #blume

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Danke für deine lieben Worte, Kyra.

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Huhu,

ich kann dir von mir berichten. Vielleicht hilft dir das weiter.

Ich habe inzwischen vier Kinder. Und bei keinem einzigen hatte ich irgendein Gefühl der Zuneigung zum Kind während der Schwangerschaft. Ich bewundere die Frauen, die das haben, aber ich konnte das nicht. Nicht zu einem Mensch, den ich nicht sehen kann. Als meine Kinder auf die Welt kamen, habe ich immer ein paar Tage gebraucht um eine Bindung aufzubauen. Ich bin sehr verantwortungsbewusst. Von daher war es kein Problem alle Pflichten immer wahr zu nehmen. Die Liebe baute sich erst nach und nach auf.

Du siehst, es geht auch Frauen so, die Kinder bewusst planen. Ich denke nur, dass nicht sehr viele darüber reden. Von daher lass deine Gefühle zu und nimm sie an. Du hast dich vielleicht zu sehr bei der Entscheidung für oder gegen das Kind beeinflussen lassen, aber letztendlich dich dafür entschieden. Ich bin sicher, du bist nicht gezwungen worden und hättest dich gegen die anderen stellen können. Vielleicht war anfangs doch auch etwas positives dabei, was dich überzeugt hat, es nicht abzutreiben. Übernimm die Verantwortung für deine Entscheidung und schau, wie es sich entwickelt, wenn das Kind auf der Welt ist. Gerade wenn der Vater das Kind behalten möchte, findet ihr sicher eine Möglichkeit, dass er die Pflichten übernimmt. Auch wenn du dir gerade nicht vorstellen kannst Mutter zu werden. Die bist du bereits und die bleibst du. Selbst wenn du abgetrieben hättest. Dieses Kind wird für immer einen Platz in deinem Leben bzw in deinem Kopf haben. Auch wenn es nicht bei dir aufwächst.

Manchmal empfindet man Dinge als Problem und will sie einfach aus der Welt schaffen. Man hofft, sie haben sich dann erledigt. Aber egal was wir erleben und wo wir uns für oder gegen entscheiden. Aus unseren Gedanken können wir nichts entfernen. Nur lernen uns damit auszusöhnen.

Mein erstes Kind war übrigens ebenfalls ungeplant, entstand in einer anderen Beziehung, die von Gewalt geprägt war. Ich habe geheult und gelacht als ich von der Schwangerschaft erfahren habe. Natürlich wollte ich irgendwann ein Kind, aber nicht unter diesen Bedingungen. Trotzdem habe ich mich dafür entschieden. Dieses Kind ist in mir und zur Hälfte aus mir entstanden. Die Vorstellung, andere Menschen würden mein eigenes Kind groß ziehen, war unmöglich. Dafür bin ich zu verantwortungsbewusst. Selbst wenn ich es hätte nicht lieben können, zur Verantwortung habe ich immer gestanden.

Nimm es so an, dass da keine Gefühle sind. Erfahrungsgemäß kommen die in der Schwangerschaft auch nicht mehr. Wie wäre es, wenn du deinem Kind jetzt einen Brief schreibst. Mit all deinen Gefühlen, die dich momentan belasten. Wenn dein Kind dann da ist, schau es dir einfach mal ganz bewusst an und ließ ihm den Brief vor. Sag es ihm selbst, dass du es nicht haben möchtest und schau, wie es dir damit geht.

Alles Gute!

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meine freundin und ihr mann haben eine Jungen aus einer offenen Adoption.
Vielleicht ist das etwas für dich/ euch.
Schön, dass du hilfe suchst.
lg