Hallo zusammen ,
Auf diesem Wege suche ich jemanden zum Austausch.
Mein Sohn ist 6 Jahre und wir sind aktuell in der Diagnostik .
Nächste Woche sollen wir nach 3 Sitzungen schon eine Diagnose bekommen und durch Andeutungen wissen wir eigentlich schon das es auf ADHS hinaus läuft .
Wir sind uns aber nicht sicher ob dies wirklich so ist bzw. ob es nicht etwas anderes sein könnte .
Wir möchten uns noch eine 2 Meinung einholen hat da jemand Erfahrungen ?
Gerne auch PN bei Erfahrungen ohne Medikamente .
Wir kommen aus Thüringen villeicht gibt es auch jemanden in der Nähe zum Austausch .
Vielen Dank
Suche jemanden zum Austausch bei ADHS !
Wurden Tests gemacht oder nur Gespräche geführt?
Ich kann Dir von uns keine Erfahrungen berichten wie es ohne Medikation abläuft. Wir haben im Bekanntenkreis einige, die es ohne versucht haben.
Um zu verstehen, warum das nicht gut ist, musst Du Dich intensiv mit dem Thema beschäftigen. Am besten mit jugendlichen / erwachsenen Betroffenen reden die ein Leben mit und eines ohne Medikamente kennen. Wobei man da aufpassen muss, es gibt auch verschiedene Medikamente die unterschiedliche Nebenwirkungen haben.
Ein ADHS Kind hat Probleme, den Alltag zu bewältigen. ADHS heißt Reizverarbeitungsstörung, heißt dass es im Kopf immer laut ist, man denkt immer, man kann nicht entspannen, man ist oft überlastet und überreizt. Mein Kind sagt, dass es mit Medikamenten endlich entspannen kann, auch mal unbewusst entspannt sein kann. Vorher war Entspannung etwas was er gezielt durch Übungen für eine kurze Zeit herbeiführen könnte, aber selbst das strengt an.
Mein Bruder war lange unbehandelt, das ständige Versagen und anders sein hat ihn kaputt gemacht, bis hin zu suizidaler Tendenz. Er ist jetzt eingestellt, hat aber seinen knacks fürs leben weg. Das ist auch eine Gefahr, die viele unterschätzen, wenn sie nach "ohne Medikamente" schreien. Viele warten, bis das Kind psychisch auffällig wird, aber dann sind schon seelische Wunden da, die es nie ganz vergessen kann. Viele denken, es geht bei der Frage der Medikation nur darum, wie das Kind sich dann verhält, wie andere mit ihm klarkommen, und welche Noten es schreibt. ADHS ist aber die Frage, wie man als Betroffener selber mit dem Leben klarkommt. Es ist ein Dopaminmangel. Dopamin ist verantwortlich für das Glücksgefühl. Unbehandelte ADHSler haben eine viel größere Gefahr für Suchtkrankheiten wie normale Kinder, weil sie einen Weg suchen, diese Glücksgefühle irgendwie doch erleben zu können!
Ich kann Dir nur einen Rat geben: Wenn wirklich nicht getestet wurde, kein IQ Test, kein Aufmerksamkeitstest, sucht Euch noch ne andere Meinung. Viele ADHSler erkennen erfahrene Psychiater schon beim ersten Termin als solche. Wir haben uns sehr mit dem Thema befasst, und inzwischen passiert auch mir, dass mir andere Mütter sagen, ihr Kind habe jetzt die Diagnose ADHS und alle in der Familie seien überrascht, dass mir rausrutscht "ach ihr wusstet das noch gar nicht?"
Wehrt Euch nicht gegen Diagnosen, denkt dass es was anderes sein könnte, was denn? ASS? Vielleicht hilft Euch ja der Besuch einer Selbsthilfegruppe von Eltern, oder eine Familienseelsorgerin dabei, damit umgehen zu lernen.
Alles Gute Euch.
Ganz deiner Meinung, was Medikation angeht. Meine Kinder haben es eigentlich nicht früh genug bekommen, was ich leider nicht beeinflussen konnte.
Und ich kenne das auch mit dem Wiedererkennen. Ich bin Lehrerin und neu an einer Schule, und manchmal hab ich zu Kollegen gesagt, dass das eine oder das andere Kind auf ADHS gecheckt werden sollte. Mehrmals war es jetzt so - doch, das Kind hatte schon die Diagnose.
Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich mein Rezept in der 3. Sitzung bekam- nicht nach 3.
Dann wurde ich mit Medikinet eingestellt und habe die Tests wiederholt- eindeutig. Dass die Therapeutin bei mir von adhs ausging, hat sie mir schon nach der ersten Sitzung gesagt.
Ich würde an Jeros Stelle nochmal in eine adhs-Ambulanz für Jugendliche gehen- Adressen hat sie bekommen. Sollte sie nach einer gesicherten Diagnose Medikamente ablehnen, empfehle ich mal nach "Impostor Syndrom" zu googlen oder "rejection sensitive dysphoria". Ist nicht lustig und wäre so einfach zu verhindern.
Es gibt auch ein paar gute Studien zum Suchtrisiko von unbehandelten ADHS-Patienten ODER zum Unfallrisiko.
Hi,
Also bei unserem Sohn war es sehr wahrscheinlich das er ADS/ADHS bekommen könnte da ich als Mutter mit ADHS mit 6 Jahren Diagnostiziert wurde.
Allerdings waren wir damals mit 4 Jahren mit ihm schon im SPZ bis er 6 wurde. Da wurden immer wieder Tests gemacht , als er eingeschult wurde mit 6 1/2 Jahren sind wir zu einem Kinder Jugend Psychiater gegangen wo nochmals Tests wie IQ Tests Aufmerksamkeits Tests etc. Gemacht wurden und tadaaa : ADS
Da wir uns mit dem Doc drauf geeinigt haben erstenmal mit Therapien und ein paar anderen Dingen zu probieren , wurde er erst mit 9 Jahren auf Medikamente eingestellt.
Dies war und ist die Beste Entscheidung gewesen die wir treffen konnten.
Sozialkontakte sind besser geworden, die Schulischen Leistungen sind besser geworden das interagieren mit der Familie.....
Mittlerweile ist er fast 14, nimmt seine Medis gerne weil er weiß das es ihm enorm hilft und unterstützt.
Hey Sally!
Darf ich fragen, wieso ihr mit ihm schon so früh ins SPZ gegangen seid?
Liebe Grüße
Schoko
Hi, klar darfst du fragen.
Wie ich schon oben geschrieben habe, habe ich selber ADHS und ich wollte schon frühzeitig wissen wo die Reise hingeht. Außerdem hat er 4 Jahre Logopädie bekommen da mussten halt mehrere Tests gemacht werden, da wollte ich alles ausschließen was ging und deswegen sind wir auf Anraten des KIA ins SPZ gegangen
Hallo Jero,
meine Tochter, jetzt neun Jahre alt, wurde mit sieben diagnostiziert. Die ersten beiden Schuljahre waren eine Qual. Sie hat kaum Anschluss gefunden, hatte nur Bauchschmerzen und alles war Kampf.
Erst nach der Diagnose und mit entsprechender Medikation wurde es besser. Mittlerweile, in der vierten Klasse, hat sie Freundinnen in der Klasse und kommt auch mit dem Rest der Klasse besser zurecht. Sie geht mal mehr mal weniger gerne zur Schule und die Bauchschmerzen haben sich so gut wie erledigt.
Mir hat "Das große ADHS-Handbuch für Eltern" von Russel Barkley sehr geholfen, ADH und auch die Notwendigkeit der Medikation zu verstehen. Dies wurde mir von dem KJP empfohlen, der die Diagnostik durchgeführt hat. Ihr werdet vielleicht nicht gleich das richtige Medikament, geschweige denn die richtige Dosis finden, aber bitte schließe es nicht kategorisch aus. Auch wenn ihr so zurecht kommt kann dein Sohn ziemlichen Leidensdruck haben, und auf ihn alleine kommt es bei der Frage an.
Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr einen Weg für euch findet.
Huhu,
wir können uns gerne austauschen.
Wir sind ähnlich weit wie ihr.
Meine Tochter ist ebenfalls 6 und bei ihr besteht der Verdacht auf ADS, allerdings ohne H.
Wir sind bei in einer Praxis ( allerdings in NRW) die das versucht ganzheitlich zu diagnostizieren.
Ich musste einen seeeehr langen Fragebogen ausfüllen und dann hatten wir getrennte Aufnahmegespräche. Also meine Tochter mit der KJP allein und danach ich mit der KJP allein.
Dann wurde erstmal ein großes Blutbild gemacht um ggf. einen Mangel auszuschließen.
Jetzt folgen noch drei oder 4 weitere Termine, mit Intelligenz-/ und Leistungstests,
Spielbeobachtungen und Aufmerksamkeitstests.
Im Januar soll dann die Diagnose stehen.
Ist es bei euch ähnlich gelaufen ?
Liebe Grüße
Hallo, ich würde mich auch bezüglich der idealen Ernährung bei ADHS erkundigen. Wenig süßes, viel Omega 3 und Magnesiumreiche Ernährung. Zusätzlich gibt es auch Bücher bei ADHS. "Fantasiereisen für Kinder mit ADHS" oder "Kindermärchen mit Pfiff". Täglich am Abend vorlesen und hier würde ich solche Bücher vorlesen. Da gibt es sicherlich noch mehr.