Wer geht alles in den Waldorfkiga?

Guten Abend,

Lana geht mitte August in den Waldorfkiga und der Erzählung und der Besichtigung war ich sehr angetan. Es wird ja schon einiges mit den Kindern gemacht und vorallem gefällt mir diese "Gemeinsamkeit"! Dann wird ja auch noch Arytmhetic gemacht. Jetzt wollte ich aber mal gerne wissen wie zufrieden ihr seid? Sprich wie es tatsächlich ist? Man muss ja schon ganz schön etwas extra zahlen und das soll sich dann ja auch lohnen!

Würde mich über viele Antworten von Waldorf Erfahrenen freuen!

LG
Jacqueline + Lana 23,5 Monate

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Du hast ja neulich erst ein ähnliches Posting eröffnet.
Ich nehme an, du meinst Eurythmie?
Waldorf ist eine Einstellungssache, habe ich dir ja neulich schon gesagt.
Was meinst du mit lohnen? Denkst du, du wirst dort glücklich, wenn dich der Beitrag so zu fuchsen scheint?
Was soll sich denn lohnen? was versprichst du dir?

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Ich sage nicht das mich das Beitrag fuchst, aber die Einrichtung sollte sein Geld wert sein! Wenn die Kinder durch diese Erziehungsform etwas abgewinnen können, das ist das wichtigste. Zumindest ähnelt sich die Erziehungsform, sehr mit unserer. Aber ob ich es gut finde ist erstmal zweitrangig. Meine Tochter muss es gefallen und daher die allgemeine wie zufrieden die Mütter sind.

In meinem letzten Beitrag ging es mehr darum ob jemand weiß was zusätzlich bezahlt werden muss. Jetzt weiß ich es und es ist schon ordentlich. Wir zahlen schon für 45h über 250€ und zu verschenken haben wir auch nichts. Daher meine Frage, denn mit Zusatz Gebühren sind wir gut und gerne bei über 350€. Hättest du diese zu verschenken? Das meine ich mit lohnen. Wenn sich meine Tochter wohl fühlt, zahlen wir die natürlich auch gerne!

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hallo,

ich wollte mal kurz einhaken.

waldorfpädagogik ist keine erziehungsform im eigentlichen sinne. wenn das der rudolf steiner hören könnte...

es geht in der waldorf päd. darum, dass siche jedes kind gemäß seinen bedürfnissen, wünschen und fähigkeiten ausleben und entfalten kann. dabei sollte es eben gerade nicht auf seine ihm gegebenen fähigkeiten beschränkt bleiben sondern ihm sollte die möglichkeit gegeben werden, sich alles selbst zu erschließen.

und da geht es dann nicht um besser oder schlechter, der eine kann das und der andere das. sondern jeder mensch ist etwas besonderes und kann alles erreichen, wenn er denn möchte.

generell kann man sagen, dass man kein generelles. waldorfkiga ist gut oder schlecht abgeben kann. jede einrichtugn ist anders, beeinflusst auch dirch die mitarbeiter, die kigaführung etc.
wenn du ein gutes gefühl hast, dann ist das doch das beste zeichen. wenn es dir nach ein paar wochen nicht zusagt, dann kannst du ja über einen wechsel nachdenken.

lg,

schullek

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Wenn Du nicht selber anthroposophisch angehaucht bist, dann würde ich Dir die Waldorfkita nicht empfehlen. Du scheinst da ziemlich naiv dran zu gehen. Das Gedankengebilde Steiners, der die Waldorfkitas ursprünglich gegründet hat und der Begründer der Anthroposophie ist, ist eine seltsame Verquickung aus Esotherik, Herrenrassengedanken und Science Fiction. Das kommt nicht unbedingt jeden Tag in der Kita raus, aber die Töchter der Nachbarin sollten nur ein Bild pro Tag malen, schwarze Stifte gibt es erst mit 7, schreiben lernen geht auch erst mit 7. Die Kinder sollten 'möglichst keine grellen Farben tragen' (die Eltern auch nicht) und natürlich nicht Fernsehen gucken. Impfen ist verpönt, deshalb tobte durch die Waldorfkita dann der Keuchhusten und die Leitung wollte den Laden gleich ganz dicht machen ("denn die Kinder brauchen offensichtlich eine Pause").

Das muss nicht in jeder Waldorfkita so sein, viel hängt vom Team ab, aber die Steinermystik steht schon dahinter.

Mich könnte kein Geld der Welt dazu bringen, meine Kinder in eine Waldorfkita zu bringen, überlegs Dir gut.

Catherina

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Hallo Catherina,

danke für deine ehrliche Antwort. Aber warum würdest du deine Kinder nicht hinbringen? So wie ich es im großen und ganzen verstanden habe, ist halt der Alltag durch Rhytmus geleitet. Rhytmen sind uns auch sehr wichtig.

Wir fahren extra weiter weg zum KA damit wir Lana im gesunden Rahmen mit allternativ Medizin behandeln können. Aber nur solange es geht und geimpft wird bei unserem KA. Halt nur nicht alles, bestimmt Sachen haben bei ihm halt Vorrang. Von den Erzählungen fand ich es sehr gut. Lachen musste ich nur, dass nach dem Hände waschen die Kinder ein Weleda Duft in die Hände bekommen. Schädlich ist es ja aber auch nicht.

LG

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Logischweise wird in Waldorfkindergärten nach der Steinerpädagogik gearbeitet, alles andere wäre ja auch albern.

Du schilderst hier eines der immer wieder gern genommenen Klischees:
- "eine seltsame Verquickung aus Esotherik, Herrenrassengedanken und Science Fiction" woran machst du das fest, wo hast du diese Ideen her?
Neu sind mir allerdings diese Argumente, die habe ich noch nie gehört:
- nur ein Bild pro Tag malen, schwarze Stifte gibt es erst mit 7#kratz

Ich fände es so schön, wenn über Waldorf nicht immer mit mild lächelndem Blick merkwürdige Dinge erzählt würden. Viel zu wenige machen sich die Mühe, und arbeiten sich in die Materie ein, aber viel zu viele meinen, sie könnten auch völlig ohne Hintergrundwissen irgendwelche Abartigkeiten über Waldorf vom Stapel lassen.

Gut finde ich, dass du einräumst, dass das von die Geschlilderte nicht in allen Kitas vorkommt.

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Ich finde grundsätzlich das Konzept der Waldorfkigas sehr sehr gut, aber ich stehe absolut nicht hinter dem, was dahinter steckt. Und ich finde, damit sollte man sich wirklich vorher befassen!

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Hallo Jacqueline!
Ich war zwar nicht im Waldorfkindergarten, aber in der Waldorfschule. Ich war gerne dort, auch wenn oft viel Blödsinn über Waldorfschulen und Kindergärten erzählt wird, Fakt ist wir Waldis sind normaler als viele Menschen denken, oder selbst sind ;-). Ich würde meine Kinder gerne in einen Waldorfkindergarten schicken, nur der nächte ist etwas zu weit weg, aber in die Waldorfschule kommen sie bestimmt. Ich kenne diese Themen wie Rassenlehre etc. aber sowas wird in keiner Waldorfeinrichtung gelehrt. Eurythmie war nie mein Fall gebe ich auch zu, aber es passt nicht alles, muss es ja auch nicht, wenn die wichtigsten Punkte für Dich stimmen, dann geb Deine Kleine doch in diesen Kindergarten. Glaub mir, ist es ein normaler Waldorfkindergarten und nicht so eine Einrichtung mit Rassenlehre und welche Mythen hier auch immer erzählt werden, wird es sie nicht für ihr Leben schädigen. Was ich in den Steinerkindergärten gut finde ist, dass diese abartige Frühförderung weg fehlt und Kinder sich nach ihren Rhythmus entfalten dürfen, was nicht heißt, dass Kinder dort nichts lernen, sondern nur, dass sie es anders lernen. Die meisten Dinge lernen Kinder in diesem Alter doch noch vom Elternhaus, nicht durch üben, üben und nochmals üben sondern aus Neugierde, weil sie es wissen und lernen wollen, um so selbstständig zu werden. Das liegt in der Natur des Menschen. Ach ja, ich höre es schon mein liebstes Argument der Kritiker:“Wie soll das Kind in der harten Realität bestehen?“ keine Angst , soviel Realität wird auch in anthroposophischen Einrichtungen vermittelt, dass der harte Alltag zu überstehen ist. Und jedes Problem, darf man auch nicht immer Schulen bzw. Kindergärten in die Schuhe schieben, viele Themen liegen auch oft am Elternhaus.
Liebe Grüße
Lili
PS: In ihrem Fall, kann eine staatliche Schule eventuell entstandene Defizite noch ausbügeln #freu
PPS: Malen dürfen Wadis viel, Kunst wird dort gefördert.

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"Ich kenne diese Themen wie Rassenlehre etc. aber sowas wird in keiner Waldorfeinrichtung gelehrt."

Doch wird es leider. Ein Bekannter von uns hat es in der 9. Klasse gelehrt bekommen und der Mitschüler meines mannes auch und beide sind mittlerweile vorbestrafte rechtsradikale, mit denen wir KEINEN Kontakt mehr pflegen, seitdem uns das bekannt ist.

Das Kind von ersterem ist grad ein jahr und muss jetzt schon drunter leiden. Die Kleine darf nicht zum Kinderarzt, ist aber bltuig am Po, aber auch salbe etc. darf nicht drauf. Nur das von Weleda, und das hilft schon lange nicht mehr.

Sind mit Sicherheit nicht alle Einrichtungen so, aber geben tut es das leider noch oft genug.

LG

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Hi,
ich halte nicht viel davon. Meines Erachtens nach ist ein Regelkindergarten genauso wertvoll, wenn die Erzieherinnen super sind. Sozialverhalten, Wertschätzung, Respekt, usw.... DAS finde ich wichtig. So aussergewöhnliche Konzepte finde ich nicht berauschend.

Manuela (deren Kinder sich im Kindergarten pudelwohl fühlen - und das Ganze für 50 Euro #huepf inklusive Bus)

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Nur leider müssten wir im Regelkindergarten schon für 45h über 250€ zahlen. Also am Geld kann es nun wirklich nicht abhängig gemacht werden, man sollte es nur gut angelegt sehen!

Jacqueline

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Hallo!

Ich war selbst in einem Waldorfkindergarten und ich würde meine Kinder NIEMALS da anmelden!!!
Fernsehen war völlig verpönnt ,ich durftezu Hause nur Sendung mit der Maus gucken,aber selbst das war denen schon zuviel.
Dafür durften wir Wolle waschen und bürsten (waren teilweise Disteln drin) und die Erwachsenen!!! haben damit gebastelt.
Die Erzieherinen haben es gerne übersehen,wenn man von anderen Kindern drangsaliert wurde,und das kam öfter vor.
ich habe wirklich keine guten Erinnerungen an diese Zeit und habe diesen Kindergarten dann auch vorzeitig verlassen.
Ich kenne einige Waldorfschüler,die diese ebenfalls vorzeitig verlassen haben.
Man muß sich mit diese Erziehungssystem schon identifizieren können.Ich kann das definitiv nicht,ist mir zu Weltfremd.

LG

Mascha

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***Die Erzieherinen haben es gerne übersehen,wenn man von anderen Kindern drangsaliert wurde,und das kam öfter vor. ***

das habe ich vom Vorbesitzer unserer Wohnung auch gehört. Dessen Tochter wurde in der Waldorfschule gemobbt (war erst kürzlich zugezogen aus Spanien) und obwohl er schon 3x in der Schule gewesen war wurde nichts gemacht.

Ich fand als Kind eh, dass in den Waldorfeinrichtungen ein unterschwelliger Druck herrscht.

LG

Catherina

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Hallo

Also ich war auf einer Waldorfschule und fand es dort sehr,sehr schön.
Meine Kinder sind auch in einem Waldorfkiga angemeldet und sollen auch auf die Waldorfschule gehen.
Und ob meine Kinder zu Hause fernsehen, oder Plastikspielzeug haben, geht dort keinen was an.Das habe ich als Elternteil zu entscheiden.Und meine Kinder dürfen Spongebob sehen und haben auch viel Plastikspielzeug.
Selbst der Leiter der Waldorschule sagte bei einem Elternabend, er findet die Grundsätz der Waldorfpädagogik sehr gut aber man soll es eben auch nicht übertreiben.
Die Kinder werden zu nichts gezwungen, können ihre eigene Entwicklungsgeschwindigkeit haben ohne ausgeschlossen zu werden.
In einer Regelschule gibt es sowas nicht.Wenn ein Thema behandelt wurde wird mit dem nächsten weitergemacht.
Die wenigsten Pädagogen interessieren sich dafür, ob auch jedes Kind die Inhalte verstanden hat.
Wer nicht zu den Besten gehört, wer keine Markenklamotten trägt, bleibt auf der Strecke.
Das will ich meinen Kindern ersparen.

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Hallo ihr lieben,

danke für eure lieben Antworten. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es zu einer derartige Diskussion wird. Vielleicht habt ihr recht und ich bin etwas naiv an das Thema herangegangen. Ich habe mich auch noch nicht wirklich mit dem Thema Waldorf beschäftigt, da wir ersteinmal grundsätzlich für vieles sehr offen sind. Ich denke mal, dass wenn man gleich so negativ in die Einrichtung geht hat es auch keinen Zweck. Daher habe ich mir die Einrichtung auch völlig unbefangen angeschaut und war erstmal vom Konzept begeistert. Nur leider erfährt man den eigentlichen Ablaub und den Umgang mit den Kinder erst später. Zumindest wurde ein Kind in meiner Gegenwart getadelt als es mit Sand warf. Was uns halt auch noch anspricht ist, dass die Kinder in ihrer Kreativität und im Musikalischen gefördert werden. Das mit dem Rassismus kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen, denn dann würde meine Tochter erst garnicht aufgenommen werden. Ihr Vater ist nämlich Portugiese. Des weiteren kann ich auch nichts schlechtes daran sehen, wenn Kinder kein Fernseh schauen sollen. Das darf Lana jetzt auch noch nicht, da ich der Meinung bin das es nicht wirklich förderlich für ihre Entwicklung wäre. Ihr Konzentration wird langsam besser und mit den vielen flackernden Bilder würde ich es bestimmt wieder zu nichte machen. Aber wenn wir uns später dafür entscheiden das sie gucken darf, lassen wir uns von anderen nicht beeinflussen.

Wir haben uns entschieden Lana voerst 1 Jahr dorthin zu schicken. Wir haben noch in einem Jahr die Option auf einen christlichen Kindergarten und wenn bis dahin Dinge passieren in der Erziehung die uns gegen den Strich gehen, werden wir sie wieder raus nehmen. Nur kann man leider auch mit anderen Einrichungen und auch später Schulen pech haben. Das Thema Schule ist für uns noch in weiter Ferne, ab ob wir Lana in eine Waldorfschule stecken würden steht außer Frage. Da haben wir dann doch andere Maßstäbe an der schulischen Laufbahn. Wir denken aber, das man die Kinderhäuser nicht mit den Schulen direkt vergleichen kann!

Nochmals vielen Danke für eure offene und ehrliche Meinung!

LG
Jacqueline + Lana 23,5 Monate

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Hallo Jacqueline,

mein Sohn geht seit letztem März in einen Waldorfkiga bei uns in der Nähe. Und was mir so gefällt, sind wie bei dir die Gemeinsamkeit, das Geregelte:
(Im Groben): Freies Spiel (jeder darf spielen was er möchte), Morgenkreis, Frühstück, Anziehen, raus gehen, reinkommen, noch eine Art Morgenkreis (je nach Thema eine Geschichte, ein SPiel o.ä.), Abholzeit, Mittagessen, Schlafenszeit, Vesperzeit(Kaffeekranz) usw.
Die Aufräumzeiten usw habe ich jetzt einfach weggelassen.
D. h. grad in der Anfangszeit konnte sich ein Kind schnell orientieren, wenn man sagte, nach den Zähneputzen hole ich dich ab. Oder nach dem Schlafen. Dadurch, dass es sich wiederholte, kamen damit sogar die Kleinsten super zurecht!!!!
Die Sture Steiner Mythologie wird in dem Sinne aber nicht praktiziert. Jedes Kind darf malen, basteln wie es möchte und wann es in seiner Zeit es möchte.
Aber ich muss auch sagen, dass das ganze Kiga Team sich super für die Kids engagiert, und das z.T. auch privat, wenn das eine oder andere Kind "schwieriger" ist als andere.
Meine Tochter wird definitiv ebenfalls in diessen Kiga gehen, da unser großer mit einem evang. Kiga super grausame Erfahrungen gemacht hat (jeder isst, was, wann, wo er will, geschlafen wird wenn überhaupt in der Puppenecke usw.).

Hoffe, konnte dir weiterhelfen.

Nikita82 mit Julian (3,5 J.) und Talea (9 Monate)