stille beschäftigung vs. draussen toben

hallo alle zusammen,

da ich hier immer öfter lese, dass kinder zu stillem spiel, d.h. gesellschafts spiele spielen, basteln etc. angehalten werden.... nun eine frage an euch..bzw. würde mich eure meinung interessieren.

vorab: ich möchte niemanden kritisieren - einfach nur eure standpunkte hören ... !

unsere jungs (3 und 4) sind sehr wilde, bewegungsfreudige kinder. da sie ja im kindergarten schon mehr oder weniger zu ruhigem spiel angehalten werden, versuche ich oder mein mann, nach dem kindergarten viel mit den kindern in bewegung zu sein. sie werden zweimal die woche um 12 Uhr abgeholt, den rest der woche um 14 Uhr oder etwas später. der kita tag beginnt um 7:30 Uhr.

das heisst wir gehen ins hallenbad, zum indoorspielplatz, auf den spielplatz, fahren grosse runden mit dem laufrad bzw. fahrrad, toben mit dem ball im garten, zum kinderturnen.. das wirklich ausdauernd. also unter der woche bis ca. 17 uhr (die kids gehen um 18 Uhr schlafen). unsere kids brauchen das. sie spielen daheim auch mal ein spiel oder kneten mit mir, aber dann ist wieder bewegung angesagt.

ich finde das auch sehr gut so. wenn ich an meine kindheit denke, wir waren wirklich jeden tag mehrere stunden draussen...im wald, im garten...

nun lese ich hier immer öfter... "wir sind nach der kita daheim, sie beschäftigen sich alleine mit puzzeln etc.. mehr wollen sie nicht." ist das bei euch auch so? seit ihr lieber daheim mit euren kindern, als draussen... sind eure kinder damit "ausgelastet"?! meint ihr, sie sind genug in bewegung?! (ich persönlich finde, kinder im kita alter können nie genug bewegung haben)

vielen dank für eure meinungen und erfahrungen

einen schönen tag

der mausezahn

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Naja, für mich ist es schon ein Unterschied ob man ein Kind körperlich auspowert oder der Kopf ausgepowert wird. Beides ist wichtig.
Hier ist es in der Tat so, das meine Tochter (4) nach dem Kiga (8-12.30 Uhr) echt gar ist. Also Kopf und Körper, sie machen viel, aber sie toben halt auch viel dort. Erst gegen 17 Uhr kann man wieder etwas mit ihr anfangen und sie ist wieder richtig Aufnahmefähig, bis dahin schläft sie (1,5-2 Stunden) und beschäftigt sich dann erst wirklich mit "ruhigen Dingen" (Malen zB; neuerdings Hörspiel hören und dabei noch eingekuschelt rumliegen). Jetzt wo es länger hell ist fahren wir nach 17 Uhr noch auf den Spielplatz, an den See, einfach in den Garten, einmal in der Woche zum Turnen.

Würde ich diese Ruhephase ignorieren und gleich nach dem Schlaf mit ihr durchstarten, dann dreht sie in der Tat echt am Rad, sie wird unausstehlich und nichts geht wirklich. Auf den ersten Blick wirkt es wirklich, als wenn sie nicht ausgelastet ist...schaut man genauer hin, dann merkt man deutlich das sie überlastet ist. Natürlich gibt es auch Ausnahmen (Kindergeburtstage oder Spielbesuch), dann reißt sie sich richtig zusammen und freut sich auch darauf. Klar gibt es auch die Tage, wo viel Aktionen sind, war es zu viel merke ich es Abends...sie kommt dann überhaupt nicht zur Ruhe.
Ich kenne wirklich Mütter, die den Tag ihrer Kinder vollpacken, mit der Begründung das man sie doch irgendwie müde kriegen muß. Sie wundern sich dann, das das Kind wirklich noch mehr aufdreht und unausstehlich ist. Sie wollen oder können nicht sehen, das es einfach zu viel war.

Ich kenne das schon aus der Hundehaltung (ja, vielleicht für manche ein blöder Vergleich....für mich nicht). Einem Hund reicht es nicht, das man stumpf mit ihm stundenlang durch die Gegend läuft. Auch er braucht Arbeit für den Kopf und die findet nun mal mit Ruhe und Konzentration statt. Läuft das nicht im Gleichgewicht, dann hat man halt einen nervigen Vierbeiner zu Hause.
Meistens weiß ich was mein Kind gerade braucht, liege ich da doch mal verkehrt dann erkenne ich das sehr schnell.
Pauschal zu sagen, das Kinder (in der von dir genannten Altersgruppe) nie genug Bewegung bekommen können, das ist aus meiner Sicht einfach zu einseitig gedacht. Auch hier ist jedes Kind anders und man sollte wirklich auf die Individualität eingehen und nicht stimpf ein Aktionprogramm durchziehen...oder halt das Gegenteil.
Die Erinnerungen, die du an deine Kindheit hast...stundenlang draußen spielen usw, ich denke nicht das die aus der Zeit stammen als du 3-4 Jahre alt warst. Ich zumindest habe nur noch Bruchstücke an Erinnerungen aus dieser Zeit. Diese Erinnerungen habe ich an die Grundschulzeit und ich erinnere mich, das es auch da Tage mit Action gab und ich auch Tage nur mit "abhängen" genossen habe.

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Es ist Quatsch zu sagen, beim Draußen sein hat der Kopf nichts zu tun. Mein Sohn guckt sich Blumen, Käfer und Vögel an und lernt nebenbei wie sie heißen. Sammelt Stöcke und Steine und baut damit was.

Das ist verschultes Denken wenn man glaubt, nur beim stillsitzen wird gelernt.

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Wo genau habe ich das so geschrieben?

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Hallo,
ich finde, eine gesunde Mischung macht es! Ob ein Kind gut ausgelastet ist, merkt doch jeder selbst. Der eine muss dazu 3 Std. in den Wald, dem anderen reicht ruhiges Spielen mit Lego nach einem Kindergartentag.
VG

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Also in der Woche sind wir derzeit tatsächlich eher daheim. Allerdings kommen meist an 2-3 Tagen noch Freunde zu Besuch, dann spielen sie drinnen oder im Garten. Wenn wir alleine sind, soll sie sich still beschäftigen, aber sie kann und liebt das auch. Basteln, malen, mit den Fillys spielen...
ABER bei uns wird auch viel getobt im Kindergarten. Wenn ich unsere Tochter abhole, ist sie ausgelastet. Sie sind jeden Tag lange draußen und machen alles mögliche. Ich weiß ja nicht, wieso man da bei euch still sein soll. Dafür ist der Kindergarten doch da! Zum spielen! Nur weil es mal Zeiten gibt an denen sich auch konzentriert werden muss, heißt das ja nicht, dass die Kinder nicht ausgelastet sind. Ganz im Gegenteil! Konzentration fordert ja viel mehr als stumpfes toben.

Highlife machen wir nur am Wochenende. Wir gehen so gut wie jeden Samstagmorgen ins Schwimmbad, den Rest vom Samstag und den Sonntag verbringen wir mit Zoo, Tierpark, Indoorspielplatz, Wandern,...

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meine Kinder alle sehr bewegungsfreudig, nur den ganzen Nachmittag zu Hause sein würde nicht gut gehen, wir haben ein tobezimmer wo sie klettern können auf Matratze springen Mini Trampolin springen usw, für miese Wetter Tage.

aber sie beschäftigen sich von sich aus zwischen auch mal ruhig mit spielen malen usw, am Wochenende und Ferien sieht man dass stark dass sie auch mal den halben nur basteln können usw.

Allerdings ist bei meinen Sohn so das er erst ab mitte interesse an solchen bekommen hat, er ist in freien kindergarten wo soetwas nicht nach programm gemacht wird, er konnte auch bis vor monaten nicht gut malen oder stift halten aber dass ist mittlerweile nicht mehr anzumerken.
Der impuls kam von ihm und konzentrieren kann er sich stunden lag,

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Hallo,

Deine Frage finde ich sehr komisch, denn jedes Kind ist anders und hat auch andere Bedürfnisse.
>> (ich persönlich finde, kinder im kita alter können nie genug bewegung haben)<<
Das ist ja schön, das Du das findest, aber alle Kinder in sämtlichen Altersgruppen brauchen Bewegung, jedoch kann ein Kind nach so einem anstrengendem Tag auch durch sein und sich durchaus ruhig und allein beschäftigen.
Ich hoffe, Du willst jetzt nicht hören, daß Du alles richtig machst und die andren alles falsch, danach klingt es mir gewaltig.
Und damit es nicht falsch rüber kommt, meine Tochter war ein Kind, was Bewegung nach dem Kiga brauchte, aber ab und an auch knülle war. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, mich zu fragen, ob es richtig sein kann, daß andere Kinder nach dem Kiga zu Hause ruhig allein spielen.

LG

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Hallo,

ohne mir jetzt die Antworten der anderen durchgelesen zu haben, bin ich voll und ganz bei dir.
Stilles daheim Sitzen wäre bei unserer Tochter undenkbar. Sie hat ein wahnsinss Bewegungsdrang.
Und sobald es das Wetter zulässt (also kein Orkan, Hagelschauer ...) sind wir draußen. Unsere Maus kann stundenlang auf dem Trampolin springen. Verstecke spielen, oder auf dem Spielplatz mit ihren Freunden spielen. Auch mit dem Fahrrad sind wir jeden zweiten Tag unterwegs.
ABER: Sie braucht auch merklich ihre Auszeiten. Und die sehen bei uns wie folgt aus:
- 30 Minuten Fernsehen
- Malen
- mit ihren Filly-Pferden spielen
- Gesellschaftsspiele mit Papa .....
Dabei kommt unsere Maus mal runter.
Diese Auszeiten von ungefähr 30 Minuten braucht sie auch regelmäßig. Aber ansonsten ist sie nur unterwegs.

Es gibt aber auch solche und solche Kinder. Wir haben vielleicht absolute Wirbelwinde zu Hause. Andere Kinder sind total glücklich, wenn sie sich in Ruhe ein Buch anschauen können oder sind total zufrieden, wenn sie Stundenlang zu Hause kneten dürfen.
Manchmal liegt es aber auch einfach nur an der Bequemlichkeit der Eltern, mit den Kids noch mal vor die Tür zu müssen. Da haben viele nämlich gar keine Lust dazu.

Also jedem das seine.

LG#winke

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Hallo,

ich denke, das ist einfach vom Kind und KiGa abhängig. Bei unserem KiGa ist es nicht so, dass die Kinder zu stillen / leisen Spielen angehalten werden, die gehen auch viel raus in den Garten, in den Wald und natürlich ist drin kein riesen Geschrei, aber da wird auch gespielt, gerannt, getobt! Natürlich auch gemalt und geknetet usw, aber eben beides. Meine Kinder sind eher die Stillen, nicht so wilden Kinder. Ich habe den Eindruck, sie strengt der Lärm und die Action dort ziemlich an, deshalb machen wir nach dem KiGa eher ruhigere Sachen, aber da ich drei Kinder habe, ist schon auch oft was los und hier nicht 3 Std. stille Beschäftigung angesagt (I wish #rofl) ... Außerdem haben wir auch 3x feste Termine, wo wir hingehen (Logopädie, Schwimmkurs, Ballett). Meine Große ist in der 2. Klasse, auch da habe ich den Eindruck, sie braucht danach erstmal bisschen Pause, Ruhe usw. daheim. Aber da ich die Kinder um 13 Uhr abhole, haben wir zu beidem Zeit: erstmal ausruhen und dann nocht etwas unternehmen.

Aber wie gesagt, das hängt doch hauptsächlich von den Kindern und dem KiGa ab und jeder macht es so, wie es den Kindern gut tut bzw. was man denkt, was sie brauchen!

LG

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Hallo

Bei unseren drei Kindern ist das unterschiedlich. Zwei sind eher bewegungsfreudig, eines eher ruhig (Lego, malen...)... Ich beobachte meine Kinder und versuche allen gerecht zu werden. Natürlich sollten die wilden auch lernen was ruhiges zu machen, was sie auch mal tun. Das ruhige Kind soll auch raus und sich bewegen, was es auch tut.

Im groben achte ich aber auf die Befindlichkeiten, denn letztendlich glaube ich die Kinder wissen noch sehr gut was gut für sie ist. Ich schaffe die Rahmenbedingungen für eine gesunde Entwicklung, unterstütze und schätze meine Kinder, so wie ich glaube das sie es brauchen.

Lg

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Diese "stille Beschäftigen" hilft Kinden enorm beim Start in der Schule.

Ich würde aber keinen allzu großen Wert darauf legen. Wenn deine Kinder mal mit dir Mensch-ärger-dich-nicht spielen und dabei 20min konzenriert mitmachen ist alles okay!!!!!!