Zu aufgeschlossenes Kind

Ich weiß nicht wirklich, wie ich es nennen soll.
Meine Tochter (5,5 Jahre) ist ein SEHR aufgeschlossenes, offenes Kind. Sie ist zu jedem freundlich und plaudert auch mit jedem. Egal welchem Alters.
Und damit meine ich JEDEM. Sie kennt absolut keine Angst oder Zurückhaltung. Wer ihr begegnet, wird zugequatscht. Da gibt es kein halten. Es wird auch jeder Mensch fröhlich auf der Straße begrüßt.
Einerseits finde ich es schön, dass sie so offen ist. Anderseits habe ich erhebliche Bauchschmerzen, eben weil sie da keinerlei Unterschiede macht. Weder bei jung noch alt, ob männlich oder weiblich. Wer ihr begegnet, erfährt ihre Lebensgeschichte, ob er will oder nicht und sie ist auch mit jedem "sofort bester Freund".
Ich lasse sie nie aus den Augen, weil ich auch befürchten muss, dass sie mit jedem mitgeht.
Beim Einkaufen gab es kürzlich so eine Situation. Ich hatte mich nur kurz zum Regal gedreht, weil ich etwas gesucht hatte, traf sie auf einen älteren Mann und plauderte. Als ich panisch mein Kind suchte (was neben mir gestanden hatte), hatte der ältere Mann sie schon an der Hand und lief mit ihr durch den Laden. Ich weiß nicht, ob der Herr sich was dabei gedacht hatte, aber ich bin fast aus der Hose gehüpft. Und eben genau diese Situation macht mir nun richtig Angst.

Wir haben schon Bücher durch, wir reden drüber, dass es eben auch böse Menschen gibt. Aber sie scheint es nicht zu verstehen (oder einzusehen).
Was kann ich noch tun, um ihr auch bewusst zu machen, dass Freundlichkeit schön und gut ist, aber etwas Zurückhaltung angebracht wäre?

1

Wir haben hier auch so ein Exemplar! 😉

Ich sage immer wieder " Du darfst nicht mit Fremden reden" "Du darfst nicht mit Fremden mitgehen" ..... #bla

Irgendwann mussten dann ein paar Konsequenzen hinzukommen.
Wenn beim Einkaufen wieder mit fremden Menschen gesprochen wurde, war der Einkauf in dem Moment beendet!
Bei Spielplatzbesuchen das selbe: es wurde regelrecht auf fremde Menschen zu gerannt und denen alles erzählt -> der Spielplatzbesuch war beendet!

Auch wenn es mir sehr leid getan hat für mein Kind, es ging aber nicht anders. Aber es hat gefruchtet. Mittlerweile wird nicht mehr mit Fremden gesprochen. Ein "Hallo" ist okay, mehr aber nicht!

9

Ja, ich komme mir auch langsam vor wie eine kaputte Schallplatte. So oft wie ich diese Sätze wiederhole. #schmoll
Das Problem ist wirklich - sie hat noch nie schlechte Erfahrungen gesammelt. Selbst unser Grumpy-Opa aus der Nachbarschaft (der wirklich bei allem verhasst ist, weil er nur nörgelt) ist hin und weg von ihr und wird sanft wie ein Lamm, wenn sie ankommt.

Aber ja, ich muss konsequenter werden. Anders wird es nicht funktionieren. Ich dachte wirklich, mit reden, Büchern und aufzeigen macht es "klick". Klappt aber nicht.

2

Unser Kind wird erst 4. Für mich wäre es interessant zu wissen, ob euer Kind sich nur so offen verhält, wenn ihr als Eltern in der Nähe seid. Es sich also sicher sein kann, dass ihr auf es aufpasst, oder ob es sich "alleine" auch so verhält. Zb. Wenn es mit Großeltern oder Bekannten von euch unterwegs ist...?
Das würde unser Kind wohl unterscheiden. Obwohl es auch seeehr gesprächig ist. Ich hab schon beobachtet, dass es erst Blickkontakt zu mir sucht, bevor es andere Leute anspricht. Und daher finde ich das auch nicht bedenklich, sondern altersentsprechend aufgeschlossen.

3

So ist das bei unserem 3,5-Jährigen auch. Er redet fröhlich mit jedem, aber er prüft, ob ich die Person gesehen habe. Wenn er mich gerade nicht sieht (einmal war ich z.B. mit der Schwester in einem Spielhaus), ist er viel vorsichtiger. Wenn das Kind der TE diese Vorsicht aber nicht hat, stelle ich mir das auch schwierig vor. Das wäre für mich ein Grund, das Kind weiter wie ein Kleinkind zu beaufsichtigen und draußen nicht aus dem Blick zu lassen.

4

Nein, leider ist sie auch so eine Quatschbiene, wenn wir nicht dabei sind.

Auch im Kindergarten - sie ist mit jedem Dicke da. Aber auch sehr beliebt bei den Kindern. Ihre offene Art "kommt an". Ich weiß nicht, ob sie das noch bestärkt. Sie schafft es spielend, die Kinder um sich zu scharren und jeder, der sie trifft, ist ganz begeistert von ihr weil sie so ein offenes herziges Mädchen ist und sagt ihr das auch.

Als wir zum ersten Mal in der neuen Kita (Eingewöhnung) waren, war sie sofort von den Kindern umgeben und am spielen. Ich wurde Kaffee trinken geschickt.
Ab den nächsten Tag ging sie Vollzeit, ohne Probleme. Sie liebt den Kontakt zu anderen.
Die Kita sagte zu mir, dass wäre ein gutes Zeichen - sie hat eben noch nie schlechte Erfahrungen in ihrem Leben gemacht und vertraut darauf, dass wir notfalls da sind. Auch in der Firma ihres Papas kennt sie jeder, weil Madamchen auch da keine Hemmungen kennt und auch mal den Schichtleiter zu quatscht. Sie hat sogar schon eine Firmenführung vom Chef persönlich bekommen, weil er hin und weg von ihr war.

5

Hmmm... wenn sie schon acht ist, würde ich sie testen. Jemand vertrauenswürdiges, den sie nicht kennt, soll sie anquatschen, wenn ihr definitiv nicht dabei seid. Bei ihm daheim gäbe es Eis und Hundebabys.

Geht sie nicht mit, alles gut. geht sie mit und steigt ins Auto (sie darf natürlich vorne sitzen), wird sie, kaum dass die Autotür zu ist, merken, dass du oder dein Mann hinten sitzt. Dann würde der Elternteil zusammen mit dem "Mitnehmer" ein ernstes Gespräch mit dem Mädchen führen. Ein sehr ernstes Gespräch.

6

Lese grade fünfeinhalb. Das wird aber auch schon reichen. Sie muss das Gefühl haben, dass es dieses Mal noch gut gegangen ist, es aber auch anders hätte sein können. Es wäre danach auch an der Zeit für ein familienpasswort.

7

man sollte allerdings vielleicht darauf achten wo und wie dieser Test stattfindet.

Wäre eher so semi optimal wenn zB ein dem Kind fremder Arbeitskollege das Kind im Supermarkt ansprechen soll und das dann jemand mitbekommt der sofort handelt und den dann vor dem Kind blutig schlägt, damit man dem Kind dann erklären muss ''das ist übrigens Torsten, der sollte dir nur kurz zeigen was passieren kann wenn du mit fremden Leuten redest''. XD

weiteren Kommentar laden
10

Dieser Text könnte von mir sein.
Mein Sohn ist fast 4 und genau so ein Kaliber.
Ich falle ihm mittlerweile immer ins Wort wenn er wieder anfängt seinen Namen usw usf wildfremden Menschen zu erzählen.... sehr sehr anstrengend.