Hallo,
Mein Sohn ist ein kleiner Wirbelwind ( 3 Jahre) zuhause haben wir das gut im Griff. Er hat zwar manchmal trotzanfälle wenn etwas nicht nach seiner Nase läuft, aber meist verzieht er sich dann in sein Zimmer und liest Bücher bis er sich wieder beruhigt hat.
Wenn er zuhause aufdreht schicke ich ihn nach draußen in den Garten, dort ist er sehr gerne und kann rennen und toben ohne dass es stört.
Im Kindergarten dreht er jedoch völlig auf. Schon am Kindergartentor merkt man wie der Schalter umgelegt wird. Er ist vollkommen überdreht. Mit ihm reden kann man in dem Moment nur noch wenn man ihn festhält und ihn zwingt einen beim Reden anzuschauen. auch berichtet die Erzieherin?, dass extrem viel Bock, schreit und weint.
Er sagt selbst er möchte dort nicht hin deshalb weint er.
Wie kann ich ihm helfen sich im Kindergarten besser zu regulieren und wieder Freunde im Kindergarten zu haben.
Er ist vorher in der selben Einrichtung in der Krippengruppe gewesen da hatten wir das Problem nicht erst seit er bei den großen ist.
Kind im Kindergarten überdreht
Ich wüsste jetzt nicht, wie ich meinem Sohn da helfen sollte, abgesehen von Gesprächen und motivierender Einstellung. Ich würde das auch eher als Aufgabe der Erzieher sehen, herauszufinden, warum dein Sohn sich so verhält bzw. warum er scheinbar unzufrieden dort ist oder? Also nehmen wir mal an, er hat noch nicht ausreichend Vertrauen gefasst und fühlt sich deshalb unwohl, dann wäre es doch Aufgabe der Erzieher, an diesem Vertrauen zu arbeiten. Was sollst du da als Elternteil tun?
Insgesamt wären das aber vielleicht auch zwei Paar Schuhe oder? Ein zu aufgedrehtes Kind, das Probleme mit altersgerechter Selbstregulierung oä hat, da gibt es ja Fachmenschen für.. also zB Ergotherapeuten whatever.
Einen Zusammenhang zwischen "ich bin voll aufgedreht und halte da den ganzen Laden auf Trab" und "ich fühle mich nicht wohl und möchte dort nicht hin" wäre für mich kein Automatismus, besonders, wenn du sagst, dass er Zuhause auch so ist.
Ich sehe hier mindestens 2 bis 3 Baustellen.
Als Erstes würde ich fragen, ob man ggf. mit beiden Erzieherinnen gemeinsam reden kann, der vorherigen und der jetzigen (die sind in einem Gebäude, oder?). Und dann soll jede mal berichten, wie es jeweils läuft/ lief und man soll Faktoren diskutieren, die dazu beitragen könnten und überlegen, wie man mit dem Wissen dann umgeht.
Dann sagt du, er dreht im Kindergarten auf. Was macht er da konkret? Könnte eine Sporteinheit vor dem Kindergarten (zum Kindergarten rennen, Fahrrad fahren etc., eventuell auch noch mit einem kleinen Umweg?) die Energie etwas ableiten?
Dann weint er und möchte dort nicht hin. Da würde ich einfach als Mutter mal beobachten, ab wann er weint. Du sagst, nicht zu Hause, beim Losgehen, sondern vor dem Kindergarten. Suche mal da einen genauen Punkt und dann rede mal 200 m vor diesem Punkt mit ihm. Wie geht es ihm? Worauf freut er sich im Kindergarten? Was ist blöd? Und dann überlege, oder überlege mit ihm zusammen, was ihn aufbauen würde. An diesem Punkt, also an den 200 m, bevor er normalerweise anfängt zu weinen, würde ich ihn dann in den Arm nehmen, etwas kuscheln, ihn fragen, was heute wohl besonders schön im Kindergarten wird, gemeinsam überlegen, worauf er sich freuen könnte. Das könnte man auch täglich abends machen für den nächsten Tag und nach dem Kindergarten dann fragen, was am Schönsten war (und was am Blödesten).
Du sagst, er bockt im Kindergarten. Wie äußert sich das? Kannst du das nachvollziehen, also, sind das Situation, mit denen er auch zu Hause Schwierigkeiten hätte? Sind das Situationen, in denen er überfordert ist sehr stark fremdbestimmt? Das würde ich dann wiederum mit den Erzieherinnen besprechen: Kann man ihm dort mehr Wahlmöglichkeiten lassen oder kann man ihm zu Hause erklären, dass es im Kindergarten nur bestimmte Möglichkeiten gibt? Kann man ihn mehr in Entscheidungsprozesse einbinden, die er überblicken kann? Welche könnten das sein?
Wenn es sich nach Wechsel der Gruppen so verändert hat, würde ich mal fragen, ob er einen guten Freund in der Krippengruppe zurückgelassen hat oder eine Lieblingserzieherin oder ob ihm dort ein Ritual oder etwas anderes sehr wichtig war und ob man das irgendwie mit rüber nehmen kann (nicht physisch).
Insgesamt würde ich mir, wenn es geht, morgens mal so 30 min mehr Zeit zum Auspowern, Kuscheln, Reden etc. auf dem Weg zum Kindergarten machen. Ggf. auch mehr Zeit bei der Abgabe in der Garderobe und dort ein Ritual einführen, das Sicherheit gibt. Vielleicht bekommt er ein Kuscheltier von dir morgens in der Garderobe, eines, das ihn durch den Tag begleitet und das du nach dem Kindergarten wieder an dich nimmst. Das also nur dafür da ist, ihm während des Kindergartentages Mut zu machen und halt ein Stück von dir zu geben.
Danke für die Tipps. Besonders das positive vom Kindergarten vor wir dort sind besprechen probiere ich sofort aus.
Das aufgedrehte Verhalten und die Probleme zur Selbstregulation hat eigentlich hauptsächlich im Kindergarten. Zuhause kommt das natürlich auch mal vor aber vollkommen im Rahmen eines 3 jährigen. Im Kindergarten ist das Verhalten viel extremer.
Klar sind viele Punkte die Aufgabe der Erzieherinnen. Aber das scheint wohl nicht zu funktionieren. Er geht zu den großen schon seit 4 Monaten.
Ich hab das Gefühl es hat alles was miteinander zu tun. Er ist überdreht und bockig, er bekommt Ärger keiner will dann mit ihm spielen, Kindergarten blöd und das zeigt er dann mit noch mehr bockigem überdrehtem Verhalten. Egal welche Aufmerksamkeit Hauptsache er bekommt sie.
Ich möchte ihm helfen einfach ruhiger und gelassen im Kindergarten zu sein dann bekommt man weniger Ärger und andere spielen mit einem , dann findet er den Kindergarten hoffentlich auch nicht mehr so Blöd.
"Keiner will dann mit ihm spielen" würde ich mal ansprechen und fragen, ob man nicht diskreter mit der Bockigkeit umgehen kann, damit DAS gerade nicht passiert!
Hallo,
nach deinen Schilderungen könnte es sich schlichtweg um Überforderung deines Kindes handeln. In der Krippengruppe ist es ja doch oft heimelig, wenig Kinder, moderate Lautstärke, mehr Erzieher pro Kind, oft noch strukturierter Tagesablauf etc. Dann kommen die Kids plötzlich in die große Gruppe, wo es sehr laut ist, viele Kinder, weniger Erzieher auf die Gruppe und für viele Kinder ist das einfach eine Überforderung, wenn dann der Übergang vielleicht noch nicht optimal gestaltet wurde, dann fühlen sich die Kids erstmal verloren. Und dann kommt es letztlich auf das Kind an, manche bekommen die Kurve ganz gut und andere zeigen ihr Unbehagen durch Auffälligkeiten jeglicher Art.
Der erste Schritt wäre für mich mit dem Kindergarten ins Gespräch zu gehen, wie kann man die Situation für deinen Sohn positiver gestalten. Gäbe es z.B. (vorübergehend) die Möglichkeit auf eine kürzere Betreuungszeit am Tag (falls das beruflich irgendwie möglich ist?) wie können sie ihm sonst Ruhemöglichkeiten schaffen? Hat er eine Bezugsperson in der Gruppe? Freunde? Ansonsten finde ich die Strategie meiner Vorschreiberin sehr gut, immer auf die positiven Aspekte des Kindergartentages schauen.
Liebe Grüße