Mein Notkaiserschnitt vor 10 Jahren- sehr lang!

TRIGGERWARNUNG!!
Dieser Bericht könnte Schwangeren Angst machen!
Aber vorab: ich empfinde diese Geburt immernoch als schön und bin absolut nicht traumatisiert oder so!

Seit einiger Zeit lese ich hier gerne die Geburtsberichte und würde auch gerne meinen Teilen, lange hatte ich Bedenken aber ich empfinde die Geburt als schön also möchte ich sie auch teilen.

16.06.2010 8:00 Uhr: ich war mit meinem ersten Kind in der 40. Woche schwanger (39+6), da ich vom Vater getrennt alleine in einer Wohnung wohnte, schlief Meine Mutter seit einer Woche bei mir um mich etwas zu unterstützen.
Ich wachte also auf und hatte einen leichten periodenartigen Schmerz den ich auf Durchfall schob also bin ich als erstes auf Toilette gegangen und hatte etwas Schmierblutung. Ich war komischerweise sehr ruhig, da ich die Wochen zuvor ständig Fehlalarme hatte und sagte es meiner Mutter (5 Kinder bekommen), die sagte das könnte mein Schleimpfropfen sein und ich solle auf die Schmerzen mal achten. Kannte das nicht da ich frisch 18 war und damals auch noch nicht so aktiv in Social Media oder sowas war.
Wir also entspannt gefrühstückt und ich habe die letzten Sachen gepackt, der Schmerz kam häufiger und heftiger sodass wir ins Krankenhaus gefahren sind.

10 Uhr: wir kamen im Krankenhaus an und ich kam ans CTG. Alle 5 min Wehen und Muttermund bei 3cm.
Wir sollten noch etwas spazieren gehen und ich bekam ein paar Globulis und mein Bauch wurde mit einem Öl eingerieben.
Wir sind spazieren gegangen und waren ein Eis essen und ich fing an die Wehen zu veratmen, sagte meinem Bruder Bescheid dass ich meine Kamera vergessen habe und er kam vorbei und brachte sie mir und weil wir alle noch ziemlich lustig unterwegs waren blieb er auch.

Gegen 12 Uhr musste ich wieder ans CTG und hatte immernoch alle 5min Wehen und war bei 5cm.
Für mich war das ein voller Erfolg, ein Zentimeter jede Stunde.
Ich durfte in den Kreißsaal.
Meine Mutter und mein Bruder kamen mit.
Wir ließen Musik laufen und mein Bruder machte Bilder und hielt meine Hand, meine Mutter massierte mein Kreuz. Ich habe mich so wohl gefühlt und war zwischen den Wehen auch immernoch zum spaßen aufgelegt.

Gegen 14 Uhr veränderte sich der Schmerz Von periodenartig zu einem Gefühl dass ich groß muss.
Ich ging auf Toilette und meine Mutter rief die Hebamme.
Die kam und sagte sie würde mich gerne mal untersuchen aber die Position auf der Toilette war so entspannt dass ich da nicht runter wollte also untersuchte sie mit auf der Toilette und bekam einen entgeisterten Gesichtausdruck.
Sie teilte mir mit dass ich nur noch ein Lippchen übrig hätte und noch nicht pressen soll und handelte mit mir den Geburtshocker aus.
Mein Bruder wurde aus dem Kreißsaal geschickt und meine Mutter setzte sich hinter mich und hielt meine Hände.

Es kam eine Hebamme dazu und saßen jeweils an einem meiner Beine, ich durfte noch nicht pressen und schrie die Wehen hinaus.
Die Hebamme versuchte bei jeder Wehe dieses Lippchen über den Kopf zu stülpen. Dann hieß es ich könne mitschieben, also schob ich bei jeder Presswehen.
Ich spürte wie sich alles dehnte bei jeder Wehe und nach der Wehe entspannte ich mich.

Gegen 15 Uhr sagte die Hebamme ich solle doller pressen also presste ich doller.
Das ging eine Stunde so.

Dann kam ich an ein mobiles CTG Gerät und sollte mich auf die Seite auf das Bett legen.
Ein Bein auf der Schulter der Hebamme, meine Mutter an meinem Kopf und die andere Hebamme immer zwischen meinen Beinen, es fing daraufhin an sehr wehzutun, also bekam ich eine Schmerzspritze, danach fühlte ich mich sehr benommen aber der Schmerz wurde besser.
Ab 16 Uhr turnte ich auf dem Bett immer weiter herum, Vierfüßler, von einer Seite zur anderen und auf dem Rücken.
eigentlich Wollte ich nur sitzen denn da war es am angenehmsten aber die Hebamme sagte so könne sie mich nicht ordentlich untersuchen. (Heute würde ich das mehr durchsetzen!)

Um 17 Uhr, benebelt auf dem Rücken liegend fragte sie mich ob sie meine Fruchtblase eröffnen dürfe und da fiel mir erst auf dass das ja bisher noch fehlte also stimmte ich zu.
Es war so unglaublich erleichternd auch wenn es sich anfühlte als ob ich unkontrolliert pullerte.

Aber die Wehen wurde Immer schwächer also bekam ich gegen 18 Uhr einen Wehentropf.
Nach 10 min kamen wieder sehr starke heftige Wehen und ich begann laut zu tönen und zu pressen und hatte gefühlt gar keine Pausen mehr.
Ich weinte weil ich nicht gedacht hätte dass es jemals so einen zerreißenden Schmerz geben könnte.
Meine Mutter sprach mir gut zu und die Hebammen leiteten mich an anstatt zu tönen kräftig zu pressen, die Augen zu schließen.
Mehrere Ärzte betraten das Zimmer, einer drückte von oben, der andere versuchte eine Saugglocke anzubringen die immer „abriss“.
Dann schmiss der Arzt sich quasi auf mich drauf.

Ab da weiß ich es nur noch von meiner Mutter und dem Geburtsbericht des Klinikums.

Ich hatte wohl einen Atemstillstand und die Ärzte schrien und drückten den Notknopf, eine begann die Wiederbelebung, es wurde Jod über meinen Bauch gekippt und ich bekam einen Kaiserschnitt.

18:42 Uhr erblickte mein Sohn mit 3380g, 50cm Länge und 35cm das Licht der Welt.
Er schrie direkt und wurde vom Kinderarzt untersucht während man mich narkotisierte und ich dann beatmet wurde und zugemacht. Meine Mutter bekam ihn auf den Arm und ich kam auf die Intensivstation.
Gegen 22 Uhr wurde ich extubiert und atmete auch wieder alleine und wurde gegen 0 Uhr auch wach.
Gegen 2 Uhr durfte meine Mutter mit ihm zu mir und ich durfte ihn kurz halten.
Am nächsten Morgen gegen 10 kam ich auf die normale Station und durfte ihn halten.

Gegen Mittag kam ein Arzt und erklärte mir was da passiert war.
Mein Sohn war ein Sternengucker und ich habe ein enges Becken und der starke Druck hat wohl so einen Schmerzschock ausgelöst dass ich aufhörte zu atmen.
Durfte danach aber als ich untersucht wurde gleich was essen und sogar aufstehen.

Nach 5 Tagen durfte ich mit meinem kerngesunden Jungen nach Hause🥰

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Oh man!
Ich hab mir deinen Bericht gerade durchgelesen. Wirklich heftig aber zum Glück mit happy end :) Schön, dass deine Mama dabei war und mit ihm kuscheln konnte, solang du nicht konntest

2

Dank dass du dir diesen langen Bericht durchgelesen hast!
Ich bin auch sehr froh dass eine mir vertraute Person (meine vertrauteste) bei ihm war!

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:-)