Kranke Kinder durch künstliche Befruchtung

Hallo!

Ich hoffe ich trete jetzt niemandem auf den Schlips. Da bald unser Beratungsgespräch für die IVF ansteht und ich mich derzeit viel belese, bin ich eben auf mehrere Artikel über kranke Kinder durch IVF, ICSI, etc gestoßen. Forscher haben herausgefunden, dass zwar die meisten Kinder gesund sind, jedoch viele Kinder bereits im Kindesalter an Bluthochdruck mit späteren Herz-Kreislauf-Problemen und Herzinfarkt leiden. Weiterhin wurden körperliche und geistige Einschränkungen festgestellt.

Ehrlich gesagt macht mir das jetzt ein wenig Angst. Natürlich wollen wir ein Kind, aber ich würde ehrlich gesagt keins zu Lasten des Kindes wollen, weil es krank sein wird und ich das Risiko eingegangen bin.

Ich bin gerade etwas durch den Wind.

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Was sind denn "viele" Kinder?

Ich kann dich gut verstehen, ich habe mich damit auch auseinander gesetzt. Mich gefragt ob mein Wunsch nach einem Kind egoistisch ist und zu Lasten des Kindes geht. Klar, die ältesten ICSI-Kinder sind jetzt vielleicht 20 Jahre alt... was hat man da schon für Langzeiterkenntnisse - quasi keine. Das einzige was ich gefunden habe ist, dass die Kinder z.T. dickere Halsschlagadern haben, was zu einem Problem für die Durchblutung werden kann, wenn die Kinder später übergewichtig sind oder rauchen. Daher sind das zwei Punkte auf die man besonders achten soll.

Für mich selbst bin ich daher zu der Erkenntnis gekommen, dass man seinen Kindern irgendwann sagen muss, wie sie entstanden sind. Damit sie bei gesundheitlichen Problemen Ärzte darauf hinweisen können, damit es überhaupt irgendwann Langzeiterkenntnisse dazu geben kann. Sonst bleibt es ewig ein Tabu und eine Unsicherheit.

Ansonsten: Wie will man bei anderen körperlichen und geistigen Einschränkungen wirklich sicher sagen, worauf es zurück zu führen ist? Vielleicht auch auf das ältere Älter der Mütter und Väter?

Ich kenne im Bekanntenkreis ein IVF-Schulkind, das an Krebs erkrankt ist und in den nächsten Monaten versterben wird. Aber wer will da jetzt sagen, dass das Kind "normal" gezeugt kein Krebs bekommen hätte? Ist auch ein kurzes Leben ein lebenswertes Leben? Hätte man auf ein Kind verzichtet, wenn man gewusst hätte, dass man es früh verlieren wird? Alles furchtbar, alles schwierig...

Ich glaube aber eher, dass so ein IVF oder ICSI-Embryo ja schon ganz schön was mitmacht. Petryschale, Brutschrank, aufziehen, umbetten, beobachtet bis zum Gehtnichtmehr... Da glaube ich eher, dass der sehr stark und gesund sein muss, um sich dann auch festzubeißen. Der Embryo, der schwach ist und das nicht aushält, der übersteht die Einnistungszeit gar nicht.

Was hast du da für Quellen gefunden? Würde ich auch gern mal lesen!

Vielleicht noch eine Geschichte dazu: Mich hat neulich ein Heilpraktiker/Osteopath, bei dem ich in Behandlung bin und der sich mit dem Thema auseinandersetzt und außerdem so (seltsame) "Reisen in die eigene Vergangenheit" z.T. vorgeburtlich (aha!) anbietet gefragt, ob mir nur 1 Embryo oder mehrere eingesetzt wurden, weil ich ja nur eine Tochter habe. Habe dann gesagt, dass 2 eingesetzt wurden. Er meinte ich müsste dann irgendwann mit meiner Tochter darüber sprechen, ihr die Möglichkeit geben sich damit auseinanderzusetzen, ggf. mit psychologischer Unterstützung, denn sie hätte ja streng genommen einen Zwilling, der während ihrer gemeinsame Zeit in meinem Uterus verstorben wäre. Puh.... fand ich irgendwie krass den Gedanken, ich glaub ich find das auch arg hergeholt, aber zum Nachdenken hat es mich schon gebracht.

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Das älteste IVF-Kind ist so alt wie ich... 41 ;-)

LG

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Hi, ich habe auch Blockaden auflösen lassen und dabei kam heraus, daß ich einen zwilling hatte. Ich bin natürlich entstanden. Meine Mutter weiß von nix. Ich war immer ein Einling sagt sie.

Also ich weiß nicht, ob das so gravierende Auswirkungen auf das spätere Leben hat mit dem Zwilling.... Mach dir nicht so viele Gedanken um deine Tochter. ❤

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Hallo,

ich hatte gelesen, dass eine minimal höhere Gefahr ein krankes Kind zu bekommen daraus resultiert, dass die Mütter zum Zeitpunkt einer ICSI bereits älter sind als durchschnittliche Mütter.

Unser Kind hat keine körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Im Gegenteil.
Ob es später mal Kreislaufprobleme bekommt, weiß ich natürlich nicht.

LG

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Hallo,

ich kann deine Bedenken verstehen, aber die Studien sind schwammig. Was darin beschrieben ist, kann bei schlechten Bedingungen auch „normal“ gezeugten Kindern passieren. Meine Meinung.

Unsere Tochter ist kerngesund und für ihr Alter sehr intelligent.

Unser kleiner Mann im Bauch ist auch gesund und zeitgerecht entwickelt.

LG

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Danke für deine Antwort!

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Ich habe diese Artikel auch gelesen.
Klar bringt es einem zum Nachdenken.
Die Forscher haben ja das Kulturmedium in Verdacht.
Ich gehe einfach in meinem Jugendlichen Leichtsinn davon aus, das sich das in den letzten Jahren immer mehr verbessert hat.
Natürlich bleibt ein Rest-Risiko.
Allerdings hast du auch ein Risiko auf ein krankes Kind, wenn du auf natürlichem Weg schwanger wirst.
Meine kleine ist jetzt 3,5 Jahre alt und bisher kerngesund und normal entwickelt.
Das Geschwisterchen ist in Arbeit.

Liebe Grüße
Hexe

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Danke! Das beruhigt mich etwas!

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Mein Kiwu Arzt sagt das liegt eher am Patientenkollektiv - an eher älteren und oft auch Patienten mit mehreren Beschwerden.

Es sei also eher nicht die Methode sondern die Auswahl der Patienten dafür verantwortlich.

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Danke! Das beruhigt mich etwas.

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Hast du die Originalstudie gelesen oder einen Bericht darüber? Viele Faktoren wären wichtig zu wissen, z.B. über Pat-Stichprobe, experimentelles Design, statistische Verfahren etc.

Man muss daran denken, wer in Behandlung kommt. Das sind halt 1. ältere Frauen und auch Männer, die genetisch eben oft nicht mehr 1A Qualität haben. 2. haben z.B. viele PCOler Übergewicht und Bluthochdruck, was familiär gehäuft auftritt.

Nichtsdestotrotz sollte man aufmerksam bleiben, ob nicht doch ein Einfluss durch IVF gefunden wird. So kann man als Eltern vlt bei einigen Dingen drauf achten, dass die Kinder die richtige Unterstützung bekommen, z.B. bei Bluthochdruck verstärkt auf die Ernährung, Sport etc achten. Es gibt aber natürlich auch Einschränkungen, auf die man keinen Einfluss hat. Das Risiko besteht immer.

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Ich habe mir darüber auch schon Gedanken gemacht aber ehrlich gesagt glaube ich eher das es an dem meist höheren Alter der Patienten bzw an den Vorerkrankungen liegt. Ich kenne eine Mama aus dem Kindergarten, sie ist Mitte 30 und ein IVF Kind. Sie ist gesund und hat eine Tochter die zu früh, mit Herzfehler und einigen sonstigen Problemen auf die Welt kam. Die Tochter entstand ganz normal.

Ich habe einen Sohn mit 29 bekommen per GVnP. Sollte ich ein 2 bekommen dann per IVF und 7 Jahre später. Das da das Risiko aufgrund des Alters höher ist ist ganz klar.

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Hallo,
ich hatte mich vor der erste icsi auch durch sämtliche Studien gewälzt. Ich kam danach zum Schluss das die Studien für mich nicht aussagekräftig waren (ich habe von zweien gelesen), da A: weit zu wenig Probanden zur Verdügung standen B: das Alter der Paare nicht angegeben wurde und C: auch nicht auf den Gesundheitszustand der Eltern eingegangen wurde.
Ich laß daneben auch in einem Artikel, dass die Paare die länger darauf gewartet haben Schwanger zu werden und die, die eine icsi oder ivf gemacht haben, die gleiche Wahrscheinlichkeit haben eine gesundes oder krankes Kind zu bekommen.
Bitte Nagel mich jetzt nicht auf genaue Zahlen fest, ich hatte mich vor meiner ersten icsi im Mai damit beschäftigt.

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Hey meine Liebe :-)
Vielleicht beruhigt dich unsere Erfahrung etwas zumindest in Bezug auf die körperlichen und geistigen Einschränkungen. Unser Sohn ist durch ICSI entstanden und erst ein Jahr alt. Er war ein Frühchen (6 Wochen zu früh), kein Zusammenhang zu ICSI.
Unser Zwerg hatte also gleich einen doppelt schweren Start. Er war die ersten 5 Lebensmonate etwas langsamer als andere Kinder in dem Alter und ja ich habe mir Sorgen gemacht, ob das mit ICSI und/oder Frühchen-Dasein zu tun hat..

Dann kam alles total überraschend - er hat mit 6 Monaten angefangen zu sprechen und mit 10 Monaten angefangen an der Hand zu laufen, was wirklich beides sehr früh ist, zumal man meist sagt entweder das eine oder das andere kommt früh. Jetzt mit einem Jahr läuft er komplett selbstständig. Wir hätten das niemals erwartet. Klar weiß keiner was in den nächsten Jahren kommen wird, aber ich sehe das als sehr positive Prognose für seine Entwicklung und denke mir auch nicht, dass das alles noch besser gewesen wäre, wenn er weder ICSI noch Frühchen gewesen wäre wenn du weißt was ich meine... ;-) So ich hoffe etwas positives dazu zu lesen nimmt dir deine Sorgen! Ich wäre auf jeden Fall bei der zweiten ICSI fürs Geschwisterlichen nicht beunruhigt deswegen...
Ganz liebe Grüße und alles alles Gute #klee