Erfahrungen mit dem Shanghai Protokoll und/oder mit 50% Spendesamen?

Hi ihr Lieben

Ich starte diese Woche das Shanghai-Protokoll, also eine Duo-Stimulation. Das bedeutet, am Freitag (11.2.) ist mein ZT2 und ich fange an, zu spritzen. Die erste Punktion wäre um den 22.Februar und die zweite um den 12.März. Dadurch sollen mehr Eizellen erzeugt werden und es eignet sich wohl für Low Responder wie mich.
Die Kinderwunschklinik hat mir einen Samenspender ausgesucht, da im letzten Spermiogramm nur 1 Prozent lebende Spermien waren. Am Tag der Punktion kann ich basierend auf dem tagesaktuellen Spermiogramm spontan entscheiden, ob ich Spendersamen dazu nehme, z.B. 50%. Das Thema Samenspende ist emotional noch schwierig für uns, andererseits sind wir psychisch auch mittlerweile fertig von den ganzen Enttäuschungen. Die Klinik hat mir bereits einen Spender ausgesucht, es ist eine anonyme Spende.
Ich überlege, ob ich beispielsweise beim ersten Versuch auf jeden Fall 50% Spendersamen dazu nehme, da die Blastozysten sowieso eingefroren werden und das wäre dann vielleicht ein Backup für später, wenn meine Eizellreserve zu Ende geht.
Habt ihr Erfahrungen mit dem Shanghai-Protokoll und/oder 50% Samenspende? Wie hat es sich für euch angefühlt? Wie habt ihr dann entschieden, welche Embryonen ihr transferiert? Wie wäre es beispielsweise, wenn man an Tag 5 eine durch die Spende entstandene A-Blastozyste hätte (Implantationswahrscheinlichkeit von 60%) und einen zeitverzögerten Embryo vom Sperma des Partners wie eine Morula (Implantationswahrscheinlichkeit von 10%). Würdet ihr in diesem Fall den besseren Embryo nehmen oder den Embryo vom Partner oder beide? Wahrscheinlich kann man das gar nicht rational, sondern nur emotional und individuell beantworten und es hängt davon ab, wieviele Enttäuschungen man noch verkraften kann. Mich würde mal interessieren, wie ihr euch in der Situation gefühlt und verhalten habt.
Vielen lieben Dank und liebe Grüsse #herzlich

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Hallo meine liebe:-)

Ich habe leider keine Erfahrung zum Shanghai Protokoll und finde es mega Schade daß dieses Protokoll eigentlich kaum zum Einsatz kommt, denn dadurch haben die kleinen Follikel noch die Chance bei der zweiten Punktion reif punktiert zu werden.
Ich hätte dieses Protokoll auch gerne gehabt aber die deutschen Kliniken sind da sehr eigen #augen

Wir sind dann nach Prag gewechselt und dort war es nicht mehr nötig denn von 35 Follikel waren 32 reif ;-)

Zu den Spendersamen. Wir wollten auch 50-50 machen, allerdings war das Sperma am Tag der Punktion überhaupt nicht gut und wir haben alle mit Spendersamen befruchtet. Dadurch hatten wir sogar eine 100% blastorate.

Zu der Frage was man sich dann letztendlich einsetzen lässt, wird es wohl trotzdem eher vom Partner sein, denn die Hoffnung stirbt zuletzt ;-)

Von beiden würde ich mir persönlich allerdings nicht einsetzen lassen weil man dann gar nicht weiss von wem das Kind nun ist und dann einen Vaterschaftstest?!
Ich weiss nicht. Man hofft dann wahrscheinlich die ganze Schwangerschaft über das es vom Partner ist und wäre dann vermutlich enttäuscht, aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.

In welchem Ausland lasst ihr euch Behandeln?

Lg

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Das wird deswegen nicht gemacht GSD weil es dann keinen Frischtransfer gibt und weil die meisten komplett Überstimuliert sind. Und die Medikamenten kosten. Ausserdem hat meine Alte Klinik gesagt, das die Eizellen meistens von der 2ten Runde schlechter sind. Es gibt meistens Gründe wenn die Folikel nicht optimal heranreifen. Das ist die natürliche Auslese . Deswegen haben die Kliniken wieder damit aufgehört.

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Liebe Catgirl, danke für die Infos. Laut meiner Klinik ist die Studienlage gemischt zur Qualität der Eizellen bei der zweiten Punktion. Ich kann deine Argumente gut nachvollziehen und denke, es ist eine Abwägungssache und vor allem für Low Responder interessant oder Frauen, die nicht mehr viel Zeit haben aus welchen Gründen auch immer (z.B. zum Einfrieren von Embryonen vor einer Chemotherapie). LG

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Hallo Huhn,

in welchem Land findet denn die Behandlung statt? Wäre es dort tatsächlich möglich, sich gleichzeitig Blastos von unterschiedlichen "Vätern" einzusetzen? Stell dir vor, es nisten sich beide ein. Dann sind es Zwillinge, die aber trotzdem unterschiedlicher Herkunft sind. Das stelle ich mir tatsächlich schwierig vor.

Ich drücke euch die Daumen für ein positives Ergebnis - am besten natürlich so, dass ihr gar nicht auf die Spender samen ausweichen müsst!

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Nein das geht nicht in Österreich und in Deutschland. Entweder oder sonst müsste man nach der Geburt Testen wer der Vater ist.
Da in Österreich und in Deutschland das Spenderkind das Recht hat, zu wissen woher es Abstand müsste das eben gemacht werden.

Man kann eine 50:50 Befruchtung machen, die Klinik muss die Embryonen aber dann streng auseinander halten. Und es darf nur entweder oder Transferiert werden.

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Danke liebe OctoberRain! Wir gehen nach Prag. Ja, ich glaube, ich würde diese Option auch nicht wählen, selbst wenn sie möglich ist. Alles Liebe

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Hallo

Wir wollten das machen lassen, dann waren aber nur 7 Eizellen reif von 14. Fehler von der Klinik gewesen. Wir haben somit den Samen von meinen Mann gewählt.

Wo lässt ihr euch behandeln? In Deutschland und Österreich ist die Anonyme Spende verboten. Ausserdem muss ich dich jetzt wirklich was fragen, das meine ich wirklich nicht böse, aber warum lässt man einen Fremden also die Klinik den Spender für einen aussuchen? Es gibt ja schon zig Samenbanken wie Europaean Spermbank, wo man bis zu den Großeltern Infos bekommt, der Spender ist Humangenetik komplett untersucht und man bekommt nicht nur kinderfotos zu sehen, sondern auch die Handschrift ein Interview zu hören ect. Auch erfährt man den richtigen Beruf und Bildungsstand.

Ich verurteile wirklich niemanden der sagt das er den Spender nicht wählen will. Das ist auch schwierig, wir sind zurzeit auch dabei. Aber ich habe das Gefühl, das die Kliniken hier Grenzen überschreiten. Ich hab jetzt von vielen gelesen, das die Klinik nie eine Wahl gab. Was ich für 2022 total unangebracht finde. Es gibt soviele Möglichkeiten und ich würde nicht für mich wollen, das einfach ein fremder für mich den Spender auswählt.

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Liebe Catgirl

danke für deine Erfahrung und Meinung, die ich total verstehe. Wir sind in Tschechien. Ich finde die anonyme Spende auch nicht optimal. Das ist einer der Gründe, warum ich mir noch nicht sicher bin, was ich mache. Ich finde es aber vor allem für das Kind nicht schön, wenn es seinen Vater nicht kontaktieren kann. Dass ich dann nicht weiss, wer der Vater ist, ist für mich zweitrangig, aber auch nicht toll. Ich denke, wenn der Vater sein Kind doch kontaktieren will, macht er später eine Genanalyse bei Myheritage oder ähnliches und wenn das Kind das auch macht, könnten sie sich theoretisch kontaktieren.
Der Spender ist auch humangenetisch, serologisch und urologisch untersucht. Ich kenne sein Alter, Beruf, Grösse, Haar- und Augenfarbe, die meinem Partner ähnelt.
Ein Argument für den Einsatz der Spende wäre, ein Backup zu haben. Zum Beispiel bei der ersten Punktion, wenn die Blastozysten eh eingefroren werden. Dann kann ich später immer noch entscheiden, was ich mache und mein Stimulationszyklus wäre nicht für die Katz, wenn das Spermiogramm sehr schlecht ist. Und dann haben wir ja noch den Frischtransfer der zweiten Punktion, wo wir das Sperma meines Partners nehmen können. Falls ich dann ggf. später die Kraft habe, noch mehrere IUS mit nicht-anonymen Spendersamen in Dänemark bspw zu machen, kann ich das dann ja immer noch machen. Oder halt wieder IVF/ICSI (mit nicht-anonymer Samenspende). Oder ich probiere es weiter mit meinem Partner und hab dann ein Backup, wenn meine Eizellreserve aufgebraucht ist. Aber aktuell fühle ich mich so, dass es mir jetzt nach dem 8./9. Versuch und 6 Jahren Basteln am Kinderwunsch reicht und meinem Partner auch und der Zeitdruck einfach sehr gross ist. Hattest du dann deine Behandlung in Deutschland oder Österreich und dir vorher einen Spender bei der European Spermbank ausgewählt für den Fall der Fälle und suchst jetzt weiter für einen neuen Versuch? Ich hatte mal gelesen, dass das nur in Berlin und München geht? Ich wohne in der Schweiz. Vielen Dank und alles Liebe!

Liebe Grüsse

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Ich habe in Deutschland gearbeitet . Ich bin dann aber wieder zurück nach Österreich. Weil die Montage Zeit von meinen Mann auch in DE vorbei war (Firma hing Konkurs) und meine Alte Firma hat seinen Standort in Österreich.
Und in Österreich zahlt der IVF Fond auch bei Spendesamen dazu. Die erste Tese in München war negativ. In Österreich wurde was gefunden.

Wir haben es so gelöst, das wir von European einen Spender gewählt hatten, das Sperma wurde in die Klinik geliefert, und Monate später hat uns die Klinik gefragt als ich schwanger war, ob wir den Samen eventuell an ein anderes Paar verkaufen würden. Die wollten nämlich auch genau diesen Spender. Die Klinik hat dann den Tausch mit der Samenbank abgeklärt und das andere Paar hat sogar die 50€ bearbeitsgebühr für uns übernommen. Den es waren schon 3 Paare . In Österreich können nur 3 Paare von selben Spender bestellen. Also sie hätten sonst einen anderen wählen müssen.

Meine neue Klinik ist eigentlich kein Vertragspartner aber es ist überhaupt kein Problem für beide Seiten, das wir jetzt wieder von da den Samen beziehen.

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