Ihr lieben,
Wo soll ich anfangen? Bin knapp 33 und hatte 2018 wohl meine erste heftige Panikattacke. (Notarzt ect) ab da hat ich diesbezüglich nen psychischen Knax, weil ich solche Angst davor hatte ! Angst vor der Angst. Hatte damals 3 Monate Horror mitgemacht, konnte nicht mehr alleine raus usw...jedes kleinste Symptom, Schwindel, Herzrasen, Schweißausbrüche, Atemnot versetzen mich sofort in die nächste Panikattack...Ich hatte dann Angst vor Herzinfarkt und vorallem Angst umzukippen und ohnmächtig zu werden usw...Ich versuche mich kurz zu fassen. Ich hab dann iwann eingesehen das mir nichts passiert und das der Kopf ist und nur von Negativen Gedanken kommt...(Aber wie soll man nach 4 Elss, FG ect denn noch positiv denken) Ich fing dann an permanent meinen Herzschlag und Blutdruck zu kontrollieren. Es nahm mir die Angst wenn alles ok war, wenn nicht, bekam ich vermehrt Angst. Dann lag mein Vater vorletztes Jahr auf intensiv und da bin ich tatsächlich umgekippt, die Angst wurde wahr und der Horror ging von vorne los.
Nun ist es seid 2,5 Jahren so, sobald ich mich iwie nicht gut fühle, macht mir das Angst und der Blutdruck geht hoch...160/100 oder 145/96 da fühle ich mich schon schlecht...Mein Herz hat sich wohl an die dauernde Angst gewöhnt und ich habe einen Ruhepuls von 100, auch nachts. Ekgs haben das bestätigt. Bei Angst oder Anstrengung steigt er auf 120. Wenn ich morgens aufwache ist er 120....wenn ich ne Erkältung habe bei 135....Es ist unangenehm und macht mir angst. Damals gab der Arzt mir Betablocker, die KiwuKlinik in Deutschland sagte ich solle die Tabletten noch nicht nehmen, nahm sie nicht. 4 versuche führten auch nicht zum richtigen Erfolg...Nun war ich wieder das Herz kontrollieren im Februar, neues EKG usw. Herzschlag zwischen 94 und 132...24 Stunden Blutdruck ebenso, ofr erhöht. Soll Betablocker nehmen. Ich hab angst vor den Tabletten. Solange ich sitze und liege ist mein Blutdruck tip top, stehe ich auf, geht er hoch. Gedanken lassen mein Herz sofort schneller schlagen...Gesundheitlich ist laut HA alles ok es wäre nur die psyche...Ich hab offen darüber mit der kiwu in Tschechien geredet und sie meinte ich soll die Betabklocker nehmen, es würde mir gut tun und ich kann sie bedenkenlos während der Behandlung einnehmen...
Nun meine Frage, nehmt jemand welche ? Wenn ja, wieviel mg und hilft es euch ? Wie ist es dann wenn es dann zu einer SS kommt ?
Kann mir jemand was raten ? Sorry für den langen Text...Glg
Nimmt jemand Betablocker ? Fragen auch zu Angststörung,Panikattacken
Ich nehme seit 6 Jahren Bisohexal 5mg und bin damit super eingestellt.
Habe die auch in der Schwangerschaft weiter genommen und es gab keinerlei Probleme oder bedenken damit.
Bluthochdruck wäre schädlicher für das Kind.
Wenn dir die Ärzte dazu raten, dann nehme die Betablocker ein.
Danke für deine Antwort. Das mache ich.
Darf ich fragen wegen was du sie nehmen musst ? Und hast du Nebenwirkungen oder verträgst du sie gut ?
Ich hatte nach der Geburt von K2 einen hohen Blutverlust, daraus hat sich ein Bluthochdruck entwickelt und seitdem nehme ich sie.
Ich vertrage sie super und habe keinerlei Nebenwirkungen.
Zu Betablockern kann ich dir leider nichts sagen da ich einen sehr niedrigen BD und einen niedrigen Puls habe 🙈
Ich wollte dir nur sagen, du bist nicht alleine. Deine Geschichte könnte (bis auf die hohen BD und Puls Werte) auch von mir sein!
Ich hatte eine heftige Multi-Infektion als gerade Corona begonnen hat. Hab Fieber, Atemnot und Herzrasen gesalbt, dazu so schlimmen Husten dass ich mir das Rippenfell verletzt habe! Und kein Arzt wollte mich behandeln! Alle hatten schiss vor Corona und haben mich abgewimmelt. Dazu das ganze restliche Corona Chaos und die Horror Meldungen. Ich hatte solche Panik dass sich daraus auch eine Art Panikstörung entwickelt hat. Jedes Symptom hab ich plötzlich als bedrohlich eingestuft, hab im Internet gegoogelt was es denn sein könnte - was mir natürlich noch mehr Panik und somit auch noch mehr Symptome bereitet hat.
Du solltest diese Ängste dringend angehen! Lass dein Leben nicht von deinen Ängsten leiten! Dass du hier darüber schreibst ist schon der richtige Schritt. Such dir professionelle Hilfe und Versuch aus der Angst Spirale raus zu kommen. Ich bin da jetzt auch schon ne Weile dran und es geht mir zum Glück schon viel besser.
Ich wünsche dir alles gute 😊
Hallo liebe Babywunsch2024,
die Betablocker sind zur Zeit wichtig und daher würde ich die einnehmen.
Allerdings kann ich dir, auf Grund dessen, dass ich selbst seit fast 22 Jahren mit Angst- und Panikattacken lebe, nur raten, dieses psychologisch aufzuarbeiten.
Auch im Hinblick auf den Kinderwunsch, die Behandlung ist auch mit viel Stress und vor allem seelischer Belastung verbunden. Daher würde ich es nur legitim finden, dass Du eine / n Therapeuten / Therapeutin findest, mit dem Du arbeiten kannst.
Ich habe damals als das ganze anfing, erst allein und mit meinem Hausarzt versucht, damit zurecht zu kommen, aber das stellten wir schnell fest, brachte gar nichts.
Dann habe ich angefangen mit Therapie, man hat halt lange Wartezeiten bei kassenzugelassen Therapeuten, weniger lang sind die Wartezeiten bei Heilpraktikern für Psychotherapie, die auch hervorragende Arbeit leisten. Leider muss man diese Stunden selbst zahlen. Wenn irgend möglich, mach das, das bringt so viel Lebensqualität zurück und sie können Dich auf auffangen bei Fehlschlägen innerhalb der Kinderwunschbehandlung.
Am schlimmsten ist die Angst vor der Angst, ich kenne das nur zu gut, konnte zeitweilig nicht mal als Beifahrer nur 1 km im Auto fahren, öffentliche Verkehrmittel schon lange nicht. Ich habe zitternd im Auto gesessen, die Tränen liefen und beim Gang vor die Haustür schlotterten mir die Beine, dass ich nicht mal zum Bürgersteig kam geschweige denn zum einkaufen...
Es war die Hölle.
In der Therapie habe ich gemeinsam mit meinem Therapeuten die Auslöser gefunden, sie lagen lange lange zurück und haben sich nach fast 2 Jahrzehnten den Weg gesucht damit ich sie bearbeite und vor allem verarbeite.
Ich habe gute Strategien entwickelt und gelernt ganz gut auf mich und meine Gefühle zu achten und diese vor allem zu deuten: wenn ich Stress habe, es mehr und mehr wird, kommt die Angst und Panik. Erst ganz leise, fast unbemerkt um dann wie ein Vulkan auszubrechen.
Nun weiß ich wenn ich nur dieses leisen Untertöne der Angst / Panik merke, "halt, geh mal schön zwei Schritte zurück". Ich schaue, was der Auslöser für den Stress war und versuche gut hinzusehen wie ich das minimieren kann, damit es mir wieder
besser geht.
Aber das ist ein Lernprozess, der Mut und viel (harte) Arbeit an sich erfordert. Allerdings wird man belohnt mit kleinen AHA Erlebnissen in Form von: "ups, ich habe ja seit drei Tagen nicht einmal an meine Angst gedacht" oder "guck mal an, ich kann wieder unbeschwerter vor die Tür gehen und freue mich auf einen Spaziergang". Das merkt sich die Seele und überschreibt damit die von Angst behafteten Situationen, so dass es Dir nach und nach besser gehen wird.
Ich konnte mich jemandem Neutralen auch viel besser öffnen; zu Hause wollte ich niemandem zur Last fallen und musste für meine Kinder stark sein. Wieder Druck und Druck ist immer ganz ganz schlecht.
Bei der Kinderwunschbehandlung wirst Du auch innerlich Druck aufbauen, sei es, die hohe Erwartung damit endlich schwanger zu werden, die Medikamentengaben, etc.,p.p.
Ich wünsche Dir, dass Du einen guten Weg für Dich findest und das Leben wieder genießen lernst. Dass Deine Kinderwunschbehandlung gut begleitet wird, dass Du aufgefangen wirst und nicht zuletzt, dass Du Dich durchringst, Therapie zu machen. DAS ist kein Makel, denn ein gebrochenes Bein wird auch behandelt, so wie die erkrankte Seele auch Hilfe benötigt.
Nun habe ich einen so langen Text geschrieben, aber in jede Zeile davon spricht meine Erfahrung und die vieler anderer "Angsthäschen", die ich während Therapie in der Gruppe kennenlernen durfte.
Es ist kein einfacher Weg, aber es ist ein Weg, der Dich voran bringen wird.
Fühl Dich gedrückt,
doucefrance
Vielen lieben Dank für deine nette und ausführliche Antwort. Lg