Auf‘s Stillen vorbereiten

Hallo zusammen,

Ich bin mit meinem zweiten Kind schwanger. Beim ersten war das Stillen der absolute Horror, so schlimm, dass ich mich immer noch um die ersten 12 Wochen mit meinem Baby betrogen fühle. Ich habe den Verdacht, dass anatomisch etwas mit mir nicht stimmt, da ich trotz drei Monate abpumpen (viele Stunden täglich) plus reguläres Anlegen, plus sämtliche Tricks und Tipps da draußen meine Milchmenge nicht auf mehr als 40-50ml täglich steigern konnte. Letztendlich hat das Kind tagelang vor Hunger geschrien und auch ich habe am Ende Tag und Nacht geweint, wusste irgendwann nicht mehr weiter. Der Kleine wurde dann zum Flaschenkind, ist top entwickelt, nie krank und allergiefrei, alles super also. Ich dachte zu Anfang der jetzigen Schwangerschaft, dass ich es diesmal gar nicht erst probiere und mir/uns dieses Erlebnis erspare. Ich bin immer noch so sauer auf all die standardmäßigen Aussagen und Ratschläge „Keine Frau hat zu wenig Milch“, „Man muss es nur wollen“, „Ja bei mir war es auch schwer aber ICH habe durchgehalten“, „Anlegen, anlegen, anlegen“, „Also ICH will einfach nur das beste für mein Baby“ usw. Ich tobe da innerlich.
Nun ist es aber so, dass ich doch wieder zweifle. Ich will NIE NIE wieder an diesen Punkt in meinem Leben zurück an dem ich gegen Ende meiner Still-Bestrebungen war, aber wie wäre es zum Beispiel, wenn das Kind hauptsächlich Pre bekommt, aber ohne jeglichen Druck nebenbei „als Snack“ die Brust? Oder aber ich probiere es tatsächlich noch mal mit dem Vollstillen? Wie kann ich mich bestmöglich darauf vorbereiten? Damit meine ich nicht nur fachlich, sondern auch psychisch - woher weiß ich, wann die Reißleine zu ziehen ist? Ich habe große Angst davor es wieder zu sehr zu wollen und nicht aufgeben zu können, nicht entspannt sagen zu können „Egal, dann eben Pre :)“. Gibt es gute Podcasts oder Literatur dazu? Wichtig: Nicht esoterisch, nicht homöopathisch, nicht dogmatisch!

Danke schon mal ☺️

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Hey :)
Bleib einfach offen für alles und probiere erstmal zu stillen, damit die Milchbildung angeregt wird. Du kannst zufüttern wenn es nicht klappt, alles ganz entspannt. Andersrum wird die Milch zu wenig werden. Zu Anfang brauchen die Babys ja auch kaum was, der Magen ist so groß wie eine Kirsche.

Allein deine jetzige Haltung wird bei dir eine Veränderung bringen. Davon abgesehen, ist wirklich jede Stillbeziehung anders. Ich bekomme Kind 4 und habe alle drei gestillt, die eine mehr und den anderen weniger. Mein erstes Kind konnte ich nicht lange stillen, ich hatte zuviel Stress mit dem plötzlichen Mama sein. Bei Kind zwei lief es super, bis sie irgendwann anfing zu würgen beim Anlegen und ich es dann gelassen habe. Kind drei habe ich lange gestillt und davon ein halbes Jahr mit nur einer Brust, weil die andere das Reynaudsyndrom hatte. Du siehst, es kann alles möglich oder auch unmöglich sein. Wichtig ist nur, dass kein Stress aufkommt, denn dann klappt es mit der Stille nicht. Einfach offen sein für alles, so wird es für euch die perfekte Ernährungsform 🍀

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So entspannt und flexibel wie du wäre ich gerne (gewesen) :) So stelle ich mir das vor.
Ich wurde immer verbissener und habe nur das Vollstillen gesehen. Als es nicht klappte und ich psychisch wie physisch am Ende war, habe ich sofort komplett abgestillt, wollte von dem Thema NICHTS mehr wissen. Dumm eigentlich.

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Ja genau, das kenne ich leider auch. Ich meine auch vor allem jetzt beim zweiten Baby. Im Allgemeinen wirst du dir selbst nicht mehr so einen Druck machen beim zweiten Kind, weil du viel sicherer bist und viel gewachsen bist seit dem ersten, unbekannten Mal.
Du hast die Einstellung schon in dir, dass alles kann und nichts muss und das ist der Schlüssen zu so viel weniger Problemen. Du wirst das rocken, egal was sich nachher am besten für dich anfühlt.
Vieles bestimmt halt auch die kleine Person die da kommt :) Alles Liebe!

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Hi,
wie du auch sagst, dein erstes Kind war ein Flaschenkind und dem gehts bestens. Ich finde genau das darf man nicht vergessen. Und genauso, dass eine unglückliche Mama definitiv nicht zum Glück vom Kind beiträgt.
Ich würde es einfach mal entspannt probieren und wenn dir das Thema wichtig ist vorab schon eine Stillberaterin kontaktieren, die schon die ersten Tage nach der Geburt mal vorbeikommen kann und dir paar Tipps geben kann. Podcasts oder Literatur kenne ich nicht, das meiste ist mir eben zu esoterisch.

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Danke für deine Antwort. Ja, mit Stillberaterinnen habe ich auch so meine Erfahrung machen dürfen während der Zeit. Nach zwei Tagen heulen sagte man mir „Es ist gut, dass du weinst. Wenn die Tränen fließen, fließt auch irgendwann die Milch..“. Wenn ich heute darüber nachdenke 😡
Aber ich recherchiere mal, vielleicht gibt es die ja auch in pragmatisch.

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Oh Mann! Das gibts ja nicht 🤦‍♀️ Vermutlich ist es wie bei den Hebammen, einmal die Fraktion sachlich und einmal die Fraktion Globuli.. Ich denke wichtig ist, dass jemand die Technik überprüft, aber solche Kommentare kann man echt nicht gebrauchen. Wünsche euch auf jeden Fall viel Erfolg, was immer das Ergebnis wird ☺️

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Hallo.

Ich würde versuchen es einfach auf mich zukommen zu lassen. Ganz ohne Erwartungen. Wenn es dann soweit ist einfach auf dein Gefühl hören und dich von dem Gerede nicht verrückt machen lassen. Am besten Zuhause auch schon alles für Flaschennahrung da haben. Falls du eine Hebamme hast würde ich das auf jeden Fall vorher besprechen. Vielleicht hilft es dir die Erfahrungen vom ersten Kind aufzuarbeiten und deine Hebamme weiß gleich, dass ihr ggf die Flasche geben möchtet.

Unsere Geschichte ist etwas anderes und trotzdem hatte ich nach dem ersten Kind etwas Sorge vor dem Stillen. Kind 1 war ein spätes Frühchen, lag auf der Neo und hatte ein paar Tage CPAP. Alles eigentlich nicht dramatisch - aber die Neoschwestern der Uniklinik waren wenig einfühlsam und ich habe mich als junge Erstlingsmama von ihnen sehr verunsichern lassen. Kind 1 wollte einfach nicht trinken. Es war jeden Tag ein Kampf. Aber wenn sie nicht ihre Menge alle x Stunden schafft darf sie nicht nach Hause. Also haben wir versucht ihr die Milch mehr oder weniger einzutrichtern. Nach ein paar Tage konnte ich es nicht mehr ertragen und mein Mann hat das Füttern übernommen. Ich habe in der Zeit abgepumpt. An stillen war nicht zu denken. Wir haben es in der Klinik einmal probiert. Es war eine Katastrophe. Zuhause haben wir sie dann mit viel Geduld und einer lieben Hebamme doch noch an die Brust bekommen. Aber ich habe das Stillen bei ihr nie entspannt sehen können. Es war immer furchtbar obwohl ich immer genug Milch hatte. Dementsprechend besorgt war ich in der zweiten Schwangerschaft. Wir waren wieder auf der Neo. Aber ich habe mich diesmal nicht verrückt machen lassen. So wie ich es mir vorher vorgenommen hatte. Wenn es mit dem Stillen gut klappt dann gut. Falls nicht gibt es die Flasche. Es lief viel entspannter.

Liebe Grüße

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Danke für deine Antwort. Ich sehe auf jeden Fall die Parallelen. Gerne wäre ich genau so flexibel wie du, hoffe nur, dass ich nicht wieder so verbissen meinen Hormonen unterliege und unbedingt Vollstillen möchte wenn es soweit ist. Aber genau wie du sagst, so stelle ich es mir eigentlich vor :)

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Ich würde an deiner Stelle bereits jetzt mit einer Stillberaterin Kontakt aufnehmen.
Evtl hiflt dir ein Brusternährungsset, aber sie hat sicher auch Tipps!

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Hey, wenn du magst, könntest du dir eine Stillberaterin gönnen, auch schon zur Vorbereitung. Diese gehen häufig mit viel Wissen und noch mehr Empathie an das Thema heran und wer weiß, vielleicht klappt es damit ganz entspannt.
Egal, wie du dich nachher entscheidest: es ist richtig so! Dein Körper und deine Grenzen, die du setzen darfst.

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Hallo,
Die Problematik kommt mir bekannt vor. Was habe ich beim ersten gekämpft! Ich würde sagen, unsere Beziehung ist bis heute noch etwas angeknackst davon. Ich hatte dann bei Nummer Zwei Angst, das es wieder so wird. Diesmal hatte ich vorgesorgt. Ich bin in die Klinik bewaffnet mit aktiviertem Bockshornklee und Malzbier. Hab mir schon im Vorfeld die Stillberaterin der Klinik ans Bett bestellt. Da ich wegen Corona keine Besucher empfangen durfte, hab ich mich voll und ganz auf das Baby konzentrieren können und habe in den ersten Tagen quasi non stop angelegt. Und was soll ich sagen, es hat geklappt! Problemlos! Wie ich erst später erfahren habe, bilden sich die Rezeptoren gleich ganz am Anfang. Wenn man das Fenster verpasst, wird es danach schwierig. Versuch es! Mich hat die Erfahrung mit dem zweiten Kind echt entschädigt. Liebe Grüße

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Ich würde mir einfach absolut keine Gedanken machen. Wir haben 2 Kinder bereits und beide wurden gestillt - Mit Flaschennahrung kenne ich mich 0 aus. 😱
Sobald dein Kind auf der Welt ist und auf deiner Brust liegst, kannst du es bereits das 1. mal ansetzen direkt. So kennt es von Geburt an schon mal nichts anderes 😍. Und es beschleunigt den Milcheinschuss. Je öfter du am Anfang anlegst desto schneller geht es. Versuch auch verschiedene Positionen - die eine hast du vielleicht lieber als eine andere. Auch dein Baby zeigt dir, wie es sich am wohlsten fühlt.

Du und dein Baby werdet es schaffen! ❤️

Mein Tipp: mach dir keinen Kopf! Einfach sobald das Baby da ist direkt anlegen. Ahh und es ist völlig normal, dass ein Baby mal die Brust anschreit. Entweder hat es Bauchschmerzen oder es clustert gerade. Einfach nicht denken „mein armes Baby hat hunger es kommt keine Milch mehr..“ ❤️