Versicherung Kind bei gemischt versicherten Paaren: privat oder gesetzlich?

Hallo,

unser ICSI-Wunder kommt zwar erst im August zur Welt, aber ich und mein Mann fragen uns jetzt schon, wie wir das Kind am Besten versichern. Ich bin Privat/Beihilfe versichert und mein Mann ist gesetzlich versichert. Wir haben also die Wahlmöglichkeit, ob das Kind bei der (kostenlosen) gesetzlichen Familienversicherung meines Mannes versichert wird, oder über mich privat. Da der Beihilfesatz bei Kindern dann sehr hoch ist, müsste ich nur ca. 30 Euro für die private Versicherung fürs Kind zahlen.

Ich persönlich bin nicht gern privat versichert und hätte deswegen mein Kind in die gesetzliche Versicherung getan. Mein Mann meint allerdings, dass wegen den besseren Leistungen vielleicht die private doch besser wäre. Und ich will natürlich das Beste für mein Kind.

War schonmal jemand in der Konstellation? Für welche Versicherung habt ihr euch entschieden?
Und wenn das Kind dann über mich versichert wäre, dürfte dann mein Mann quasi keine Kinderkranktage (mit Lohnfortzahlung) nehmen?

Freu mich über Meinungen zu dem Thema.

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Wir sind beide in PKV/Beihilfe und hatten daher keine Wahl.

Alle gemischt versicherten Paare, die ich kenne, haben das Kind in der GKV, weil kostenlos, kein Papierkrieg und bei Kindern unterscheiden sich die Leistungen noch nicht so gravierend.

Das mit den Kindkranktagen weiß ich nicht.

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Wir selbst sind beide gesetzlich aber bei meinen Eltern war es damals der Fall.
Und dazu kann ich sagen - definitiv gesetzlich.

Es ist kostenlos und das vor allem auch noch im Studium. Das ist ein riesiger Vorteil.

Und soooo schlecht sind die Leistungen der gesetzlichen nun auch nicht für Kinder.
Die Barmer hat z.b. noch zusatz U-Untersuchungen. Alle Medikamente auf Rezept sind auch kostenlos.. Also ich kann mich da derzeit für meine 8 Monatige Tochter nicht beschweren.
Und auch ich hatte nicht wirklich in meinem Leben bisher einen Nachteil dadurch gesetzlich versichert gewesen zu sein.

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Ich war eben nur während des Studiums in der gesetzlichen freiwillig versichert und bereits als Kind und auch danach privat. Ich muss gestehen, dass ich dadurch eben keine Nachteile hatte ind mich gut versorgt fühlte. Mit der privaten habe ich oft Ärger, ob sie dies oder das zahlen, was mein Mann anstandslos bekommt. Deswegen bin ich stark am überlegen, ob es nicht die gesetzliche wird.

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Wir haben uns in der gleichen Konstellation für die gesetzliche fürs Kind entschieden. Dein Mann würde kein Kinderkrankengeld bekommen, wenn euer Baby privat über dich versichert wird, de facto also keine Kinderkrankentage nehmen können und das war für uns auch der ausschlaggebende Punkt.
Was wir allerdings gemacht haben, ist eine Anwartschaft auf die PKV von Geburt an. Die kostet nicht viel und falls wir später doch noch den Bedarf sehen sollten, sie wegen besserer Leistungen doch in die PKV holen zu wollen, ist das dadurch jederzeit problemlos möglich.

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Habt ihr die Anwartschaft gleich von Geburt an abschließen können? Wusste nicht das das geht.

Ich hatte während des Studiums meine private KV ruhen lassen und konnte danach auch ohne gesundheitsprüfung wieder zurück, obwohl sie mich sonst ohne risikoaufschlag nicht mehr genommen hätten.
Da muss ich mich mal bei meiner KV infomieren, wie viel das kostet. Das wäre natürlich super.

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Ja, also innerhalb der ersten Wochen irgendwann. 3 Monate nach Geburt hat man Zeit, das ohne Gesundheitsprüfung zu machen.
Kostet 1€/Monat, wir haben es allerdings noch mit einem privaten Zusatztarif fürs Krankenhaus kombiniert, aber die reine Anwartschaft ist nicht mehr.

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Wir hatten leider keine Wahlmöglichkeit weil ob man tatsächlich die wahl hat, hängt vom Einkommen ab. Deshalb ist unser Sohn privat versichert und es nervt. Ja, man bekommt schneller einen arzttermin oft, aber dafür auch oft aus meiner Sicht unnötige termine und dann der papierkrieg und dann wird wieder versucht etwas abzurechnen, was ein völliger Witz ist und die Versicherung oder die Beihilfe dann nicht zahlen. Freiwillig würd ich mir das nicht antun.

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Hi,
wir sind alle 4 gesetzlich versichert, wir als Eltern freiwillig. Die Leistungen sind für mich absolut in Ordnung und im Vergleich zu privat versicherten Kindern von Freunden habe ich bisher keine besonderen Unterschiede gesehen. Bisher haben wir bei zwei Kindern (6M und 3,5J) vielleicht 100€ aus der eigenen Tasche gezahlt, das passt für uns. Fürs KH haben wir eine Zusatzversicherung, diese würden wir auch für die Kinder abschließen. Wenn tatsächlich etwas ist, was einen KH-Aufenthalt erfordert, nehme ich lieber den "besseren" Service, für alles andere sehe ich keinen besonderen Vorteil in die PKV bzw. halten sich die Kosten im Rahmen.

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Zusatzversicherung ist auch ein guter Gedanke. Hab eh demnächst einen Termin bei einer Versicherung und frag da mal nach. Danke.

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Hi,

ich bin gesetzlich versichert und meine Frau privat/Beihilfe. Die Kinder ( Zwillinge ) sind bei ihr privat versichert und kosten pro Kind 30€ ja is mehr Aufwand damit verbunden aber wenn es um Fachärzte geht, Termine, Medikamente Therapien und co sind wir sowas von froh, das die Kinder privat sind. Wir hatten schon oft viele Vorteile auch wenn es immer anders berichtet wird. Aber beispielsweise bekomme ich beim Orthopäden einen Termin in 3 Monaten, meine Frau und die Kinder wenn sie wollen binnen 1-5 Tage.

Überlegt es euch gut

Liebe Grüße

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Bei uns ist es umgekehrt, ich bin gesetzlich versichert, mein Mann ist verbeamtet und privat versichert. Ich nehme unser Baby mit in die Familienversicherung. Kurzer Hinweis: Je nach Einkommen, kann es auch sein, dass man keine Wahl hat. Wenn der privat Versicherte Elternteil über der Versicherungspflichtgrenze ist und das höhere Brutto-Einkommen hat, muss das Kind auch privat versichert werden. Das kann bei uns noch so kommen, aber ist für die nächsten drei Jahre unwahrscheinlich und alles danach sowieso Spekulation. Deswegen haben wir uns entschieden, dass wir es erstmal mit der Familienversicherung versuchen. Wenn klar gewesen wäre, dass es im nächsten Jahr sowieso so kommt, hätten wir vermutlich einfach von Anfang an die private genommen.

Das einzige, weswegen wir doch manchmal mit der privaten liebäugeln, ist tatsächlich, dass die Kinderärztinnen und -ärzte hier ziemlich heftig ausgelastet sind und man mit den Privaten mehr Auswahl hat. Aber ich glaube, in den sauren Apfel werden wir beißen, weil wir mit der gesetzlichen Kosten und Aufwand sparen. Plus meinem Mann wollen sie manchmal Leistungen andrehen, da greife ich mir nur an den Kopf. Rechnungen prüfen wir hier inzwischen recht gründlich, da werden manchmal Sachen draufgeschrieben, die völliger Quatsch sind und auf den Kosten bleibt man halt sitzen, wenn man nicht rechtzeitig korrigiert.

Facharzttermine: Dazu muss ich sagen, dass wir in einem Ballungsgebiet leben - wenn man da genug sucht, bekommt man normalerweise in einem vertretbaren Zeitraum einen Termin. Wie das in ländlichen Gebieten ist, in denen die nächste Großstadt drei Stunden weg ist, kann ich nicht sagen.

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Ja, das mit den Leistungen andrehen nervt mich am meisten.
Oft empfehlen sie Leistungen und man weiß als Patient nichtmal ob es sinnvoll ist geschweige den, ob die Versicherung es zahlt. Das wissen ja bei der privaten die Ärzte auch oft nicht. Bei der gesetzlichen wird man wenigstens vorher aufgeklärt, welche Kosten auf einen zukommen.

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Ja, das stimmt, das weiß man in der gesetzlichen auch nicht. Ich habe hier den Vorteil schon länger für unterschiedliche Krankenkassen gearbeitet zu haben, daher habe ich zumindest eine Vorstellung, welche Behandlungen mit welchen Kosten verbunden sind und was sich deswegen sowohl für gesetzliche als auch für private lohnen könnte.

Bei größeren oder schwierigeren Eingriffen kann ich immer empfehlen, zum einen eine Zweitmeinung einzuholen und zum anderen zum Spezialisten oder eine spezialisierte Klinik zu gehen - auch wenn es ein paar Kilometer mehr sind.

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Mein Mann ist privat und ich gesetzlich versichert. Die Kinder sind bei mir mitversichert und ich bin darum sehr froh! Bisher hätte ich noch nie Nachteile oder eine schlechtere medizinische Versorgung dadurch festgestellt; egal ob seltene Medikamente die wir aus dem Ausland importieren mussten, Hilfsmittel oder längere KKH-Aufenrhalte, wurde alles ganz unbürokratisch und anstandslos bezahlt.
Besondere Vorteile hatte mein Mann durch die private Versicherung auch noch nie. Der wartet im Wartezimmer oder auf einen Facharzttermin genau so lang wie ich. Als er ins Krankenhaus musste wegen einer Thrombose gab es ebenfalls keine Sonderbehandlung, Station war eben voll und da wurde jetzt niemand wegen ihm auf den Gang gelegt (zum Glück!!!) Dafür wird ihm zum Teil versucht, irgendwelche Untersuchungen anzudrehen die er gar nicht braucht und da wir die Rechnungen ja sehen, finde ich zum Teil echt frech was da so alles abgerechnet wird...Wenn er könnte würde er sich sofort gesetzlich versichern.

30 Euro sind zwar erst mal nicht viel, aber dabei wird es nicht bleiben wenn die Kinder z.b. volljährig sind und studieren.

Anspruch auf Kinderkrank-Tage mit Lohnfortzahlung hat mein Mann ganz normal

Bearbeitet von Maximama90
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Die Krankheitstage sind wohl eher nicht der Fall, wenn dann müssen die im privaten Tarif enthalten sein.

Denkt dran, dass das Kind wenn es länger schulische ausbildung/Studium macht unter Umständen recht hohe monatliche Beiträge hat. Und es erstmal selbst nicht in die gesetzliche Versicherung kann, selbst wenn es dann möchte.

Ich habe mich bewusst für die gesetzliche kv entschieden und auch unser Baby ist entsprechend dort. Wir sind aber alle privat zusätzlich abgesichert (zb Einbettzimmer). Würde ich jederzeit wieder so machen, auch wenn man auf Fachärzte evtl länger wartet.

Ich war als Kind privat versichert und mir wurden öfter Leistungen verkauft, die unnötig waren leider 🤷🏼‍♀️ hat sich dann aber natürlich immer erst später rausgestellt, wenn man die Leistungen kontrolliert hat. Und glaub mir, zusätzliche Untersuchungen mit Tropfen am Auge, länger als nötig zahnspange etc waren kein Spaß.

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Ich habe leider als Kind auch die Erfahrung mit den zusätzlichen Untersuchungen (zahnspange) gemacht.

Komischerweise konnte ich während des Studiums die KV wechseln. Aber das lag wohl daran, dass wir nicht privat familienversichert waren, sondern meine Mama uns alle privat einzeln versichern musste.