Zu wenig Hausaufgaben - Gespräch mit Lehrerin suchen ?

Hallo Ihr Lieben !
Ich nutze schnell den Mittagsschlaf meines Jüngsten, um folgendes Problem zu schildern:
Unsere Tochter geht in die 3. Klasse in Berlin. Die Schule liegt in einer "gutbürgerlichen " Gegend, kaum Ausländer, überwiegend bildungsnahe Elternhäuser mit netten/interessierten Eltern.:-) So weit, so gut. Nur gibt es in der mitlerweile 3. Klasse kaum Hausaufgaben ! Es läuft wohl, z.B. in Mathe so ab : Während der Stunde werden Aufgaben im Heft bearbeitet. Wenn es dann klingelt sagt die Lehrerrin : Der Rest der Aufgabe ist Hausaufgabe" . Meine Tochter ist entweder im Unterrricht schon fertig oder macht den Rest im Hort (in ca. 5-10 Min. laut Hausaufgabenaufsicht). Wenn ich sie dann abhole und nach Hausaufgaben frage, heißt es meist "ich habe nichts auf " oder " habe ich schon fertig". Das gilt leider auch für Deutsch und Sachkunde.
Sie ist mündlich gut dabei und auch die bisherigen Klasenarbeiten bzw. Tests hat sie alle mit 1 zurückbekommen. Ich mache mir nur Sorgen, wie sie in höheren Klassen - und vor allem auf dem Gymnasium, auf das sie wohl gehen wird - mit einer dort üblichen Flut von Hausaufgaben fertig werden soll, wenn sie sich nicht jetzt schon an gewisse Anforderungen (würde ca. 30 - 45 Min. pro Tag völlig ok. finden) halten muß. #zitter Ich möchte nicht als super ehrgeizige Mutter dastehen, die ihr Kind puscht, aber diese "Verwöhnerei" ist mir langsam unheimlich, zumal ich von verschiedenen anderen Grundschulen ganz andere Dinge höre. Und auf diese Kinder trifft sie ja dann spätenstens in der siebten Klasse...#kratz Ich überlege nun, ob ich mal das Gespräch mit der Lehrerin suche. Sie hat die Klasse zum 3. Schuljahr übernommen, ist jung und recht dynamisch.:-D Ich verstehe ja, wenn einige Kinder nicht so schnell begreifen, bzw. arbeiten, aber muß den immer auf den allerletzten Schüler gewartet werden...#augen Vielleicht könnte sie meiner Tochter extra Aufgaben geben... Ich weiß einfach nicht weiter. Natürlich will ich die Lehrerin und ihre Methoden nicht verteufeln, aber das Lerntempo scheint mir einfach unangemessen.

Gruß,
Jodita
P.S: Ich halte meine Tochter keineswegs für hochbegabt. Auch sie mußte für ihre Tests üben. Nur ich habe das Gefühl sie könnte viel mehr zeigen/lernen, wenn die Gangart eine andere wäre...;-)

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Verstehe ich absolut nicht! Sei doch froh, dass es noch Schulen ohne Hausaufgaben gibt.

Forscher sind sich mittlerweile sowieso einig, dass Hausaufgaben überhaupt keinen Nutzen haben!


http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,532362,00.html

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Hallo,

wenn du mehr/weniger Hausaufgaben willst, bist du am Ende eine schlechte Mutter.

Ich spreche da aus Erfahrung. Einst baten wir eine Lehrerin um eine Veränderung. "Die Mutter von XY hat gesagt ihr braucht mehr Hausaufgaben...." Bei uns ging es um Regelmäßigkeit.

LG Marion

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Hmmm, nun ja, auf der einen Seite kann ich deine "Sorgen" verstehen bzgl der Regelmäßigkeit und der Kontinuität. Deiner Meinung nach sollte sich deine Tochter an regelmäßiges Arbeiten am Nachmittag gewöhnen, richtig?

Ich jedoch denke, dass es viel wichtiger ist, den Kinder das "Lernen zu lernen", das Wissen, sich selbstständig Informationen von wo auch immer her zu holen.

Sieh es doch einfach so: Die Lehrerin wird das Maß der Hausaufgaben am Durchschnitt der Klasse orientieren. Schwächere Kinder brauchen ggf länger, und diese Eltern beschweren sich möglicherweise. Für stärkere Kids ist das Maß u.U. zu gering angesetzt; sie sind "zu schnell" fertig. Egal, wie sie es macht- irgend jemand wird dann wohl immer einen Grund zum Mosern finden ;-).

Freu dich doch an den guten Leistungen deiner Tochter!Und wenn du meinst, dass sie an die Regelmäßigkeit heran geführt werden muss, lass sie doch etwas in ihrer Freizeit tun: Instrument, Fremdsprache,......Da wird sie dann drauf kommen, dass man Erfolg hat, wenn man regelmäßig dabei bleibt. Muss ja nicht immer was auf schulischer Ebene sein.

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Hallo,

auch wir hatten dieses Problem in der GS! Nun ist Junior in der 5. Klasse und das Tempo hat merklich angezogen, aber das war eigentlich auch "früh genug"...Wenn du das Gefühl hast, deine Tochter braucht noch Futter, gib ihr Extra- Aufgaben, an denen sie Spaß hat. Ansonsten genieß die "freie" Zeit und lass sie spielen.Wenn sie den Stoff verstanden hat, hilft auch nicht die hunderste Aufgabe in Mathe nach dem gleichen Prinzip.... Nicht vergessen solltest du die Ausnahemen, die eventuell viel länger benötigen und so schon am Limit sind...Auch die gab es bei uns und denen waren diese Aufgaben schon immer zuviel...es gibt halt immer zwei Seiten...

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Nachtrag:
Abgesehen davon glaube ich nicht, dass man ein ständiges Hausaufgabenprogramm "lernen" kann, genausowenig, wie man in der Schwangerschaft für die Zeit nach der Geburt vorschlafen kann.

Wenn sie in die höhere Schule kommt ist sie ja auch älter. Wenn sie mit jetzt 8 Jahren "Hausaufgaben machen" lernt, heisst das überhaupt nicht, dass ihr das mit 10 oder 11 Jahren auch etwas bringt.

In der letzten Zeit nimmt das immer mehr Überhand, dass Kinder alles schon möglichst früh können sollen ("Nur ich habe das Gefühl sie könnte viel mehr zeigen/lernen, wenn die Gangart eine andere wäre"). Möglichst in der zweiten Klasse fehlerfrei und druckreif schreiben, rechnen bis 100 in der ersten Klasse. Englisch schon im KiGa, Computer bitte auch ab erster Klasse, Seepferdchen mit 4 oder 5 Jahren, etc.

Kranken Kindern werden die Hausaufgaben nach Hause gebracht (wenn ich krank bin, bin ich krank! Dann mache ich ja zu Hause auch nicht Arbeit für meinen Chef!), fällt mal Unterricht aus, organisieren die Mütter sofort Extra-Aufgaben, die die Kinder zu Hause erledigen sollen.

Geh doch mal in Dich: Was konntest DU in der dritten Klasse? (Ich wette, es ist nicht so viel, wie Deine Tochter heute kann).

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Hallo Jodita,

ihr könntet doch einfach zusammen noch ein bisschen üben bzw. ein Buch lesen oder sie liest dir was vor, was im Unterricht gemacht haben bzw. erklärt es dir nochmal, das ist doch dann eigentlich auch HA (wiederholen des im Unterricht Gelernten). In Mathe kannst du ihr doch auch selbst ein paar Aufgaben stellen und in Sachkunde findet sich da bestimmt auch was. Wenn dir nichts einfällt kannst du ja immernoch ein Buch kaufen, oder?

Ich lasse die Kinder am Ende der Std. auch oft mit den HA beginnen. DIe Kinder sind einfach so unterschiedlich schnell, wenn deine Tochter fast fertig ist, haben manche vielleicht erst einen Satz ... man glaubt es nicht, aber es ist so. Und die sollen ja auch die Chance haben die Sachen fertig zu bekommen. Klar, in Kl. 7 wird sie mehr aufhaben, aber das sind ja noch 4 Jahre ...

LG

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Und was kommt dabei heraus? Dass deine Tochter schon in der 5. Klasse ausgebrannt ist und keine Lust mehr auf die Schule hat... Nur so als Möglichkeit. Ich denke auch, du solltest die Zeit als "Ruhe vor dem Sturm" nutzen. An unserer Grundschule wird davon gesprochen, dass die Kinder NIE mehr als 30 Minuten Hausaufgaben machen sollten, warum erwartest du 45 Minuten bei deiner Tochter? Himmel, sie ist in der 3. Klasse...
Ich finde, wir Eltern sollten zum einen ein wenig mehr in das vertrauen, was die Lehrer so treiben und zum anderen - ganz wichtig - darauf vertrauen, dass die eigenen Kinder das packen werden. Mit unserer Hilfe na klar. Aber Panik machen, weil es nicht "genug" Hausaufgaben gibt, das ist meiner Meinung nach nicht die richtige Art zu helfen.
Deine Tochter wird sich noch so weit entwickeln, bis sie nach der 4. oder 5. ins Gymnasium kommt. Sie ist jetzt seit dem Sommer in der 3. Klasse. Mach langsam, das ist dein Kind. Keine Maschine, die mit voller Kraft aufs Erwachsenwerden zusteuert.
#liebdrueck
L G
Gunillina

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Bei deinem Beitrag wird mir echt schlecht!

Zitat!

Die Schule liegt in einer "gutbürgerlichen " Gegend, kaum Ausländer, überwiegend bildungsnahe Elternhäuser mit netten/interessierten Eltern. So weit, so gut.


Zitat Ende.


Der Rest sind Assis oder was? #aerger


Sorry echt!

Meine Meinung zu deinem Beitrag! Gönne deiner Tochter das! Meine Tochter verbringt mit ihren 12 Jahren fast 2 Stunden täglich mit Hausaufgaben! #contra

In der Zeit könnte sie freiwillig lernen oder ein Buch lesen. Natürlich hat sie darauf dann keinen Bock mehr!

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"Der Rest sind Assis oder was? "

Mir wird "schlecht" (um deine Worte zu verwenden) was Du alles hineininterpretierst .

"Die Schule liegt in einer "gutbürgerlichen " Gegend, kaum Ausländer, überwiegend bildungsnahe Elternhäuser mit netten/interessierten Eltern. So weit, so gut."

Dies sind doch Tatsachenbehauptungen um den Stand der Klasse besser einordnen zu können.

Und ja, ich gehe davon aus, das eine Klasse mit beispielsweise 80 % Ausländeranteil in vielen Dingen (insbesondere Deutsch) einer Klasse wie oben geschildert hinterherhinkt (was eventuell der Grund für weniger Hausaufgaben sein könnte).

Diese Vermutung darf man aber Deiner Meinung nach nicht haben oder?

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Hallo Jodita,

wenn du unbedingt mehr Hausaufgaben für deine Tochter möchtest, dann solltest du das Bundesland wechseln. Der Bildungsstandard in Berlin ist nicht besonders hoch. Mein Sohn hat in der 1. Klasse in Baden-Würtemberg 1-2 Stunden täglich Hausaufgaben auf und auch sonst ein extrem hohes Niveau in der Schule und mehr Stunden pro Woche als in Berlin. Wir haben selbst in Berlin gewohnt, deshalb kann ich das beurteilen. Sei doch froh, dass deine Tochter noch eine Kindheit hat. Kann deinen Beitrag überhaupt nicht verstehen.

viele Grüße
Carola

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Hallo Carola,

da gebe ich dir 100% recht. Wir wohnen auch in BW und was hier abgeht, ist nicht mehr normal. Pauken, pauken, pauken.

Viele Hausaufgaben bringen aber in meinen Augen nichts, wenn das Kind den Stoff ohnehin nicht begreift.
Also sollte man dankbar sein für ein fittes Kind, welches noch ausreichend Zeit und Luft zum Kind sein hat.

LG
Barbarelle

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Wir auch. Wir hatten schon Zeiten in der 1. Klasse, wo wir fast 2 Stunden Hausaufgaben gemacht haben. Jetzt (Anfang 2. Klasse), ist das keine Seltenheit.

Sehr sehr oft sind auch Hausaufgaben dabei, die mir echt nicht so sinnvoll erscheinen, sondern mehr nach dem Motto "damit ihr auch was aufhabt".

LG
Anne