Agressiver Schüler, 7 Klasse Gym

Hallo,

in der Klasse meines Sohnes ist seit der 5. Klasse ein Junge, der adhs hat. Der Junge ist zwischenzeitlich immer mal wieder sehr auffällig. Seit ein paar Tagen ist mein Sohn wohl sein Opfer. Er kommt ständig an seinen Tisch, klaut Stifte, rennt damit weg usw. Er wird auch aggressiv und hat gestern den Kopf meines Sohnes auf die Tischkarte geschlagen...

Ich wollte der Lehrerin nun gleich eine E-Mail schreiben. Ich weiß nur, dass da schon öfter Ärger war, auch mit anderen Schülern. Ich habe die Befürchtung, dass es nachher auf seine Krankheit geschoben wird, dass er sowas macht.

Mein Sohn ist groß und kräftig und hat sich auch schon gewehrt, aber das kratzt den Jungen überhaupt nicht.

LG

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Hallo,

wenn deinem Sohn Eigentum entwendet wird und er körperlich angegangen wird, muss das auf jeden Fall zur Sprache kommen. Auch wenn der Junge ADHS hat, ist das kein Freifahrtschein für ein solches Verhalten. Ich würde definitiv die Lehrerin in Kenntnis setzen und sie muss handeln. Sie kann das Verhalten des Mitschülers nicht entschuldigen. Wenn der Junge seit 2 Jahren seine Mitschüler drangsaliert, muss ja mal was geschehen. ADHS hin oder her. In der Klasse meiner Tochter ist auch ein Junge mit ADHS. Und der Sohn meiner Freundin hat es auch. Klar, beide Kinder sind auffällig, aber beide Schüler pisacken nicht ihre Mitschüler. Da gingen auch schon mal Sachen kaputt. Aber aus Übermut und nicht mutwillig. Meine Tochter flog auch mal mit dem Kopf gegen die Rutsche. Aber nicht weil besagter Junge sie mit Absicht geschubst hat, sondern weil er beim Fangen spielen zu wild war. Das habe ich als Unfall hingenommen und auch dem Jungen keine Vorwürfe gemacht. Ihm tat es selbst total leid. Beide ADHS-Kinder, die ich kenne, sind in ihren Klassen gut integriert. Ich würde mich, an deiner Stelle, nicht von der Lehrerin abwimmeln lassen und ihr auch klar zu verstehen geben, dass sie da ein Auge drauf zu haben hat. Die Kinder haben das Recht, dass sie den Schulalltag unversehrt zu überstehen.

LG
Michaela

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Hallo,

ich sehe das so, wie meine Vorschreiberin.
Auch Kinder mit ADHS oder was auch immer können nicht ihre Mitschüler mit dem Kopf gegen die Tischkante schlagen. Da steht das Wohl der Mitschüler über dem Verständnis für eine Störung.
Natürlich solltest Du das der Lehrerin mitteilen, und wenn das ein grundlegendes Problem ist, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden (Schulbegleiter, Medikamente, was auch immer). Wenn der Junge vernünftige Eltern hat, werden die auch aktiv werden, wenn sie von solchen Problemen erfahren, nur müssen sie es erstmal wissen.

Wenn es zu sehr eskaliert, können gewalttätige Kinder übrigens auch der Schule verwiesen werden, Inklusion hin oder her.

LG

Heike

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Ich würde das der Lehrerin und der Schulleitung melden.

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Was ich mich dabei frage, wo war die Lehrerseite und, ich kann es langsam nicht mehr hören....überall nur noch auffällige Kinder?
Ich mache mich bestimmt unbeliebt aber auch zu meiner Schulzeit gab es Kinder, die Stifte entwendet haben allerdings die Gewaltaktion finde ich schon sehr krass.
Das ganze System krankt doch. Irgendwas läuft schief in unserer Gesellschaft.

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Früher war es mitnichten besser.:-)

http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/gangsterlaeufer/203562/zahlen-und-fakten?p=all

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Statistiken.....sie sagen aber nichts darüber aus, wie Eltern, Lehrer und die Geselschaft mit Kindern umgehen. Ich sehe das eigentliche Problem tatsächlich in ganz anderen Bereichen. Natürlich ist mir klar, das Gewalt sich verändert hat.

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Hallo,

Das Aggressionspotential des Schülers ist das ursprüngliche Prolem, nicht die ADHS.

Diese sorgt zwar dafür, dass dies Impulskontrolle herabgesetzt ist, und man seine Aggressionen ungehemmter auslebt, sie ist aber nicht ursächlich für
antisoziales Verhalten und selbstverständlich auch keine Rechtfertigung dafür.

Das System Schule sollte ADS- Kindern Verständnis entgegenbringen, ihnen die Möglichkeiten geben reizreduziert zu lernen, Provokationen einzudämmen, klare Regeln zu formulieren und auf deren Einhaltung zu bestehen, zeitnahes und persönliches Feedback zu geben.......

ABER
Gewalt ist nie tolerabel und sie zu rechtfertigen halte ich für fatal.

Nimm Kontakt zur Lehrerin auf und ergründe ihren Standpunkt!

lg

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Hallo

Kenne ich und Du kommst nicht dagegen an.

Ich sollte immer verstehen .....

Einzige Möglichkeit das Kind anzeigen

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das Problem für mich als Lehrerin an der Inklusion von Kindern mit dieser Krankheit oder ähnlichen: man wird auf den Umgang nicht vorbereitet. und euer Beispiel scheint es “ohne Medikamente“ versuchen zu wollen. prinzipiell kann ich die Eltern auch verstehen aber ein aggressives Kind in einer Regelschule und meist 30 Mitschülern funktioniert leider oft nicht, aber das will niemand einsehen oder zugeben. ich habe also meist keinen Rückhalt auch in Abhängigkeit davon wie stark sich die betreffenden Eltern für die Schule engagieren. da bleibt dir nichts anderes übrig als die anderen Eltern ins Boot holen, alles bei Lehrerin und noch wichtiger bei Schulleitung alles mitzuteilen.

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ps.: das ist natürlich für den Betroffenen nicht schön, aber mir bleibt es unverständlich warum 29 Kinder unter einem leiden sollen und nicht alle Klassen wachsen an dieser Herausforderung

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Wir haben an der Grundschule gerade auch einen Fall von einem Kind (höchstwahrscheinlich ADHS, Testungen laufen nun auf Anraten der Schule), das anderen Kindern gegenüber leider häufiger mit Gewalt begegnet (und noch andere Baustellen hat). Da wurde nun die unterrichtszeit verkürzt. Seither sind die Eltern kooperativer bzw. ihnen wurde so der ernst der Lage deutlich. Neben der Sanktion fand aber natürlich auch eine Beratung und Einbeziehung des MSD und der Sozialpädagogin statt. Also manchmal braucht es einfach die Kombi aus Hilfen und Sanktion. Auch zum Schutz der anderen Kinder und um die Eltern aktiv werden zu lassen (damit sie sich um Hilfen für ihr Kind kümmern).
LG

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Wir haben die Grundschule mit teilweise bis zu 3 auffälligen Inklusionskindern in der Klasse, zum Glück bald durch.

In der Altersstufe und am Gymnasium ist das nicht mehr zu tollerieren. Eltern mobilisieren, mit Frist von der Schule einen Plan fordern und wenn nicht kommt oder geht bei Körperverletzungen direkte Strafanzeige

Ich habe auf das Stückwerk Inklusion inzwischen einen Hals und würde in soeinem Fall eine sehr grade und harte Linie fahren.

Eh ich jetzt gesteinigt werde, ich weiß wie wenig Möglichkeiten die Schulen und Lehrer haben. Ich hab eals Elternvertreter auch schon fassungslos mit dabei gestanden.

Wenn man Ruhe reinkriegen will hilft nur die rechtlich sauber abgestiummte, harte Linie und das ist auch das einzige mit dem man die Schule unterstützen kann.

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Nach meiner Meinug gibt es immer mehr Eltern, die abends selbst nur noch im Internet surfen oder vor der Klotze sitzen und mit ihren eigenen Alltag überfordert sind (gering belastungsfähig) und ihren Kindern unbegrenzt alles zulassen, um dadurch ihre Ruhe zu haben. Immer mehr Kinder/ Jugendliche suchen ihre Anerkennung auf Plattformen oder Aufmerksamkeit in der Schule / Freizeit, egal ob positiv oder negativ, hauptsache im Mittelpunkt stehen und alles dreht sich im Moment um sie.
Gewalttätige Einzelläufer , Aussenseiter oder Störenfriede gab es schon immer, aber Mobbing, Respektlosigkeit gegen Lehrer, Polzei etc, und sinkende Hemmschwelle nimmt stets zu.....Dank anonymes Internet und Eltern die, die Fehler im Verhalten ihres Kindes bei den Lehrer oder anderen suchen, machens möglich.

Nicht jedes Kind, was Zuhause zuwenig Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit oder Verständnis bekommen, leitet immer gleich an AD(H)S....Aber AD(H)S klingt nach Krankheit und Entschuldigung (wir können nichts dafür) , Aufmerksamkeitsdefizit dagegen, klingt eher als Versagen von den Eltern.

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.... wenn eine mal keine Ahnung hat, dann einfach mal die Klappe halten!

"Aber AD(H)S klingt nach Krankheit und Entschuldigung (wir können nichts dafür) , Aufmerksamkeitsdefizit dagegen, klingt eher als Versagen von den Eltern."

AD(H)S = Aufmerksamkeitsdefizit(-Hyperaktivitäts-)Syndrom!

Und das liegt nicht an der geringen Aufmerksamkeit, die einem Kind zuteil wird, sondern das Kind hat nicht die Fähigkeit die nötige Aufmerksamkeit aufzubauen (zeitlich und in der Qualität) .