IVF- Wann erzählen?

An die Eltern, deren Kinder per ICF/ ICSI entstanden sind:
Wann erzählt ihr es? Sagt ihr es überhaupt?
Unsere sind 8. Wir hatten noch nicht den Eindruck, dass sie es verstanden hätten. Deshalb wurde es noch nicht thematisiert. Wie macht ihr es?

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Warum sollte man das erzählen? Man erzählt doch auch keinem „auf natürlichem
Weg gezeugten“ Kind, wann wo und wie es passierte und wie lange es dauerte. 🙆‍♀️

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"Warum sollte man das erzählen?"

-Weil IVF-Kinder später ggf. ebenfalls Probleme haben werden Kinder zu zeugen und somit besser vorsorgen können. Falls der Grund für die IVF genetisch bedingt war.

-Weil erste Studien zeigen, dass die Gefäße von Petrischalenkindern vorzeitig altern. Ist aus medizinischer Sicht also besser, dass man davon weiß, wenn es drauf an kommt.

Ich frage mal andersrum: Warum sollte man es dem Kind nicht erzählen?

Es gehört zu ihm und ist ein Teil seiner Entstehungsgeschichte.
Heimlichtuerei ist nie gut. Spätestens wenn die Oma sich verplappert oder das Kind die vielen Unterlagen und Behandlungspläne aus der Kiwu-Zeit findet, ist es sowieso raus. Aber dann auf eine unschöne Art und Weise.

PS: Man erzählt einem Kind nicht, dass es auf natürlichem Wege gezeugt wurde, weil man sowieso davon ausgeht. -Das ist der Normalfall.
Und als Kind habe ich meine Eltern mit Fragen gelöchert, wo genau ich entstanden bin, wie das funktioniert mit dem Kinder zeugen etc. ..da war ich 5 oder 6 Jahre alt und meine Eltern haben es mir sehr wohl erzählt (natürlich kindgerecht).;-)

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Da kennst du meine Schwiegermutter nicht. 🙄 Am liebsten zu Familienfeiern.....


lg lene

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Hallo,

ich wüsste keinen Grund, warum man seinen Kindern so detailliert erzählen sollte, wie sie genau "entstanden" (irgendwie doofes Wort in dem Kontext #gruebel) sind. Spielt doch keine Rolle, oder? Sie sind da und das ist es, was wichtig ist #freu!

Davon abgesehen könnte ich mir vorstellen, dass die meisten Kinder mit dem Thema Kinderwunsch-Medizin etc. völlig überfordert wären. Vielleicht passt das später im Erwachsenen-Alter mal, z.B., wenn sie selbst Eltern werden.

Um mit unserem ersten Kind schwanger zu werden, haben wir auch medizinische Unterstützung benötigt. Den Sinn/die Notwendigkeit, das mit ihr zu thematisieren, sehen wir nicht. Klar haben wir mit unseren Kindern schon öfter über die Schwangerschaften gesprochen und auch über die Babyzeit- aber wie es genau zur jeweiligen Schwangerschaft kam, finden wir im Nachhinein nicht mehr wichtig. Das "Ergebnis" zählt schließlich ;-)!

Viele Grüße,

Kathrin

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Hallo,
Wir sind da ehrlich gesagt sehr offen und sie werden es auf jeden Fall erfahren. Die großen sind ja gerade auch erst sechs Jahre alt und verstehen tun sie es bisher nicht.
Meine Tochter weiß aber dass ich mir viele Spritzen geben musste weil ich sie ansonsten nicht hätte bekommen können und auch das ihre kleinen Geschwister eigentlich so "alt" sind wie sie aber "tiefgefroren" waren. Sie findet das ziemlich spannend, richtig verstehen tut sie es aber natürlich nicht. Das wird irgendwann dann aber natürlich so sein und ich finde es gut und wichtig für sie zu erfahren.
Wichtig, dass nicht immer im Leben alles nach Plan läuft aber man schauen kann ob man es nicht trotzdem irgendwie schafft ein Ziel zu erreichen. Manchmal kann das auch Überwindung bedeuten (ich hatte früher panische Angst vor Spritzen), Rückschläge kann es geben (erst der vierte Versuch war positiv), manche Menschen können den Wunsch nicht nachvollziehen und wollen es ausreden,... Es gibt so vieles was es einem auch lehrt. Sie sind dadurch keine besseren oder schlechteren Menschen, nur halt anders entstanden als viele andere. Gerade bei uns (zwei Mal Zwillinge) wird eh ständig gefragt ob das natürlich war... Sie sollten da die Wahrheit schon kennen meiner Meinung nach.
Mein Schwiegervater meinte auch sie sollen doch im Glauben bleiben normal entstanden zu sein. Das einzige was das member Meinung nach zeigt ist wie die Gesellschaft leider noch darüber denkt. Meine Kinder sollen aber offen fürs "anders" sein sein und ich finde ihre eigene Geschichte eignet sich dafür sehr.

Ich kann dir gar nicht sagen wie es immer Mal zu dem Thema kommt aber wenn dann haben wir es aufgegriffen, ihnen versucht kindgerecht etwas dazu zu sagen und wie gesagt irgendwann wird es so sein dass sie es auch wirklich verstehen werden. Wir haben damals bei einem Beitrag fürs ZDF mitgewirkt, den haben sie auch bereits gesehen und der wird vermutlich bei uns auch hilfreich sein damit sie ein wenig das warum verstehen.

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Hallo,
ich hätte vor langer Zeit mal eine ähnliche Frage im Forum "Unterstützter Kinderwunsch" gestellt.

Zu diesem Zeitpunkt war ich noch der Meinung, dass mein Kind das evtl. nicht unbedingt wissen müsse....

Im Gegensatz zu diesem Thread, bekam ich viele Antworten, dass die Kinder ein Recht darauf haben, es zu erfahren.

Einer der Gründe war die fehlende Erfahrung bezügl. gesundheitlicher Langzeitfolgen bzw. Besonderheiten etc. von mit IVF gezeuter Menschen.
(Möchte jetzt nicht zu detailliert darauf eingehen.)

Und die Tatsache, dass man sich nicht dafür schämen muss und deshalb auch offen damit umgehen darf. (Zumindest mit den Personen, die es direkt betrifft.)

Na Ja, aber dir geht es ja nicht nur um das "ob" sondern auch das "wann" und "wie".

Ich habe für meine Tochter ein Fotoalbum der Schwangerschaft gemacht, in dem sich ganz am Anfang auch ein Foto der Blastozysten (die mir dann eingesetzt wurden) befindet.
Anhand dieses Fotoalbums, werde ich es ihr wohl kindgerecht erklären, sobald sie sich für diese Fotos interessiert.

Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wird von Kind zu Kind individuell sein.

Es gibt auch Kinderbücher, in denen die Zeugung durch IVF etc. kindgerecht erklärt wird, wenn dir das lieber ist.

Generell würde ich da kein "großes Ding" draus machen, sondern es ganz natürlich mit einfließen lassen, dass ein Arzt geholfen hat, dass Mama endlich schwanger wurde.#herzlich

Man muss dabei ja auch nicht ins Detail gehen. Wenn das Kind irgendwann alt genug ist, hat es ja die Chance nochmal genauer nachzuhaken oder eben nicht.

Liebe Grüße

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Ich bin selbst nur indirekt betroffen, aber ich könnte mir schon vorstellen, das Thema im Rahmen der "Aufklärung" anzusprechen. Im Alter von unter 10 Jahren eher nur kurz und grob: Manche Eltern müssen lange auf ein Kind warten. Später kann man dann sicher auch konkrete Behandlungen besprechen, wenn Fragen von den Kindern kommen...
Ich würde es nicht verschweigen, aber auch nicht "grundlos" thematisieren. Die Frage ist ja, was sollen die Kinder mit der Information anfangen? Es zieht ja keine "Konsequenzen" nach sich, wie bei einer Adoption...

Am ehesten kann ich mir so ein Gespräch in ferner Zukunft mit meinen über 20-jährigen Töchtern vorstellen, wenn diese selbst einen Kinderwunsch haben oder schwanger sind 🤗

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Ich würde es auch auf jeden Fall erzählen wollen.
Zwar kann ich gar nicht sinnvoll erklären warum aber ich würde die Kinder es wissen lassen wollen.

Nicht selten steckt ja auch eine lange Leidenszeit dahinter und ich finds einen schönen Gedanken den Kindern irgendwann erzählen zu können was für ein Gefühl es war als es geklappt hat.
Ab dem Zeitpunkt zu dem die Kinder wissen dass die Babys nicht vom Klapperstorch kommen sondern durch Geschlechtsverkehr entstehen kann man doch einfach sagen dass das manchmal
auf natürlichem Weg nicht klappt und es Kliniken gibt die mit Medikamenten nachhelfen.

Für Kinder reicht das als erste Info. Dann wissen sie Bescheid und ich kann mir vorstellen dass sie je älter sie werden auch mal nach dem genauen Ablauf fragen.

Ich seh da gar kein Problem. Für mich gibt es keinen Grund es nicht zu erzählen.
Obwohl ich sonst eher nicht so offen bin und mich eher als „klemmi“ einstufe 😅

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Hallo, wir sind nicht betroffen, dennoch weiß meine Tochter 9, dass einige Paare manchmal Hilfe benötigen. Wie diese Hilfen aussehen können weiß sie noch nicht. Ich bin mir aber sicher, dass sie es wissen wird bevor sie erwachsen ist.
Das Leben ist bunt, warum sollte man seinen Kindern nur schwarz und weiß beibringen.

Hier fallen entsprechende Sätze nebenbei wenn sie gerade passen. Manchmal fragt sie nach mehr Informationen und manchmal halt nicht.


Gruß Sol

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Meine Kinder sind nun 10 1/2 und wollen von allem was mit Liebe/Geschlechtsverkehr/Zeugung und so weiter zu tun hat, absolut gar nichts wissen ;-)… da warte ich ab, bis sie ein wenig offener sind für solche Themen.

Da ich es aber für mich persönlich abgesehen von der emotionalen Seite auch biologisch äußerst spannend fand, werde ich es meinen Kindern nicht vorenthalten, wie sie entstanden sind. Und völlig natürlich und entspannt damit umgehen.

Mein Mann war damals sehr verkrampft, was das Thema anging. Niemand durfte davon erfahren. Bis er gemerkt hat, dass es ihm besser damit geht, wenn er offener damit umgeht. Und seitdem erzählt er immer seine "lustigen" Geschichten mit seinen Erfahrungen beim Urologen & Co. und hat die Lacher auf seiner Seite.

Warum sollten wir es also den Kindern verheimlichen....

Ich warte also auf die Bereitschaft der Kinder mit diesem Thema konfrontiert zu werden...

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Huhu! Also ich würde es im Kindesalter erstmal gar nicht thematisieren. Das versteht das Kind wohl eher noch nicht. Sollte aber zutreffen was die eine Posterin hier schrieb von wegen die Kinder haben möglicherweise später selbst Schwierigkeiten Kinder zu zeugen, dann sollte man es durchaus zum Thema machen. Aber ich würde es dann machen wenn sie volljährig sind. So als grobe Richtlinie. Wenn sie anfangen Sex zu haben ist es noch grenzwertig weil dann denken sie auch noch nicht wirklich ans Kinder kriegen. Aber zumindest wenn ein Fester Freund der mehr werden könnte ( Familie/Heiraten) in den Fokus rückt. Damit sie wissen was möglicherweise los ist.

Ela