Wer kann helfen bei fehlender Frustrationstoleranz?

Moin,

Mein Sohn 8 1/2 Jahre ist extrem schnell frustriert. Vor allem in der Schule.
Nur ist es so, dass er sehr gut ist, sein persönlicher Anspruchvallerdings bei perfekt liegt.
Dieses Ziel hat er sich selbst gesteckt, wir belohnen und bestrafen nicht für Noten oder Leistung!

Wenn er dann "austickt" schreit er, benutzt Schimpfwort und gerät somit immer wieder mit Lehrern in Konflikte (schlagen etc. Ist nicht der Fall)

Wir sind mit unseren Möglichkeiten am Ende und ich würde gerne professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Doch wer kann da helfen?
In der Schule haben sie auch keine Möglichkeiten.

Vielen Dank im voraus 😊

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Paychologe, Ergotherapeut?

Kennt ihr das Verhalten auch zu Hause? Beim Spielen oder Basteln etc.?

Wann genau tickt er aus? Wenn er eine schlechte Note zurück bekommt? Wenn die Lehrer ihn kritisieren?

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Zu Hause kennen wir das Verhalten auch, allerdings wissen wir ihn zu halten, wenn es in die Richtung kippt.

Er bekommt von uns die klären Ansagen, die er braucht.
Aber ich habe ja auch nur zwei Kinder Zuhause und keine 25 in der Klasse.
Das erwarte ich bin der Schule ja gar nicht.

Bei Kritik uns wenn die Lehrer es anders verlangen als er es sich vorstellt.
Auch wenn er sich unverstanden fühlt.

Nach einen Psychologen habe ich heute mal gegoogelt. Da werde ich mal anrufen.

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Hi,

bevor du die ganz große Therapiekeule einschlägst, habe ich eine Frage:

Macht eine Sportart, die ihm wichtig ist ?

#herzlich

(Ergotherapie, Kinderpsychloge, Erziehungsberatung)

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Ja, Fussball!
Da hat er sich allerdings auch lange schwer getan, bevor er akzeptiert hat, dass auch andere Tore schießen und gewinnen.
Ging sicher 1 1/2 Jahre.

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Hallo,

wie läuft es denn bei Brettspielen oder im Sport, wenn Dein Sohn verliert?

Wenn das auch nicht klappt, wäre das eine Möglichkeit, zu üben.

"Wenn er dann "austickt" schreit er, benutzt Schimpfwort und gerät somit immer wieder mit Lehrern in Konflikte (schlagen etc. Ist nicht der Fall)"

Ich denke, das ist so ein Punkt, wo man auf jeden Fall aktiv werden sollte, bevor einem die Schule die Hölle heiß macht. #schwitz

Kinderpsychiater sind da die richtigen Ansprechpartner. Da wartet Ihr allerdings entweder ca. ein halbes Jahr auf einen Termin, oder Ihr zahlt privat. Dann geht es, nach unserer Erfahrung, in drei, vier Wochen.
Am besten lasst Ihr Euch jemanden empfehlen. Da gibt es leider nicht wenige, die entweder wenig einfühlsam sind, oder die Eltern mit der Diagnose stehen lassen.

Solche Kinder sind nicht selten überdurchschnittlich begabt oder hochbegabt. Gerade die können nämlich häufig schlecht damit umgehen, wenn es nicht perfekt läuft.
Hier steht z.B. etwas dazu: https://danielaheiser.de/hochbegabung-perfektionismus/

Manche haben oben drauf noch AD(H)S, was dann für ganz viel Frust sorgt, weil die Kinder merken, dass sie eigentlich mehr könnten, sich aber selbst im Weg stehen.

LG

Heike

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Ich denke, das ist so ein Punkt, wo man auf jeden Fall aktiv werden sollte, bevor einem die Schule die Hölle heiß macht. #schwitz


Soweit ist es leider schon. Wir müssen zum Gespräch wegen einem eventuellen kurzzeitigen schulverweis. Das entscheidet allerdings der Rektor noch mit.

Brettspiele (bzw Spiele zu Hause) sind kein Problem, da wir wie gesagt rechtzeitig entgegenwirken vor dem austicken.

Dem Psychiatertipp werden wir nachgehen! Danke

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Ich bin einigermaßen entsetzt, dass euch die Schule mit nem Verweis droht. Habt ihr denn mit dem Klassenlehrer/den Fachlehrern schon über die Situation gesprochen (und zwar ohne, dass euch und eurem Sohn ausschließlich Vorhaltungen gemacht wurden)? Die Schule müsste euch an entsprechende Stellen verweisen können. Ich bin Lehrerin an einem Gymnasium und für unser Einzugsgebiet gibt es Schulpsychologen, die sowohl für erste Einschätzungen und Beratungen an die Schule kommen als auch extern aufgesucht werden können. Für mich liest es sich, als würde eure Schule es sich ganz schön leicht machen ("Das Kind ist nicht verhaltenskonform, also sanktionieren wir. Aber andere Lösungswege aufzuzeigen, ist uns zu anstrengend.")

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Wenn es an der Schule keinen Schulpsychologen gibt, würde ich beim Kinderarzt nach Adressen fragen.

Ziel: Leben erleichtern, um einen gesunden Umgang damit zu erlernen.

Erziehungsberatungsstellen wären auch denkbar. Es gibt sehr gute und welche, die am Thema vorbei sind. Daher würde ich eher nach Adressen fragen.

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Ich befürchte, dass es so bald auch bei uns sein wird. Sohn ist erst in der 1. Klasse und noch ist alles einfach für ihn. Aber ich kenne ihn...
Er ist kognitiv sehr weit. Vor einigen Wochen kam die Autismus Diagnose.

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Ich drücke dir die Daumen, dass der Kelch an euch vorüber zieht.
Mit einer klaren Diagnose wird aber sicher auch anders auf deinen Sohn geachtet.

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ohh ich habe auch so ein Exemplar zu Hause...in der Schule ist das nicht auffällig, aber zu Hause bei dem Anspruchvollen Hobbies oder erwartetes Benehmen oder oder oder ist das mehr als deutlich. Freue mich auch auf Tipps.