Was können eure Kinder sehr gut?

Hallo,
Meine Tochter (8,5) kann sehr gut schwimmen. Das ist so ziemlich das einzige, wo sie durchhält, alles andere wird ziemlich schnell aufgegeben. Rückenschwimmen und Springen und tauchen. Da ist sie wirklich herausragend.
Instrument hat sie versucht, üben macht kein Spaß, malen zeichnen, macht sie gut, aber nicht sehr gut, aber immer wieder sehr gerne.
Andere Sportarten hat sie auch ausprobiert, hatte sie nach paar mal kein Bock mehr drauf, man muss sich ja anstrengen.... irgendwie was nicht sofort klappt, kann nicht gut sein und sie ist sofort mega enttäuscht und die Welt ist kacke... und wird aufgegeben.
Wirklich das einzige, wo sich sich immer wieder aufraffen kann und Ausdauer hat, ist schwimmen.
Jetzt möchte sie auch noch reiten. Mal sehen, ob sie da am Ball bleibt... die erste Stunde verlief ok.
Was machen eure Kinder gut und gerne? Haben die mehr Ausdauer? Wie kann man das fördern, dass sie nicht alles sofort hinschmeißt? (Reden und vorleben helfen nicht)

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Mich irritiert gerade der Zusammenhang von 'in etwas gut sein' und etwas mit Ausdauer verfolgen. Wenn die gerne und viel malt ist das doch ausdauernd, was hat das damit zu tun ob sie darin sehr gut ist? Steht euch deine / eure Erwartungshaltung im Weg? Kinder müssen nicht gut sein in ihrem Hobby sie müssen es gerne tun.

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... bzw beim Malen und zeichnen liegt es im Auge des Betrachters was gut ist. Wenn ich mir manches Gemälde anschaue das in der Galerie hier vor Ort mit nem unglaublichen Preis hängt denk ich mir immer warum schmeiß ich eigentlich immer wieder die kritzeleien meines Kindergartenkindes weg

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Sie macht malen und Zeichen gerne, aber nicht so oft. Könnte sie öfter machen, ich mag ihre Bilder.

Mich hätte einfach interessiert, worin eure Kinder sehr gut sind. 😃

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Für die Ausdauer gibt es bei uns klare Regeln: sie darf etwas schnuppern.
Sobald ich sie fest anmelde, muss sie so lange hin, wie die Mindestvertragslaufzeit dauert.

Länger darf sie gerne.
Mindestvertragslaufzeit muss sie hin. Ob sie will oder nicht.
(Ausnahmen: Krankheit, Trainerwechsel und es passt überhaupt gar nicht).

Wenn ich merke, dass sie nicht mehr wirklich will, dann frage ich sie mit Bedenkzeit zum nächsten Kündigungszeitpunkt.
Das hat bisher gut geklappt.

Manches hat sie nach dem Schnuppern schon entschieden.
Manches hat sie mehrere Jahre gemacht. Sie war dabei im guten Mittelfeld und hatte vor allem Spaß daran.

Was sie gut kann: Freude an Dingen haben, die sie nicht so gut kann. Auch ohne unter den Besten zu sein, Spaß haben, gerne hingehen, sich freuen.
Gute Vorschläge machen und Lösungen finden.

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Hm,
zwischen etwas sehr gerne und sehr gut machen gibt es aber Unterschiede.
Meine Söhne zum Beispiel:
Der Große, heute 16, hat mit 4 Jahren angefangen Fußball zu spielen, hat sehr gerne gespielt, ist gerne zum Training gegangen, war aber nie so gut, dass er mal für ein ganzes Spiel aufgestellt worden wäre. Er ist auch eher gegangen, weil seine ganzen Freunde dort waren. Er hat dann irgendwann mit ca. 12 Jahren aufgehört, weil es mit seinem zweiten Hobby kollidierte und er dann doch keine Lust mehr hatte, fast nur auf der Ersatzbank zu sitzen. Ich ziehe da meinen Hut, dass er da solange durchgehalten hat.
Seit er 5 ist, macht er auch Musik. Erst Blockflöte, dann mit 7 Jahren Trompete im Musikverein. Da ist er mit Leidenschaft dabei und ist wirklich richtig gut. Für das Hobby lässt er alles andere sausen. Aber ohne zu üben geht es halt nicht.
Und er ist seit der Kommunion, als seit 7 Jahren, Messdiener und mittlerweile Messdienerleiter. Auch da hatte er eine Phase, wo er keine Lust mehr hatte. Das lag aber an dem Drumrum und an dem damaligen Hauptverantwortlichen unserer Gemeinde. Seit dieser gewechselt hat, ist er wieder gerne dabei.
Der Kleine ist 11, geht seit fast 7 Jahren einmal die Woche zum schwimmen. Er schwimmt richtig gerne, aber für eine Leistungsmannschaft reicht es dann doch nicht und das wollte er von Anfang an auch nicht so mit 3mal Training zzgl. Wettkampf.
Seit er 7 ist, spielt er Tenorhorn im Musikverein. Er ist definitiv nicht so talentiert wie unser Großer, kommt aber ganz gut klar, muss mehr üben wie der Große, aber es macht ihm trotz allem Spaß. Auch da hatte er gerade am Anfang Phasen, wo er hinschmeißen wollte, weil es nicht so klappte, wie er wollte. Aber er hat tapfer durchgehalten, weil er ein Ziel vor Augen hatte (er wollte unbedingt zum großen Bruder ins Jugendorchester....) und wir ihm immer gesagt haben, dass er tatsächlich mehr üben muss, wenn er das schaffen möchte. Ich muss aber auch sagen, er hat einen ganz tollen Musiklehrer, der ihn auch super motivieren kann. Dann klappt es auch beim Üben wieder besser.
Der Kleine ist auch seit seiner Kommunion, als seit gut 2 Jahren Messdiener und macht es auch total gerne.
Du siehst, meine Söhne machen bzw. machten ihre Hobbies doch recht lange, auch wenn es zwischendurch Niederlagen gab. Aber sie müssen lernen, mit Niederlagen umzugehen und auch lernen, dass man für sein Ziel etwas tun muss, dass es einem nicht unbedingt in den Schoss fällt, gut in irgendwas zu sein.
Lg
Elsa01

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Hallo,

lasst Ihr Eure Tochter denn die Hobbies bis zur Mindestlaufzeit oder bis zu den nächsten Ferien oder so laufen, oder meldet Ihr sie gleich ab, wenn sie motzt?

Unsere Kinder müssen normalerweise immer noch die Mindestlaufzeit oder bis zu den nächsten Ferien durchhalten.
Ich kenne dieses Hobby-Hopping eher von Kindern, wo die Eltern schnell nachgeben und die Kinder quasi sofort nicht mehr hin müssen.

Unsere Tochter (13) ist besonders gut in der Schule, und das war das auch schon mit 8 so.
Unser Sohn (10) kann eigentlich nichts besonders gut. Er weiß viel über Geschichte. Für Horn hat er Talent, aber da übt er zu wenig. Deswegen ist er da nur so gut, wie Kinder mit weniger Talent, die mehr üben. ;-)

Unser Sohn ist auch so ein Kind, was gleich alles hinschmeißt, wenn es nicht sofort funktioniert. Außer beim Horn. Da hat er sich anfangs durchgebissen, weil es es unbedingt können wollte.

Das hat aber nicht bewirkt, dass er allgemein gelernt hat, dass man mit Üben weiter kommt.
Was das angeht, bin ich bei ihm mit meinem Latein am Ende.
Da kann man sich den Mund fusselig reden. Man kann darauf hinweise, dass es beim Horn doch auch geklappt hat, aber, nein, XY ist blöd und das will er nie wieder! #augen

Ich habe so langsam das Gefühl, dass er mal mit Anlauf auf die Nase fallen muss, um zu begreifen, dass man im Leben auch Dinge tun muss, die einem nicht leicht fallen und zu denen man keine Lust hat.
Das ist bei ihm nämlich gerade nicht bei einem Hobby der Fall, sondern beim Schulfach Englisch.
Wir müssen ihn die ganze Zeit treten und uns mit ihm herum ärgern, damit er genug lernt und im Unterricht genug aufpasst und mitmacht, um sich zumindest zwischen 3 und 4 zu halten. Wir überlegen gerade, das Treten einzustellen und zu gucken, ob er den Hintern endlich selbst hochkriegt, wenn es Fünfen hagelt. (Eine Fünf auf dem Zeugnis könnte er noch ausgleichen.)

Ich bin gespannt, ob hier jemand bessere Ideen hat.

LG

Heike

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Ja, das mit dem Hinterhertreten kenne ich. Ich denke aber nicht, dass meine Tochter mit 8 von sich aus lernen würde...
wo wir sie bis jetzt angemeldet haben, Gitarre (ich spiele seit 22 Jahren, wollte sie auch), musste sie ein halbes Jahr machen, das was Mindestvertragszeit.
Sie war beim Boxen, das hat ihr eigentlich Spaß gemacht, passte aber nicht mit den Zeiten vom schwimmen.
Turnen hat sie versucht, war bei einer Schnupperstunde, die Mädels waren aber schon sehr weit. Ich muss ihr aber hochrechnen, dass sie die 2 Stunden da ohne meckern ausgehalten hat. Ihr tat danach eine Woche lang alles weh. 😂
Mit Opa wollte sie etwas werkeln, die Nägel gingen aber mit dem Hammer nicht so rein, wie sie wollte, hat sie gleich geschmissen. Und solche Kleinigkeiten immer wieder. Klappt es nach 10 Minuten nicht, ist alles Mist.

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Gut und gerne gibts bei uns nicht.

Es gibt vieles das sie gern und mit Ausdauer macht wie malen, basteln, singen allerdings nicht gerade gut. Dann ist es so das sie eigendlich alles ausprobieren möchte von Fußball, Reiten, Schimmmen, Bouldern über Töpfern, nähen und Stepptanz. Da ist sie in einigen Sachen auch richtig gut aber das Interesse reicht nicht aus und sie ist zu neugirig was es sonst noch alles gibt.

Wenn sie hinschmeißen will weil etwas nicht klappt darf sie das sobald diese Hürde genommen ist bzw. bis man sehen konnte das sie sich Mühe gibt es aber tatsächlich nicht klappt. Ausserdem müssen wir ihr immer wieder sagen das es normal ist üben zu müssen, wir meiden Kurse bei denen nicht allle auf etwa dem selben Stand sind. Die Anforderungen die sie an sich selber stellt sind sonst unerfüllbar hoch, dann schmeißt sie beim kleinsten Frust.

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Hi,
wir haben gar nicht den Anspruch, dass sie etwas „sehr gut“ machen müssen. Die Hobbys sollen in erster Linie Spaß machen und da sind beide ziemlich gefestigt und können das altersentsprechend auch gut.

vlg tina

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Hallo,

gut, was heißt schon gut?

Unser Sohn (8) spielt seitdem er 5 ist Schlagzeug. Talent hat er glaube ich auch, aber er ist recht faul und übt eher selten.

Was er liebt ist Sport. Er ist wirklich ein sehr sportliches Kerlchen und lernt neue Dinge recht schnell und kann sie auch gut umsetzen.
Seit einem Jahr spielt er Feldhockey. Sehr erfolgreich war er da zwar bislang noch nicht aber ich denke durch das richtige Training (der Trainer hat erst vor einiger Zeit gewechselt) wird da schon noch was kommen.

Ich denke die Hauptsache ist, dass die Kinder Spaß an dem haben, was sie tun.
Ich selbst habe früher 9 Jahre Handball gespielt und auch mit vollem Elan. Aber erfolgreich war unser Verein in keinster Weise :-p

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Hallo,

ganz ehrlich, meine Kinder sind in keinem ihrer Hobbys sehr gut. Ich könnte auch generell nicht sagen, dass sie überhaupt irgendwo sehr gut sind. Bin ich übrigens auch nicht. Alle meine Kinder haben unterschiedliche Hobbys und Interessen, die sie mit Spaß verfolgen. Sie haben auch alle 3 unterschiedliche Talente. Aber sehr gut würde ich nicht sagen. Mein Mittlerer hat bis vor 2 Jahren im Leistungszentrum Fußball gespielt. In seinem Dorfverein war er sehr gut, da die anderen einfach schlechter waren. Er besitzt Balltalent. Im Leistungszentrum war er unterer Durchschnitt, weil mehr als die Hälfte wesentlich besser war als er. Ebenso spielt er Klavier. Im Vergleich zu seinem Kumpel spielt er sehr gut, im Vergleich zu meiner Nichte ist da noch extrem viel Luft nach oben. Während ich ein Stück wunderschön finde, hört der Klavierlehrer 100 Fehler.
Was bedeutet für dich sehr gut?
In meinen Augen liegt das im Auge des Betrachters. Stehe ich vor einem Gemälde von Picasso, ist das in meinen Augen ein furchtbares Bild und für andere ein Meisterstück der Kunst. Ist man der Einäugige unter den Blinden, sieht man am meisten. Ist man der einäugige unter den zweiäugigen, sieht man am wenigsten. Mein Ältester war in der 5. Klasse auf einer Realschule. Seine Leistungen waren durchweg sehr gut, Durchschnitt 1,0. In der 6. wechselte er aufs Gymnasium und die Leistungen waren Durchschnitt 2-3. In der 5. konnte ich also sagen, dass mein Kind sehr gut ist und in der 6. war er Durchschnitt. Es war aber das selbe Kind mit den selben Fähigkeiten. Die Umstände und Anforderungen waren aber anders. Mein Sohn ist sehr gut (Note im Zeugnis) in Physik. Er wurde bei einem Wettbewerb auch Bester der Schule. Die Schule lobte für sehr gute Leistungen. Im Kreisausscheid war er nur noch gut, im Landeswettbewerb flog er mit 5 von 40 Punkten schon in der Vorrunde raus.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ob man in etwas sehr gut ist, hängt von den Umständen und dem Auge des Betrachters ab.
Talente sollten gefördert werden, solange sie auch Spaß machen. Hat ein Kind Interesse an Musik und Instrumenten, sollte man das fördern, wenn das Kind das möchte. Hat das Kind Talent, aber keine Lust ein Instrument zu lernen, sollte man es nicht dazu bewegen, nur weil es Talent hat. Genauso sieht es andersrum aus. Ein Kind, dass gern Zeichnet oder Fußball spielt aber absolut kein Talent hat, kann genauso gut Zeichenunterricht nehmen oder im Verein Fußball spielen und sollte dahingehend unterstützt werden. Meine Tochter hat 3 Jahre in einem Kinderchor bei uns im Dorf gesungen, obwohl sie gar nicht singen kann. Sie hatte aber unheimlich viel Spaß am Singen und war mit Feuereifer dabei. Sie wusste selbst, dass sie nicht die beste Sängerin ist, aber ihr hat es Spaß gemacht.

LG
Lotta

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Meine Tocher hat seit sie 3 war Tennis gespielt. Mit 8 hat sie aufgehört,als es mit Tunieren usw.losging.

Sie ist in keinem Verein oder sonstiges. Es ist ihr zuwieder zu einer festen Uhrzeit,irgendwas bestimmtes zu machen.

Und so probiert sie sich einfach aus. Tanzt nach YouTube Videos. Hat Interesse für abstrakte Kunst entwickelt und kauft sich vom Taschengeld unmengen an Farben,Spachtel,Pinsel und Allerhand Zeugs.
Obwohl sie schon 9 ist geht sie total gerne auf Spielplätze. Sie ist echt miserabel in Turnen und doch probiert sie sich dort aus,klettert auf Bäume usw.. Hat daheim eine Turnmatte wo sie an und zu turnt.
Musik Instrument kann sie sich nicht entscheiden. Sie spielt Glockenspiel nach Farben. Sobald ich aber mit Musikunterricht komme muss ich damit rechnen das mir das Glockenspiel um die Ohren fliegt.
In der Schule war sie fest im Chor,Dank Coronafällt das ja leider weg.

Sie möchte einfach nur Spaß haben,sich nicht gebunden fühlen und sich ausprobieren.

Was sie gut kann ist halt dieses abstrakte malen (übrigen normal malen kann sie nicht,von wegen zeichen mal eine Prinzessin oder Sonne mit Wolken,das ist ihr nichts.Leider eckt sie in der Schule oft damit an im Kunstunterricht aber auch das lernt sie noch. ). Sie hat viel Fantasie schreibt viel und gerne.

Aber das sie was "festes"hat,wo sie am Ball bleibt haben wir nicht.

Kommt Zeit,kommt Rat ....irgendwann findet das richtige Hobby sie.

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Schön zu lesen das es noch andere gibt die lieber ungebunden sind und einfach nur Spaß haben an dem was sie tun <3
Ohne Leistungsdruck und Zwang.

So solls ja sein und in der Schule kann man sich ja auch mal anpassen dann ;D

Das ist das was ich meinen mit auf den Weg in die Schule gegeben habe (vor allem dem kleinen, der eckt auch gern an)
Man muss einfach lernen wo es sinniger ist sich einfach anzupassen, solange man dadurch nicht vergisst wer man ist, ist das ok.

Ich sag immer es ist wichtig sich in der Gesellschaft bewegen zu können, auch wenn man fernab von ihrem Standart lebt.

Alles gute deiner Maus <3 Soll bleiben wie sie ist :*

LG