Ungetauft Nachteile in der Schule?

Hallo.
Mein Kind ist zwar erst 1 Jahr alt, aber immer wieder werden wir gefragt, ob wir ihn taufen lassen oder nicht.
Mein Mann ist katholisch, ich evangelisch, beide nicht mit Religion verbunden, haben auch nicht kirchlich geheiratet.

Jetzt frage ich mich: gibt es Nachteile in der Schule später wenn er nicht getauft ist? Wie läuft das?
Wir sind aus ba-wü, falls das relevant ist.

Über Erfahrungen würde ich mich freuen.
Danke und Grüße pheromina

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Hallo,

meine Kinder (8 und 12 Jahre) sind ebenfalls nicht getauft. Sie besuchen die 2. und die 6. Klasse (Baden-Württemberg, katholisch geprägte Gegend) und nehmen seid der 1. Klasse am evangelischen Religionsunterricht teil. Bisher gab es keinerlei Nachteile.
Hier dürfen alle Kinder jeden Religionsunterricht besuchen oder eben nicht besuchen. Egal ob und wie getauft.

Grüße
Joni

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Hallo!
Ich bin echt neugierig, wie kommst Du darauf?

Es gibt ja Religionsfreiheit. In jeder Klasse (die ich kenne) sind Christen, Muslime, Atheisten... und gelegentlich Buddhisten. :)
Also, tut was ihr für richtig haltet. Oder lasst es. Wie ihr wollt.

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Huhu, j, vielleicht war ich da wieder etwas verquer.
Ich wusste nicht, dass die Kinder dann trotzdem in Religionsunterricht dürfen und dachte er hat dann blöde Freistunden und ist unbetreut bzw. Man muss was dazubuchen als Betreuung oder er wird vielleicht ausgeschlossen von anderen Kindern. Theorie und Praxis liegen manchmal ja weit auseinander.

Wir möchten ihm eigentlich die Wahl geben zu entscheiden, wenn er alt genug für eine solide eigene Entscheidung ist.

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Nein, in der Regel gibt es entweder Religionsunterricht oder Ersatzfächer dafür.

Freistunden kenne ich nur bei großen Kindern, hatte ich selbst damals, war aber auch schon 14-15.

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Wenn ihr keinen Bezug zur Religion habt, dann würde ich auf keinen Fall meine Kinder taufen.

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Nein, ich konnte bis jetzt ( Klasse 7 und 11 ) noch keine Nachteile feststellen.

In der Grundschule haben beide Religion mitgemacht. Alternative waren Aufgaben in Deutsch bzw. Mathe.

An der weiterführenden Schule hat sich mein Sohn weiterhin für Religion entschieden und meine Tochter für praktische Philosophie.

Alles problemlos. Keinen Stress. Kein Mobbing.

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Das kommt auf die direkte Region an.

An manchen Schulen gibt es im ersten Schuljahr kath. für alle, im zweiten evang. für alle. Auch für nicht getaufte. Wobei der Lerninhalt eigentlich auch andere Religionen umfasst.
Ab Klasse 3 wird dann geteilt wegen Kommunion.

Es gibt aber auch Schulen, wo es anders ist.

An den meisten Schulen, von denen ich es mitbekommen habe, dürfen Ungetaufte auch am Reliunterricht teilnehmen und so reinschnuppern. Wie locker die Schulen/jeweiligen Lehrer das sehen, ist auch unterschiedlich.

Bei Freunden dürfen Kinder auch ohne Taufe an kirchlichen Aktivitäten teilnehmen. Nur Konfirmation, Kommunion und Firmung nicht. Freizeitaktivitäten sind für alle Kinder und Jugendliche offen. Je nach Alter und Plätze/Betreuungspersonen, die das ehrenamtlich machen.

Bei anderen Freunden wenige Orte weiter ist es strenger. Da wird dann schon mehr darauf geachtet.

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meine Kinder habe ich (ungetauft) von Anfang an zum Ev. Reliunterricht angemeldet -- sie gehen dort rein - und gut is ...

selbst jetzt auf der weiterführenden Schule machen sie das weiter (und nicht Ethik), weil das Konzept für Ethik an unserer Schule mir nicht passt...

Gegen später (ab 8. oder 10. Klasse oder so) dürfen sie selber wählen... bei übervollen Kursen Richtung Abi sind sie vielleicht froh um eine Stunde weniger....

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Wählt doch einfach, wenn es soweit ist, eine Schule aus die alternativ Lebenskunde/Ethik anbietet oder Religionsunterricht auch Konfessionslosen ermöglicht. Bei uns in Brandenburg ist das grundsätzlich so. Alle dürfen alles was angeboten wird bei Interesse belegen. Katholischen, Evangelischen Unterricht, Lebenskunde. Völlig wurscht. Der Unterricht ist ohne Bekenntnis möglich. Ich weiß in Bawü wird das sicher wieder anders sein, aber auch da wird es wohl im Jahr 2020+ inzwischen Schulen geben die Alternativen + Inklusion für Konfessionslose bieten ohne das Mobbing oder Ausgrenzung ein Thema wäre. Alles andere wäre doch ziemlich traurig.
Ich hatte übrigens sehr gerne Religionsunterricht konfessionslos und das war ganz normal ;)

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Also FALLS dir das je passieren würde (oder deinem Kind), kannst du dich eiskalt auf das Grundgesetz Art. 3 Abs. 3 berufen. Das ist der Gleichheitsgrundsatz der hier verletzt wird - im Abs. 3 wird Religion auch extra mit aufgeführt.

Meine Kinder haben ebendie verschiedene katholische Kindergärten besucht, danach eine staatliche Grundschule (und dort haben sie am katholischen Religionsunterricht teilgenommen) und jetzt besuchen sie eine evangelische weiterführende Schule und nehmen dort am Religionsunterricht Teil. Meine Kinder sind nicht getauft. Mir ist eher wichtig, dass sie lernen dass es Religionen gibt und an was diese Menschen glauben. Man muss lernen andere Meinungen einfach zu akzeptieren, auch wenn diese von der eigenen abweicht. In Religion kann man das super.
In Religionsunterricht wurden immer alle großen Religionen behandelt. Das war nie Tiefentheologie vom Christentum. Aber klar, das Christentum war schon zentral. Nur in einer Klasse mit so vielen verschiedenen Religionen, kann man nicht nur eine Religion unterrichten.
Benachteiligung gibt es keine. Nicht mal an einer kirchlichen Einrichtung.

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Ich bin auch aus Baden Württemberg. Drei söhne, ungetauft und davon zwei in der Schule, einer im katholischen Kindergarten (der einzige kiga hier auf dem dorf).
Die großen haben in der Schule nicht an Religion teilgenommen, es gab damals an der Grundschule nur katholisch, das wollte ich nicht. Für evangelisch waren es zu wenig Kinder. Ethik gibts nicht.
Im Nachhinein bin ich froh das ich sie nicht angemeldet habe. Die Religionslehrerin ist leider eine Fundamentalistin. Atheisten und Evangelische Kinder wurden massiv von der Frau gemobbt, beleidigt und runtergemacht. Unglaublich schlimm.
Jedes Jahr gibts massive Beschwerden...

Im Kindergarten gab es nie Probleme. Es werden biblische Geschichten vorgelesen und besprochen (je nach Anlass Weihnachten, Ostern, usw.) Sie gehen dreimal im Jahr in die Kirche zu besonderen Anlässen. Und zwar alle Kinder, auch die Muslime, sogar die Sikh Kinder. Es gefällt den Kindern gut und ich finde es schön, das er das mitbekommt.
Die machen das so schön und kindgerecht, das hätte ich mir für die Grundschule auch gewünscht...

Erkundige dich mal, wie es bei euch läuft, jede Schule und jeder Kindergarten ist ja anders vom Konzept.
Aber Nachteile hatten wir nicht..