Hat Ergotherapie bei deinem Kind geholfen?

Hallo
ich wollte mal fragen wie es bei euch mit Ergo lief.
Konnten die Kinder was lernen und umsetzen? oder war jede Umsetzung nur für kurze Zeit?
Draf ich fragen weshalb ihr dort gewesen seid?

wir werden wegen hypotoner Körperhaltung (trotz sport) und Feinmotorik (Schrift) hingehen und möchte mich vorher einfach ein wenig austauschen wie es bei euch so war

Gruß

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Hallo!

Mein Sohn hat Ergotherapie wegen muskulärer Hypotonie und ads bekommen.

Es hat etwas gebracht, wir waren allerdings immer wieder in verschiedenen Therapien. Mit 5, 5 Jahren bei der psychomotorik Gruppe. Und Logopädie (ein Rezept) etwa zeitgleich. (Fehlender Muskeltonus im Gesicht). Dann waren einige Jahre Schwimmkurs dran (immer wieder mit Pausen) bis zum Bronze Abzeichen. Und Fußball ein halbes Jahr. Da war nicht viel Zeit für Therapie. Dann hat er keinen Sport mehr gemacht und wir haben Physiotherapie und Ergotherapie parallel bekommen. Als die Motorik besser wurde nur noch ergo. Inzwischen ist die Handschrift ganz gut und er hatte nur noch Probleme mit dem ADS. Nach 15 Sitzungen neurofeedback ist die Aufmerksamkeit auch besser geworden.
Jetzt geht er nur noch einmal pro Woche zum Trampolin springen. Ich merke, dass er wieder mehr stampft beim gehen… aber im Moment brauchen wir alle eine Pause.

Es bringt unbedingt etwas, die Symptome bessern sich, aber es geht nicht weg von der Therapie.

Es lohnt sich trotzdem unbedingt, damit er im Sportunterricht einigermaßen gut mitkommt und auch für das Schreiben.

Ach ja, inzwischen ist er 9 Jahre alt und ziemlich fit (für die Diagnose).

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das liegt 100% bei der Person, bei der die Ergo ist. Und mit welchen Techniken, Geräten udn Übungskonzepten dort gearbeitet wird.

Wie gut sie erkennt, was nötig ist und welche Übungen sie dann raussucht.
Und es liegt auch zu einem Großteil daran, wie viel und wie oft ihr täglich das dann umsetzt.
Die Ergo ist wie Beckenboden-Kurs. -- dort sollte man nur Dinge gezeigt bekommen, die man dann täglich zuhause auch wirklich engagiert üben sollte. ---

macht man das nicht und sind einmal pro Woche nicht die richtigen Übungen dabei, dann wirds nix.
Gerade bei Haltung und Muskelsachen muss man täglich ran. (war bei uns so)
Bei Feinmotorik bestimmt auch. sind ja auch Muskeln.

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Das kann ich so nicht bestätigen, wir haben Anregungen für Sport, Bewegung im Alltag bekommen, aber keine „Hausaufgaben“. Ich war auch nicht dabei, kann also nicht „nachmachen“ was geübt wurde.

Aber Du hast auch recht, es kommt auf den/ die Therapeuten an.

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Komische reaktion von dir. Was denkst du denn, warum du die Anregungen bekommen hastß Um sie dir anzuhören und dann wieder zu vergessen?

Sorry, aber das mußte sein! Mein Kind hatte Logopädie und ich habe mit ihm die Anregungen wie du sie nennst, auch angewendet zu Hause. Ohne sie offiziell als "Hausaufgabe" aufbekommen zu haben. Ein bißchen Initiative sollte man als Mutter auch zeigen. Wenn du nichts siehst, dann lass dir die Übungen zeigen.

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Ergotherapie ist im Prinzip nur ein paar wenige Prozente der Förderung, im Prinzip erkennt die Therapeutin die Probleme, leitet das Kind bei Übungen an, aber eigentlich muss das Elternhaus auch die Anregungen und Übungen auch umsetzen. Wovon ich ehrlich wenig halte ist wenn die Therapie in Einrichtungen eingegliedert wird denn da bekommen die Eltern ja am wenigsten Anregungen die sie im Alltag einbauen können.

Wir haben ein Extremfrühchen mit ähnlichen Problemen, dazu auch noch Aufmerksamkeit und Wahrnehmungsproblemen, das heißt wir waren über Jahre, bestimmt an die 100 Therapiestunden inzwischen alles zusammen bei der Ergo. Erfolg, ja, auf alle Fälle, er geht im Moment ohne Hilfestellung in eine Regelschule, das haben ihm viele zwischendurch nicht zugetraut dass er das mal schafft.
Man muss aber finde ich als Eltern auch das annehmen was einem die Therapeuten raten bzw sich auch eine Suchen die einem für zu Hause noch Sachen erklärt. Die Umsetzung klappt nur wenn ihr zu Hause auch das umsetzt und dahinter her seid.

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Ich würde, ob ergo sinnvoll ist oder nicht, auf jeden Fall einen sehr guten Orthopäden für Kinder mit ihm aufsuchen (Kinderarzt um Überweisung bitten) und darauf bestehen, dass mal genauer untersucht wird, warum er so eine auffällige Motorik hat. Am besten Röntgen in einer Orthopädie-Klinik, Haltungstests usw. Er liest sich so, als wenn er eigentlich körperlich-gesundheitlich unentdeckte Probleme hat, vielleicht Fehlstellungen im Skelettaufbau, vielleicht ist irgendwas mit der Muskulatur oder den Sehnen und die ganzen anderen Sachen wo sich die Probleme dann zeigen, sind quasi nur die Folge davon. Was ich gelernt habe, wenn Motorikprobleme quasi in der ganzen Entwicklung ein Thema waren, trotz regelmäßig Sport, angemessenem Gewicht, dann ist meistens auch irgendwas im Bewegungsapparat geschädigt. Die Therapien sind trotzdem sinnvoll, aber die Sache wird erst richtig rund, wenn man weiß, womit man es zu tun hat.

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Das interessiert mich auch. Bei meinem Sohn ist es ähnlich. Was genau bedeutet "hypotone Körperhaltung"?
Mein Sohn hat definitiv auch wenig Körperspannung und hinkt grob- und feinmotorisch etwas hinterher.
Auf meine Frage beim KiA nach Ergotherapie meinte er "Kann man auf jeden Fall machen, Ergotherapie wird aber niemals der Gamechanger sein". Wir sollen aber erstmal unser Logorezept fertig machen. Er meinte zwei Therapien gleichzeitig seien zu viel.
Liebe Grüße

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Um mal als Ergo eine Antwort zu geben, es kommt darauf an.
Auf den Therapeuten, auf die Eltern (je nach Alter des Kindes mehr oder weniger relevant), auf die Diagnose(n), usw. Ein Kind das wegen Grafomotorik kommt und hypoton ist, das Interesse zeigt, die Eltern zu Hause die "Hausaufgaben" unterstützen (in dem Kontext z.v. Einsatz von Hilfsmitteln zur aufrechten körperhaltung beim malen/schreiben), ist für unsereins ein eher einfacher Fall, der in der Regel Fortschritte machen wird.
Hingegen selbe Diagnosen, Kind ist aber bereits total frustriert und ablehnend von allem was mit stift zu tun hat, die Eltern ziehen auch nicht mit, der therapeut findet nicht fie richtige kommunikationsbasis, etc. Dann wird das sehr mühsam und ja, im absoluten Extremfall scheitert dann auch die Therapie komplett. Oder der Fokus muss erst mal komplett geändert werden, bevor das eigentliche Problem bearbeitet werden kann, da ohne Mitarbeit des Patienten kein therapiefortschritt passiert.

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Hallo
Ja, bei meinem sohn hat Ergo geholfen, allerdinsg haben wir zu Hause auch was getan. Denn 1x die Woche alleine ist ja nicht so ergiebig... (frühkindliche Refelxe)

lg Tanja