Kind beschimpft neuen Partner

Hallo,
Ich habe eine 4 jährige Tochter und seit 2 Jahren einen neuen Partner. Sir haben sich eigentlich immer gut verstanden. Die kleine fragt auch immer nach ihn. Nun wohnen wir seit 5 Wochen beim ihm, sie hat einen Kitawechsel durch.
Wenn wir zu dritt sind, ist sie relativ,,lieb,,
Nun passt er diese Woche auf sie auf, weil dir krank ist.
Sie beschimpft ihn, wie du Dummkopf oder wenn er was sagt, dann heißt es mach doch. Nur wenn sie allein sind.
Wenn ich nach Hause komme sagt sie zu mir nichts. Ist ganz lieb und fragt dann auch wieder nach ihn und das er ja morgen wieder auf sie aufpasst.
Ich frag mich, warum ist die so frech zu ist, wenn sie ihn doch eigentlich mag.

Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

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Also, ich finde manche Kommentare hier viel zu überzogen. Nur, weil eine 4 Jährige sich im Ton vergreift, muss nicht gleich eine Art Missbrauch oder ein mieses Verhalten des Partners die Ursache sein. Ich meine wie viele Kinder.... benutzen auch mal Schimpfwörter im Streit mit ihren leiblichen Eltern. Das kann schon mal passieren.

Ich sehe es so. Sie ist 4, in der Entwicklung....hat schon eine Trennung erlebt, deine neue Partnerschaft, Umzug, Kitawechsel ...... Ich kenne kein Kind, dass das .....selbst liebevoll und umsichtig begleitet ....nicht auch mal einfach .... überfordern kann. Ich meine, das ist eben viel, was sie da zu verarbeiten hat. Und ihr lebt ja erst seit Kurzem da.

Ich bin selber Stiefmutter. Ich hatte immer ein tolles Verhältnis zu meinem Ziehkind, aber als wir zusammen lebten und es fester wurde, hat sie mich auch angefangen zu testen. Dinge die sonst problemlos gingen, da war sie dann manchmal sehr borstig oder irgendwie unfreundlich. Da habe ich mich schon manchmal gefragt, was das soll.

Bis mir klar wurde, dass sie gerade ausprobiert wie verlässlich diese neue Beziehung zu mir in ihrem Leben ist. Ob ich quasi "weglaufe" oder böse werde, wenn sie mal nicht so handelt, wie es der Plan war. Auch hat sie mir dann später erzählt, dass sie die Freundin ihres Papas davor nicht leiden konnte. Die hätte auch noch eigene Kinder und hat immer nur an ihr herum gemäkelt z.B. beim Essen, sei es so schlimm gewesen, dass sie sich kaum getraut habe zu kauen, weil sie dann zu hören bekommen hätte, sie würde schmatzen oder schweinisch essen. (Ich habe nie etwas in der Richtung an ihr bemerkt, deshalb glaube ich ihr, dass die Frau da irgendwie etwas gegen sie hatte.)

Jedenfalls... Ich denke, dass sie gerade realisieren könnte....dass er ein fester Teil ihres Familiengefüges werden könnte. Und sie testet es möglicherweise dahingehend wie stabil das ist. Immerhin hat sie schon Mal einen Verlust erlebt ....und es heißt ja nicht umsonst.... prüfe wer sich bindet....

Ich würde natürlich zuerst auch mit ihr alleine reden und sie fragen, wie es ihr geht. Ob sie Sorgen hat, ob etwas vorgefallen ist. Wie es ihr so geht mit dem Umzug, und der Kita und deinem Partner. Warum sie denn so wütend war, dass sie sowas gesagt hat....

...aber ich würde eben nicht vorab in Panik verfallen und falsche Verdächtigungen treffen. Möglicherweise ist alles was sie braucht Zeit und Liebe und Führung um sich an das neue Leben zu gewöhnen.

Und wenn es keinen massiven Grund zu geben scheint für ihr Verhalten, musst du natürlich mit ihr darüber reden, dass man sowas nicht sagt....wie sie sich fühlen würde, wenn jemand so mit ihr spricht...

Patchwork erfordert immer eine gewisse Sensibilität. Sie ist nun Mal nicht seine leibliche Tochter und es wird Aspekte geben, da wird er vielleicht seine Probleme haben und er ist für sie ...eben nicht der Papa....da wird es Aspekte geben, wo sie deine Richtung braucht. Manchmal ist es dazu nötig, Mal dem Partner und manchmal Mal dem Kind mehr den Stücken zu starken,, je nachdem um was es eben geht.

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Die Reaktion der Kleinen finde ich eigenartig. Sie ist ansonsten normal und lieb, wenn du also dabei bist. Also entweder anerkennt sie deinen Partner nicht als Bezugsperson an, kommt vielleicht mit dem Wechsel nicht klar oder es passiert immer etwas, während du weg bist. Das würde auch die Fragerei nach ihm erklären. Versuche mit deinem Kind, falls es möglich ist, zu sprechen, voerst alleine. Sag ihr, dass du von den Beleidigungen weißt und sie ehrlich zu dir sein kann und soll, egal was es auch ist.

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Erste Regel des Elterndaseins: wenn ein Kind Probleme macht, hat es welche.

Die kleine Maus ist grade mal vier, wichtige Entwicklungsschritte passieren, sie musste vermutlich schon die Trennung von ihrem Vater verkraften, bekommt einen neuen Mann von dir vorgesetzt den sie mögen soll und on top jetzt auch noch mit ihm zusammen in einem anderen Haus wohnen muss. Ein Kita-Wechsel wäre für ein Kind zudem selbst unter idealen familiären Bedingungen schon eine Herausforderung.

Dein Kind zeigt dir deutlich, dass irgendwas nicht stimmt. Ich kann dir nur raten, dich liebevoll auf den Weg zu machen, herauszufinden was das ist. Sehr wahrscheinlich ist sie mit der Gesamtsituation vollkommen überfordert. Ein neuer Mann der Mama ist auch immer sehr problematisch, bestimmt vermisst sie neben ihrem gewohnten Umfeld extrem auch eure Mutter-Kind-Zweisamkeit und macht deinen neuen Mann - nicht ganz zu unrecht - dafür verantwortlich. Und das zeigt sie euch.

Mache das Befinden deines Kind zum Maßstab deines Handelns. Sie ist vollkommen abhängig und der Situation hilflos ausgesetzt. Und versuche stets den Perspektivenwechsel auf die Ebene eines kleinen Kindes, das die Welt kaum versteht und wo Emotionen noch den Ton angeben. Ihr geht es nicht gut mit der Lage und da könnt nur ihr als Erwachsene ansetzten. Bitte keinesfalls das Kind verantwortlich machen, hier ist besonders dein Freund gefragt, und keine Vorwürfe. Sie ist vier, ihr seid die Erwachsenen.

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Klar ist es nicht einfach für sie aber Kinder müssen trotzdem lernen respektvoll mit anderen umzugehen.

Ich würde sie drauf ansprechen und ihr klar und deutlich sagen, dass er auf sie aufpasst während Mama arbeitet und das Mama sehr hilft und sie respektvoll reden muss. Genau wie er respektvoll mit ihr redet (hoffe ich).
Beleidigungen etc gehen gar nicht. Da wäre es mir egal ob sie 10 Kitas gewechselt hat. Erzogen werden muss sie trotzdem.

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Respekt lernt man, in dem man so behandelt wird und es sich abguckt. Lernen am Vorbild.
Ich kenne genügend Eltern, die ihre Kinder manchmal wie den letzten Dreck behandeln und tatsächlich verlangen, dass sich die Kinder wunschgemäß brav und respektvoll verhalten. Respekt ist keine Einbahnstraße.

BTW erziehen ist immer: ich oben, du unten. Ich weiß was besser für dich ist. Du musst so sein wie ich dich haben will. Ich mache dich zum Objekt. Und so etwas ist schlicht nix anderes als Gewalt. Gewalt, die ist im ach so liebevollen Deckmäntelchen daherkommen kann, ganz leise und nett, und die das Kind trotzdem degradiert zum Befehlsempfänger, das zu sein hat wie andere es sich das vorstellen. Und das Kind lernt: so wie ich bin, bin noch nicht ok. Dass das für eine Kinderseele nicht ganz so ideal ist, kann man sich mit etwas Phantasie vielleicht vorstellen. Es gibt soooooo viele Wege, ein Kind zu begleiten und ihm seine Integrität und Würde lassend zu einem verantwortungsvollen, respektvollen und zur Empathie fähigen Menschen heranreifen zu lassen.

Einer Vierjährigen mal ordentlich die Meinung geigen, weil sie mit ihrem Stiefvater nicht so klar kommt, ist sicherlich der deutlichste Weg, wie man es falsch macht. Sie wird, aus ihrer Sicht, wirklich gute Gründe haben, warum sie so ist, wie sie ist.

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Was du sagst mag auf eine 8 jährige zutreffen. Mit 4 sagen Kinder einiges das sie nicht meinen oder weil es einfach lustig ist und sie keine Konsequenzen dafür erhalten.
Glaubst du etwas, das jedes Mal etwas schwerwiegendes auf der Seele lastet wenn ein 4 jähriges Kind pipikakaarsch zu einem Erwachsenen sagt? Dann tust du mir leid.
Kinder müssen erzogen werden und ja manchmal braucht es klare Ansagen. Mit "mein Engelchen, was belastet dich denn momentan dass du xy ein Furznasengesicht genannt hast" kommst du nicht weit. Bzw das werden dann unausstehliche Teenager die denken sie haben die Welt erobert. Wenn das für dich okay ist.. kannst du es machen. Bei uns wird es so was nicht geben. Hier reden alle anständig miteinander und das erwarte ich auch von einem 4 jährigen.

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Da stimmt etwas nicht.

Ich habe zu meinem Stiefvater auch mal gesagt, dass er ein Arschloch ist. Meine Mutter hat mich daraufhin rausgeworfen und erst ein halbes Jahr später festgestellt, dass er wirklich eines ist.

Ich würde die beiden vorerst nicht mehr alleine lassen und meine Tochter genau befragen, woran es hängt.

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Ich finde es komisch, dass er dir das erzählt. Sollst Du jetzt der Kleinen sagen, dass sie das nicht mehr machen soll? Ich hatte auch einen Stiefsohn, kam mit dem Vater zusammen, als der Junge 4 war, der hat sich auch ab und zu im Ton vergriffen bei mir, aber ich habe das mit ihm selbst geklärt und mein Ex weiß davon bis heute nix. Ich habe ihm nix gesagt, weil ich wusste, er hätte den Jungen dann zur Rede gestellt und das hätte unser Verhältnis doch erst Recht belastet.

Sag Deinem Mann daher, er soll die Kleine selbst fragen, warum sie das jetzt zu ihm sagt und ihr sagen, dass es ihn traurig macht, wenn sie sowas sagt, er soll sie fragen, ob sie es sagt, weil sie ihn nicht mag oder was sie an ihm stört. Das habe ich damals auch gemacht. Es kam raus, dass er gern auch mal mehr Zeit mit seinem Papa wollte, ohne mich. Verständlich. Wir haben dann regelmäßig Papa-Sohn-Tage eingeführt. Er hat nie wieder was Böses zu mir gesagt, nachdem ihm klar war, dass es mich verletzt, und zeigte mir bewusster, dass er mich mag.

Ich würde mich daher an deiner Stelle erzieherisch nur einbringen, wenn dein Partner damit total überfordert ist, das selbst hinzukriegen. In dem Fall würde ich mir aber auch in Frage stellen, ob er mit der Alleinbetreuung des Kindes nicht generell auch überfordert ist.

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Nun, die Beziehung ist ja nicht frisch. Du hast deinen Partner seit 2 Jahren, ihn also nicht ihr vor die Nase gesetzt und dann zack gleich zusamen gezogen. Ich würde deine Tochter ansprechen, sie fragen warum sie das und das zu deinem Partner sagt. Aam besten lässt du dir ein konkretes Beispiel geben: "Wieso hast du heute Nachmittag, als ihr zusammen gegessen habt, Hans ein Arschloch genannt?" nicht "Wieso redest du böse mit Hans?" Anhand ihrer Reaktion solltes du gleich abschätzen können, ob sie sich 'ertappt' fühlt oder ob sie schockiert (weil sie es evtl. GAR nicht gesagt hat? Wie sicher kannst du dir da sein?)

Auf jeden Fall würde ich ihr klar kommunizieren, das du ALLES erfährst was sie sagt auch wenn du nicht da bist. Und dann musst du bohren, warum sie so redet. Ob sie etwas bedrückt. Der Umzug? Gibt es Kinder in der neuen KITA die gemein sind zu ihr? Die Aufsicht? Redet dort jemand schlecht über deinen Partner? Wird sie vielleicht aufgezogen, weil er nicht ihr richtiger Vater ist? etc etc..

Und dann für mich ganz klar, Konsequenzen. SO hat man nicht zu reden, mit niemandem schon gar nicht mit einem Erwachsenen. Wenn sie Probleme hat, kann sie jederzeit zu dir kommen oder auch mit deinem Partner sprechen. Aber niemals wieder ihm solche Kraftausdrücke anzuhängen, sonst gibt es XY (etwas wegnehmen was sie gerne macht, z.B. Tablet oder Konsole, früher ins Bett was auch immer)

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Vielleicht ist dein Partner einfach nur unsicher, er ist Kinder nicht gewohnt. Und deine Tochter weiss nicht so recht, was sie damit anfangen soll. Es kommt ihr wohl irgendwie koisch vor. Da müsste er einfach mal so locker wie möglich sein, gern auch was mit dem Kind machen, aber ohne Stress.

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"Vielleicht ist dein Partner einfach nur unsicher, er ist Kinder nicht gewohnt."

Also, nach zwei Jahren Beziehung mit Kind sollte so ein armer kleiner erwachsener Mann schon langsam mal an das Kind gewöhnt sein, findest du nicht!?

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Es hat sich dann nach dem 2. Tag gegeben, sie sind die ganze restliche Woche gut zurechtkommen und hatten auch Spaß zusammen.

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Schwierig, ganz schwierig. Vertraust Du Deinem neuen Partner soweit, dass er die Wahrheit sagt? Finde es schon seltsam, dass er angeblich von der Kleinen immer nur beschimpft/abgelehnt wird, wenn er mit ihr alleine ist.

Kaum nachzuprüfen 🤔
Dein Kind scheint noch nicht so gut mit der neuen Situation klarzukommen. Kitawechsel und Umzug zum neuen Partner sind zwei einschneidende Erlebnisse. Ich würde sie gut beobachten und so viel Zeit wie möglich selbst mit ihr verbringen.