Verwitwet gepatchworked und nun kommt der Ex

Guten Abend,

ich entschuldige mich jetzt schonmal für mein Chaos. In mir dreht sich alles.

Ich habe 3 Kinder. Meine Älteste ist 11 Jahre alt. Die beiden kleinen 3 und 1. Der Vater der Ältesten ließ mich sitzen. Er hat seine jetzige Frau kennengelernt und sie 3 Monate nach unserer Trennung geheiratet. Da lebten wir noch in einem Haus. Ich bekam leider nur ganz schwierig eine Wohnung, da ich mich in der Ausbildung befand. Er hat ein EFH.

Seine Frau wollte keine Kinder und der Kontakt war, trotz kurzer Distanz, nie wirklich vorhanden. Interesse schon gar nicht. Unterschriften für die Kita, die Schule etc pp musste ich unter Androhung von gerichtlichen Entscheidungen einholen. Es interessierte ihn nie. Es war alles zu viel. Aber mein neuer Partner und später Ehemann durfte meine Tochter auch nicht adoptieren.

Nun ist mein Mann während der Schwangerschaft mit dem zweiten Kind verstorben. Mich hat das erstmal richtig aus der Bahn geworfen. Ich hatte Panikattacken, habe mir Hilfe beim Jugendamt gesucht, da ich Angst hatte mit 3 Kindern überfordert zu sein. Ich brauchte jemanden der über alles drüber sieht und mir sagt, dass es schon okay so ist wie ich es mache. War es auch. Ich hatte eine bombastische Hebamme. Eine tolle SpFh. Wir kommen mittlerweile gut zurecht und auch wenn die Leere wohl immer bleiben wird habe ich in meinen Kindern Halt gefunden.

Der Vater meiner Ältesten hat über Umwege davon erfahren, dass ich in psychologischer Behandlung bin und seine Tochter ebenfalls einige Termine wahrgenommen hat. Sie war damals anwesend, als ich meinen Mann fand und sie empfand es als Erleichterung mit einer außenstehende Person aufarbeiten zu können was passiert war. Die Unterschrift für diese Akuttherapie habe ich vom Vater bekommen ... habe es aber wohl nicht so deutlich dargestellt.

Nun.... jetzt ist sie 11. Fast 12. Seit kurz vor Weihnachten hat ihr Vater es in den Kopf bekommen und kümmert sich wie ein Berserker. Ich habe mich ehrlich für sie gefreut. Aber heute kam ein Brief von seiner Anwältin. Er möchte das Wechselmodell. Aufgrund meines "desolaten, psychischen Zustandes" sei es meiner instabilen Tochter nicht länger zuzumuten ausschließlich von mir betreut zu werden. Er sehe sie in großer Gefahr.

Ich bin total geschockt und frage mich ob er damit durchkommen kann ? Er hat sich in 11,5 Jahren 7 mal blicken lassen. Und zu Weihnachten ein Päkchen geschickt. Geburtstage hat er stets vergessen oder zu früh gratuliert. Jetzt macht er 5 Monste den Larry und stellt Forderungen. Geht das so einfach ?

Wir waren nur verheiratet,, aber schon vorgeburtlich Vaterschaft und sorgerecht geklärt.

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Sich nach einem schmerzlichen Verlust psychologisch helfen zu lassen spricht eher für eine gute Psychohygiene, als für einen "desolaten, psychischen Zustand". Gerade, weil Du das Angebot auch an Deine Tochter weitergegeben hast und sie sich hat helfen lassen. Sorgen müsste man sich eher machen, wenn jemand Probleme in sich hineinfrisst und dann darüber depressiv verstimmt wird.

Einen Anwalt kannst Du Dir nehmen, aber die Frage ist eher, ob das bereits nötig ist. Hast Du eine gute Beratung seitens des Jugendamtes? Ist man dort kompetent und hat das Kindeswohl im Blick? Dann sprich doch erstmal nochmal mit denen. Vielleicht setzt man auch dort mit Dir zusammen ein Schreiben auf, in dem steht, dass das Kind das Wechselmodell selbst nicht wünscht. Eventuell reicht das aus, um erstmal Ruhe zu haben. Mit 12 Jahren wird Deine Tochter nämlich auch vor Gericht gehört werden, d.h. dann wird es für ihn recht sinnlos, dort zu klagen.

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Mir fehlen ein wenig die Worte, für das was du durch gemacht hast und wohl auch immer noch durch machen musst.
Mein herzlichstes Beileid an dich.

Ich glaube mich daran zu erinnern, dass es eohl tarsächlich die Möglichkeit gibt, das WM einzuklagen, aber mit deiner Sachlage würde ich umgehend einen Anwalt aufsuchen. Das gsnze erscheint mir zu komplex als das du es allein und ggf mit JA versuchst durchzustehen.

Das er deinen psychischen Zustand jetzt so ausnutzt bzw zu seinem Nutzen macht, finde ich menschlich gesehen ganz schrecklich. Zumal er sich nach deinen Schilderungen nie gekümmert hat.

Hast du mit deiner Großen bereits mal darüber gesprochen was sie dazu sagt? Also ob sie es sich überhaupt vorstellen könnte das WM zu machen? Ich meine wirklich Bezug hat sie sicherlich nicht zu ihm oder?

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Vielen Dank

Ich fühle mich bei weitem nicht so desolat wie er es darstellt. Die Miete wird weiterhin bezahlt. Ich gehe meiner Arbeit nach. Die Kinder sind sauber gekleidet und bekommt täglich 3 Mahlzeiten Plus etliches dazwischen. Unser Haus sieht aus wie immer. Wobei er ein "vorher" ja gar nicht kennt. Er weiß nicht on sich die Situation für das Kind verschlechtert hat. Also ja. Die Situation hat sich verschlechtert. Sie hat ihre Vaterfigur verloren. Auch wenn mein Mann sie nicht gezeugt hat war und ist er ihr Vater. Nicht umsonst stand eine Adoption im Raum. Von beiden gewünscht, vom geburtsrechtlichen Vater aber abgelehnt.

Sie möchte kein Wechselmodell. Wohl vor allem auch, weil sie ihren Hund nicht mitnehmen dürfte. Den hat sie zusammen mit meinem Mann aus dem Tierheim geholt. Und er ist ihr ein und alles. Da kommen die Geschwister und ich zusammen nicht ran.

Allerdings kennt sie diesen Mann der sagt er sei Papa ja kaum. Wenn sie ihn besuchen wollte hatte er nie Zeit. Oder kam einfach nicht um sie zu holen bzw. War nicht zu Hause.

Wahrscheinlich hast du recht und ich muss wohl auch zu einem Anwalt.

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Das kann ich mir gut vorstellen das dein Mann mehr Vater für sie war als der leibliche. Vater ist halt nicht immer der Erzeuger sondern der der ein Vater ist.
Und das sie wie verrückt an dem Hund hängt ist total verständlich. Er ist das letzte was ihr geblieben ist. Der Hund ist etwas greifbares für sie und ich denke er ist auch zur Trauerbewältigung enorm wichtig für sie.

Ich schätze, dass deine Tochter dazu auch vom JA und ggf Gericht befragt wird. Ihren Wunsch dagegen werden sie sicher berücksichtigen. Sie ist ja in einem Alter in dem sie das auch schon versteht u einordnen kann.
Das einzige was ich mir vorstellen kann, ist dass viell ein regelmäßiger Umgang angeraten oder auch angeordnet wird.
Aber jetzt so aus der kalten heraus ein WM einklagen im Hinblick auch die ganze Lage wird nicht möglich sein. Kein Gericht schickt eon Kind zu einem "Fremden" ins WM.

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Hallo.


Tut mir echt leid, wie dir das Schicksal übel mitgespielt hat.

NEIN. Ich denke nicht, dass der Typ eine Chance hat.
Aber such dir umgehend einen Anwalt und lass dich bestmöglichst dahingehend beraten. Außerdem hat mit Sicherheit deine Tochter auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Alles Gute weiterhin!!!!

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Hallo, erstmal mein Beileid und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen in dem Alter des Kindes und mit seinem jahrelangen Desinteresse hat er sich da selbst ins aus geschossen.

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Hallo,

erstmal mein Mitgefühl für deine Schicksalschläge.
Und nun zum "Vater" - seine Anwältin arbeitet für ihn,. Natürlich wird dein Zustand verschlimmert dargestellt. Und nun suchst du dir einen, schön notieren, wie oft er sich nach ihr erkundigt hat, schön die Papiere zeigen, denn du musstest ja mehrmals vom Gericht wegen seiner ausbleibenden Unterschriften und die Aussage deiner Tochter sprechen gegen ihn. Soll er doch beweisen, welche Vaterqualitäten er hat. Rauch in aller Ruhe eine Zigarre (bildlich gemeint) und lass es auf dich zu kommen.
Alles Gute.

LG, Schmetterlingchen

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Hallo
ich kann dich gut verstehen, und es tut mir leid, was du alles schon mitmachen musstest.#liebdrueck
So wie bereits einige vor mir geschrieben haben, er wird nur wenig Chance haben, dass WM durchzudrücken. Schon gar nicht, wenn dein Kind das auch nicht möchte.
Aber: Bevor ihr es jetzt weit weg weist von euch, wäre es nicht zumindest einer Überlegung wert? Er hat sich in der Vergangenheit zwar nicht gerade profiliert, aber vielleicht hat er sich geändert? Vielleicht will er Versäumtes nachholen? Und wäre es nicht auch für dich eine Erleichterung, wenn die Tochter alle zwei Wochen beim Vater ist?
Verstehe mich bitte nicht falsch, ich will ihn jetzt keineswegs in Schutz nehmen! Und wenn es für dich und deine Tochter undenkbar ist, dann soll es auch nicht sein.
Aber lass dir einfach mal den Gedanken so durch den Kopf gehen, ob es nicht vielleicht doch positiv sein könnte, für euch alle?
Alles Gute noch#klee