Schon eigenen Willen durchsetzen??

Huhu!
Marco wird am 02.04 7 Monate alt und ich hab vor ein paar Tagen gemerkt, dass er anfängt ganz stark seinen Willen durchzusetzen. Bekommt er den nicbt läuft er knallrot an und brüllt so lange bis er es bekommt. Ich kann ihm doch nicht immer alles geben was er will. Selbst wenn ich ihm nur kurz was aus der Hand nehmen muss um ihn umzuziehen gibt's ein Riesen Theater. Er bleibt tagsüber nicht alleine liegen und kaum bewegt man sich einen Schritt weg genau die selbe Leier.
Ich Dreh noch durch wie habt ihr das geregelt?

Und eine andere Frage: er rollt sich mittlerweile auf den Bauch aber er hasst die bauchlage wie die Pest. Kann ich ihm die geschmackvoller gestalten und wenn ja, wie?
Danke schonmal im Voraus :)

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Natürlich kannst du ihm alles geben, was er will, unter der Einschränkung, dass es alles Dinge sind, die nicht gefährlich sind. Und gefährliche Dinge haben in Blick- und Reichweite eines Säuglings und Kleinkindes nichts verloren. Er will alle Dinge haben, um die Welt zu verstehen, um sich zu entwickeln und alles kennenzulernen. Alles, was ihn umgibt und womit sich die Menschen um ihn herum beschäftigen. Nicht "um seinen Willen durchzusetzen". (Meiner Meinung nach eine schwachsinnige Interpretation der kindlichen Neugier.) Genauso wenig musst du ihm "aus Prinzip" Dinge wegnehmen oder verbieten oder sonstwas. Vertraue auf seinen Wissensdurst und lass ihn einfach, dann gibt es auch kein Geschrei und für dich keinen Stress. Alles, was er kennt wird uninteressant. Nur Dinge, die er noch nicht ausreichend untersucht und ausprobiert hat sind interessant. Wenn er also etwas haben will und Geschrei macht, wenn du es ihm wegnimmst (ich lasse mir übrigens auch sehr ungern Sachen wegnehmen...), dann gib sie ihm, bis er sie ausreichend kennengelernt hat und dann wird er sie dir bereitwillig geben. Welchen Grund würde es geben, diese Neugier und diesen Wissenshunger auszubremsen? Die einzige Grenze, die er kennen muss, ist Gefahr und in seinem zarten Alter sollte seine Umgebung keine Gefahren bergen. Soziale Grenzen lernt er vor allem durch das gute Vorbild und Gebote, nicht durch Verbote (sag ihm, was er statt der von dir unerwünschten Handlung tun soll, also sag z.B. "schön ei machen" statt "nicht hauen"). Dann lernt er ganz nebenbei, wie er sich verhalten soll. Buchtipp? "Babyjahre" von Remo Largo.

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Einfach nur Danke!

Endlich mal jemand, der nicht das bockige Kind sieht, sondern den Wissensdurst und die Neugier. Das tut echt gut. LG

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Also ich stimme dir grundsätzlich zu, dass ein Kind seine Neugier ausleben dürfen sollte. Aber ganz so grenzenlos wie du es hier schreibst, halte ich es doch für erstens unmöglich und zweitens auch nicht sinnvoll.

Ich kann ehrlich gesagt nicht alles aus dem Haushalt verbannen was gefährlich sein könnte (auch das Lutschen von Druckmedien/Zeitung halte ich z.b. für gefährlich). Auch finde ich dass ein Kind grundsätzlich auch von anfang an lernen oder besser erleben muss, dass man ihm mal was wegnimmt und dass das auch okay ist. So auch wie die TS schreibt zum Umziehen, ist für mich wie, dass ich nicht zulasse, dass er sich beim Wickeln auf den Bauch dreht, auch wenn er protestiert.

Also Neugier und Wissensdurst ausleben ja, aber es muss schon auch Grenzen geben, würde das Schreien aber auch nicht als Kopf durchsetzen wollen, sondern eher als natürlichen Ausdruck von Ärger beschreiben.

Grüße emryn

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Huhu,

ich habe das gleiche Problem wie ihr. Unsere Motte ist heute 7 Monate alt geworden und seit geraumer Zeit, kreischt sie wie verrückt wenn man ihr was weg nimmt oder ihr nicht gibt/dran lässt. Ich ignoriere es und so blöd es klingt sage nein und erkläre ihr warum. Nein versteht sie bereits und schüttelt dann den Kopf. Den Rest wird sie verständlicher Weise noch nicht verstehen, aber das ist für mich der Anfang für später (man muss sich ja selbst auch schon daran gewöhnen).

Das mit der Bauchlage hatten wir auch. Von Geburt an, hasste sie diese. Und wo sie sich selbst auf den Bauch drehen konnte, wurde nach wenigen Minuten gemeckert. Meckern hab ich ignoriert und erst geholfen wo es drohte in Geschrei überzugehen. Ansonsten hab ich diverse Spielzeuge und den Spielbogen hingestellt/ -gelegt, damit sie sich beschäftigt.

Zum Glück dauerte es nur 1 Woche und sie konnte sich auf den Rücken drehen. Glück und Zufriedenheit pur. Leider nur für 2 Wochen. Jetzt geht es seit 4 Tagen von vorne los, weil ihr das Rollen nicht mehr reicht, aber robben und krabbeln nicht klappt.

Durchhalten. Es sind nur Phasen.

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Hallo,

ja mein Sohn wird am 08.04 sieben Monate alt. Er rollt zwar schon durch die Gegend, aber manchmal dreht er sich bis zum Ende seiner Kräfte immer auf den Bauch und wieder zurück und gleich wieder auf den Bauch und gleich wieder zurück. Irgendwann kann er dann nicht mehr und fängt schon an zu heulen, wenn er sich auf den Bauch dreht um kommt dann auch nicht mehr allein zurück. Die Kräfte sind dann einfach weg. Um ihm das mal länger aushalten schmackhafter zu machen, lege ich mich neben ihn. Und zwar auch auf den Bauch und lese Zeitung. Das findet er immer ganz toll und will auch mit der Zeitung knistern. Er bekommt dann auch was ab ;-) wenn wir das so machen, dann hält er länger aus. Aber prinzipiell will er immer dahin rollen, wo ich gerade liege. Am besten noch in mich rein #rofl

Liebe Grüße

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Dein Text klingt irgendwie als wäre das etwas Schlechtes, dass dein Kind einen Willen hat und versucht, diesen wahr zu machen. Empfindest du das so? Ist das nichts, das du dir für dein Kind wünschst?

Ich stelle mir einen Menschen ohne Willen recht fad vor und irgendwie niemand, mit dem ich in Beziehung stehen wollte.

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Meine ist auch knapp 7 Monate eigentlich ein ruhiges pflegeleichtes Kind daher kann ich dir gar kein rechten Tipp geben

Wenn meine zb los heult weil sie zb an irgendwas nicht hinkommt gehe ich hin und rede erst mit ihr normalerweise reicht es wenn ich sage Hey Mausi was ist den? Dann schaut sie mich schon an den Moment in dem sie also ruhig ist nutze ich aus und sage willst du das haben? Und geb ihr dann eben das wo sie nicht hinkommt. Ich möchte damit vermeiden das sie schreien muss um etwas zu bekommen und versuche praktisch ihr das Spielzeug oder was auch immer zu geben in dem Moment wo sie ruhig ist. Erhoffe mir eben das sie nicht jedes mal los schreit wenn sie was haben will...bis jetzt klappt es noch mal sehen.

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Meine Tochter meckert ab und zu auch, wenn ich ihr was wegnehme.
Was gut funktioniert ist immer Ablenkung. Ich gebe ihr das halt was anderes oder lenke ihre Aufmerksam auf irgend etwas im Raum.

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Hey :)

Man könnte es auch so betrachten: er will seinen Willen durchsetzen z.B. etwas in der Hand behalten - und du willst ebenfalls deinen Willen durchsetzen z.B. ihn umziehen. Warum genau soll er den Kürzeren ziehen? Weil du die Stärkere bist?

Nicht bös gemeint und überspitzt formuliert. Aber eine hilfreiche Perspektive. Mach es euch nicht unnötig schwer und sei kompromissbereit. Man kann auch wunderbar umziehen, während Kind etwas in der Hand hält. Und ich gebe meinen Vorschreiberinnen absolut recht: es gibt nur sehr sehr wenig Sachen, die ein Kind wirklich nicht haben/machen darf.

Hier z.B. sind es Steckdosen und Kabel, weil Elektrizität lebensgefährlich ist. Ansonsten ist alles erlaubt. Muss man dann halt mehr hinterher sein. Kaffee wird bei uns nicht brühendheiß getrunken und die Tasse dann eben gemeinsam angeschaut. Zeitungen und Prospekte dürfen gern gelutscht werden - mein Kind müsste nämlich ne ganze Tageszeitung aufessen, damit es giftig wäre... usw.

Sei stolz darauf, dass dein Kind seinen Willen entdeckt und du ihm dabei helfen kannst, ein durchsetzungsstarker Charakter zu werden.

Das mit der Bauchlage erledigt sich von selbst, sobald er sich zurück auf den Rücken drehen kann. Meiner Tochter hat es geholfen, ein begehrtes Spielzeug über sie hinwegfliegeb zu lassen. Um es weiter sehen zu können, hat sie sich dann automatisch und völlig unbewusst auf den Rücken gedreht.

LG

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Nach all den Beiträgen wundere ich mich, wie pflegeleicht andere Kimder sind.
Eine Alternative anbieten? Ablenken? Höh? Wenn meiner die Kaffeetasse will, dann will er die. In dem Moment interessiert ihn nicht mal mehr mein Handy. sonst Objekt der Begierde Nr 1.
Ich hab es ihm auch schon mal einen ganzen Tag auf den Boden gelegt, damit er es testen kann. Hat er das Interesse dadurch verloren? Sorry, muss grad mal lachen.
Im stehen wickeln? Suuuuuper Idee bei einem sieben Monate alten Baby. Wickeln ist bei uns kein Problem mehr, seit ich den Spielenbogen auf dem Wickeltisch habe und da tolle Knistersachen hinhänge.

Ich kann dich gut verstehen. Und bin der Meinung, dass ein Nein noch keinem Kind geschadet hat. Dadurch bremst man auch nicht die Neugier. Ich denke, wenn das erste Nein dann erst sehr spät kommt, gar in der Schule oder so dann wird es umso schwerer.

Es geht ja auch um auswärts und nicht nur zuhause. Andere Leute haben nicht immer alles super gesichert, Restaurants etc auch nicht und auch auf dem Spielplatz liegt manchmal Zeug, was nicht in den Mund soll. Mein Baby soll auch keine fremden Handtaschen ausräumen oder seine Klebfinger an fremden Hosen abwischen. Ich kann doch nicht die ersten Jahre nur zuhause bleiben. Ich bin echt überrascht wie andere das machen.