Reizüberflutung / Regulationsstörung

Hallo
Meine Tochter (7 Wochen) schreit am Abend immer seit sie 2 Wochen alt ist. Sie schreit so sehr, dass sie ab und zu die Luft anhält und blau anläuft. Natürlich nicht durchgehend, da ich dann versuche die Position zu wechseln oder sie pucken. Meiner Meinung nach ist es der Tag den sie verarbeitet. Wenn an einem Abend sie stark weint dann unternehmen wir am nächsten Tag weniger und sie schreit dann nicht mehr so stark als am vorherigen Tag.
Hatten es eure Babys auch, dass sie so stark geschrien haben, dass sie blau anliefen?
Wie lange geht diese Phase? Wann hat sie bei euch aufgehört?
Ich danke euch für eure Antworten 😊

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Von meinen vier Kindern habe ich zwei die ähnlich waren/ sind wie du beschreibst.

Mein ältester Sohn (1. Kind, heute 4,5 Jahre) und meine Tochter (Frühchen, korrigiert fast 4 Monate alt).

Halte durch, es wird besser. Bei meinen Kindern ziemlich genau mit abgeschlossenem dritten Lebensmonat.

Ich habe ausserdem den Tip- gestalte wenn möglich jeden Tag gleich und vermeide zu viele Reize von aussen. Ist in Corona Zeiten ja einfach...... mit meinem Sohn war ich zu oft „unterwegs“.Babymassage, Krabbelgruppe, einkaufen, Besuch etc. Das hat die Sache meiner Meinung nach verschlimmert. Mein Sohn ist heute noch sehr reizoffen und kann sich schwer regulieren, giert nach immer neuem Input und überdreht dann gerne.

Bei den folgenden Kindern haben wir im ersten Lebensjahr auf einen ruhigen Alltag geachtet und die sind viel, viel ruhiger und entspannter. Schlafen besser. Meine Tochter ist auch ein unruhiges Baby, da wir aber schon Erfahrung haben und eben einen sehr strukturierten Alltag ohne „Störungen“ ermöglichen können ist es irgendwie halb so schlimm.

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Ach, und praktische Tipps für dich/euch:

- Federwiege!!! Am besten mit Motor. Die kann man auch leihen. Meine Tochter liebt das Teil, hat uns in den ersten Wochen wirklich den Hintern gerettet. Ich wünschte ich hätte eine bei meinem Sohn gehabt......

- Osteopath. Kostet etwa 90€, unsere Kasse zahlt das aber. Hat bei unseren Kindern eine spürbare Veränderung gebracht

- Wenn es ganz schlimm ist, Virbucol Zäpfchen. Empfehlung unserer Hebamme. Ist ein homöopathisches Mittel bei Unruhezuständen. Ich glaube eigentlich nicht an Homöopathie, aber einen Versuch ist es wert.

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Wie gestaltet sich denn der Tagschlaf bei ihr? Das sollte auch immer mit in Betracht gezogen werden. Ist der nicht ausreichend oder unruhig schüttet der Körper Cortisol aus und abends ist Der Spiegel dann so hoch dass das Baby einfach massiv Stress hat.
Seit wir darauf achten ist es bei uns viel viel angenehmer geworden. Auch auf die müdigkeitszeichen würd ich vermehrt achten, wenn sie gähnen ist man meist zu spät dran.
Ansonsten würd ich die Unternehmungen splitten, sodass eben nicht jeder Tag super spannend ist. Wir machen mal was, dann wieder zwei Tage nichts bzw weniger. Manchmal haben wir auch eine stressigere Woche, aber eigentlich kommen wir gut zurecht seit wir auf den Tagschlaf achten und eben bei uns nicht mehr so viel Stress für das Baby herrscht.

Federwiege halte ich persönlich nichts von, muss man alles wieder abtrainieren.... lieber einen gynnastikball, wobei ich immer schauen würde so wenig schuckelei wie möglich zu nutzen..meist brauchen sie immer mehr um sich zu regulieren. Halte durch, es wird besser!

Dunkelt ihr zum Abend ab? Beginnt ihr bereits mit bettgehzeiten?

Lg Sammy mit kleiner Klette (13 Wochen alt)

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Dieser Text könnte von mir sein. Ich versuche immer allen in meiner Umgebung mit Kindern und Babys zu erklären, dass der Tagschlaf so so wichtig ist und falls das Kind nicht schläft, dann das Stresshormon am Abend ausgeschüttet wird und die Kinder logisch nicht gut einschlafen können, schlafen noch schlechter. Die Zubettgehzeit sollte auch beachtet werden, zwischen 19 und 20 Uhr ist die beste Uhrzeit.

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Aber oftmals fängt ja schon da leider das Problem an. Meine Tochter lässt sich tagsüber nur in den Schlaf zwingen. Und ich meine wirklich ZWINGEN. Es ist ein täglicher Kampf. Egal wann, wie lange vor oder nach den ersten Müdigkeitsanzeichen, egal wie oder wo - sie brüllt. Und abends rastet sie dann vor dem Zubettgehen komplett aus.

Wir haben so vieles schon versucht. Sie hat einfach eine krasse Einschlafstörung und die bekommen wir nicht abgemildert 😔

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Meine schreit zwar nicht, aber schläft dann unruhig. Sie schreckt viel auf im Schlaf, falls der Tag etwas turbulenter war, wir irgendwo zu Besuch waren oder so. Shoppingtouren hat sie garnicht gern, da wird sie direkt schon im Geschäft nervös und Zuhause dann eben unruhig und braucht mehr Zuneigung und Ruhe. Ich denke einfach die Geräusche und starken Lichter machen viel aus. Einfach den Tag geregelter angehen, vielleicht auch einen Spaziergang an der frischen Luft einbauen. Mit so jungen Babys muss man sich halt ein bisschen zurückhalten mit den Ausflügen, später wirds bestimmt besser.

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Huhu

Mir geht es gerade genauso... Unsere Kleine schreit sehr viel. Bedingt durch Koliken und stillem Reflux steht sie eh schon unter Stress. Ich war am Freitag wieder bei der Ärztin, sie sagte mir, dass sie ein Schreibaby sei bzw diese Regulationsstörungen hat.
Ich kann auch nur raten, auf die Anzeichen von Müdigkeit zu achten. Außerdem versuche ich auch einen geregelten und ruhigen Tagesablauf zu erzeugen...
Besuch haben wir abgesagt für die nächsten Wochen, bis auf den, der jetzt am WE kommt, (Familie, schläft abwr bei anderen Familienmitgliedern) aber da werden wir nun sagen, max. 1h am Tag - so wurde uns geraten.
Ob das Verständnis dafür da ist, weiß ich nicht und macht mir Angst und setzt mich tierisch unter Druck.

Es gibt nicht viel, was während der Schreiattacken hilft..aber du bist nicht allein. Versuch dir immer vor Augen zu führen, das hört auf. Und dein Baby weiß später nichts mehr davon. Meine schreit oft 2 h AM STÜCK, es ist schrecklich weil man sich so nichtsnutzend vorkommt - aber Ruhe bewahren hilft tatsächlich, an die Brust lehnen und irgendwann beruhigt sie sich. Ist leichter gesagt als getan, ich weiß... halte durch
PS bei uns haben die Zäpfchen leider nix gebracht :( da unsere momentan morgens auch viel schreit, gebe ich ihr vorsorglich ein kümmelzäpfchen nachts. Denn oft gehen ja Bauchschmerzen durch das Schreien einher und das ist dann wenigstens schon mal nicht das Problem... ansonsten Föhn an, weißes Rauschen, lieb halten, und versuchen, die Nerven zu behalten.

Bleib stark💪
Liebe Grüße

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**Nicht die Ärztin hat das Baby mit reflux und Koliken, sondern wir 😂

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Auf zum Kinderarzt und eine Überweisung für das SPZ holen.
Wir haben die Diagnose erst mit 9 Monaten bekommen. Wären wir früher gegangen, hätte uns diese viele Tränen, Verzweiflung, Ehekrise und ein schiefer Haussegen erspart. Als wir im Spz waren und unser Sohn älter wurde , wurde es besser.
Alles Gute

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Darf ich fragen, was dann gemacht bzw empfohlen wurde im SPZ?