Ein Geschwisterchen unter solchen Umständen?

Hallo!
bitte um eure Meinung! Mein Mann und ich denken über ein zweites Kind nach. Nicht sofort, aber doch bald, da wir beide nicht mehr die Jüngsten sind. Unsere Tochter ist gerade mal 9 Monate alt und ich erwische mich mittlerweile jeden Tag dabei, dass ich über ein zweites Kind nachdenke. Zu meiner Situation: 1.meine SSW war katastrophal, nicht von den Beschwerden her, aber weil wir sehr früh in der Pränatalhölle gelandet sind. Die ganze ssw über stand ich unter Hochspannung.
2. Unter der Woche bin ich quasi alleinerziehend, da mein Mann beruflich viel unterwegs ist. Meine Familie wohnt weiter weg und mit seiner Familie habe ich keinen super engen Kontakt. Die Schwiegermutter würde gerne helfen, aber ich fühle keine Bindung zu ihr und könnte ihr mein Kind nicht blind anvertrauen.
3. Ich möchte meine Tochter erst mit drei Jahren in die Kita abgeben.
4. Und ich muss leider zugeben, dass sich die Beziehung zw.mir und meinem Mann, seit unsere Tochter auf der Welt ist zu einer echten Belastungsprobe geworden ist. So schlimm dass ich mich manchmal frage ob er damals wirklich der richtige Mann für mich war und dass ich manchmal ganz froh bin wenn er nicht da ist. Wir sind sehr unterschiedlich, wie ich jetzt leider feststellen muss.
Ich wünsche mir aber trotz allem ein Geschwisterchen für meine Tochter wenn wir später mal nicht mehr da sind und dass sie kein Einzelkind bleibt.
Ich mache mir aber gleichzeitig Sorgen wie ich ein Kleinkind alleine versorgen soll, wenn es mir zB in der SSW sehr übel ergehen sollte und dann später ein Baby und Kleinkind gleichzeitig?!
Wie seht ihr das? Ist das machbar oder eher leichtsinnig?
P.S: Sorry für den langen Text! 😓😓😓

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Also Punkt 2 kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Großeltern sind sehr wichtig für Kinder und wenn sich deine Schwiegermutter einbringen will, dann ist das super.

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Ja aber so ist es halt bei manchen.
Meine Schwiegermutter kenn ich fast garnicht.
Ich war mit ihren Sohn 5 Jahre zusammen und hab sie in den Jahren 3x gesehen. Es war immer nur ein smalltalk. Und sie hat ist eine Typ Frau die ich eher meide. Sie ist vllt nett aber wie kann Satz rausbringen ohne 20 Schimpfwörter dran vorkommen. Sowas hasse ich.
Und dann plötzlich als ihr Enkelkind bekomme. Kommt sie 5 Tage nach der Entbindung reißt es mir aus der Hand und knutscht es im Gesicht ab. ( sie raucht )
Geht gaaaaaarnicht. Für mich ist es eine fremde Frau.
Ich würde mein Kind ihr niemals anvertrauen.
Auch wenn ich weiß sie macht nichts schlimmes und sie hat selber 8 Kinder zu Welt gebracht. Trotzdem kriegt sie es nicht.
Personen sind so unterschiedlich. Da gibts zb die Mama von meinen Ex Freund.
Mit dem bin ich seit 7 Jahren getrennt.
Und ihr würd ich heut noch mein Kind bringen. 😅😂😂
Aber kann ich ja leider nicht mehr haha

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Also die Frage wäre aus meiner Sicht : wie steht dein Partner dazu und wie unabhängig bist du?
Du spielst ja schon mit dem Gedanken an eine Trennung. Ich fände es unfair unter solchen Bedingungen ein zweites Kind zu bekommen ohne als paar vorher klartext gesprochen zu haben wie man sich im Falle einer Trennung organisiert, sowohl finanziell als auch als Eltern.
Wenn ihr euch da einig werdet und sagt ihr wollt auch im Falle einer Trennung Eltern von zwie Kindern sein und ihnen gerecht werden, dh auch ihr glaubt ihr bekommt das erwachsen hin dann ja.
Ohne diese Aussprache fände ich es unverantwortlich.

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Wie sieht dein Mann das Thema?
Steht er dahinter? Ist er bereit deutlich mehr Aufgaben zu übernehmen wenn die ss genauso kompliziert wird?
Wenn ja, vertraust du ihm dass er das auch umsetzt?

Deine Sorge ist berechtigt.
Wenn du jetzt schon das Gefühl hast viel alleine zu sein und euer gemeinsamer Weg irgendwie doch nicht in dieselbe Richtung führt, sind die Herausforderungen von 2 Kleinkindern (auch ohne Komplikationen) schon sehr hoch. Das könnte die Freuden überschatten die jedes Kind mit sich bringt.

Steht dein Mann hinter/zu dir und eurem gemeinsan Wunsch nach einer 4-Köpfigen Familie, kann es auch eine Chance sein. Es ist recht häufig so dass die Mama sich 24/7 ums Kind kümmert - und der Mann sich da nicht zwischen drängeln kann/will. Oft ist er "das 5. Rad am Wagen" - zum einen weil er selber in diese distanzierte Rolle schlüpft - zum anderen weil die Mama ihn in diese Rolle drängt ;) ihm nichts zutraut, lieber selber das Kind versorgt als den Mann machen zu lassen ;)

Musst du deine Konzentration auf ss und Neugeborenes richten, hat dein Mann eher die Chance sich im Familiegefüge als "gleichwertiger Partner fürs Kind" neu zu etablieren. (Das Ganze funktioniert wohl jedoch nicht wenn der Partner unter der Woche nicht Zuhause ist ...)

Ob/Was auf euch und eure Beziehung zutrifft, kannst nur du entscheiden.

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Ok, du willst unsere Meinungen. Hier ist meine Meinung: Ich würde erst mal abwarten. Deine Tochter ist noch sehr klein und ehrlich gesagt, vor allem bei Punkt 4. schrillen bei mir die Alarmglocken.

Meine Kinder haben 3,5 Jahre Abstand und ich habe sehr viel Unterstützung durch meine Eltern. Trotzdem fand und finde ich das zweite Kind noch mal eine deutlich größere Belastung für die Beziehung (und eure scheint ja jetzt schon angeknackst zu sein).

Die Entscheidung kann dir und deinem Mann natürlich niemand abnehmen. Aber ich würde es mir wirklich gut überlegen und evtl. auch VOR der zweiten Schwangerschaft Paarberatung in Anspruch nehmen.

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Erstmal vielen Dank für eure Antworten!
Nein, also ich bin doch ein Vernunftsmensch und würde unter der aktuellen Situation kein zweites Kind in die Welt setzen.
Ich habe schon häufig versucht ein Gespräch mit meinem Mann aufzubauen. Aber es ist nicht einfach. Er blockt mich ständig ab und dann eskaliert es. Mittlerweile habe ich irgendwo resigniert und wir reden nur über alltägliches oder organisatorisches. Auf tieferer Ebene können wir uns nicht miteinander unterhalten, leider.
In wieweit er mich unterstützen würde…da verlass ich mich nicht auf ihn, weil wir in den nächsten Jahren mit unserem Hausbau anfangen werden. D.h ich könnte ihn nicht unterstützen und er mich auch nicht.
So sieht es aus …

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Hallo,

ich kann deinen Wunsch nach einem Geschwisterkind nachvollziehen und wenn ihr schon etwas älter seid, auch den Zeitdruck.
Aber ich finde es deinem Mann gegenüber nicht gerecht, ein weiteres Kind mit ihm zu zeugen obwohl du dir in eurer Beziehung nicht mehr sicher bist. Ich würde erst mal die Beziehung überdenken. Wenn du dann bei deinem Mann bleiben willst und solche Gedanken nicht mehr hast, kannst du über ein weiteres Kind nachdenken.
Bezüglich der Schwiegermutter würde ich versuchen einen engeren Draht aufzubauen und sie dann mehr miteinbinden. So hast du mehr Entlastung und Oma und Enkel profitieren auch davon.

LG

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Da hast du sicherlich recht.
Meine Schwiegermutter ist aber schon über 70 und ich muss sagen das merkt man auch.
Wenn man ihr zB etwas erklärt, ist es manchmal bei ihr wieder weg. Keine Ahnung….Ich tue mich einfach sehr schwer damit

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Ich finde man muss jeden aufgrund seiner Stärken einsetzen.
Meine Schwiegermutter ist 78 und meine Schwägerin hat ihr auch nie etwas zugetraut, das finde ich schlimm.
Bald kommt unser 1. Kind und ich habe mit meinem Mann besprochen, dass man halt klare Grenzen schaffen muss. Sie kann nicht gut heben, d.h. sie wird nie ganz alleine mit dem Kind sein. Sie kann sich aber durchaus im Wohnzimmer mit dem Baby auf die Krabbeldecke legen, während ich nebenan Koche oder die Wäsche mache. Sie kann mit dem Baby im Kinderwagen auch spazieren gehen, solange sie in der Nähe bleibt und sofort zurück kommt, wenn es weint und es nicht alleine raushebt...
Sie kann später mit dem Kind auf einen Spielplatz, aber nur wenn der einen Zaun hat. Und so weiter...
Meine Schwägerin hat ihre Mutter immer als Belastung gesehen "weil sie der nicht mal 3 Stunden am Stück die Kinder geben kann, wie einem Babysitter". Ich finde dabei übersieht sie aber, dass es bereits eine Entlastung ist, wenn man derweil im Haus andere Dinge tun kann.

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Hallo!

Ich denke, dass es sicher machbar ist wenn man es möchte und dafür kämpft. Sicherlich aber kein leichter Weg, zumindest stelle ich es mit Kleinkind und Neugeborenem nicht so einfach vor. Unterstützung wäre da an der ein oder anderen Stelle sicher hilfreich.

Das andere Thema ist, dass es tatsächlich aus meiner Sicht und so wie ich es rauslese, schwierig ist ein weiteres Kind mit einem Mann zu bekommen, an dessen Beziehung man zweifelt. Das wäre für mich persönlich tatsächlich ein Ausschlusskriterium. Sicherlich nett gemeint, ein Geschwisterchen zu zeugen, aber aua meiner Sicht sollte die Beziehung stimmen.

Ich hoffe ihr findet einen guten Weg.

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Vielen Dank für deine Antwort.
Ja ich hoffe es auch . Und eigentlich sehe ich das genauso. Solange sich unsere Beziehung nicht ändert…..

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Ich hab da immer meine Freundin vor Augen, die war schon nach kurzer Beziehung mit dem 1. Kind schwanger, dann heiraten, Haus gekauft, sie hat sich komplett alleine gelassen gefühlt von ihrem Mann, schon nach dem 1. Kind war klar, er geht lieber arbeiten und macht zu Hause nur Friede-Freude-Eierkuchen, nix. Trotzdem fanden beide die Idee eines 2. Babys scheinbar super, sie wurde schnell wieder schwanger, ist hochschwanger ins Haus gezogen, der Gedanke beim 2. Kind wird alles anders war da. Leider lief und läuft es bis heute so, sie macht alles und geht arbeiten und er kommt und geht wie es ihm passt 🤷🏼‍♀️, sie ist jeden Tag unglücklich, hat 2 süße Wonneproppen (3 und 5 Jahre) und kann es nicht genießen, sehr schade.
So muss es natürlich nicht bei euch werden, aber wenn es schon kriselt würde ich lieber noch warten mit der weiteren Familienplanung.

LG

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Es klingt, als würdest du das zweite Kind hauptsächlich für das erste Kind haben wollen. Hier würde ich bedenken, dass das erste Kind letztendlich das Leitragende ist, wenn du wieder eine belastende Schwangerschaft erlebst, wenn sich die Probleme in der Partnerschaft zuspitzen, wenn du überlastet bist und besonders in der noch ausstehenden Autonomiephase zu wenig Geduld übrig hast, ständig müde, erschöpft, gereizt reagierst. Wenn du nicht genug Ressourcen übrig hast, kannst du dann beiden Kindern nicht die Mutter sein, die du eigentlich sein willst.
Also wenn es dir um deine Tochter geht, dann geh lieber viel mit ihr in Spielgruppen, ermögliche ihr eine stabile Bindung und stärke ihre Fähigkeit, gute soziale Kontakte und Beziehungen aufzubauen. Denn wenn sie das kann, wird sie später auch nicht alleine dastehen.

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Du sprichst mir sooo aus der Seele 🙈
Bei mir ist es genau das gleiche…mein kleiner Räuber ist jetzt 4 Monate alt und in mir keimt immer mehr der Wunsch nach Baby Nr 2 😅🙈 wir sind uns glücklicherweise einigermaßen einig, dass er Abstand nicht so groß sein soll. Hab meinen Partner dazu bekommen, dass wir nochmal genau drüber sprechen, wenn der kleine Räuber laufen kann ^^
Aber auch ich bin größtenteils alleine, da mein Partner seehr viel arbeitet.
Aber wir haben auch seit der kleine da ist deutlich mehr reibereien, auch manchmal so, dass ich am liebsten meine Sachen packen würde, aber es klärt sich dann doch immer wieder alles und eigentlich geht bei uns vieles hand in hand.
Ein Vorteil ist, dass meine mama „nur“ 30 Minuten entfernt wohnt und mir auch jetzt mit dem Räuber hilft und ihn auch mal einen halben tag nimmt, wenn ich etwas für mich tun möchte. Meine Schwiegereltern wohnen 2 km entfernt, aber sind (zum Glück) selbstständig und haben so gut wie keine Zeit und haben den kleinen vielleicht 3x gesehen…aber gut, stört mich nicht weiter, ich habe gerade zu schwiegermonster kein gutes Verhältnis.

Aber ich traue mir das definitiv zu, mit 2 so kleinen Sprösslingen und zur Not auch alleine :)
Ich sage immer, man wächst an seinen Aufgaben und genauso wie wir uns mit einem Kind eingegroovt haben, so werden wir das auch mit Nr 2, wir müssen nur fest an uns glauben 💪

Ich freue mich schon auf den Tag des nächsten positiven SST ❤️