Überforderung - Ehekrise

Hallo zusammen,

ich habe hier vor circa 1,5 Monaten schonmal geschrieben...
https://www.urbia.de/forum/16-partnerschaft/5076570-hilfe-krise

Viele hier hatten mir damals geraten, zunächst an meinen Themen zu arbeiten: Wo habe ich meine eigenen ungelösten Themen in die Beziehung gesteuert? Wo habe ich meinem Mann die Verantwortung für mein Glück aufgebürdet? Auch privat (Familie) und in einer Therapie habe ich mich damit auseinandergesetzt. Das ich nur für mich schauen kann, was mir gut tut, das ich für meinen Mann nicht seine Fragen klären kann, dass er eben für sich schauen muss.

Seine Krise hat sich leider eher bestätigt, als beruhigt. Er fragt sich, ob er bindungsgestört ist, er zweifelt an seiner Art zu lieben, ob er lieben kann, inzwischen auch, ob er mich noch liebt, bzw. wie er dies tut...

Ich habe auf allen erdenklichen Wegen erfragt, ob er sich dann nicht "einfach" trennen will: Er sagt Trennung sei für ihn keine Lösung, dadurch würde es nicht besser werden... Wenn ich aber dann im Umkehrschluss sage: "Okay, also willst Du doch bei uns bleiben? "Dann wird er ziemlich schnell nervös und kontert: "Das heißt nicht automatisch, dass hier bleiben sich gut und richtig anfühlt..."

Ich fühle, dass er ein großes schlechtes Gewissen hat, viele Schuldgefühle, große Angst vor Verantwortung. Er sagt: Er fühlt, dass ich Sicherheit brauche, er würde sie mir gerne geben, aber er kann es nicht.
Er sagt: "Meinst Du nicht, wenn ich denken würde, dass eine Trennung es löst, dann hätte ich es schon längst getan?" Wenn ich frage, warum er noch hier sei, sagt er: "Wenn ich nicht hier sein wollen würde, dann wäre ich längst weg. "
Er hält es also aus, er ist noch hier. Er geht mit mir zum Paarcoaching, er war bemüht Tipps der Coaches umzusetzen, er will nach wie vor den geplanten Urlaub antreten, er verbringt auch Zeit mit uns. Und: Körperlich sind wir uns näher als je zuvor...

Meine Therapeutin und auch unser Paarcoach sagen: Lass ihn in Ruhe, sein Lebenskonstrukt ist zusammengebrochen, er steckt in einer Existenzkrise, er kann Dir im Moment keine Antworten geben. Er muss sich neu finden. Er ist in eine Krise und wechselt von einem Zustand in den nächsten. Viele Menschen würden sich nun trennen, da Weglaufen an dieser Stelle immer einfacher ist... Die Therapeutin hat mir im Grunde auch Redeverbot erteilt...Aber das halte ich kaum aus...
Beide Therapeuten meinen aber auch, dass er Hilfe braucht, dass schließt er aber vehementest aus: Er sei kein psychisch Kranker, er brauche keine Psychotherapie!

Ich komme aus einem therapeutischen Job und bin daher ihm oftmals in meiner Analyse schon immer voraus: Ich neige dazu überall mit Worten nach Klärung zu suchen, was sicherlich in meiner jetzigen Situation normal ist. Zudem ist das eben meine Art zu funktionieren=> Reden hilft.
Mein Mann ist anders strukturiert. Er hat sein Leben lang alles mit sich selbst ausgemacht, war eher zurückhaltend und fast schon introvertiert. Wie beim letzten Mal schon geschrieben, habe ich lange an ihm herumgekrittelt und versucht ihn umzuerziehen...Meine ständigen sensiblen Gespräche ermüden ihn extremst und ich weiß auch eigentlich, dass sie ungesund sind.

Er hat in seinem neuen Job eine ganz neue Seite an sich kennengelernt: Er erfährt dort viel Anerkennung, hat viele neue Fähigkeiten an sich kennengelernt, kann sich da nochmals ganz anders erleben. In dem Rahmen war ihm auch der Kuss mit der Kollegin passiert. Er hat das damals als "personifizierte Midlifecrisis" beschrieben und ich glaube ihm das eigentlich auch. Diesen Kontakt hat er auf privater Ebene abgebrochen und es gibt auch keine Anzeichen, dass er hier weiterhin irgenwelche Pläne hätte. Er verheimlicht hier nichts zb Handy oder ähnliches...

Er flüchtet aktuell in seinen Job: Dieser beinhaltet immer mal wieder Dienstessen und Reisen, er ist extremst zeitintensiv und Kontakt zu der Frau gibt es in diesem Rahmen auch immer wieder. Ich gehe daran fast kaputt, weil ich es so empfinde, dass diese Abwesenheiten und diese berufliche Ablenkung uns immer wieder zurückwerfen. Er lebt in diesen Momenten ein für mich nicht reales Leben auf dem Politparkett, und ich sitze mit 2 Kindern zuhause.
Ich habe das Gefühl, dass "dieses neue Leben" so ein bisschen zu seiner Parallelwelt geworden ist: Die anderen Kollegen haben keine Kinder, es ist alles ziemlich "wichtig", hochtrabend und er kann dort so tun, als hätte er einen völlig anderen Lebensentwurf. Ich habe das Gefühl, dass er alles sehr schwarz-weiß sieht=> schwarz: Familienleben, Verantwortung, Druck, Belastung, Erwartungshaltung, Kleinstadt. Weiß: Kollegenkontakte, Anerkennung, Leichtigkeit, Cosmopolitenleben.
Ich habe ihn damit auch konfrontiert und ihm erklärt, dass ich denke, dass ihn diese neue Berufs-Welt aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Das er die 2 Welten nicht vereinbaren kann und vielleicht auch gar kein Interesse daran hat. Der Job ist zeitlich begrenzt. Ich habe ihm auch das gespiegelt => Familienvater wird er immer sein... Aber Politakteur im nächsten Jahr vielleicht schon nicht mehr. Ich finde, er hat absolut die Bodenhaftung verloren...

Er zeigt keine Ansätze für sich etwas tun oder verändern zu wollen. Er reagiert extremst gereizt, wenn ich sage, dass ich denke, dass sein Job einiges dazu tut, dass wir uns garnicht als Paar (wieder)finden können. Er sagt, es sei nicht auf die Arbeit runterzubrechen. Er findet x Gründe, warum es nicht funktioniert: Ich hätte ja in Zukunft eh immer etwas zu motzen, ich würde ihn nicht akzeptieren, ich sähe es ohnehin nur so, dass er nur Negatives für uns bewirkt. Sage ich dann aber: "Okay, dann stehe dazu, Du willst dieses Leben nicht mehr, bittesehr- Trenne Dich!" Dann rudert er zurück. Ich werde den Eindruck nicht los, dass er hier einfach nicht die Rolle des "Trennungsvaters und Familienzerstörers" einnehmen will. Vielleicht will er das ich ihm diese Entscheidung abnehme...?! Das macht mich sowas von wütend! Ich habe ihn immer wieder damit konfrontiert und ihm gesagt, dass er da schon alleine zu stehen muss! Das er nicht denken braucht, dass ich hier etwas für ihn entscheide. Ich habe , so glaube ich, ihm so etliche Male die Möglichkeit gegeben zu gehen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Seit 6-8 Wochen geht diese extreme Phase jetzt... Ist das lang? Man hat mir gesagt: Gib Dir Zeit, gib ihm Zeit, gib Euch Zeit. Weil er in der Krise stecke, wäre es jetzt ohnehin nicht der Moment eine Entscheidung zu treffen... Wenn er tatsächlich eine Art Depression hätte, dann brauche es vielleicht noch Zeit, bis er merkt, dass er so für sich nicht weitermachen kann.

Ich kann das zwar irgendwo nachvollziehen und manchmal auch leben... Aber ich frage mich dennoch: Ist das realistisch, was ich hier tue? Lohnt es sich auszuhalten? Oder ist es ein Hinhalten?

Es tut mir Leid, dass es so lang geworden ist... Wer bis hierhin durchgehalten hat, dem fällt vielleicht etwas ein. Ich schwanke zwischen Hoffnung, Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung, Verletzung, Abgeklärtheit und Wut...

Danke vorab!

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Puh-das hört sich alles sehr anstrengend an. Gibt es überhaupt noch Leichtigkeit, Unbeschwertheit bei euch?
Dieses ganze analysierte, verkopfte- treibst Du ihn damit weg?

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Die letzten Wochen waren hart.
Aber wir haben sie gelebt. Gemeinsam.
Wir hatten auch leichte Momente. Und lustige. Und Nähe.

Aber zugegeben: Es waren wenige.

Ja...Vielleicht treibe ich ihn damit weg.

In mir ist Panik. Wir haben dann 3-4 ganz gute Tage. Dann fährt er 2 Tage mit der Frau auf Dienstreise (mit etlichen anderen Kollegen) und ich drehe durch. Und mache im Nachhinein vielleicht wieder durch Analyse und Verkopftes alles kaputt.

Hast Du eine Idee?

Ich bin eigentlich ein differenzierter Mensch, aber ich kann in diesen Momenten nicht mehr klar denken...#schmoll

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Ja- mit der Idee ist es so eine Sache. Wenn ich Dir rate, mal wieder Leichtigkeit reinzubringen-das ist wie wenn ich Dir rate, nicht an einen rosa Elefanten zu denken...
„die Ehe ist eine Brücke, die man täglich neu bauen muss-am Besten von beiden Seiten“

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Mir ist gleich ein Punkt in deiner Erzählung aufgefallen. Du arbeitest in einem therapeutischen Beruf. Therapierst du auch deinen Mann? Könnte das vielleicht stimmen? Ich frage deshalb, weil ich selbst Erzieherin bin und bei der Geburt meines Sohnes habe ich auch gedacht, ich habe die Weissheit mit Löffeln gefressen und weiss im Umgang mit unserem Kind alles besser.
Ich frage mich auch, warum du schwerr akzeptieren kannst, dass er Dinge halt anders sieht. Ihr seit doch keine Zwillinge.
Eure Ehe liest sich sehr anstrengend. Therapie hier, Therapie da. Das er flüchtet ist für mich kein Wunder. Die Arbeitskollegin ist da einfach eine nette und entspannte Abwechslung.
Das sind meinerseits nur Vermutungen....

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Ich befürchte, dass dem so ist. Ich therapiere oder berate ihn. Meistens ungefragt. Er hat auch irgendwann gesagt: Du hast Dir anscheindend zu Aufgabe gemacht, mich früher verstehen zu können, als ich mich selbst...
Weil ich meine, dass Reden und Analysieren hilft, stülpe ich ihm das auch über.

Ich bin so enttäuscht, weil ich das Gefühl habe, das von ihm so garnix kommt...
Ich werfe ihm vor, in einer negativen Denkspirale zu stecken...Aber wahrscheinlich bin ich das ebenso.

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Ich kann verstehen das du dir Gedanken machst, wenn er mit der besagten Kollegin auf Dienstreise geht. Aber hey, wen er sie wollte, hätte er doch schon alles klargemacht oder? Mein Tip: Besinne dich mal auf dich und mach was für dich. Geh raus, amüsier dich und freue dich über das, was kommt und konzentrier dich nicht ständig auf deinen Mann. Und lass um Gottes Willen das Analysieren! Beiss dir mal öfter auf die Zunge.😊

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Hallo

Halte dich doch einfach mal an das Redeverbot.

Ich selbst bin jemand, der genau diese ständige Konfrontation nicht ab könnte, weil du dabei sehr viel nur für dich selbst einforderst. Damit meine ich, dass du ständig etwas von ihm wissen willst, was er aber derzeit selber gar nicht weiß.

Er sucht noch.

Du hilfst ihm mit deinem endlosen Gerede nicht. Er hat ein anderes "Selbstfindungstempo" als du, damit solltest du dich abfinden.

Ich würde mich auch sperren, wenn mein Mann mich in regelrechten Analysen über mich selbst zerquetschen würde, obwohl ich selbst noch nicht mal die erste Erkenntnishürde genommen habe.
Dann kommen obendrauf auch noch all deine Analysen über dich selbst, die auf ihn bestimmt noch einengender wirken, weil er ja schon mit sich überfordert ist.

Du gibst ihm zu viele Fragezeichen für die es statt Antworten am Ende doch nur weitere Fragen und Vermutungen gibt.

So sortiert man sich nicht, es wird eher immer unübersichtlicher. Man wird zum Seefahrer ohne Kompass.

Ich rate dir deshalb: lass ihn doch mal in Ruhe seine Synapsen sortieren, auch wenn es länger dauert und anstrengend ist.
Das du dich unsicher dabei fühlst kann ich übrigens trotz meiner Standpauke total verstehen und ich fühle mit dir <3

Aber es hilft einfach nicht, wenn du deine Unsicherheiten immerzu mit seinen vermengt und sie so zu einem riesigen Knäuel werden, aus dem keiner mehr herausfindet.

Alles Liebe

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Danke!
Ich heule jetzt zwar, aber muss auch grinsen...

Ich bin traurig und gleichzeitig genervt, weil ich denke: "Wieso klärt der das nicht für sich?!"
Er vermeidet ja jegliche Auseinandersetzung in der "echten" Welt damit. Ich meine dann immer: Wenn ein Freund ihm mal die Meinung sagen würde, von wegen "Was tust Du Deiner Frau da an!?"
Aber während ich das schreibe, merke ich ja schon:
Das ist meine Wahrnehmung.
Für ihn ist das ja sein "echtes" Leben...
Wer sagt mir, dass nach einer Standpauke für ihn, ihm tatsächlich ein Licht aufgehen würde?
Er weiß jetzt schon, dass das aktuell total hart für mich ist.

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Hallo du liebe <3

Ich kann dich wirklich verstehen, aber auch deinen Mann, denn: Ich habe wie du einen Therapeutischen Beruf. *Grins*
Jeden Tag rede und analysiere ich mit Klienten offen deren Baustellen, Ängste und Sorgen.

Aber: Ich bin selbst völlig anders konstruiert, nämlich eher wie dein Mann. (Ja, das geht, auch wenn es komisch klingt)

Ich 'berede' und analysiere meine Probleme zunächst fast ausschließlich mit mir selbst und will dabei auch nicht durch fremde Gedanken gestört werden. Die würden mich nur unnötig durcheinander bringen.

Erst, wenn mir etwas klar geworden ist, gehe ich damit nach Außen, um mir dazu andere Denkanstöße zu holen, welche ich dann wiederum wie eine das Ei allein bebrüte.
Brauche ich zwischendurch Input, will aber mit niemandem reden, lese ich entsprechende Literatur.

Du hast viel offenen Redebedarf, er nicht.

Keines davon ist falsch, solange das nicht reden keine Folge aus "nicht reden dürfen" (anerzogen oä) ist.

Du glaubst, er tut nichts für sich. Das denke ich nicht, denn sonst wäre er wahrscheinlich schon weg. Er denkt nach, nur anders als du es tust.

Natürlich kann dir niemand sagen, was das Ergebnis sein wird, aber du kannst es ihm erleichtern, indem du aufhörst, ihn seelisch nackig zu machen, obwohl er das (noch) nicht will.

Alles Liebe <3

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Warum macht man eine Therapie, wenn man sich nicht an den Ratschlag Redeverbot hält? Wahrscheinlich siehst du in deiner Therapeutin nur eine neue "Co-Abhängige", mit der du deine Sucht nach Analyse ausleben kannst. Ist halt auch einfacher, als Gefühle auszuhalten.

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Danke auch für Deinen Beitrag.

Ich würde mir wünschen, es bleiben lassen zu können. Ehrlich. Und ich bemühe mich schon.Ich könnte NOCH mehr zer-reden. Nicht toll, ich weiß.
Und Aushalten fällt mir tatsächlich extremst schwer.
Aber ein Co-Abhängigkeitsverhältnis zu meiner Therapeutin sehe ich eigentlich nicht.

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Hallo

ich habe auch noch mal deinen ersten Post gelesen.
Alles kompliziert und schwer durchschaubar.
Dein Mann ist derzeit unzufrieden mit seinem Leben und hat eine Kollegin geküsst.
Und jetzt liegt eine bleierne Schwere auf eurer Beziehung, weil du emotional nicht das bekommst, was du gerne hättest.
Ich meine es nicht böse, aber mit deinen scheinbar endlosen Diskussionen und Analysen ist es sicherlich schwer eine gute Partnerschaft zu führen.
Da fehlt Leichtigkeit und Normalität.Bekanntlich gibt es in jeder langjährigen Ehe emotionale Durststrecken .Mal gibt der eine mehr ,mal der Andere, irgendwann passt es dann.
Besinne dich mehr auf dich und befolge den Rat der Therapeutin .Hör auf alles zu analysieren und aus zu diskutieren.
Vielleicht fährst du mal in einen Mädelsurlaub, machst mehr Sport oder eine berufliche Fortbildung.Die Alternative wäre eine Auszeit.


L.G.

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Ja. Kompliziert trifft es ziemlich gut. Ich werfe ihm vor, er mache sich etwas vor...bzw. dass er keine Entscheidung trifft. Aber entschieden, ersteinmal, hat er sich ja - für uns.

Vielleicht mache ich mir auch selbst etwas vor: Ich gebe vor, meine Erwartungshaltung aufgegeben zu haben - dabei stimmt das wahrscheinlich eigentlich nicht. Ich erwarte ja nach wie vor, dass ER es jetzt sofort in Gänze regeln muss...

Hobbies habe ich genug, mehr als er - Beruflich bin ich dieses Jahr auch weit gekommen.

Eine Auszeit erscheint mir aktuell nicht das Richtige. Ich hätte zuviel Angst, wie die Kinder das leben sollen. Aber mich emotional mal zurückhalten, oder wie jemand schrieb, eine Distanziertheit von meiner Seite aus wirklich mal bewusst zulassen. Das wäre wahrscheinlich noch das Hilfreichste. Für alle... Vielleicht kann ich mit den Kindern einfach mal ein paar Tage weg... mal sehen...

DANKE!

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Für mich sieht es so aus, als wäre an der Stelle so langsam der Gedanke an eine räumliche Trennung sinnvoll.

Du würdest dann nicht mehr auf ihn warten, wenn er von seinen Reisen kommt. Da fällt auch das Lauern, was und wieviel er erzählt und ob seine Kollegin dabei eine nennenswerte Rolle spielt, völlig weg. Ebenso wenig würdest Du dann jeden Abend daheim sitzen und er würde zu Dir kommen. Wieder dahin, wo ihn das Denken hemmt, wo er fürchtet, irgendwelche Fragen beantworten zu müssen.
Er kann Sehnsucht nach Dir empfinden, sich auf ein Treffen oder gar ein Date freuen, er hat Raum zum Abschalten und Nachdenken.

Außerdem hättest Du dann auch Deine Antwort auf die Frage, ob er sich ganz trennen will. Denn das würdest Du relativ schnell merken, wenn sich der Abstand dadurch noch weiter vergrößert. Dann hätte er wohl kein Interesse mehr an der Beziehung und könnte sich das auch endlich eingestehen.

Für mich wäre Deine Situation unerträglich und ich würde spätestens in zwei Wochen mit ihm darüber reden und ihm auch sagen, dass ich nicht gedenke, so lange zu warten, bis ich innerlich zerbreche und dann die endgültige Trennung aussprechen muss. Denn das scheint in Deinem Fall so langsam zu passieren.

In meinem Umfeld gab es mehrere räumliche Trennungen, eine sogar auch mit Beziehungsaus und neuen Partnern, aber die Liebe war stärker.

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Danke!

Ich habe weiter oben geantwortet, dass ich den Kindern so eine räumliche Trennung (auf Zeit...oder auch nicht) eigentlich ersparen will. Aber dass ich meine Haltung ändern muss, das ist mir jetzt nochmal klarer geworden. Dann muss innerlich eine Distanziertheit her.

"Lauern" ist übrigens in dem Zusammenhang eine sehr treffende Wortwahl! Ich lauere auf Signale, Taten, Blicke, Gesten und bin sofort in Interpretation und Deutung. Er lauert auf Druck, Kritik, Fragen und ist mental sofort in Habacht-Stellung...

Danke!