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Hallo,

das Für und Wider ist ja schon ausreichend erörtert worden. Aber ich möchte noch einen anderen Aspekt ansprechen. Ich habe den Eindruck, dass Du Dir selbst Vorwürfe machst, wenn Dein Kind nicht eingeschult wird, weil Du ihn nicht entsprechend gefördert hast - und willst das jetzt auf Biegen und Brechen nachholen bis April.

Das ist nicht bös gemeint, ich hatte auch so ein Versagensgefühl, als mein KiA bei der U 8 meinte, wir sollten uns bis zum nächsten Jahr überlegen, ob wir unseren Helden nicht zurückstellen wollen (weil er so schüchtern ist). Ich hab das erstmal ein halbes Jahr persönlich genommen, weiß auch nicht warum. Dann haben mein Mann und ich uns lange im Sommerurlaub unterhalten und für uns festgelegt, dass unser Sohn nur dann in die Schule (im nächsten Jahr) kommen soll, wenn ALLE (Erzieher, KiA, usw.) vollen Herzens meinen, er schafft das. Im Kindergarten hat ihn die Erzieherin dann zwar in die Vorschulgruppe genommen, aber sie hat zu mir gesagt, sie ist sich nicht hundertprozentig sicher. Nach ein paar Monaten bekam ich die Rückmeldung, dass er super mitarbeitet (besser als ältere Kinder).

Als bei uns in Bayern dann der Einschulungszeitpunkt zurückgesetzt wurde und er zum Kann-Kind wurde, war für mich und meinen Mann klar, dass unser Sohn auf keinen Fall in die Schule gehen wird. Die Erzieherin war richtig erleichtert, dass sie keine Aussage zu seiner Schulreife geben musste.

Wir haben ihn dann bei uns im Schulkindergarten angemeldet. Da geht er jetzt mit Begeisterung hin. Und als wir kurz vor Weihnachten beim Schulscreening waren, hat er den Test innerhalb von 20 Minuten fehlerfrei bestanden. Die Frau war richtig begeistert von ihm (wäre sie vor einem Jahr nicht gewesen). Ich kann jetzt diesen September meinen Helden mit dem besten Gewissen in das Schulleben starten lassen.

Es ist mit Sicherheit Deine Entscheidung, aber wenn Du Deinen Sohn zurückstellen lässt, brauchst Du Dir selbst deswegen keine Vorwürfe machen oder Versagen vorwerfen.

Viel schlimmer finde ich hier die Postings, in denen von Kindern in der 1. Klasse berichtet wird, die jeden Morgen weinen und nicht in die Schule wollen. Da zerreist es mir beim Lesen schon das Herz. Das möchte ich nach Möglichkeit nicht erleben.

Viele Grüße
Bettina

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hallo herzilein,


ich frage mich was so schlimm daran ist noch ein jahr in den kiga zu gehen?

ich bin der festen überzeugung das ein guter schulstart viel über die laufbahn entscheidet. wenn er ein jahr später eingeschult wird, ist es vielleicht kein problem zu springen. habt ihr flexklassen? also klassen in denen 1. und 2. klasse zusammen unterrichtet werden, da ist es schnell möglich zu springen und mit kindern aus dem klassenverband zu wechseln. besprich die möglichkeiten mit der schulleitung!

1 jahr länger kiga hat noch keinem geschadet, aber negative erfahrungen und mißerfolge können grade am anfang viel kaputt machen!

erforsche deine motive, warum soll er umbedingt in die schule? erstelle eine pro und contraliste, vielleicht bringt dir das etwas klarheit.


gruß marci

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Von dem was du so schreibst würde ich auch noch ein Jahr warten.
Wenn er dann schon lesen kann ist das in der Regel auch kein Problem, auf welche Art von Schule kommt er denn ? Gibt es vielleicht die Möglichkeit ihn nächstes Jahr in eine Flexklasse einzuschulen (1 und 2 Schuljahr gemischt), wenn er dann ein bisschen mehr könnte würde er dort abgeholt wo er steht.
Ihr könnt euch die Entscheidung aber euch noch ein bisschen offen halten denn bis zum Schulstart sind es ja noch ein paar Monate.
Aber ich denke schon das Sozialkompetenz in der Schule sehr wichtig ist, mein Sohn ist jetzt in der ersten Klasse -hat keinerlei Probleme- findet es aber voll doof solange still sitzen zu müssen...und er ist ein Kind was überhaupt nicht hibbelig ist.

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Danke für deine Meinung.

Wir sind hier leider in einer Dörflichen Gegend. Hier gibt es keine Flexklassen. Es gab mal zwei Jahre eine Integrationsklasse, für Kinder die vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit brauchen, aber die wurden wieder abgeschafft. Die Gründe weiß ich leider nicht.

Der allereinfachste Weg für mich wäre, meinen Sohn ein Jahr im Kindergarten zu behalten. Mir wurde dieses Jahr schon gesagt, dass er wahrscheinlich keinen Hortplatz bekommt und somit mir in den Ferien die Betreuung für ihn fehlt, weil ich beruftstätig bin. Es gibt wohl eine Schulische Einrichtung die die Kinder "aufbewahrt" nach der Schule, aber dort gibt es wohl kein Mittagessen, die Kinder machen nur Hausaufgaben, wenn sie das selber wollen und in den Ferien ist die Einrichtung leider geschlossen. Also keine Alternative.

Bei meinen anderen Kindern habe ich immer auf mein Bauchgefühl vertraut und darauf, was die Kinder wollen. Meine Tochter hat sich nach der Grundschule für die Hauptschule entschieden. Leistungstechnisch hätte sie auch die Realschule geschafft, aber ihre Freundinnen sind nicht mitgegangen, also ist sie der Masse hinterher. Wir haben lange Gespräche geführt und sie hat sich nicht überzeugen lassen, also haben wir ihren Weg akzeptiert. Im Nachhinein oft mit einem schlechten Gefühl, weil sie unterfordert war und zum Störenfried wurde. Wir hatten viele Gespräche mit den Lehrern und haben die letzen zwei Jahre eigentlich nur durchgehalten.

Mein mittlerer Sohn ist ganz normal eingeschult worden. Der ist vom Typ her der ruhige, ausgeglichene der immer zwischen den Parteien vermittelt. Er ist ganz gerade mit einem Notenschnitt von 1,9-2.0 durch die Grundschule gegangen ohne zu lernen und will jetzt aufs Gymnasium. Wir haben auch da mit Ihm Gespräche geführt, ob das die richgige Schule ist. Letzten Samstag ware wir beim Tag der offenen Tür im Gym und er ist begeistert. Er will dort unbedingt hin. Also geht er auch und sollte er es nicht schaffen, ist die Realschule die Alternative.

Mein jüngster Sohn möchte gern zur Schule. Das war eine entwicklung seit mitte Januar die er ganz alleine gemacht hat. Von : iCH WILL NICHT zu JETZT WILL ICH!
Da meine Tochter schon unterfordert war, möchte ich diese Erfahrung meinem jüngsten eigentlich ersparen. Ich möchte auch nicht, das er im Notfall eine Klasse überspringt er soll den selben gerade Weg gehen, wie sein Bruder. Ganz normal, wie alle anderen Kinder auch. Er hat jetzt diesen Leistungswillen entwickelt, dass er lernen möchte und es wäre sehr schade, wenn ein Kind lernen will, aber nicht darf.

Sicherlich macht man sich als Eltern Vorwürfe. Hätte ich ihn mehr bremsen müssen? Hätte ich das überhaupt können? Wobei ich nicht der Typ von Förderunterricht für Kindergartenkinder bin. Sie sollen selbst entscheiden. Vor einigen Jahren, wäre mein Sohn noch nicht als Muss Kind eingestuft worden da er im Juli Geburstag hat sondern als Kann Kind, dann hätte er aber auch im Kindergarten die ganze Vorschule noch nicht mitgemacht, aber die Gesetze sind nun mal so geändert worden, dass er jetzt schulpflichtig ist. Wenn er noch ein Jahr in den Kindergarten geht ist er praktisch degradiert, weil für ihn kommt nichts neues mehr. Er hat das alles schon mal durchlaufen. Da wird es keine Steigerung mehr geben.

Die Lehrerin hat gesagt, dass es die Möglichkeit von Vorschulkindegärten gibt, die aber nicht bei uns an der Schule stattfinden, sondern im Nachbarort. Mein Sohn ist eher ein aufgewecktes Sensibelchen, der hat noch immer den letzten Kiga wechsel nicht ganz verkraftet, obwohl das schon einige Monate her ist. Ich kann ihn unmöglich im September schon wieder zu neuen Betreuern und neuen Kinder schicken und das Jahr drauf muss er zurück in seine Grundschule hier am Ort mit wieder neuen Betreuern und Kindern. Er sollte doch, wenns geht mit seinen Freunden zusammenbleiben, die er zumindest schon ein Jahr kennt. Woraufhin die Lehrerin sagte, dass sie das für meine Sohn nicht gemeint hat, weil er wäre für den Vorschulkindergarten viel zu intelligent. Aber für den Kindergarten nicht?

Meine Tochter macht jetzt eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Ihr fehlt ein Teil Rechnugswesen, der in der Realschule schon angesprochen worden wäre. Oder Sie hätte die Wirtschaftsschule besuchen müssen, damit sie als Hautpschüler trotzdem einen guten Start in der Berufsschule haben konnte. Sie hat sich für den direkten Weg entschieden. Und geht nun in Buchführung zur Nachhilfe damit sie den Anschluss hinbekommt. Wir hätte Sie viel mehr fordern sollen, statt immer nur den leichtesten Weg gehen zu lassen. Und bei meinem Jüngsten möchte ich einfach nicht den selben Fehler noch mal machen.

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Hallo,

würde Dein Sohn bei uns in die Schule kommen, müsste er ein Jahr warten weil bei uns der 30.6. der Stichtag ist. Aber zu Deinem Problem, was für mich nicht unlösbar ist, jedoch Du noch ein paar Informationen brauchst um die richtige Entscheidung für Dein Kind zu treffen.
Das erste was ich machen würde ist einen Termin in einer Frühfördwerstelle vereinbaren zum Entwicklungstest. Wenn es um den reinen Test geht geht das bei uns relativ schnell. Dort erfährst Du von unabhäniger Seite wie der aktuelle Entwicklungsstand Deines Juniors ist. Das zweite was ich Dir raten würde, wäre der Besuch einer anderen Schule auch mit der Option das der Weg weiter ist. Du scheinst Dich nicht besonders wohl zu fühlen bei der Lehrerin und das alleine wäre für mich der Grund zu überlegen, ob nicht eine andere Schule mit unvoreingenommenen Lehrern die Alternative wäre.
Um seinem Bewegungsdran entgegen zukommen würde ich ihn in einem Sportverein anmelden.

Viele Grüße

Geli