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Kommt drauf an, man kann hinter seiner Arbeit stehen und trotzdem für sich privat andre Grundsätze und Ideologien leben.

Es gibt aber auch Fälle - in großen Einrichtungen aber gerade bei Tagesmüttern tritt dieses Pänomen auf, da werden die zu betreuenden Kinder als "arm" angesehen und sie die einzig wahre Rettung vor den bösen Eltern (respektive der Kindsmutter) die sich auf "Kosten der Kinder selbst verwirkliche" oder ähnlicher Schmarrn. Das sind dann schon sehr bedenkliche Momente in denen nicht mehr -bewusst oder unbewusst- im Sinne des Kindes gehandelt wird.

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Hallo Nele

Ich kann Dich voll und ganz verstehen.
Denn meine Grundeinstellung ist: jeder soll es handhaben wie er will und wenn alles gut läuft, sind auf diese Weise Eltern und Kinder glücklich.

Ein paar Beispiel:
- Ich ging früh wieder in Teilzeit arbeiten und unsere Kinder früh in die Krippe (die soooo toll ist). Da gerade unsere Grosse zuhause immer schon am zufriedensten ist, wenn Besuch da ist, hat sie die Krippe von Beginn an genossen mit dem ganzen Trubel und vielen Kindern. Ich habe sehr es genossen, mal was anderes zu tun, denn mir ist wirklich die Decke auf den Kopf gefallen. Der Kleine ist eh ein zufriedener Wicht und hat seinen Lieblingsbetreuer, so dass er mich morgens beim Abgeben gar nicht mehr ansieht.

- Eine Freundin ist jetzt seit 6 Jahren mit ihren 3 Kindern zuhause und mit Herz und Seele Hausfrau. Ich finde das super, weil alle dort mit der Situation zufrieden sind.

- Bei einer befreundeten Familie gehen die Eltern trotz drei Kindern (1,5 und 6) beide Vollzeit arbeiten. Aber sie haben alle genug Power und scheinen es auch super hinzukriegen.

Es geht doch um Toleranz! Natürlich kann ich verstehen, dass eine Erzieherin, die diesen Job gewählt hat, weil sie gerne mit Babies und kleinen Kindern zusammen ist, lange zuhause bleibt, wenn sie selber Kinder hat. Aber genauso erhoffe ich mir dieses Verständnis, wenn dieses Modell nicht meinem eigenen Lebensmodell entspricht!

Vielleicht hängt es wirklich auch von der Einrichtung ab? Ich habe noch niiiieee in unserer Krippe dieses Gefühl vermittelt bekommen und bin sehr froh darum. Die Eltern- und Mitarbeiterzufriedenheit ist extrem hoch (und -zwar nicht statistisch abgesichert- auch die Kinderzufriedenheit scheint hoch :-)). Ein Grund ist gewiss die gegenseitige Toleranz.

Also zum Abschluss: ich wäre auch geschockt über solch einen Kommentar, der das Konzept in Frage stellt.

LG Paula


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Hallo,

habe ich kein Verständnis dafür!

Wenn eine Einrichtung diesen SERVICE / Konzept anbietet, müssen die Erz. dahinterstehen. Die MÜSSEN das aus Überzeugung tun!

In unserem KiGa wurde zunächst U3-Betreuung nicht angeboten, weil die Erz. nicht dahinterstanden - das kann ich akzeptieren.

Es waren auch ältere Semester dabei, die auch die Betreuung nach 12:00 ablehnten. - Entsprechend bescheiden war dann diese Betreuung auch, die vom Träger vorgegeben wurde. Das war eher Kindsverwahrung als was anderes. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, dass ich mein Kind am Nachmittag dort lassen musste, weil ich wusste, dass das nicht akzeptiert und unterstützt wird, sondern bestenfalls toleriert. So lieblos sind die dann mit dem Kind umgegangen und so vorwurfsvoll wurde ich auch angeguckt.

Die neuen Erz. stehen und standen hinter dem Konzept U3-Betreuung und Nachmittagsbetreuung und zwar so, dass sie ihre Kinder dort betreuen lassen (würden). Seither hat sich eine Menge geändert und es ist eindeutig im Konzept verankert, was und wie man es mit den verschiedenen Kindergruppen macht: U3- Kinder, Nur-Vormittags-Kinder, Ganztags-Kinder. Seither ist der Zulauf an U3-Kinder und an Ganztags-Kinder sehr gestiegen. udn dafür die Vormittags-Kinder-Gruppe sehr geschrumpft.
VG, I.

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Hallo Nele,

man kann z.b. auch Hauptschullehrer sein ohne seine eigene Kinder gerne auf die Hauptschule schicken zu wollen. Oder?

Und zwar: man kann ein sehr guter Hauptschullehrer sein, während man die eigenen Kinder auf dem Gymnasium hat.

ich finde, die Erzieherin hat ein Recht auf ihre private Meinung. Sie kann trotzdem eine wunderbare Erzieherin sein, das muss nichts mit ihrer Privatansicht zu tun haben.

Gruß, liki

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Im Umkehrschluss: Man hat einen guten Grund, sein Kind nicht auf der Hauptschule haben zu wollen - und der muss nicht der Schulabschluss sein.

LG
Susanne (Lehrerin an einer Hauptschule;-), ich behaupte mal, ne gute)

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So ist es. Ich glaube, es gibt mehrere gute Gründe, seine Kinder nicht auf der Hauptschule haben zu wollen.

Und es gibt wunderbare, engagierte Hauptschullehrer.

Viel Kraft und Nerven noch für diesen wichtigen Job!

LG, Liki

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Gerade vor ein paar Wochen habe ich mich mit einer Erzieherin über dieses Thema unterhalten:

Sie war der Meinung, dass es für Kinder sehr stressig ist, vollzeit in der Krippe sein zu müssen und sie am liebsten deren Eltern mal 3 Tage in die Krippe schicken würde.
Sie bezog das vor allem auf den Lärmpegel, welcher in Kleinkindgruppen herrscht.