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Hallo Sarah

"Entschuldigt bitte dieses Gejammere, aber irgendwie musste ich das alles einfach mal loswerden. Geht es denn nur mir so? Ich habe das Gefühl, dass alle total glücklich mit ihren Kindern zusammenleben und sogar noch über weiteren Nachwuchs nachdenken"

Das Gefühl kenne ich GANZ GENAU. Dass alle total glücklich mit ihren Kindern zusammen leben und dann immer noch weiter Nachwuchs zeugen oder zumindest wünschen. Ich stehe dann immer da und denke: Ich bin nicht normal. Warum bin ich mit EINEM Kind oft überfordert? Warum wünsche ich mir an manchen Tagen, ich wäre Single und hätte nur meine Katze??

Ich kann dich verstehen, und ich finde es schäbig, hier auf dir rumzuhacken. OK, du hast das mit der Verhütung vielleicht nicht so hinbekommen, aber ihr habt euch ja dann für die Kinder entschieden. Und wenn sich hier die Damen lustig darüber machen, dass du erst um 23 Uhr lesen kannst: Die haben evt. auch ihre netten kleinen Schlafprogramme durchgezogen, damit sie ihre Ruhe haben. Dafür kriegen sie nen Orden ;-) wir haben zu Hause eine fast 3-Jährige, die im Moment nicht alleine einschläft, wahnsinnig lange braucht, viel weint, viel bockt, oft kränkelt etc. Nein, zum Lesen komme ich auch nicht mehr vor 23 Uhr, und dann bin ich so fertig dass ich nur schlafen möchte.

Aber ich weiß, dass es irgendwann besser wird. Schwacher Trost, aber so muss es sein.

Ich wünsche dir, dass du die Zeit bis September trotzdem gut bewältigst, und dass du vielleicht mal eine Auszeit nehmen kannst: Urlaub alleine, Kur, Kinder mal zu Verwandten/Freunden...

LG Leo



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Ich kann Dich verstehen, denn in meinen depressiven Phasen hab ich manchmal ähnliche Gefühle. Meine sind 2 Jahre und 5 Monate. Es ist anstrengend. Täglich räume und putze ich und trotzdem sieht es immer aus als wenn eine Bombe eingeschlagen hat. Das k***** mich richtig an. Unterstützung hab ich kaum, bin oft mit den Kindern alleine.
Ich habe mir beide Kinder von Herzen gewünscht und geplant. Trotzdem hätte ich manchmal gern mal einen Tag für mich. Sport machen, mal ins Kino gehen, mich nur mit meinen Tieren befassen...
Es geht halt nicht, ich trage die Verantwortung und meine kleinen Engelein sind das Wichtigste in meinem Leben! Es wird ja einfacher, sie werden selbständiger und verständiger. In 20 Jahren sind sie vielleicht schon aus dem Haus und ich werd wahrscheinlich drüber weinen.
Ich mache das mit den Kindern, was mir Spaß macht- in den Zoo gehen, im Garten arbeiten, auf den Spielplatz gehen, viel raus!!!
Ich mache auch Sport, treffe mich so oft es geht mit Freundinnen. Das geht auch mit Kindern.
Erklären und Singen wiederum finde ich toll. Ich erkläre meiner Großen gern alles, was sie wissen will und ich singe täglich mit den Kindern. Ständiges Unterbrechen, Trotzgebrüll und die schlimme Schreierei unserer Kleinen, die schlaflosen Nächte... das ist schlimm!
Aber es wird besser!!!

Schau, Deine Zwerge sind nun da, das ist so und es ist anstrengend, aber DAS kannst Du nicht ändern! WAS Du ändern kannst, ist das drumherum! Such Dir kinderfreundliche Hobbies, schaff Dir tägliche kleine Auszeiten, treff Dich mit Freundinnen, wo die Kinder spielen können, such Dir einen Job, sei mal was anderes außer Mama!!!
Kopf hoch und weitermachen! Es kommt nur drauf an, was Du draus machst!!! #liebdrueck

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Hallo,
ich kann dich sehr gut verstehen, alle Dinge, die du beschreibst kommen mir sehr bekannt vor, meine Großen sind 17 Monate auseinander.
Meine Eltern haben mich immer sehr unterstützt und mir die Kinder abgenommen, ausserdem hatte ich von klein an für beide einen 45-Stunden Platz im Kiga, musste also nur noch die Nachmittage irgendwie rumkriegen.
Mein drittes Kind ist jetzt 16 Monate und geht auch zur Kita.
Ausserdem haben mein Mann und ich auch kurzfristig mal die Rollen getauscht, er war für einige Monate zuhause und ich bin Vollzeit arbeiten gegangen.
Das war für mich eigentlich die ideale Lösung, da ging es mir echt gut, kam erst um 19.30 nach hause, Haushalt war erledigt, Kinder bettfertig, Essen war auch gekocht... perfekt!
Jetzt arbeiten wir beide wieder, was auch geht, aber insgesamt stressig ist, aber lange nicht so deprimierend wie mein Dasein als Nur-mutter.Kinder zu haben muss immer toll sein, es müssen Wunschkinder sein und man soll sich immer freuen Kinder zu haben und lieben muss man sie natürlich auch, obwohl ich nicht verstehe, warum das immer wieder als so selbstverständlich vorausgesetzt wird.
Und wenn man ungewollt ss wird und sich dann gegen einen Abbruch entscheidet, erntet man erst mal Schulterklopfen.
Aber was ist, wenn dann keine Freude aufs Kind aufkommt und sich die angeblich so automatische Liebe zum Kind nicht ergibt und die Schwangerschaft ein Fremdkörper bleibt, genauso wie das Kind, nachdem es geboren wird? Davon hört man dann nie etwas, schon mal gar nicht von denjenigen, die gegen Abbrüche sind und nachher nicht mit einem ungewollten Kind dastehn. Die gehen nämlich davon aus, dass frau automatisch mit ihrer Entscheidung fürs Kind auch glücklich ist und sich fortan freut, ein Kind zu bekommen, was eine idealisierte Vorstellung ist.
Dass Eltern ihre Kinder aber oft auch als Belastung empfinden und keine Lust mehr aufs Elternsein haben, darf man nicht laut aussprechen.
Dann kommen immer Kommentare, von wegen die armen Kinder... sind nicht willkommen, merken die Ablehnung... aber Eltern sind auch nur Menschen und können nicht aus ihrer Haut und verdienen genauso Verständnis wie die ach so armen Kleinen.
Du hast jedenfalls mein vollstes Verständnis und Mitgefühl und ich finde man sollte als Mutter auch offen zugeben dürfen, dass die Kinder oft einfach nur lästig und nervig sind und man am liebsten alleine wäre.
Was soll daran so schlimm sein?

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Hallo,

ich finde deinen Beitrag echt grausam.

Es kann ja mal vorübergehend vorkommen, dass man seine Kinder als Belastung empfindet und einem alles auf die Nerven geht, KLAR!, aber wenn das ein Dauerzustand ist, finde ich das mehr wie bedenklich.

Es hört sich echt so an, als ob du überhaupt keine Lust auf deine Kinder hast, warum gibst du sie nicht ab?
Und die Frage meine ich ernst, wenn du dich so unwohl als Mutter wohlst, und das werden deine Kinder spüren, dann werden deine Kinder auf Dauer einen nicht unerheblichen psychischen Schaden davontragen.

Es gibt viele Pflegefamilien, wo die Kinder nicht den ganzen Tag abgeschoben werden, wo sie geliebt werden, und wo sie erwünscht sind.

Verständnislose Grüße

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Vor 10 Jahren hätte dein Text der meine sein können. Und ich habe meine Kinder nicht ungeplant bekommen, und war sicher nicht zu jung dafür. Ich liebe meine Kinder, aber ich tue auch alles mögliche lieber als Kinderhüten.

Jetzt sind meine Kinder Teenager, und ich hab ein recht entspanntes Leben. Und freue mich trotzdem auf die Zeit, wo die Beiden "ganz" Erwachsen sind, und ich nur für mich verantwortlich bin.

Meiner besten Freundin ging es ähnlich. Ihre Kinder sind inzwischen Erwachsen. Also mach dir keinen Kopf. Nicht jede Frau findet im Familienleben ihre Erfüllung.

Kite