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Hi,

naja, sorum ists zumindest besser als wenn er sich weigert, Hochdeutsch zu sprechen :-)

Grundsätzlich verstehe ich aber nicht, was viele gegen Dialekte haben. Ich selbst spreche zwar nur Hochdeutsch (leider).
Aber ein Dialekt hindert mitnichten dran, Hochdeutsch zu lernen und eins vom anderen zu unterscheiden. Kinder sind ja nicht blöd. Ich denke, es kann keinen Nachteil haben, zwei deutsche Varianten zu können.

#aha Übrigens sind Dialekte wesentlich älter als das Hochdeutsch. Hochdeutsch ist eine - ich glaube im 14. Jh. - künstlich eingeführte Sprache, um Verständigungsschwierigkeiten zu lösen.
Da dann vor allem die Leute, die gut betucht waren und mehr herumreisten Hochdeutsch lernen mussten um sich zu verstehen, wurde Hochdeutsch mehr und mehr zur "besseren" Sprache hochstilisiert und Dialekte verkamen zur Bauernsprache.
Aber die eigentlichen deutschen Sprachen sind die Dialekte.

LG, Nele

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danke für diesen Beitrag.

Du sprichst mir damit aus der Seele.


Das "Hochdeutsche" ( so es das überhaupt gibt, denn gerade die, die von sich meinen sie würden klares Hochdeutsch sprechen, hören sich in den Ohren Andersgebürtiger oft grausam an *g*) ist eine eher moderne Erfindung.

Ich verstehe auch nicht wie man seine eigene Sprache so verleugnen kann *g*

Wichtig wäre das man von Kind auf an beides lernt, aber wie uns die vielen, vielen mehrsprachigen Kinder auf der Welt beweisen ist das überhaupt kein Problem.

lg

Andrea

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Ich finds ja immer witzig, wenn Leute sich was drauf einbilden, Hochdeutsch zu sprechen. Die denken wohl, HOCHdeutsch kommt von HOCHgebildet oder so :-)

In Wahrheit ists einfach das Gegenstück zu Niederdeutsch, das sich damals (14 Jh? 15.Jh?? So in dem Dreh) nicht zur allgemeinen Sprache durchsetzen konnte.

Hochdeutsch als eigene Sprache gibts historisch eigentlich gar nicht... es entwickelte sich aus Dialekten des Mittel- und Oberdeutschen. Vorbild soll das Meißnische sein. Es wurde dann von der Obrigkeit flächendeckend eingeführt.

Im Gegensatz zum Mittelalter und früher brauchte man nämlich irgendwann eine einheitliche deutsche Sprache, vor allem auch schriftlich, denn Bücher konnten seit Erfindung des Drucks weit verbreitet werden.

Es waren also ganz praktische Gründe, die zur Einheitssprache führten.

Und wenn man die Geschichte mal nachvollzieht, gibts also rein gaaaar nichts aufs Hochdeutsch einzbilden :-)

So und jetzt hör ich auch auf klugzuscheißen, aber mich nervt dieses unqualifizierte Geläster über Dialekte einfach. Und das obwohl ich - geb. in Niedersachsen - NUR Hochdeutsch kann.

Meine Lieblingsdialekte sind übrigens die aus Meck-Pomm #verliebt Zu schön. Überhaupt nicht kann ich Bayrisch und Wienerisch haben *schüttel* Geschmackssache.

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Hallo,

Sei froh!

Ich bin die ersten 6 Jahre in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen.
Danach sind wir nach Sachsen gezogen. Ich habe mir den sächsischen Dialekt nie angewöhnt, im Gegensatz zum Rest der Familie.
Ich hatte es in Deutsch einfacher als meine Geschwister.

Seit 12 Jahren wohne ich in NRW. Keiner hört, das ich eigentlich aus Sachsen komme. Ich bin froh drum, denn ich mag sächsisch nicht besonders, außer bei meinen Geschwistern. Ich finde, man bekommt schnell einen Stempel aufgedrückt.

Ich mag aber auch kein schwäbisch #zitter und hessisch #zitter.
Ich mag den norddeutschen Dialekt und ansonsten ist hochdeutsch doch sie beste Wahl.

Gruss



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Sei froh!

Ich komme ursprünglich aus Rheinhessen, zu Hause wurde nur tiefster Dialekt gesprochen. Ich hatte ein regelrechtes Schockerlebnis, als ich in die Grundschule kam - ich verstand nämlich meine Lehrer nicht und sie mich auch nicht!
Wahrscheinlich war's gar nicht sooo dramatisch, aber für mich war es damals ganz, ganz schlimm. Ich habe mir innerhalb kürzester Zeit Hochdeutsch angewöhnt und spreche das auch heute noch.

Je nach Lage (also wo wir gerade sind - wir leben in der Kurpfalz, haben Familie in Rheinhessen, ich arbeite in der Nähe von Stuttgart) ist meine Sprache zwar gefärbt (ich kann Dialekte sehr schnell annehmen), aber doch immer noch hochdeutsch.

Und was man nicht verwechseln darf: Hochdeutsch ist nicht Schriftdeutsch!

LG
Singa

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***
Hochdeutsch ist nicht Schriftdeutsch!
***

Stimmt nicht!!!

Das Hochdeutsche wurde vor allem entwickelt, weil es einen Bedarf an einer einheitlichen Schriftsprache gab.
Nach Erfindung des Buchdrucks und einer folgenden massenhaften Verbreitung der Bücher war es immens wichtig, dass Leute aus verschiedenen Regionen eine einheitliche Schreibweise hatten.

Ein anderer Grund war auch die Verständigung mündlicher Art durch steigende Mobilität.

Beides zeigte den Bedarf nach einer einheitlichen Sprache.

Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist die Schriftsprache sowieso der mündlichen Sprache nachgeordnet.

LG, Nele

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Hallo
Wir sind Deutsche in der Schweiz und hier spricht ja wirklich JEDER Dialekt. Unsere Tochter (4,5) geht seit sie knapp 5 Monate als ist in die Krippe und spricht ÜBERHAUPT kein Schweizerdeutsch. Wir finden es schade! Ihr hochdeutsch ist super.
Mal schauen, ob es sich noch ändert? Bisher sagt sie, dass jeder sie versteht...
LG Paula

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Mein Sohn schwäbelt - da die Erzieherin in der Spielgruppe und nun die Erzieherin im KiGa aus dem Schwabenländle kommen.
Nix mit "badisch" oder "alemannisch".
Aber ich spreche auch zu 90% hochdeutsch.

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Ich find das toll
Wir kommen auch aus dem Saarland . Ich nahm mir fest vor meinem Sohn richtiges Deutsch beizubringen. Leider ist das gescheitert.
Er spricht zwar nicht ganz so schlimm dieses Saarländische wie wir aber trotzdem wäre mir es lieber er würde Hochdeutsch können.

Ich finde unseren Dialekt lustig aber ich mag ihn nicht wirklich .
Zuhause redet bei uns jeder platt aber wenn ich unterwegs bin geb ich mir mühe "Deutsch" zu sprechen :-p

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Ich HOFFE, dass unsere Maus (21,5 Monate) auch mal so sein wird.
Wir sind nämlich ebenfalls aus dem Saarland, und ich finde unseren Dialekt teilweise furchtbar #zitter

Ich spreche nur hochdeutsch mit der Kleinen.
Oma/Opa, Ur-Oma/Ur-Opa aber natürlich nicht...
...mitlerweile kommen schon ständig "platte" Sachen, wie "Lu mol", "nommo machen" o.ä. #schock

Wir erziehen also praktisch 3-sprachig. Deutsch, türkisch und saarländisch :-p

LG
koerCi

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Hey,

sei doch froh das er Hochdeutsch spricht - besser wie andersrum. Ich denke auch das er es damit leichter in der Schule hat.

Unser Sohn spricht im Kiga schwäbisch oder hochdeutsch zu Hause auch hochdeutsch, schwäbisch oder sächsisch.
Witzig ist es immer, wenn wir zu den Großeltern nach Sachsen fahren - sofort schaltet er um und spricht kein Wort mehr schwäbisch sondern teilweise schönstes sächsisch.

Ich rede schon mit ihm die ganze Zeit hochdeutsch - aber manchmal lasse ich auch das sächsisch raushängen. Aber nur aus Spaß.

So wird er 3-sprachig erzogen :-p

Ein Freund von mir ist mit seinem schönsten sächsisch nach München gezogen. Als ich ihn dann mal besucht hatte, sprach er sächsisch mit bayrisch vermischt und er bekam beim Reden die Zähne nicht auseinander. - Ich habe ihn nicht mehr verstanden - da wäre Hochdeutsch besser gewesen.

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Mein Sohn lernt auch reines Hochdeutsch, nebenbei aber auch etwas Platt - aber Platt ist kein Dialekt, den bringen wir ihm nicht bei ;-)

LG