Fragen zu Sprunggelenk gebrochen und operiert.

Hallo,

Ich bin letzte Woche Samstag auf der Treppe irgendwie ausgerutscht und hab mir das Sprunggelenk gebrochen. Da es komplett durch war und und noch keine 6Std seid dem Sturz her waren wurde ich gleich operiert. Mir wurden am Aussenknöchel eine Platte mit 6Schrauben und am Innenknöchel ein Draht mit Schraube eingesetzt. Jetzt ist es so das ich insgesamt 6 Wochen nicht belasten darf, das heißt überhaupt nicht auftreten darf, da wohl auch das Material brechen könnte. Desweiteren soll ich hochlagern und weiterhin kühlen. Es macht alles natürlich recht schwer, ich habe ein 6jähruges Kind und kann nichts machen.

Wer hatte auch solch einen Bruch mit OP und kann mir bissl was darüber berichten? Wie lange hat es gedauert bis ihr voll einsatzfähig wart, ich meine bis ihr wieder arbeiten konntet? Ist alles wieder so zusammen gewachsen wie es sollte, oder hat es bei der Heilung Probleme gegeben?

Würde mich über Erfahrungsberichte freuen.

Danke

Andrea

1

Du musst es wirklich ruhig halten, damit es nicht anschwillt. Wenn sich die Haut über der Platte entzündet und sie aufgeht, wird es brenzlig.

Was ist mit dem innenliegenden Band zwischen den beiden Knochen, ist das gerissen?

Ich habe eine Kundin mit gebrochenem und operiertem Sprunggelenk.

2

Hallo,

Ja ich halte das Bein ruhig bzw ich tu hochlagern. Die Schwellung ist auch zum größten Teil zurück gegangen. Ob das Band dazwischen gerissen ist, weiß ich leider nicht bzw hat der Arzt nichts gesagt, daher geh ich davon aus das es nicht der fall ist.

4

Ja, das hätte er dir sonst sagen müssen.

Wie tinchen schon sagt, die Platte muss lange drin bleiben, je nach deinem Alter und dem individuellen Heilungsprozess 6-12 Monate durchaus.

Die Frage ist auch, wenn der Knochen verheilt ist, wie das Gelenk ansonsten aussieht. Da sind ja auch Weichteile, die Schaden genommen haben können.

Also, kein Leichtsinn, schön langsam machen.

Wie kommst du zu Hause zurecht, bist du versorgt, bekommst du von der Kasse Unterstützung/Verwandte/Ehemann etc.?

Gute Besserung,

White

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3

Hallo,

als ich ca. 14 Jahr alt war habe ich mir das Sprunggelenk gebrochen und wurde ebenfalls sofort operiert, da sich die Knochen verschoben hatten. Bei mir ist der Bruch im Schulsport passiert.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich ca. 4 Woche nicht auftreten durfte und dann die letzten 2 Wochen bevor der Gips wegkam laufen durfte.

Der Gips kam runter und die Fäden wurden gezogen. Bis ich die Schrauben wieder entfernt bekam hat es ca. 1 Jahr gedauert.

Ich muss allerdings sagen, dass bei mir (ich war ja erst 14) die Knochen recht schnell wieder zusammengewachen sind.

Heute habe ich eine Narben die nicht ganz so schlimm aussieht.

Ich habe ab und zu noch Schmerzen. Teils bei hohen Schuhen oder einfach bei Wetterumschwung (kling komisch - ist aber so).

Ich wünsche gute Besserung. Das wird schon wieder.

LG

Tina

7

Danke für deinen Erfahrungsbericht.
Ja ich glaube schon auch das man mit 14 schon eine schnellere Heilung hat als mit 29. ich hoffe nur das dir nächsten fünf Wochen schnell rum gehen.

Das Treppen steigen ist auch recht schwierig, die Therapeutin im Krankenhaus meinte das ich beim Treppen steigen schon den Fuß mitbenutzen muss, hab aber so Angst das was passiert und das Material bricht.

Lg
Andrea

17

Hallo Andrea,

ich kann nur sagen, dass ich den Fuß ca. die ersten 4 Wochen überhaupt nicht belasten durfte. Ich hatte aber auch "nur" 2 Schrauben drin.

Die Treppen musste ich auch mit Krücken gehen.

Ich denke schon, dass Du dich auf die Therapeutin verlassen kannst. Ich kann Dich aber sehr sehr gut verstehen. Ich war damals auch sehr vorsichtig und ängstlich. Aber wenn Du die ersten paar Schritte gemacht hast, wird das immer besser. Du wirst merken, dass Du Dich ganz schnell an die Situation gewöhnst.

Kopf hoch und gute Besserung

LG

Tina

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Hallo

Ich hatte vor 7 Jahren einen komplizierten Bruch beider Sprunggelenke sowie des Wadenbeins... Mir wurde auch die Treppe zum Verhängnis, ich habe eine Stufe übertreten und bin gefallen, allerdings hatte ich Glück, denn vom Treppenende bis zur gegenüberliegenden Wand sind es ca 2 m, es hätte also schlimmer ausgehen können, wäre mir die Wand im Weg gewesen #schein

Da das bei der Arbeit passierte und ich gleich vom Notarzt versorgt wurde, wurde ich noch in der Nacht operiert... Ich bekam im Sprunggelenk eine Stellschraube und einige Drähte, am Wadenbein gab es eine Platte... Ich durfte danach ebenfalls 6 Wochen das Bein nicht belasten (das ist mittlerweile aber normal bei Sprunggelenkfrakturen), nach 6 Wochen wurde dann die Stellschraube entfernt und ich durfte mit langsamen Belastungsaufbau beginnen... Insgesamt dauerte es von Bruch bis zur Wiederaufnahme der Arbeit 16 Wochen!

Ein Jahr später wurde dann der Rest des Materials entfernt, was wieder 3 Wochen Zeit in Anspruch nahm...

Es ist alles wieder gut zusammengewachsen, allerdings hat sich wohl ein Sporn gebildet, der mich aber bisher nicht beeinträchtigt... Sollte der mal Ärger machen, wird erneut operiert... Zudem habe ich eine Bänderschwäche, ich knicke also immer mal wieder mit dem Bein um, was mir schon mehrfach Besuche beim Durchgangsarzt verschafft hat, denn alles, was sich nun um das Sprunggelenk dreht, wird weiterhin von der BG übernommen... Ich trage mittlerweile einen Stützstrumpf an diesem Fuß, damit ich nicht so häufig umknicke... Ab und zu habe ich auch so noch Schmerzen, wenn das Wetter sich ändert, wenn ich sehr viel laufe oder hohe Schuhe trage zb... Auch habe ich häufig Krämpfe in dem Fuß (unter der Fußsohle), was aber erträglich ist...

Ich hatte zu der Zeit zum Glück noch keine Kinder und wir sind für einige Wochen bei meinen Eltern eingezogen, die uns viel geholfen haben... Mein Vater hat mich zb meistens zu den Untersuchungen und zur Krankengymnastik gefahren... Es war trotzdem für uns alle eine schwierige Zeit...

LG und gute Besserung

8

Hallo,

Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Du machst mir allerdings Angst mit den 16 Wochen, denn ich bin dyvon ausgegangen das ich spätestens nach 8Wochen wieder arbeiten kann. Ist momentan auch recht blöd gelaufen den ich hätte jetzt die Abteilung wechseln sollen und hab mich total darauf gefreut.

Mein Problem sind auch die Treppen, wenn ich zum Arzt muss, muss ich bei uns die Treppen steigen. Laut der Therapeutin im Krankenhaus muss ich den kaputten Fuß mitbenutzen, habe aber so Extreme Angst das was bricht(Material).

Wir hast du das Problem mit den Treppen gelöst.?

Ja mit Kind ist es unheimlich schwer, man kann sich gar nicht um sein Kind kümmern und das tut total weh und macht mich fertig.

Aber es hilft nichts ändern kann man es nicht mehr.

Lg
Andrea

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Wieso musst du den kaputten Fuß mitbenutzen? Wurde dir das Treppensteigen ohne Nutzung des kaputen Fußes nicht gezeigt? Bekommst du Krankengymnastik? Wenn nein, lass sie dir verordnen und dann lass dir das Treppensteigen zeigen... Du musst dich mit einer Hand am Geländer festhalten, mit der anderen auf der Gehstütze abstützen (auf der Stufe, auf der du stehst) und dann hoch hüpfen... Runter musst du halt die Gehstütze erst auf die unter dir liegenden Stufe setzen und wieder runter hüpfen...

Treppen steigen ist echt blöd, deshalb waren wir bei meinen Eltern... Ich hätte bei uns in den 2. Stock gemusst, was echt anstrengend gewesen wäre... Bei meinen Eltern musste ich nur ins nächste Stockwerk und es konnte mich niemand sehen, so war es egal, wie ich da hoch kam und wie das aussah :-p Ich bin ehrlich gesagt entweder auf dem Hintern hochgerutscht (also rückwärts) oder auf den Knien hochgekrabbelt, so musste ich nicht hüpfen und den Fuß nicht belasten... Wie gesagt, wie es aussah, war mir egal ;-)

16 Wochen kommt bei mir daher, weil ich ja erst (wie du auch) 6 Wochen nicht belasten durfte und dann ein Belastungsaufbau gemacht wurde, ich durfte pro Woche 10-20 kg mehr bis zur Schmerzgrenze belasten, bis ich das volle Gewicht erreicht hatte... Dazu Übungen, den Fuß wieder richtig abzurollen, Kraftaufbau der Muskeln etc... Das alles dauert halt seine Zeit...

An die Schmerzen kann ich mich noch heute erinnern, es war furchtbar.... Wenn ich dran denke, an die Schmerzen, wie das ganze passiert ist etc, bekomme ich noch heute ein komisches Gefühl im Bauch, ich kann mir nichts mehr ansehen, was mit Brüchen zu tun hat etc, das ist echt schlimm.... Ich kann mitfühlen, wie es dir geht, das sind echt böse Schmerzen...

Mit Kind stell ich mir das auch echt anstrengend vor, gerade, weil 6 Jahre ja eigentlich schon recht groß ist (vom Verständnis her), aber doch nicht groß genug, um allein klarzukommen... Du müsstest in dem Fall Anspruch auf eine Haushaltshilfe haben, erkundige dich mal... Das können auch Familienangehörige machen, dafür gibt es dann Geld von der Krankenkasse... Vielleicht hilft dir das etwas weiter...

Ansonsten heißt es wirklich nur Augen zu und durch! Auch blöde Zeiten haben irgendwann ein Ende #liebdrueck

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Meine Mutter hatte einen Weber-C-Bruch. Die Sprunggelenksfrakturen sind je nach Lokalität in Weber und "Buchstabe" eingeteilt.

Meine Mutter bekam auch Fremdmaterial eingesetzt. Platten, Schrauben.

Der Fuß wurde schon kurz nach OP unnatürlich dick.

Das Ende vom Lied war eine Osteitis. Eine Vereiterung mit Fistelbildung im Knochen, ausgelöst durch das eingebrachte Metall.

Insgesamt hat sie 13 Monate in Krankenhäusern gelegen, wurde 17 Mal mit Vollnarkose in der Zeit operiert.

Ja, Du hast gefragt.... Die Brüche sind nicht das große Problem. Das heilt. Ganz schwierig, gerade im Bereich des Sprunggelenkes ist das eingebrachte Metall. Die Weichteile um das Sprunggelenk sind schlecht durchblutet. Das begünstigt Infektionen.

Meine Mutter hat 6 Jahre gegen den zuerst behandelnden Arzt prozessiert. Sie hat in 2 Instanzen vor dem Landgericht in Lübeck gewonnen. Hat eine recht hohe 6 stellige Summe erstritten.

Der behandelnde Arzt praktiziert heute noch.

Der Fuß wurde nie wieder voll einsatzfähig.

Meine Mutter verstarb 2010 an Krebs. Die Krankheit hatte aber nichts mit dem Fuß zu tun.

Ich wünsche Dir alles nur erdenklich gute, und hoffe für Dich, dass Dir die Erfahrung der Knochenentzündung erspart bleibt.

LG Janette

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Hallo,
ich poste das hier und in anderen Foren weil ich nach meinem Sprunggelenkbruch WEBER C so einiges an Erfahrungen sammeln konnte die ich weitergeben will. Auf das Andere davon profitieren. Ich wünschte mir damals ich hätte im Netz entsprechendes gefunden. Euch allen gute Heilung und denkt positiv.

Was war passiert...
ein Sprung über einen Schneehaufen, mit dem Fuß auf einer Eisplatte aufgekommen, den Fuß drehte es komplett weg. Ich lag im Schnee, der Fuß oder besser das Sprunggelenk war Matsch.

Diagnose...
Weber C Fraktur Oberes Sprunggelenk, sozusagen die Königsklasse unter den SG Verletzungen, inklusive Syndesmosebandriss.

Aktion
OP notwenig, idealerweise binnen 5 Stunden nach dem Unfall. Sonst ist der Fuß schon zu stark angeschwollen und man muss warten.

Bei mir wurde nach 6 Stunden operiert, ging gerade noch so, sonst wäre eine Wartezeit von 1 Woche nötig gewesen um den Fuß wieder herunter zu bringen auf ein OP Niveau bezüglich Schwellung.

Die OP dauerte 2 Stunden. Von der Gas-Vollnarkose wurde mir nach dem Aufwache speiübel.

TIPP: es gibt eine Vollnarkose ohne Gas bei der einem nicht schlecht wird. Das erfuhr ich erst später. Nachfragen!!!

Als ich aufwachte war mein Fuß im abnehmbaren Gips. 3 Schrauben drin. Der OP Arzt sagte mir das Sie nach der OP was anderswo aus Kostengründen nicht gemacht wird ein CT gemacht hätten. Dabei stellte sich heraus das die OP nicht ideal verlief. Die Knochen standen 2 mm falsch was später zu großen Problemen führen könnte. Zitat: "In den meisten KK hätte man Sie so heimgeschickt, da das CT nicht gemacht worden wäre. Unglück im Glück: ich musste nochmal operiert werden.

TIPP: Besteht wenn möglich auf ein CT. Ohne das ist es kaum möglich sicher zu gehen das ein so komplexer Bruch auch wirklich einwandfrei sauber wiederhergestellt wird. 2 mm scheinen nicht viel, bedeuten aber die Welt wenn man 10 Jahre draufrechnet oder mehr.

Also wieder unters Messer. Nach dem Aufwachen ging es dem Fuß entsprechend bitter. 2 OPs in 5 Tagen war ne Menge. Bettruhe, gesamt 10 Tage KK und danach weiter Bettruhe. Neben den 3 Schrauben hatte ich natürlich auch eine Stellschraube drin damit das Syndesmose Band wieder zusammenwachsen kann.

TIPP: Keine Belastung. Wenn die Stellschraube bricht ist das super ätzend. Allerdings bin ich 2 mal gestolpert und recht fest auf den Fuß gekommen und die Schraube überlebte es.

Befinden im Verlauf

Woche 1-2:

Fuß megadick, Schmerzen, Lähmungen an den Zehen, Taubheit über den fast ganzen Fuß Zehen konnte ich dennoch ein wenig bewegen

Woche 3-4:
Fuß nach wie vor extrem geschwollen da keine Belastung auf ihm liegen durfte und damit auch kein Blut rauftransportiert wurde. Lähmungen etwas besser, Taubheit nach wie vor in zehen und Oberfuß vorhanden. Man hätte einen Nagel ins Fleisch drücken können, ich hätte nichts gemerkt.

Nun begann ich zu googeln. Der größte Fehler den ich machen konnte. Die Schreckensmeldungen und Horrorpostings von damals haben mich extrem geschockt und demotiviert. Was man im Netz zu dem Thema lesen kann von anderen ist absolut brutal und wirkt demoralisierend.

Tipp: Nicht googeln, oder wenigstens nicht alles glauben oder für dauerhaft bare Münze nehmen. Hier posten viele im Affekt und wenn es ihnen dann besser geht folgt kein Update. Der Leser bekommt also nur den Hilfeschrei mit, den Moment der Verzweiflung der eingefroren im Netz steht. Was folgt, sei es noch so positiv wird seltenst noch dazu geschrieben denn dann hat man wieder anderes im Kopf.

Zudem ist das Web eher ein Jammer und Meckerforum als eine Welt in der jeder seine erfreulichen Dinge hinterlässt. Von 100 Seiten ich die mit meiner Suche aufsuchte standen auf etwa 90 nur furchtbare Dinge. Darunter folgendes...

-- Wird nie mehr wie früher
Das ist Unsinn. Es gibt unzählige Menschen die danach komplett wiederhergestellt wurden und wirklich alles wieder machen konnten.

-- Nie mehr Sport
Stimmt natürlich auch nicht. Aber es kann sein das das manche Sportarten vom Arzt eher nicht mehr empfohlen werden. Das wären dann z.B. Fußball oder Weitsprung, also jene bei denen die Gelenke stark gestresst werden. Muss aber nicht sein.

Schwimmen, Rad fahren und andere Sportarten gehen super und sind geradezu ideal, ebenso Langlaufen. Also, keiner muss zuhause sitzen und sich leid tun den Rest des Lebens.

-- Lähmungen gehen nie mehr weg
Grundfalsch. Man sollte darauf ein Auge haben aber bei mir und vielen anderen dauertes es Monate bis die Beweglichkeit wieder voll da war. Nachfragen beim Arzt schadet nicht wenn man sich Sorgen macht. Aber in den meisten Fällen wird das wieder, da hilft auch die Physiotherapie,

-- Taubheit und Kribbeln bleibt für immer
Ich konnte wochenlang nicht schlafen wegen diesem Kribbeln. Und die Taubheit machte mir auch Sorgen. Zitat Profi Arzt: es kann bis zu 1 Jahr dauern oder länger bis die Taubheit weg ist. Grund für die Taubheit sind Nervenbahnen die gereizt oder verletzt sind und die erst wiederhergestellt werden müssen.

Zurück zu mir...

Die Wochen vergingen. Nach 8 Wochen wurde mir die Stellschraube entfernt. Ich wurde bis dahin zig mal geröntgt und anderes weil meine Ärzte immer auf ihre eigenen Bilder bestanden. Es ging ums Geld, ganz klar. irgendwann rief ich VETO und brachte meine Bilder auf CD mit zu den Behandlungen.

Tipp: Röntgen, CT, MRT sind kein Spaß und sollten wenig eingesetzt werden. In Deutschland gibt es einen Röntgenpass den jeder Bürger haben sollte in dem die Zahl der Röntgenaktionen eingetragen wird. Bestehen Sie auf einen solchen damit Sie Überblick haben. Heute schießt jeder Arzt gerne schnell mit der Röntgenwaffe. Oft ist das nicht nötig wenn Sie ihn z.B. aufklären das Sie ja erst letzte Woche Bilder vom KKH bekommen haben. Lassen Sie sich eine CD geben, kopieren Sie diese für sich und nehmen Sie sie immer mit.

Manchmal ist Röntgen und anderes unerlässlich, aber das sollte einem der Arzt dann darlegen.

Die Stellschraube kam also raus. Lokal betäubt, unangenehm wegen dem Knirschen und der Spritze die sich wie ein Vakuum anfühlte. Aber aushaltbar. 20 Minuten später war ich um ein Stück Titan leichter. Man sagte mir ich dürfe nun heimgehen und langsam voll belasten.

Was tat ich? Ich lief noch 1 Tag mit Krücken und dann ohne. Weil ich keinerlei Schmerzen mehr hatte volle Belastung. Und bald hatte ich vergessen das ich überhaupt Probleme hatte.

Tipp: Die Stellschraube ist für das Syndesmose Band essentiell. Oft macht man die Stellschraube zu schnell raus und das Band ist noch nicht richtig fit. Das kann Folgen haben. Daher langsam belasten und ruhig etwas länger als die normalen 6 Wochen warten bis die Stellschraube entfernt wird.

3 Wochen ging alles gut. Mein Fuß fühlte sich zwar noch steif an, so als hätte ich einen Metallstab im Gelenk aber es tat nicht weh. Ich humpelte zwar durch die Gegend aber es ging immerhin. Das Bein schwoll ab, der Fuß machte was er soll wenn auch hakelig.

Tipp: Nicht verzweifeln wenn es nach der Entfernung der Stellschraube nicht so läuft wie bei mir. Ich kenne einige Menschen die danach noch Wochen lang Schmerzen hatten, das kann ganz normal sein. Es sollte aber im Lauf der Zeit besser werden.

4 Woche nach Entfernung der Stellschraube waren rum. Die Physiotherapie lief. Die Therapeutin sagte ich würde beim Laufen mogeln, den Fuß falsch belasten so dass es runder lief aber auf Dauer falsch wäre. Also lief ich wie ich sollte.

Was folgte war unschön. Von einem Tag auf den anderen hatte ich brutale Schnmerzen,. Mein Fuß schwoll wieder an. Stechende Druckschmerzen traten auf und ich konnte plötzlich keinen Schritt mehr gehen ohne Tränen in den Augen. Wie gewonnen so zerronnen. Konnte es sein das nach 4 Wochen ohne Probleme plötzlich alles wieder schlecht wurde?

Ich ging zum Arzt der die Nachsorge bei meinem Fuß machte. Sorge trifft es genau. Erst mal wieder Röntgen. Dann CT. Dann seine Aussage: könnte sein das ich nie mehr schmerzfrei werde, Sand im Getriebe ist. Mal abwarten, Er könne da auch nicht viel machen. Ich schleppte mich nach Hause, unter Schmerzen und der Idee einfach alles zu beenden nach dieser radikalen Diagnose die allenfalls auf Vermutungen aufbaute, mir aber den Rest gab.

Ein verzweifelter Aufschrei Richtung OP Arzt. Eine Mail. Ein Rückruf von demselben, ich solle vorbeikommen. Man hätte mich extra 2 x operiert, er könne sich schwer vorstellen das diese Diagnose das letzte Wort ist.

Der OP Arzt, führend in der Wiederherstellungschrirurgie in Deutschland, nahm sich 30 Minuten Zeit (28 mehr als der Knabe in der Praxis) und linderte meine Sorgen.

Diagnose: eventuell nur eine Entzündung durch Überbelastung. Im worst case vielleicht aber auch ein Riss in der Syndesmose. Beschädigt oder gerissen weil eben doch noch nicht geheilt. Ich sollte abwarten, mich schonen und schauen.

Das tat ich. Mein Fuß wurde geschont. Kein schweres Heben mehr, keine weiten Märsche. Kein Heben. Kühlung. Ab und zu etwas Ibuprofen also Entzündungshemmer.

Der Fuß schwoll ab. Der Schmerz ging zurück. Wurde besser. Verschwand. Ich wurde komplett schmerzfrei, konnte wieder gehen, der Fuß nahm an Schwellung radikal ab. Die erste Diagnose die mich fast in den Freitod trieb war Unsinn.

Später erfuhr ich durch meine Physiotherapeutin das das ganz oft der Fall sein das man Rückfälle hat. Überbelastung aber auch Hitze oder sogar Stress können dann dazu führen das man urplötzlich Entzündungsherde am SG hat die grauenhaft schmerzen. So war das bei mir. Ganz banal. Und logisch, denn auch wenn die Narben weggehen, die Schwellung zurück geht, die Stellschraube raus ist. Die Wunde ist noch da, der Krisenherd auch und die Heilung in vollem Prozess. Die Entzündung mit dem abartigen Druckschmerz wollte mir mitteilen das ich langsamer machen sollte. Das tat ich. Und wurde belohnt.

Tipp: Das kann auch anders ausgehen. Eine Syndesmoseruptur ist etwas fieses weil viele Ärzte sie nicht erkennen. Der Knochen sieht gut aus, die Röntgenbilder sind okay, der Patient aber leidet wie ein Hund. Beispiel Fußballer Ribery. Einen Syndesmoseriss erkennt man nicht auf den Röntgenbildern,. Die Syndesmose ist aber essentiell um die Knochen in der richtigen Position zuhalten. Daher, den Arzt direkt darauf ansprechen wenn es Problem gibt für die keiner eine Erklärung hat.

Im Falle einer Syndesmoseruptur muss man nochmal unters Messer. Stellschraube, 6 - 8 Wochen den ganzen Mist nochmal. Alternativ kann ein Tight Rope eingebaut werden, das sich super bewährt hat bei vielen. Sieht man es positiv kann man sagen das also auch dann Hilfe da ist und man keinen Grund hat zu verzweifeln.

So weit so gut. Ich laufe heute wieder rund. 1 Jahr später. Bei Hitze zieht es in meinem Fuß und er schwillt auch gerne mal etwas an. Nachts zieht es auch ab und an. Große Dinge oder Unfälle werfen lange Schatten. Aber es ist nicht wirklich dunkel. Ich habe keine Schmerzen mehr. Die Narben versauen mir allenfalls eine Beinmodelkarriere.

Da ich auch noch ein lädiertes Volkmann Dreieck hatte das nicht mehr vollständig reparabel war wäre meine Fußballerkarriere auch gefährdet, das ist mir aber Schnuppe da ich dem eh nicht abgewinnen kann.

Monate lange schaute ich neidisch auf andere die ohne Krücken und Schmerzen durch die Gegend liefen. Mein Weltbild hat sich verändert. Meine Narben sind Zeugen meines Lebens und ich will nicht drauf verzichten. Vor einer eventuellen Arthrose die man angeblich eher bekommt nach so einem Vorfall fürchte ich mich nicht. Ich lebe im Jetzt und genieße meine Zeit und jeden Meter den ich laufen kann und darf.

Tipp: Das Arthroserisiko steigt laut Ärzten nach einer SG Fraktur. Speziell nach einer solchen wie Weber C. Nicht durchdrehen. Physiotherapie machen, wieder richtig laufen lernen. Sport wie schwimmen und Rad fahren stärkt die Muskulatur, abnehmen macht den Körper leichter. Also muss das Gelenk dank mehr Muskeln und weniger Gewicht weniger tragen und nutzt weniger ab. Man kann also was tun. Immer.

Zudem gibt es selbst im Fall von Arthrose heute gute Möglichkeiten. Und diese werden täglich besser. Versteifung von Sprunggelenken, heute kein Muss mehr wenn es hart auf hart geht. Künstliche Sprunggelenke werden immer besser und die Forschung macht jeden Tag Fortschritte.Die Zeit arbeitet für uns alle.

Besonders wichtig gerade in der Zeit der Heilung war mir ein gesundes Gemüt, eine positive Einstellung und das ich tat was ich konnte. Ich nahm CISSUS QUADRULINGUS Tabletten (googeln). Später als die Wunden verwachsen waren, die Fäden raus und die Haut zu eine Salbe die aus Arnika und Beinwell. Kalte Beinbäder halfen mir super wenn die Schwellung mal wieder zunahm. Hochlegen ist gerade am Anfang essentiell. Aber nur 30 Minuten, nicht die ganze Nacht. Zudem befolgte ich die Hinweise meiner Physiotherapeutin und nahm die Lymphdrainagen in Anspruch.

Es gibt immer Hilfe und Möglichkeiten. Nur nicht verzweifeln. Eine zweite Meinung macht Sinn. Googeln dagegen ist fatal. Wenn ich heute noch zu dem Thema im Netz unterwegs bin dann allenfalls auf youtube weil dort gute Sprunggelenksübungen zu finden sind die nette Menschen umsonst anbieten. Aber mit Erlebnisberichten bin ich fertig nach dem was ich dort fand. Letztlich ergab jede Suche einen Folgepfeil in die Verzweiflung. Das ist NICHT REALISTISCH. Ich zitiere nochmal meinen Arzt: Sprunggelenkverletzungen sind mit die häufigsten Verletzungen im Sport. Auch im Winter häufen sich diese und werden bereits als Glatteisfrakturen bezeichnet. Das Gute an Frakturen die oft vorkommen ist das sich viele der Sache annehmen und man immer neue Erkenntnisse gewinnnt. Wer weiß wie weit man in ein paar Jahren hier schon ist. Ich bin mir sicher das das Thema Arthtrose bald schon zu den Probleme gehört die man dauerhaft in den Griff bekommt.

Also. Nur Mut. Geduld. Die Dinge positiv sehen. Und nicht aufgeben. Das hier ist keine Sackgasse in die Invalidität und es gibt Spezialisten. Jeder Arzt sagt Ihnen natürlich was zu Ihrer Verletzung, aber im Falle eines Falles machen Sie sich die Arbeit und gehen Sie zu den Profis. Beispielweise soll die Gelenkklinik in Freiburg wenn ich mich nicht irre sehr gut sein.Ihr Arzt vor Ort mag vieles können, aber ob er ein Meister dieses Faches ist, das sei dahingestellt.

Optimismus fördert die Heilung. Und er ist angebracht. Denn es ist Licht am Ende des Tunnels.

Geben Sie diesen Erfahrungsbericht gerne weiter. Kopieren Sie ihn wenn Sie ihn als hilfreich ansehen in Negativforen die nur Horrormeldungen enthalten. Er soll ganz bewusst dagegen anwirken. Ich freue mich wenn ich auch nur einem da draußen ein wenig helfen konnte dem beim googeln oder durch unfähige Ärzte der Boden unter den schmerzenden Füßen weggezogen wurde. Es kommt von Herzen und basiert auf meinem langen Erfahrungsschatz in der Sache. Alles Gute Ihnen allen.