Letzte Tage vor dem Tod?

Mein Opa verstarb vor zwei Jahren im alter von 86 Jahren plötzlicher Herztod, waren am Tag davor noch zu Besuch und am nächsten Morgen klingelt das Telefon und ich hatte schon ein ungutes Gefühl - Opa ist heute nacht gestorben.
Was habt ihr erlebt und wie alt war der/die Verstorbene?

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Mein Vater starb vor 14 Jahren am Sekundentod.

Ich war einen Tag vorher noch mit meinem, damals 5 Monate alten, Sohn da. Eigentlich hatte ich den Besuch abgesagt weil es so stark geschneit hatte. Habe mich aber dann umentschieden und bin doch gefahren.

Alles war prima, bis auf eine leichte Erkältung ging es meinem Vater prima. Am nächsten Nachmittag bekam ich einen Anruf. Ich sollte schnell kommen, mein Vater sei tod. Als wir eintrafen fuhr gerade der Rwttungswagen weg, ohne Blauchlicht.

Die Notärzte konnten nichts mehr für ihn tun.
Das ist jetzt schon so lange her, aber ich vermisse meinen Vater genau wie am Anfang.

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Mein Vater ist mit gerade mal 50 Jahren gestorben.

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Ich habe meinen Opa besucht Mittags. Es war alles ok, als ich weg bin hat er mir am Fenster gewunken. Beim Abendessen sehe ich einen RW mit Blaulicht. Wohne im Nachbarort. Keine zwei Minuten später klingelt unser Telefon, ich soll kommen, Opa geht's schlecht.
Er wahr leider schon ohne Bewusstsein, ihm ist die Bauchschlagader gerissen...er starb noch in der Nacht.

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Vor 5 Jahren erhielt ich einen Anruf von meiner Schwester, dass etwas ganz schlimmes passiert sei und wir (ich + Mann) ganz schnell nach Hause kommen sollten.
Wollte natürlich wissen was passiert ist und dann sagte sie mir, dass unser Opa Tod wäre.
Nachdem ich mich kurz sammel musste sind wir auf unsere Motorräder gestiegen und über die Autobahn nach Hause gedüst (waren auf Tour).

Opa muss wohl eine Herzattacke im Badezimmer bekommen haben und zusammen geklappt sein. Mein Onkel wollte ihn zum Geburtstagskaffee von meinem Cousin abholen und hat ihn tot im Badezimmer gefunden.

Wir haben uns dann mit der ganzen Familie (Tanten, Onkel, Enkelkinder) bei meiner Tante getroffen, haben für Opa gebetet und auf Oma´s Grab für beide eine Kerze angezündet.
In der Nacht hatte ich ein Erlebnis, woran ich mich heute noch erinnere als wäre es erst gestern gewesen. Lag in meinen Bett und merkte, dass sich jemand auf meine Bettkante hingesetzt hat. Wollte mein Nachtlicht anmachen, aber es ging nicht. Hab dann gefragt, ob es meine Mama wäre und die Person schüttelte mit dem Kopf.
Mir war sofort klar, dass es mein Opa war.

Er hat dann zu mir gesprochen und gesagt, dass wir nicht traurig sein sollten. Er wäre glücklich, dass er endlich wieder mit Oma zusammen sein kann. Oma würde ihn am Tag seiner Beerdigung abholen und sie würden während der Gedenkmesse hinten in der Kirche sitzen und dann zusammen gehen.
Habe es am nächsten Tag dem Rest der Familie erzählt und alle fanden, dass es ein schönes Erlebnis gewesen wäre.

Wir konnten unseren Opa alle nochmal in der Totenhalle besuchen und uns in aller Ruhe verabschieden. Er lag in einem kleinen Raum, wo man direkt vor dem offenen Sarg stand. Fand es erst gruselig und wollte auf keine Fall alleine rein gehen.
Hab ihm einen kleinen Engel mit einem kleinen Brief mit in den Sarg gelegt.
Jeder von uns hatte etwas vorbereitet, was mit in den Sarg gelegt wurde.
Ein oder zwei Tage später war dann die Beerdigung und ich fühlte mich irgendwie gar nicht traurig, weil ich die ganze Zeit an mein Erlebnis denken musste. Und hatte das Gefühl, die Anwesenheit von meinem Opa zu spüren.

Mein Opa hatte damals im Januar noch seinen 85. Geburtstag groß gefeiert und ist dann am 12. März verstorben.

Heute denke ich manchmal auch noch an meinen Opa und kann gar nicht glauben, dass es schon so lange her ist.

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Hallo,

ich habe meinen kleinen Bruder am 17.12.2003 das letzte Mal lebendig gesehen. Ich musste mein Fahrrad nach einer Reparatur vom Händler abholen und habe dann überlegt, ob ich noch schnell zu Svenis Arbeit fahre. Eigentlich hatte ich gar keine Lust, denn es war auch bitterkalt. Aber irgendwas in mir wollte da unbedingt hin. Also ab aufs Rad und los. Der Fahrradhändler hat mir noch 3 Raphaello geschenkt und ich hab mich gefreut. Mein Bruder hat sich damals riesig gefreut und wir hatten viel Spaß. Sveni war Vulkaniseur und hatte gerade nichts zu tun. Wir haben die Raphaellos gegessen und rumgealbert. Dann bin ich gefahren. Bevor ich ganz runter bin vom Hof, habe ich mich nochmal umgedreht und gewunken. Sveni stand da und hat übers ganze Gesicht gestrahlt und zurückgewunken. Diese Situation werde ich nie vergessen.

Zwei Tage später ist er nach einer Firmenweihnachtsfeier in der Weser ertrunken. 6 Wochen war er spurlos verschwunden. Für uns als Familie war es der blanke Horror. Dann tauchte er in der Weser wieder auf. Mein Vater (selbst Oberkommissar) hat ihn damals identifiziert und mich danach angerufen. Er fragte, was ich gerade machen würde. Ich sagte nichts. Er meinte dann, dass er dann jetzt vorbei kommen würde. Mehr sagte er damals nicht. Ich habe mir noch schnell Make up ins Gesicht geklatscht, denn ich musste ja hübsch für meinen Bruder sein. Obwohl mein Vater nichts gesagt hatte, habe ich geahnt, dass man Sveni gefunden hat.

Ich bin also vor die Haustür und dann kamen auch schon mein Vater und meine Stiefmutter. Ich habe nur die Augen von meiner Stiefmutter gesehen und wusste, dass mein heiß und innig geliebter Bruder nicht mehr lebte. Es hat mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich habe nur noch geschrien und war kaum zu beruhigen.

Sveni hatte gerade 5 Wochen vor seinem tödlichem Unfall seinen 27 Geburtstag gefeiert.

Ach Sveni, du fehlst mir so. Ich hab dich ganz doll lieb.

Deine einzige Lieblingsschwester

Melli

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Hallo Mellika,

deine Geschichte hat mich sehr berührt....Fühl dich gedrückt von mir,auch wenn wir uns nicht kennen.

Ich kann nur erahnen,was solch ein Verlust für einen Menschen bedeutet!

LG

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Fühl dich ganz lieb gedrückt.
Als ich Deine Zeilen gelesen hab, kullerten die Tränen.
Man merkt in Deinen Worten was für ein tolles Verhältnis ihr zueinander hattet und das Dein Bruder immernoch ganz dicht bei dir ist.

Liebe Grüße
Sabrina

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Hallo,

mein Paps ist mit 61 Jahren an Brustkrebs gestorben.
Er war unheimlich tapfer. Die Metastasen hatten seine Wirbel zerstört, so dass er querschnittsgelähmt und vollständig auf Hilfe angewiesen war. Sieben Monate nach der Diagnose hat er gekämpft. Plötzlich ging es ganz schnell mit der Entlassung aus der Klinik, rückblickend weiß ich auch warum und bin unendlich dankbar dafür meinen Papa noch gute zwei Wochen bei uns gehabt zu haben.
An meinem Geburtstag habe ich ihn morgens geweckt und wollte ihn langsam fertig machen, da hat er mir noch gratuliert. Er war etwas anders als sonst und ich machte mir Sorgen, so dass ich den Rettungsdienst gerufen habe.
Als ich zu ihm ins Zimmer kam, machte er seine letzten Atemzüge. Er durfte friedlich einschlafen, was er mehr als verdient hatte.
Ich hatte wahnsinnige Angst, dass er unter Schmerzen oder qualvoll sterben muss.

Ich vermisse meinen Papa und er bleibt unvergessen.

VG Sabrina

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Hallo

wenn ich das so lese bin ich sehr dankbar , dass ich mich verabschieden konnte.
Meine Vater und mein Bruder erhielten innerhalb einer Woche die Krebsdiagnose.
Mein Vater lebte noch knapp 2 Monate, mein Bruder starb zwei Tage vor Heiligabend ,anderthalb Jahre später.
Mit beiden konnten Abschiedsgespräche geführt werden.Das war sehr hilfreich für alle.Es blieb fast nichts ungesagt.

Kürzlich fiel mir das in die Hände:

Es gibt nichts, was die Abwesenheit
eines geliebten Menschen ersetzen kann,
je schöner und voller die Erinnerung,
desto härter die Trennung,
aber die Dankbarkeit schenkt
in der Trauer eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
wie ein kostbares Geschenk in sich Dietrich Bonhoeffer

L.G.

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Meine Oma ist vor 18 Jahren gestorben. Ich war 16 und meine Eltern waren im Urlaub.
Wir wohnten im gleichen Haus und hatten das Schlafzimmer auf der gleichen Etage.
Abends war meine Oma noch bei mir im Wohnzimmer. Sie schimpfte mich, weil ich noch nicht mit dem Hund draußen war. Dann ist sie hoch und hat "verbotene Liebe" angeschaut. Ich war im Gärten. Sie war schwerhörig und stur, deshalb war der Fernseher laut. Danach hat sie immer wieder ausgeschalten und erst zu den Nachrichten wieder angemacht.
Ziemlich spät bin ich dann mit dem Hund gegangen. Als ich wiederkam, wunderte ich mich noch, weil ich den Fernseher nicht hörte, dachte mir aber nichts schlimmes.

So gegen zwölf bin ich ins Bett. Ich weiß noch, dass der Hund sich an diesem Tag weigerte mit hoch zu kommen.
Als ich oben war, war ihre Tür nur angelehnt. Ich wollte nach ihr schauen. Sie lag neben dem Bett. Ich musste nicht einmal hingehen, denn ich wusste, dass sie Tod war. Sie war einfach weg.

Inzwischen habe ich einen Sohn und überlege oft, wie es wohl wäre, wenn sie ihn hätte kennenlernen können. Ich glaube, er wäre genau richtig für sie und die beiden würden viel Unsinn aushecken.

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hallo,

mein vater war erst 36 jahre alt, so jung, und ich gerade 14 geworden. er musste für eine woche eine neue baustelle leiten und ich soltle auf klassenfahrt über die woche fahren.
wir verabschiedeten uns an einem sonntagabend voneinander. ich stand 2 treppen höher als er und wir umarmten uns. und das war das letzte mal das ich ihn lebend gesehen, gespürt und gesprochen habe.

viele mögen sagen, dass es ein guter abschied war, aber das kann ich nicht durchgehen lassen. er war zu jung. viel zu jung. ich war viel zu jung, meine mutter viel zu jung und meine schwester viel zu jung. ich habe nichts kommen sehen und von jetzt auf gleich war meine welt, die ich bis dahin liebte, zerstört. da hilft einem auch der gedanke an einen liebevollen abschied (der ja gar keiner war, sollte es doch nur für eine woche sein) nicht.

mein vater starb 3 tage später in folge eines unfalles auf der baustelle und ich erfuhr nach meineer rückkehr von der klassenfahrt davon. noch heute macht es mir zu schaffen, dass ich 2 weitere tage unbeschwert lebte, während er doch gestorben war.

ich habe mich ein jahr lang in den schlaf geweint und monatelang wäre ich ihm am liebsten gefolgt.

es ist nun bald 20 jahre her und ich vermisse ihn natürlich noch immer. aber die wunden sind vernarbt. sie sind da und schmerzen manchmal. aber sie sind verheilt. nicht geheilt, verheilt. ich habe nun mann und kind und beide haben die narben weiter verblassen lassen.

ich wünschte, ich hätte einen richtigen abschied haben können. es wäre sicherlich nicht leichter gewesen. aber vielleicht doch nicht so schockierend schwer.

lg

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Ich habe meinen Papa verloren da war ich 7 Jahre alt und er 32.

Wir waren im Urlaub. Ich hatte noch Ferien und er musste wieder arbeiten. Auf der Arbeit kam er aber nie an.

Er war verschwunden. Ich wurde von der Polizei befragt wo er sein könnte.

Ich nannte dann ein paar Plätze. Dort wurde nach gesehen und man fand ihn dann.

Er hat sich das Leben genommen.

Warum??? Meine Mutter wollte sich trennen und mich mitnehmen.

Verabschieden? Nein, konnte ich nicht. Bis heute nicht.( Er wurde irgendwo beerdigt es wurde mir bis heute nicht mitgeteilt)

Den Abschiedsbrief welchen er für mich geschrieben hat, habe ich bis heute nicht gelesen.

Ich bin nun älter, als er geworden ist.

Ich trage ihn in meinem Herzen auch wenn die Erinnerungen langsam verblassen.

Papa ich liebe Dich überalles!!

supersonne2010