Oma Pflegefall nach Hause holen- Frage

Hallo

Meine Oma hat bis vor kurzen in unserem Haus in einer zwei Zimmer EG Wohnung gelebt. Sie ist 87 und war bis Anfang Dezember noch ganz rüstig. Nun wurde sie vor 8 Wochen wegen einem Darmverschluss operiert. Seitdem ist sie bettlägerig. Sie ist im Kopf klar aber körperlich bei null. Nun ist sie in Kurzzeitpflege aber die isst und trinkt zu wenig. Sie kann jetzt noch zwei Wochen evtl auch sechs Wochen dort bleiben. Meine Mutter wohnt bei uns nebenan i d Oma würde gerne nach Hause.

Meine Frage; bekommt man mit pflegestufe zwei die sie ja sicher bekommen wird Hilfe. Wenn jetzt zum Beispiel morgens und abends jemand kommt wie hoch wäre dann noch der pflegeaufwand für uns meine Mutter und mich. Mein Mann ist skeptisch und sagt das wäre zu viel für uns. Ich habe zwei Kinder und Arbeits vlrmittags meine Mutter nachmittags. Es wäre besser sie bliebe weiterhin im Heim und wir besuchen sie häufig. Ich bin hin und hergerissen und meine Mutter ebenfalls. Vielleicht gibt es hier jemanden der Erfahrung damit hat was auf uns zukommt.

LG Juma

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Hallo!

Zur Pflegestufe - der MdK kommt und begutachtet Deine Oma. Danach wird die entsprechende Pflegestufe erteilt.

Macht euch KEINE Illusionen darüber, wie einfach es doch ist die Oma zu pflegen - das ist es nämlich nicht.

Jemanden zuhause pflegen heisst 24 Stunden rund um die Uhr Betreuung.

Es muss bei einem bettlägerigen Kranken immer jemand da sein.

Ganz zu schweigen von den "Kämpfen" mit der KK bezüglich Pflegebett, Pflegematerial usw.

Ich habe vor zwei Jahren für einen überschaubaren Zeitraum von 8 Wochen meine Schwiegermutter zuhause gepflegt.

Ich würde es nicht wieder tun. Es hat meine körperlichen und pflegerischen Fähigkeiten weit überschritten.

Deine ganze Zeit ist fremdbestimmt und Du bist nicht mehr Herr Deiner Terminplanung...

Überlege es Dir gut...

Du hast Mann, Kinder und Haushalt...

Gruß

misses_b

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Danke dir, ja diese Ängste habe ich eben. Meine Mutter meinte halt es wäre für Oma besser und ich muss halt Argumente bringen warum ich meine das es so nicht besser ist. Im Heim ist sie gut betreut sie isst ja alleine fast nichts ich müsste ständig schauen dass sie was isst und trinkt. Und dann das lagern usw das muss doch öfter als 2-3 mal gemacht werden oder ?

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Puh da hast du was vor. Ich bin Altenpflegerin und könnte mir nicht vorstellen jemanden rund um die Uhr Zuhause zu pflegen. Zum lagern müsste mann je nach haut Zustand alle 2 bis 3 std. Hinzukommt die Pflege ist sie Kontinent?

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Hallo

meine Oma wurde von meinem Vater versorgt, nachdem sie gestürzt war.

Pflegestufe eins hat sie bekommen, obwohl sie reichlich tüdelig war und kaum mehr in der Lage vom Bett zum Klo zu kommen.

Morgens kam der Pflegedienst, tagsüber hat mein Vater seine Mutter versorgt und wenn der mal weg wollte, sind meine Schwester und oder ich eingesprungen.
Durch ihren Diabetes mussten sie natürlich auch regelmäßig ihre Mahlzeiten bekommen.
Jedoch war sie nicht bettlägerig, sprich sie saß tagsüber in ihrem Zimmer auf dem Sofa oder Stuhl. Leider konnte sie nicht mehr ins Erdgeschoss nach einem zweiten Krankenhausaufenthalt.

Mein Vater hat ihr eine Klingel ans Bett geschraubt, tagsüber hat sie gerufen.

Es ist Fakt, dass die Pflege Deiner Oma mit viel Mehraufwand vonstatten gehen wird, denn wenn sie bettlägerig ist, muss sie gelagert werden, ständig muss jemand nach ihr schauen, sehen dass sie genügend trinkt, ggf muss sie gefüttert werden.
Und durch das ständige Liegen wird es nicht besser werden, sie wird körperlich weiter abbauen.

Mein Vater sagt immer, die 2 Jahre Pflege zuhause haben ihn 5 Jahre seines Lebens gekostet.
Man kann nicht mal eben schnell einkaufen gehen, es muss immer geschaut werden, dass jemand da ist, falls mal was mit Oma ist...

Aktuell ist meine Schwiegermutter auf Grund einer schweren Erkrankung im Heim. Mein Schwiegervater hat sie bis vor einigen Wochen noch immer nachmittags heimgeholt, mit Rollstuhl. Hat extra einen Treppenlift einbauen lassen.

Jedoch wurde es nach zwei drei Monaten immer schwieriger zu händeln und er musste einsehen, was ich längst vorausgesehen hatte: es geht nicht mehr daheim.
Irgendwann ist man in der Pflege besser aufgehoben, wenngleich das auch nicht das Optimum ist, denn viele Patienten möchten ja im Kreis ihrer Familie bleiben.

Aber ich denke, irgendwann ist der Punkt da, wo man nicht mehr mit dem Herz sondern mit dem Verstand entscheiden muss... so weh es auch tut.

Früher waren einfach die Mehrgenerationenhaushalte da, da war das eher so, dass man die Angehörigen daheim pflegte, heute, wo auch die Frauen fast alle arbeiten gehen, ist das ja kaum mehr möglich.
So gehen die alten Herrschaften eher in die Pflegeheime, wenn man sich das eben leisten kann...

Ich finde auch, das hat nichts mit Abschieben zu tun, wie oft gesagt wird, sondern einfach mit Vernunft und dass man dort professionelle Pflege bekommt, was man selbst daheim so gar nicht leisten kann.

LG

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Wir hatten im Sommer/Herbst auch das gleiche Problem.

Mein Vater war schwer krank und seit August hatten wir die Pflegestufe II erhalten, nachdem er sich nicht mehr selbst versorgen / waschen etc. konnte und ständig auf die Hilfe von meiner Mutter oder mir angewiesen war.

Wenn ihr schon die Pflegestufe I habt, dann lasst euch einfach einen Antrag auf Erhöhung zukommen und geht die Punkte durch. Bei uns war dann noch ergänzend der Medizinische Dienst da und hat nochmals alle Punkte angesprochen. Bei dem Gespräch waren nicht nur meine Eltern, sondern auch noch ich dabei um auch noch ergänzend den einen oder anderen Punkt anzubringen. Gerade in solchen Situationen sind die Betroffenen doch dann recht nervös und vergessen das eine oder andere.

Innerhalb von 1 Woche hatten wir dann die Erhöhung durch.

Nachdem es meinem Vater nach einem KH-Aufenthalt im Oktober sehr schlecht ging, haben wir gleich über den Sozialen Dienst alle notwendigen Gerätschaften für zu Hause anfordern können. - Pflegebett, Nachtstuhl, Badewannenlift. Rezepte für Windeln etc.
Das kann ich euch nur empfehlen, gleich zu beantragen, solange sie in der Kurzzeitpflege ist.

Der Hausarzt kam dann regelmäßig zu Hausbesuchen vorbei.

Meine Mutter hat dann versucht, meinen Vater rund um die Uhr zu pflegen. Mit dem Pflegebett, welches schon vieles erleichtert, war es schon eine super Sache. Allerdings gingen sowohl meine Mutter, als auch ich an unsere Grenzen und wir schalteten den Pflegedienst mit ein.

Diese wären dann regelmäßig gekommen und hätten ihn auch gebadet etc.

Mein Vater wollte nie in ein Heim. Das wäre für ihn das Schlimmste gewesen und meine Mutter wollte ihm diesen Wunsch auch erfüllen. Meine Oma ist im Pflegeheim bitterlich alleine gestorben. Das braucht man kein zweites mal mehr.

Letztendlich ist er dann 4 Tage vor dem ersten Pflegedienstbesuch gestorben. Vielleicht hat er es gespürt und wollte es nicht.

Probiert es aus. Vielleicht klappt es ja.

Viel Erfolg und viel Kraft
A

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In diesen Fragen sollte man darauf hören wenn eine Überforderung im Raum steht.

Ich würde es nicht machen.

Gruß

Manavgat