Wer hat Erfahrung mit polnischen Pflegekräften und/oder Haushaltshilfe

Hallo,

kurz zusammengefasst. Meine Schwiegermutter ist sehr krank. Sie ist momentan der Meinung, dass sie damit zurande kommt, wenn alle zwei Tage jemand sich bei ihr umsieht.

Haushalt etc, erledigt und ihr die arbeiten abnimmt.

Dies würde ja dann normalerweise eine Haushaltshilfe erledigen.

Wer weiß, wie lange das gut geht. Dann bräuchte sie vermutlich eine tägliche Betreuung. Da dachte ich nun an eine polnische Pflegekraft

Hat jemand von euch in solchen Fällen Erfahrungen und kann mir Tipps geben.

Bin schon gespannt.

LG
A

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Ich habe mich gerade letztens mit einem alten Mann darüber unterhalten, er hatte 3 Jahre lang eine polnische Pflegekraft zuhause ( er ist nur blind ansonsten fit.....ist jetzt im Altenheim)

Da kommt alle 3 Monate eine Neue, die Anreise (mit Zug) war von ihm zu zahlen.
Unterkunft ist zu stellen, ebenso Verpflegung.
Die Kosten beliefen sich insgesamt auf 500 Euro pro Woche. (Lohn plus alles drumherum)

Diese Frauen haben alles gemacht...... geputzt, gekocht, eingekauft und alles was noch so dazu gehört.

Vermittelt wurde ihm das über den Hausarzt, aber wie genau das abläuft weiß ich jetzt auch nicht.

Er fand es gut, war sehr zufrieden, allerdings war der ständige Wechsel nicht so toll, auch aufgrund seiner Blindheit. Es dauert doch immer eine Zeitlang, bis man sich wieder aneinander gewöhnt hat.

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Hallo,

wir haben uns wegen unseres Großvaters damit befasst und haben einen Pflegedienst vor Ort beauftragt, der morgens und abends zur Körperpflege und zum Insulinspritzen kommt. Bei Bedarf fährt auch jemand vom Pflegedienst mit ihm zum Arzt und bleibt auch während Untersuchungen oder Arztgesprächen dabei.
Mehrmals pro Woche wird er von einer Tagespflege abgeholt und verbringt dort seine Freizeit und isst Frühstück und Mittagessen dort. Vielleicht wäre das auch eine Lösung für euch - die Pflegekasse unterstützt das geldlich. Auch Kosten für eine Reinigungskraft können unter Umständen übernommen werden.

Warum wir uns nicht für eine polnische Pflegekraft entschieden haben? Die Angebote waren uns nicht seriös genug: Wir haben mit mehreren Damen per Skype und Telefon gesprochen, manche konnten kaum deutsch und auch nur schlecht englisch. Sie kommen und arbeiten auf selbständiger Basis und geben an, dass sie sich selbst versichern. Ob sie wirklich Steuern abführen oder korrekt versichert sind, kann man nicht kontrollieren. Doch was macht man im Falle eines Haushaltsunfalls? Oder, wenn es Probleme mit dem Finanzamt gibt? Oder einfach, wenn die sprachliche Barriere zu groß ist?

Viele Grüße,
lilavogel

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Hallo,

meine Großmutter (gerade verstorben) hatte slowakische "Pflegerinnen".
Da wechseln sich 2 Damen im 3-Wochen-Rhythmus ab.

Sie war im Großen und Ganzen sehr zufrieden und die Frauen waren auch meist sehr nett.
Ein schwarzes Schaf war darunter. Die haben wir dann eben gebeten zu gehen und eine andere statt dessen gesucht.

Sie hat sich dann gut und schnell daran gewöhnt und war auch froh, 24h lang jemand im Haus zu haben. Sie musste auch nachts betreut werden.
Die Pflegerinnen haben sich in 1. Linie um Oma gekümmert. Also Essen gemacht, geduscht, eingecremt, auf die Medikamente geachtet. Dazu noch die Wohnung sauber gehalten.

Ich muss sagen, dass wohl die meisten keine richtigen Pflegerinnen sind, also nicht ausgebildet.

Was das Ganze gekostet hat, kann ich dir leider nicht genau sagen, ist aber wohl nicht ganz günstig und nur mit Pflegegeld und einer recht guten Rente zu bewerkstelligen.

Lg #winke

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Hallo,
ich kann von der Erfahrung meiner Schwieger-Grosseltern berichten. Die Damen waren mal mehr mal weniger sympatisch, konnten mal mehr mal weniger deutsch (wobei je nach Deutsch-Kenntnissen der Preis gestiegen ist), sie haben sich ca. alle 6 Wochen- 3 Monate abgelöst und waren reine Haushaltshilfen. Es wurde also gekocht, geputzt, die Wäsche gemacht und mit den Herrschaften spazieren gegangen. Eine Pflegekomponente und Hilfe bei Waschen, Anziehen, Medikamente nehmen habe ich so nicht wahrgenommen.

Auch die Kosten für die Heimreise mussten bezahlt werden. Leider habe ich die Gesamtsumme nicht im Kopf und die Pflegeversicherung zahlt ja auch noch etwas.

Meiner Schwiegermutter konnte es leider keine der Damen Recht machen. Das Essen hat nicht geschmeckt, das Brot wurde zu dick geschnitten, der Duschvorhang nicht richtig geputzt etc.

Das war in Summe für alle keine schöne Erfahrung. Wenn man sich bewusst darüber ist, dass da nun ein fremder Mensch im Haus lebt, der aus einem anderen Kulturkreis kommt und dankbar für Unterstützung ist, kann das allerdings durchaus gut gehen.

Ich schliesse mich meiner Vorrednerin an bzgl. Skepsis was Sozialversicherungen etc. angeht. Das habe ich nicht durchschaut, da wir auch 500km entfernt wohnen, ich befürchte aber, dass da nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Die regelmässigen Wechsel liegen vermutlich an Kriterien für die Aufenthaltsgenehmigung oder evtl. Arbeitserlaubnis.

Nachdem der Schwiegeropa letztes Jahr verstorben ist, ist Schwiegeroma ins Altenheim gegangen und deutlich zufriedener mit sich und der Welt.

Viele Grüsse
kamoni

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Hallo Foerstergeist,

wenn die Schwiegermutter der Meinung ist, dass sie zur Zeit erst mal alle zwei Tage Hilfe braucht, dann müsste das doch genügen. Es gibt in ihrer Region bestimmt Hauswirtschaftsdienste/HauswirtschafterInnen die das erledigen können. Oft gibt es auch Freiwilligendienste/EhrenamtlerInnen in der (Kirchen-)Gemeinde die das langfristig (dieses ist alten Menschen - um Vertrauen aufzubauen - oft sehr wichtig) erledigen können. In einigen Städten gibt es auch das Projekt "Wohnen für Hilfe", aber auch hier ist Vertrauen vonnöten.

Wenn tägliche Hilfe (pflegerischer Art) nötig ist, kann bei der Krankenkasse eine Pflegestufe und Pflegegeld oder Pflegeleistung beantragt werden. Die Höhe des Pflegegeldes oder die praktische Umsetzung der Pflegeleistung ist natürlich ein "Witz" und hauswirtschaftliche Dienstleistungen werden meines Wissens aussen vorgelassen.

Oftmals wird aber alten Menschen die Fähigkeit und das Recht für sich selber zu entscheiden und "herumzuwuseln" wie sie es möchten und können abgesprochen. Es wird über ihre Köpfe hinweg entschieden weil man es ja "gut mit ihnen meint". Da gehe ich aber bei Dir erst mal nicht von aus.

Meine nächste Frage wäre aber und sie ist wahrscheinlich fies: warum muss es eine polnische Haushaltshilfe/Pflegekraft sein? Spricht die Schwiegermutter vornehmlich polnisch oder fühlt sie sich besser (heimischer) wenn sie auf polnisch kommunizieren kann?

Oder geht es darum Kosten zu reduzieren? Jemanden nicht zumindest auf "Mindestlohn" einzustellen, um nicht zu sagen "auszubeuten"?

Da ich deinen Post über den gebuchten Maledivenurlaub über Pfingsten gelesen habe, nehme ich an dass es mit den Finanzen nicht soo schlecht gestellt sein kann.

Außerdem hast du da einem Kritiker geantworten das du tagtäglich mehr zum Umwelt-/Klimaschutz leistest als dieser es jemals tun würde. Wie sieht es denn dann mit dem "Schwiegermutterschutz" aus?

Nicht dass das falsch verstanden wird: polnische, argentinische, dänische oder sonstige PflegerInnen/HauswirtschafterInnen sind nicht schlechter als deutsche. Es geht mir nicht um die Nationalität, sondern ich möchte hiermit nur die Sicherheit und angemessene Behandlung beider Seiten (Schwiegermutter und BetreuerIn) ansprechen.

Gruß
Ambuya

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Einfach nur moderne Sklaverei

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Ich kann Dir nur zu einer polnischen Pflegekraft raten. Wir lassen meine Mutter betreuen und inzwischen haben sich die beiden schon richtig angefreundet - meine Mutter ist begeistert und wir sind es auch - alles wird toll erledigt und die junge Dame kümmert sich auch rührend um meine Mutter - Du kannst Dich unter http://www.polnischer-pflegedienst.info/ mal informieren. LG

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Wir haben auch gute Erfahrungen mit polnischen Pflegekräften gemacht. Die die wir bislang hatten waren sehr liebenswürdig und verstanden ihr Handwerk. Insofern würde ich dazu raten das auf jeden Fall mal auszuprobieren, auch mal verschiedene Agenturen. Wir haben bislang seniocare24 http://www.seniocare24.de/ und Pol Kraft http://www.pol-kraft.de/ ausprobiert und sind letztlich bei der letzten Agentur geblieben, einfach weil die Menschen dort sympathischer sind.

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Wir haben gute Erfahrungen gemacht mit einer Pflegerin aus Polen. Man muss aber genau hinschauen. Durch die gesetzlichen Feinheiten in Sachen Scheinselbständigkeit und so, würde ich immer eine Agentur nutzen, die alles organisiert. Wir hatten eine sehr gute (ich bin nicht sicher ob man hier Namen nennen darf).

Wichtig bei der Auswahl der Agentur: Sie sollte keine Kosten für die Vermittlung der Dienstleistung aufrufen. Also keine überhöhten Provisionen. Es gibt Agenturen, die senden dir kostenlos Vorschläge von potentiellen Kandidaten und du suchst den / die passende/n aus.

Unter http://www.hauspflege-finden.de/polnische-pflegekraefte/ gibt es einen schönen Artikel mit 30 Fragen rund das Thema. Da sind auch Tipps dabei, wie man eine gute Agentur findet und was eigentlich alles dazu gehört (so muss man z.B. wissen, dass Kost & Logie frei sind - es braucht also ein extra Zimmer für die Pflegekraft...und 24 Pflege sind nicht wirklich 24h. Alles Dinge, die wir auch erst lernen mussten.