Kommt bei euch an Heiligabend der Weihnachtsmann?

Hallo,

ich wollte mal nachfragen wie bei euch der Heiligabend (und auch der Nikolaustag) aussieht.
Unsere Tochter ist an Weihnachten 1,5 Jahre alt.

Mein Mann und ich kommen aus Thüringen und Brandenburg. Dort war es üblich, dass am 24.12. der Weihnachtsmann kam. Man musste ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen und dann gabs Geschenke. War immer sehr aufregend. Zum Nikolaus wurden am 5.12. abends die geputzten Schuhe rausgestellt und am 6.12. morgens war was Süßes in den Schuhen.
Nun wohnen wir in einer Gegend, in der es üblich ist, dass am 24.12. das Christkind "kommt", also dass die Kinder aus dem Wohnzimmer geschickt werden und das Christkind in der Zeit die Geschenke ablegt. Dafür kommt aber am 6.12. (oder 5.12. abends!?) der Nikolaus in Person vorbei.

Nun sind wir am überlegen, wie wir es machen wollen. Ich find es ein bisschen komisch, es anders zu machen als alle anderen hier in der Gegend. Das ist doch dann auch für das Kind verwirrend... oder was meint ihr?

LG

1

Na, also ich bin mit der Christkind- und Nikolaus-Tradition aufgewachsen und möchte das nicht missen. Aber ich hab auch das Glück wieder (oder immer noch) so zu wohnen, dass das passt. Also gibt's bei uns keine Diskussion, da auch mein Mann aus der Gegend kommt. Es ist schlicht normal so.

Für meinen Sohn kommt natürlich auch das Christkind und der Nikolaus, aber er wird allein schon in Büchern mit anderen Traditionen konfrontiert. Da kommt wo der Weihnachtsmann und es gibt auch Familien, die den Christbaum selber kaufen #schock! Zudem die Christbaumverkaufsstände an der Straße #zitter?!??! Was ich sagen will, der Kleine kennt die anderen Traditionen, gibt sich aber noch mit einem: "Bei denen ist das halt anders..." zufrieden - komischerweise, er neigt nämlich ziemlich zur Neugier. Aber scheinbar ist der Weihnachtszauber so mystisch, dass man da nichts in Frage stellt.

An eurer Stelle würd ich überlegen, wie IHR es haben wollt. Wenn euch die Tradition von "daheim" so lieb ist - was ich verstehen könnte - dann macht das so wie es "bei euch üblich ist". Müsst ihr halt dem Kind irgendwann eine kleine Geschichte dazu erzählen. Wenn ihr dauerhaft hier bleibt und euch in die neue "Kultur" vollständig integrieren wollt - hach, herrlich, wie sich das unterscheidet, schon innerdeutsch, das find ich echt schön - dann lasst das Christkind kommen. Für die Kleine ist es denk ich wurscht. Selbst im tiefsten Niederbayern sind Globalisierung und Rückgang des Glaubens soweit fortgeschritten, dass Kinder wissen, dass es da "noch andere" gibt und jeder sein Weihnachten anders feiert oder auch mal gar nicht. Da würd ich mir keine Sorgen machen.

2

Hallo,

wir haben als Kinder den Weihnachtsmann fast nie gesehen (Thüringen ;-) ).
Ich würde es also an eurer Stelle so machen, dass der Weihnachtsmann und das Christkind zusammen kommen, in Abwesenheit. Der Weihnachtsmann ist ja auch sonst allgegenwärtig.

Zu Nikolaus finde ich ganz persönlich die Variante mit den heimlich gefüllten Stiefeln viel schöner. Meine Eltern haben sich noch die Mühe gemacht und sind abends, wenn wir im Bett waren, auf der Treppe mit Stiefeln gestampft. Das war alles sehr geheimnisvoll und schön. #niko

LG

3

Hallo,

bei uns kam schon immer das Christkind, sowohl in unserer ursprünglichen Heimat als auch hier an unserem jetzigen Lebensmittelpunkt. Damit werden auch unsere Kinder groß. Allerdings wissen sie, dass es in anderen Regionen und Ländern auch andere Bräuche gibt, und nehmen das als selbstverständlich hin.

Genau so, wie jeder anders feiert und auch anders schmückt, wenn überhaupt.

Den Baum kaufen und schmücken wir gemeinsam - das zählt bei uns wiederum auch zur Tradition.

Unser Großer glaubt schon lang nicht mehr ans Christkind, hat aber von sich aus beschlossen, weiter "mitzuspielen", dem Mini zuliebe. #schein - und weil es so viel Spaß macht. #cool

An Eurer Stelle würde ich es so machen, wie Ihr Euch am wohlsten fühlt.Und wenn Ihr es so halten wollt, wie bei Euch zu Hause früher, hat das ja auch etwas mit Überlieferung von Traditionen der Familie zu tun - so etwas finde ich sehr schön.

Der Nikolaus kommt bei uns nachts und füllt ungesehen die Stiefel. Das ist dann aber eher so eine Art "Gedenken an....".
Dem Tag haben wir von vornherein das "Magische" genommen und haben unseren Kindern die Erzählungen über den Bischof von Myra vorgelesen.
Im KiGa "kommt" der Nikolaus - aber das hat für unsere Jungs nur Symbolcharakter.

Bzgl. unterschiedlicher Weihnachtsbräuche gibt es ein schönes Buch vom Hasen Felix
http://www.amazon.de/Weihnachtsbriefe-von-Felix-kleiner-Weihnachtsmann/dp/3815715008

Vielleicht wollt Ihr das irgendwann einmal Eurer Tochter vorlesen. Man lernt einiges und es macht Spaß.

LG

4

Hallo!

Bei uns kam/kommt schon immer das Christkind (in meiner Kindheit, gab es gar keine Weihnachtsmann Diskussionen).... Allerdings haben wir weder das Christkind noch den Nikolaus als *Gestalt* hier.

Unsere Kinder stellen am 05.12 ihre Schuhe vor die Tür und morgens sind diese befüllt. Meist sogar noch von der Nachbarin mit bei!! #schein

Und am 24.12. kommt nach dem Essen, wenn es dunkel ist, das Christkind. Meist gehen meiner Männer eine Runde um den Block (suchen ob sie was sehen! ) und ich mache in der Zeit die Musik an, stelle die Geschenke hin und verlasse das Wohnzimmer und bleibe in der Küche.

Dieses Jahr *muss* der Große (bald 8) mitspielen, weil ihm nun aufgefallen ist, das er das Christkind noch nie gefunden hat, ob es das wirklich gibt:-p und somit haben wir da natürlich die Wahrheit gesagt. Aber er hat ja bald zwei Brüder und spielt für die natürlich mit. Und so werden wir es auch weiter machen.#verliebt

LG
grinse#katze

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in meiner Kindheit, gab es gar keine Weihnachtsmann Diskussionen

Ich werde dieses Jahr noch 47 Jahre alt und bei uns im Norden gab es damals schon den Weihnachtsmann, vermutlich noch viel länger.

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Hallo,

bei uns kommt an Heilig Abend das Christkind. Mein Mann und ich sind beide mit der Christkind-Tradition aufgewachsen und führen das bei unserem Sohn so auch weiter. Wir wohnen auch in einer Gegend in der häufiger das Christkind als der Weihnachtsmann kommt.

Mein Mann geht meistens noch mal kurz spazieren mit unserem Sohn um zu schauen, ob sie irgendwo am Himmel das Christkind sehen können und wenn sie zurück kommen war es schon da und die Geschenke hingelegt. Meine Oma hat immer die Glöckchen-Variante gemacht. Wir mussten uns vor der Wohnzimmertür aufstellen und wenn man das Glöckchen hörte war das Christkind da und wir durften rein gehen.

Was ich schwierig finde ist, dass die Medien den Kindern heute den Weihnachtsmann bei jeder Gelegenheit unter die Nase halten und es so häufiger mal zu Diskussionen kommt, ob nun der Weihnachtsmann kommt oder das Christkind.

An Nikolaus kam bei mir früher ab und an auch der Nikolaus. Danna ber am 6. abends. Mir ist das zu blöd da jemanden kommen zu lassen. Wir stellen in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember einen von Pauls Schuhen nach draußen und erzählen ihm, dass in der Nacht der Nikolaus kommt und Süßes verteilt. Wir verzichten auch auf diese Geschichte mit der Rute und ein Gedicht muss er auch nicht aufsagen.

LG SAbrina

6

Bei uns in Norddeutschland kommt der Weihnachtsmann.

Wäre ich allerdings in Deiner Situation, würde ich die Bräuche mit dem Christkind übernehmen. Dir kann es egal sein und Deine Tochter erlebt Weihnachten so wie die anderen Kinder dort.

7

Hallo,

ich würde die Tradition nehmen, mit der ihr euch am wohlsten fühlt!

Für meine Tochter war schon von klein auf klar, dass es den Weihnachtsmann und das Christkind gibt. Zu den einen kommt eben das Christkind und zu den anderen der Weihnachtsmann.

Sie hat das nie groß in Frage gestellt. Sie ist inzwischen 8, weiß dass es das Christkind nicht wirklich gibt, aber möchte noch daran glauben.

Bei uns kommt der Nikolaus und Krampus am 5.12. abends, und stellt mit "Kettenrasseln" ein Sackerl vor die Tür. Das habe ich aus meiner Kindheit in Österreich so übernommen. Obwohl es hier den Krampus, so wie ich in kenne, gar nicht gibt. In Person kam der Nikolaus nur in Kindergarten oder Schule aber nie zu uns. Und "echte" Kramperl werde ich ihr auf Nachfrage mal zeigen wenn sie ein Teenie ist ;-)

liebe Grüße
Silvia

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Hallo,

mach Dir nicht so viele Gedanken.

Mein Sohn weiß, dass bei "de Breissn" der Weihnachtsmann kommt und bei uns das Christkind. Ist ja auch logisch, bei so vielen Kindern muss man sich die Arbeit schließlich teilen ;-)

Seit dieser Erklärung gibt's bei uns auch keine Verwirrung mehr. :-D

LG K.

10

Hallo :-)

wir sind mit dem Christkind aufgewachsen und das gebe ich so an unseren Sohn weiter.
Nikolaus kam in der Nacht zum 6. und befüllte die Stiefel. Persönlich kam er auch einige Male, dann aber am 5. Abends, bevor er sich aufmachte bei anderen Kindern die Stiefel zu befüllen. (So war es in unserer Familie, andere fanden das mit dem 5. komisch)

Meinem Patenkind (3) wurde nun im Kindergarten erzählt, das Christkind gibt es nicht, es kommt der Weihnachtsmann. Wir haben ihm erzählt es gibt sooooo viele Kinder auf der Welt, das Christkind hat jede Menge zu tun und ist deshalb froh, wenn der Weihnachtsmann ihm hilft. War für den Kleinen völlig einleuchtend, er hat das im Kindergarten auch so weitererzählt...die Kinder in seiner Gruppe fanden das auch logisch (die Betreuerin hat es auch noch mal bestätigt) Also alles wieder gut :-)

Macht Eure eigenen Traditionen, so wie ihr Euch Euer Weihnachten vorstellt...wenn es von den Kindern hinterfragt wird, kann man manches erklären.

LG
Sternchen