Ich vertraue meinem Freund nicht :(

Hallo ihr lieben .

Folgendes : ich bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen .

Ich habe ihm immer vertraut , allerdings hat es mich schon gestört , wenn er angebaggert wurde . Er ist nicht darauf eingegangen , aber mich hat es gestört , wenn diese Frauen von mir wussten und sich trotzdem Chancen erhofft haben .

Ihm geht es genauso . Er vertraut mir , aber ihn regt das genauso auf , wenn sich jemand ( unbegründet ) Hoffnung macht .

Mein Freund fragt jeden Tag , ob mir wieder jemand männliches geschrieben hat . Ich erzähle ihm den kleinsten furz . Selbst wenn mich jemand nur gefragt hat wie es mir geht .

Umgekehrt frage ich das dann auch . Und eigentlich hat er mir immer alles erzählt .

Bis vor 2 Wochen .

Wir fuhren Auto und er bekam eine Nachricht . Er bat mich diese zu lesen . Und tadaaaaa: da war noch ein anderer Chat geöffnet , mit den Worten " ich bin grad da und da . Wäre schön , wenn du jetzt auch hier bei mir sein könntest " :(

Ich dachte ich bin im falschen Film !

Habe ihn natürlich direkt darauf angesprochen und ihm gesagt dass ich enttäuscht bin . Ich hab kein Problem damit wenn er über normalen Wege mit bekannten schreibt , aber das hat mich dann doch sehr verletzt .

Er weinte und sagte dass er nicht weiß warum er das getan hat , dass er mich liebt und der Dame kein Zucker zuwerfen wollte .

Das schlimmste dabei war für mich , dass diese Frau seit 2 Jahren nichts von mir wusste :(

Er sagte noch , dass er wusste dass sie sich nie treffen würden , er wollte mal wieder Komplimente und hätte ihr deshalb Zucker zugeworfen .

Sie hat dann noch ein paar mal geschrieben , war schon traurig dass er nicht mehr antwortet .

Jedenfalls schrieb er ihr noch , dass er keinen Kontakt mehr zu ihr möchte , da er nicht begeistert wäre , wenn ich SO mit anderen schreiben würde ....

Wir haben viel viel geredet , geweint .

Für manche mag das pillepalle sein , aber mich hat das sehr verletzt und ich empfinde es als Vertrauensbruch.

Das schlimme ist , dass er im Oktober beruflich bedingt 500km wegzieht ( vorerst) .
Wie lerne ich ihm wieder zu vertrauen ? Schafft man das ?

Ich hab Angst vor der Zukunft :(

Vielleicht war ja jemand mal in einer ähnlichen Situation ?

Liebe Grüße , von einer gekränkten

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Ihr habt euch noch nie wirklich gegenseitig vertraut, wo sollte es jetzt herkommen?

>>>Er weinte und sagte dass er nicht weiß warum er das getan hat , dass er mich liebt und der Dame kein Zucker zuwerfen wollte .<<<

Diesen Satz habe ich in ähnlicher Form schon einhundert mal hier gelesen.

Sowas passiert, wenn man jeden normalen Kontakt eifersüchig beäugt und jeder dem anderen ständig erzählt, wann man mit wem auch nur den kleinsten Kontakt hatte.
Das wird dann fälschlich als "Wir vertrauen uns" angesehen.

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Ich würde mich jetzt nicht als sonderlich eifersüchtig beschreiben , er hat viele weibliche Freunde - das ist auch kein Problem für mich .

Aber mit dem Vertrauen hast du wahrscheinlich recht .

Mag auch daran liegen , dass ich in meinen 2 Beziehungen zuvor dauernd betrogen wurde

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Deinen Gedanken über das #heul hatte ich auch sofort. Es ist schon erstaunlich wie die ganzen jungen Fremdgeher auf Knopfdruck losheulen wie kleine Jungs als hätte Mutti sie bei einer schlimmen Tat erwischt :-D

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Ich bin an sich sehr vertrauensseelig - hatte mir nie Gedanken um die Treue meines Partners gemacht, zumal ich mir seiner Liebe sicher war. Irgendwann hat er mir dann gestanden, dass er mich zu Beginn unserer Beziehung betrogen hat. Für mich brach damals eine Welt zusammen, am liebsten Hätte ich mich getrennt, aber er hat es mir gesagt, als wir eben den Kaufvertrag für das gemeinsame Haus unterschrieben hatten und der Betrug zudem bereits ein paar Jahre her war. Also habe ich versucht es zu verarbeiten. Am Anfang war es furchtbar: Hinter jedem Wort, jedem allein weggehen etc. vermutete ich Betrug. Ich habe damals viel mit ihm gesprochen, habe meine Wut ausgedrückt, meine Hilflosigkeit. Er hat sich nach bestem Wissen und Gewissen bemüht, meine Zweifel zu zerstreuen, war geduldig und für mich da. Und konnte mir glaubhaft versichern, dass er diesen Ausrutscher so sehr bedauert, dass er es nie wieder darauf ankommen lässt.

Was soll ich sagen? Es hat funktioniert. Es hat ein paar Jahre gedauert, aber mittlerweile vertraue ich ihm wieder. Lediglich wenn er zu viel Alkohol im Spiel ist, sehe ich noch die Gefahr einer "Wiederholung" - deshalb trinkt er wenn er allein unterwegs ist kaum noch Alkohol.

Also Kopf hoch. Kann sein, dass es etwas dauert, aberihr könntesgemeinsam schaffen, wenn ihr beide daran arbeitet. Er indem er versucht, dein Vertrauen durch Ehrlichkeit zurückzugewinnen und DU, in dem du dich wirklich bemühst, dein Misstrauen zu kontrollieren.

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Ihr habt euch vorher schon kaum über den Weg getraut. Ihr fragt euch gegenseitig über eure Kontakte aus, was sowieso schon gewaltig schräg ist.

Gelernt habt ihr hoffentlich daraus, dass es die absolute Kontrolle nicht gibt und Vertrauen im Grunde unerheblich ist, denn wenn es jemand missbrauchen will, spielt es keine Rolle, ob zuhause jemand sitzt, der diesen Vertrauensvorschuss gibt oder nicht. Oder glaubst du wirklich daran, jemand zögert noch auf der Bettkante und denkt daran, dass Freundin oder Freundin gerade in Treu und Glauben zuhause sitzt?

Dass du enttäuscht bist, kann ich verstehen. Du machst dich nackig für ihn und er erzählt dir angeblich alles, was du wissen willst und dann sowas. Da ist dir tatsächlich die eine oder andere elementare Information durchgerutscht.

Warum ist er denn auf dem Trip "fishing für compliments"? Zu wenig Selbstbewusstsein? Das würde zu seinem exzessiven Kontrollwahn passen.

Entweder trennst du dich, weil dich die Thematik zermürbt oder du übst dich in Gelassenheit, denn Kontak halten kann er hier oder dort. Siehste ja, dass er dafür direkt neben dir auf der Couch sitzen kann. An deiner Stelle würde ich jetzt aber auf jeden Fall dieses Frage- und Antwortspiel bleiben lassen und ihm nicht wegen jedem Furz und Feuerstein Rechenschaft ablegen. Leider glaube ich, dass es nach seinem Umzug eher noch schlimmer wird. "Was ich denk und tu, das traue ich auch andren zu." Du könntest dich ja schäbig revanchieren wollen.

Vertrauen kann man nicht lernen - vor allem, wenn es vorher schon nicht da war. Besser ist es, realistisch zu sein. Eine Garantie gibt es niemals und es gibt Umstände, die man nicht steuern und aufhalten kann. Du kannst ihn nicht ändern und hast keinen Einfluss auf sein Verhalten. Selbst du könntest Ende des Jahres bei dir vor Ort jemanden kennen lernen, der dich vom Hocker reißt, weil du dich einsam fühlst. Tragisch ist es nur, wenn man sich von den Gedanken "was könnte passieren" auffressen lässt und davon das tägliche Leben negativ beeinflusst wird.

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Was führt ihr für ne Partnerschaft bzw was seit ihr für Menschen wenn beide angeblich ständig angebaggert werden und ständig irgendwelche komische bekanntschaften wo sich der gegenüber mehr erhofft?

Vielleicht solltet ihr euch mehr auf euch und eure Partnerschaft konzentrieren.

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Meine Güte, wer baggert euch denn immer an?

Ehrlich gesagt ist euer Verhalten sehr sehr albern - er hat geweint??? Deshalb??? Wo sind denn nur die echten Kerle hin? (Und ja, auch echte Kerle dürfen weinen. Wenn's was zu heulen gibt)

Sorry, das was ihr da macht entbehrt jeglicher Grundlage für eine Beziehung...

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Ist ja sehr dramatisch bei euch. Sorry, aber ich denke, das sihr euch beide nicht wirklich vertraut. Warum muss man jeden Furz dem anderen erzählen? Ja und, dann wird man mal angebaggert. Was soll´s? Ist für mich nicht erwähnenswert!

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Ihr habt nach 2 Jahren immer noch keinen Funken Vertrauen zueinander, benehmt euch wie die Kindergartenkinder und jetzt zieht er 500 km weit weg?!

Trennt euch am besten einfach sofort, auf so einem wackeligen Fundament klappt das nie und nimmer.

Besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.

LG Claudi

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Ihr seid noch sehr jung, oder???

In jungen Jahren versteht man unter Vertrauen enorm die körperliche Treue. Das haben wir wohl mit der Muttermilch so einsaugt, dass es uns schwer fällt, anders zu denken. Ok, als ich jünger war, dachte ich auch so.

Ich wurde mal von einem Mann betrogen und fiel in Loch. Ich habe mit der Zeit gelernt mit dieser Treue/Vertrauen ganz anders umzugehen.

Ich habe dann einen Mann kennen gelernt mit dem ich inzwischen über 20 Jahre verheiratet bin, ca. 200 km entfernt wohne und uns unheimlich viel Freiheit gönnen.

Körperliche Treue ist mir heute überhaupt nicht mehr wichtig. Ich falle in kein Loch mehr, wenn ich weiß, dass mein Partner mal Lust auf eine andere Frau hatte. Es ist einfach Sex/Lust und hat nix mit Liebe zu tun. Dennoch wir Vertrauen uns, weil wir Vertrauen ganz anders definieren. Wir gehen ganz offen mit den Themen um. Wenn mein Mann von einer andere Frau angelächelt wird, freue ich mich für ihn und bin stolz, dass so ein Mann, der auf andere auch attraktiv wirkt, mein Mann ist. Mein Mann gehört zu mir, aber er gehört mir nicht.

Ich schreibe das, damit Du siehst, dass man mit Vertrauen/Treue etc. auch ganz anders umgehen kann. Wir blockieren uns einfach selbst, wenn wir ständig Angst haben, dass der Partner von jemand anderen angebaggert wird. Das hat was mit Verlustängsten zu tun. Ich habe so eine Angst gar nicht, da unsere Ehe so gewachsen ist wie sie ist.