Was tun, wenn der Partner nicht an der Beziehung arbeiten will/kann...

Hallo zusammen

Ich suche Tipps, Ratschläge usw. für mein Problem.

Mein Partner und ich sind seit 1 1/2 Jahren ein Paar, seit letztem Herbst wohnen wir zusammen. Anfangs war wie immer in der "rosaroten-Phase" alles super, seine Macken haben mich kaum gestört. Mittlerweile ist diese Phase jedoch sicher vorbei. Mich stören einige Dinge an ihm z.B., dass er im Haushalt nicht einfach einmal etwas anpacken und fertig machen kann und sich erst dann vor den Fernseher setzt...

Wir streiten uns über Kleinigkeiten, was mir grundsätzlich lieber ist, mit der Zeit aber trotzdem an die Substanz geht.

Wir sind beide der Typ, unsere Meinungen und Diskussionspunkte in uns hineinzufressen bis das Fass überläuft. Mittlerweile habe ich aber auch erkannt, dass ein Gespräch nötig ist, wobei jeder seine Meinung/Ansichten/Vorstellungen äussern kann, ohne dass der andere gleich beleidigt ist, dass man anderer Meinung ist - das sieht er jedoch nicht.

Ich weiss, dass ich nur meine Sichtweise sehe, ich versuche aber seine auch zu verstehen. Da er jedoch nicht reden will, kann ich dies noch lange versuchen...

Er hatte keine einfache Vergangenheit, wurde von seinem Vater schlechtgemacht und gedemütigt, ist dann in die Drogen- und Alkoholszene abgerutscht, hat sich aber wieder gefangen...deswegen sagt er, dass er nie geredet hat und nie reden wird...alles, was ich über seine Vergangenheit weiss, habe ich von seiner Halbschwester erfahren...

ich weiss einfach nicht, wie ich an ihn herankommen soll...
Das Negative überwiegt momentan einfach: er macht praktisch nichts in Haushalt, wenn ich ein Problem damit habe, dass er viel Alkohol trinkt und raucht (ich komme aus dem Gesundheitsbereich und sehe täglich Menschen, die es bereuen, früher geraucht und so viel getrunken zu haben), meint er, dass sei mein Problem und nicht seines - ich soll selber schauen, wie ich damit zurecht komme und er hätte vor unserer Beziehung viel mehr getrunken und geraucht (und Drogen genommen)...er sieht das als Kompromiss an. Natürlich hat er seit dem Beginn der Beziehung alles reduziert, aber nicht weil ich das so wollte - das ist für mich kein Kompromiss.

Er geht viel lieber in den Ausgang und lässt mich zu Hause, egal wie es mir geht.

Ich komme nicht an ihn heran. Immer wenn ich versuchen will ein Gespräch zu beginnen sagt er entweder, dass er keine Lust hat, oder dass es ja nichts zu Reden gibt, oder dass er das nicht kann. Dann wird er laut und agressiv und läuft davon...

Ich wäre wirklich um Tipps und Ratschläge dankbar...ich will keinen Schlussstrich ziehen da ich ihn wirklich liebe...

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"ich will keinen Schlussstrich ziehen da ich ihn wirklich liebe... "

Aha. Ich entnehme deinem Text, dass ihr zwei leider total inkompatibel seid - das MUSSTE schief gehen. Dank rosaroter Brille habt ihr das ignoriert, euch vllt, sogar in den Reiz des andersseins verliebt. Und jetzt, wo alltag einkehrt, soll der Partner ALLES an sich ändern, weil es sich plötzlich stört. Das ist keine Grundlage für eine Beziehung. Entweder akzeptierst und liebst du ihn, oder du trennst dich und suchst dir jemanden, der mit dir kompatibel ist. Aber ja, ich vergaß, du liebst ihn ja wirklich...

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Es geht überhaupt nicht darum, dass ich ihn ändern will...natürlich stören ihn auch Sachen an mir...

Es geht darum, dass ich das Gefühl habe, die einzige zu sein, die an der Beziehung arbeiten möchte...er grenzt sich total ab und möchte damit am liebsten nichts zu tun haben.

Es geht darum, dass er nicht mit mir reden möchte und sich in gewissen Themen Kompromisse finden lassen könnten, aber wenn nicht geredet wird hat dies überhaupt gar keine Chance...

ich bin für mich jetzt an einem Punkt, an dem ich nicht weiter weiss, wie ich ihn darauf ansprechen soll und ich suche Tipps dafür, wie ich damit umgehen soll und wie ich reagieren soll, wenn wieder ein gleicher Streitpunkt auftaucht...

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Das klingt in deinem Text aber ganz anders.

Dich stört bspw. dass er raucht. Deine Lösung wäre: Er hört auf zu rauchen, wenn ich das richtig verstanden habe, denn ein reduzieren (wie bereits erfolgt), ist deiner Meinung nach kein Kompromiss:

"er macht praktisch nichts in Haushalt, wenn ich ein Problem damit habe, dass er viel Alkohol trinkt und raucht (ich komme aus dem Gesundheitsbereich und sehe täglich Menschen, die es bereuen, früher geraucht und so viel getrunken zu haben), meint er, dass sei mein Problem und nicht seines - ich soll selber schauen, wie ich damit zurecht komme und er hätte vor unserer Beziehung viel mehr getrunken und geraucht (und Drogen genommen)...er sieht das als Kompromiss an. Natürlich hat er seit dem Beginn der Beziehung alles reduziert, aber nicht weil ich das so wollte - das ist für mich kein Kompromiss."

Ich bin selbst Nichtraucher. Und ich fände es ekelig mit einem Raucher zusammenzuleben - soweit mein Standpunkt. Meine Lösung für das Problem: Mit einem Raucher keine Beziehung führen. Ganz einfach. Weil dein Partner recht hat: Du hast kein Recht, ihm das Rauchen zu untersagen, bzw. ständig daran rumzumäkeln, selbst wenn es selbstverständlich stimmt, dass rauchen ungesund ist. Es ist tatsächlich DEIN Problem, nicht Seins. Wenn du nicht damit klar kommst, dann versuch nicht ihn zu "überzeugen" sondern such dir jemanden, der deine Ansichten teilt - das macht langfristig glücklicher.

Les deinen Text ganz oben noch einmal gründlich durch und überlege dir dann, ob ich so falsch liege. Ich lese dort oben weder von Liebe noch von Verständnis oder Toleranz sondern nur "dies und jenes ist doof, muss er ändern, will aber nicht - wie bringe ich ihn dazu es doch zu ändern?" - das ist nicht mein Bild einer fairen, Partnerschaftlichen Beziehung. Vielleicht hast du ja auch etwas so formuliert, so dass es falsch rüber kam - vielleiht habe ich dich auch grundlegend falsch verstanden. Aber ich kann dir keine andere Antwort geben außer: Wenn ihr nach 1,5 Jahren schon so eine Schieflage habt, dann erspart es euch doch und gebt einander die Chance jemanden zu finden, der euch WIRKLICH glücklich macht, genau so, wie er/sie ist, ohne große Veränderungswünsche. Das gibts nämlich auch.

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Hallo,

ihr passt einfach nicht zusammen. Ich habe auch mit keinem meiner Ex-Freunde damals geredet, meinem jetztigen Mann konnte ich von Anfang an alles anvertrauen.

LG

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Danke für die Antwort.

Es ist ja nicht so, dass ich ihm nichts erzähle und nicht rede...ich habe erkannt, dass man Gespräche führen muss und versuche das auch...ich kann ihm alles anvertrauen...

Aber er will kein Gespräch über die Beziehung führen, er sieht keinen Bedarf...

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Wie gesagt, ihr passt nicht zusammen.

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"Ich wäre wirklich um Tipps und Ratschläge dankbar...ich will keinen Schlussstrich ziehen da ich ihn wirklich liebe..."

Dann musst Du ihn so akzeptieren, wie er ist. Dass er Dich behandelt wie eine Haushälterin kannst Du natürlich abstellen, indem Du seinen Kram nicht mehr erledigst. Irgendwann wird ihm schon auffallen, dass er nichts mehr zum Anziehen hat, weil seine Klamotten alle dreckig sind und sie niemand mehr wäscht.

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Danke für deine Antwort.

ich musste etwas schmunzeln =)

ich habe mal beine 3 Tage wirklich nichts gemacht, meinen Kram überall liegen gelassen, nicht angewaschen, nicht geputzt...das hat ihn rasend gemacht und er wurde total wütend auf mich...ich habe ihm dann gesagt, dass ich mich genau so fühle, dass ich alles alleine machen muss...

Betreffend der Wäsche waschen habe ich mir das übrigens auch schon überlegt.Jedoch ist es so, dass wir einmal in der Woche Waschtag haben und er dann einem Hobby nachgeht - ich kriege es dann nicht hin, dass ich nur meine Klamotten wasche...wenn wir waschen könnten wann wir wollen, hätte ich es wohl schon lange so gemacht...

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Warum bekommst du es nicht hin nur deine Sachen zu waschen? Klar er hätte ein Problem wenn euer waschtag rum ist und er keine Klamotten hat....aber das ist ja nicht dein Problem. Du könntest es ihm vllt netterweise mitteilen damit er sich eine Alternative zum waschen überlegen kann.

Generell verstehe ich nicht warum du unbedingt an dieser Beziehung festhalten willst. Er wird sauer wenn du weggehst, er wird sauer wenn du nicht aufräumst und gleichzeitig behandelt er dich wie seine kostenlose Putzfrau..

Er will sich ja gar nicht ändern...warum auch sein Leben ist ja gut. Dann noch die Tatsache das du mit seinem Zigaretten- und Alkoholkonsum nicht einverstanden bist (was dich tatsächlich nichts angeht). Das passt doch hinten und vorne nicht.

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Hallo

<<<<ch komme nicht an ihn heran. Immer wenn ich versuchen will ein Gespräch zu beginnen sagt er entweder, dass er keine Lust hat, oder dass es ja nichts zu Reden gibt, oder dass er das nicht kann. Dann wird er laut und agressiv und läuft davon...
<<<<

Du kannst das jetzt noch zwei, drei Jahre so hinziehen.Es fehlt die Basis um auf Dauer zurecht zukommen.
Das wird nichts.

L.G.

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Ich bin ja häufig genervt über die voreilige Standard-Urbia-Empfehlung "Trenn dich", aber in diesem Fall würde mir auch nichts anderes einfallen...

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Ich fasse mal zusammen: er raucht und trinkt zu viel, wird aggressiv, er behandelt Dich wie seine (kostenlose) Haushälterin und er hält auch nichts davon, über Probleme zu reden und Kompromisse will er auch nicht eingehen.

Ähm, was genau liebst Du nochmal an ihm? #kratz

Halte Dir doch bitte mal vor Augen, ob Du wirklich mit solch einem Menschen zusammen leben und evtl. irgendwann mal eine Familie gründen willst.

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Ich wäre wirklich um Tipps und Ratschläge dankbar...ich will keinen Schlussstrich ziehen da ich ihn wirklich liebe...

Arbeite an dir - und deinem Helfersyndrom. Mein Gott, nach 1,5 Jahren schon Probleme wie andere Leut´ nach 20 Jahren.

Fass dir mal an die eigene Nase: was gibt DIR das Zusammenleben mit jemand der solche Probleme hat wie dein Freund.

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Du bedienst so richtig das Klischee der Mitarbeiterin im sozialen Bereich. Man kann vieles totquatschen oder es zumindest versuchen, den anderen ändern wollen, weil der ja eine schlimme Kindheit und sonstige Probleme hatte etc.pp.

Du bist dermaßen auf deinen Freund fokussiert, dass du dich dabei völlig vergisst.

Deine Verbissenheit, zu ergründen, warum er nicht will und was die Hintergründe sind, etwas am Leben zu halten, was schon längst über den Jordan ist (nämlich eine gleichberechtigte Partnerschaft auf Augenhöhe), ist schon ungesund. Komm bitte mal aus deinem Therapiemodus raus.

Er sagt dir doch sogar ganz klar "ES IST DEIN PROBLEM". Und er hat Recht. Du kannst nur DICH ändern und niemanden dazu zwingen, an der Beziehung etwas ändern zu wollen. Er hat es doch auch bequem. Säuft und raucht nach Belieben, geht weg, wann es ihm passt und in der Zeit machst du noch die Wäsche und den gesamten Haushalt.

Er wäre sogar klottendumm, wenn er die Situation zu seinen Ungunsten ändern würde. Du meckert zwar und hast sorgt noch ein riiiiieeeesen Pensum Verständnis auf Lager, aber machst trotzdem alles und lässt dich obendrein noch anmaulen, wenn es nicht so läuft, wie er es erwartet.

So gehen die meisten Leute vermutlich nicht mit ihren bezahlten Hausangestellte um. Warum hast du das nötig? Du hast doch schon einen sozialen Beruf, in dem man sich wahrscheinlich für das Gehalt auch so einiges gefallen lassen muss. Aber der Typ ist weder dein Kunde noch dein Patient.

Schießt ihn in den Wind und such dir für die verbleibende Freizeit einen Nebenjob. Da wirst du wenigstens für deinen Bemühungen bezahlt und noch besser behandelt, wenn du unbedingt dein Helfersyndrom ausleben musst.

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Lass los. Das ist keine Liebe, das ist Abhängigkeit. Du bist dir sicher mehr mehr wert.

lg thyme