24 Stunden Betreuung legal durch Pflegekräfte aus dem Ausland

Guten Abend,
aktuell suche ich nach Erfahrungen mit legalen Agenturen für eine 24 Stunden Betreuungskraft aus dem Ausland.

Wir haben einen Angehörigen, der 80 Jahre alt ist (bettlägerisch) mit div.weiteren Grunderkrankungen. Der Partner des Angehörigen ist auch 80 Jahre alt, aber körperlich noch mobil, allerdings wurde kürzlich eine beginnende Demenz diagnostiziert.

Beide leben alleine im eigenen Haus und 2 Stunden vom Rest der Familie entfernt.

Bisher erfolgte die Versorgung vom Partner und 3x wöchentlich vom Pflegedienst.
Leider hat sich nun nach einer Operation, der Gesundheitszustand erhebliche verschlechtert, sodass eine weitere Versorgung in dieser Form nicht mehr zu Hause möglich ist. Der pflegende Partner hat selbst mittlerweile gesundheitliche Einschränkungen. Aktuell befindet sich die pflegebedürftige Person in Kurzzeitpflege/Verhinderungspflege im Pflegeheim. Allerdings ist sie dort sehr unglücklich und eben auch viel allein, weil Familie eben weit entfernt ist.
Jetzt kam der Vorschlag von einem Familienmitglied, beide zusammen in unser Bundesland zu holen und das Haus zu verkaufen. Nach dem Hausverkauf stünden genügend finanzielle Mittel zur Verfügung um eine schöne große Wohnung anzumieten und eine Betreuungskraft anzustellen. Außerdem könnte die Familie viel mehr Unterstützung bieten. Zusätzlich könnte der Pflegedienst für die Behandlungspflege kommen.

Wer hat Erfahrungen mit solch einem Modell?

Was sind die Nachteile?
Abgesehen vom Wechel der Betreuungskräfte alle paar Wochen und möglichen Sprachbarrieren ?

Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen.

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Für mich ist das eine moderne, ausbeuterische Version der Sklavenhaltung. Sorry für die ehrlichen Worte.

Von Dingen wie Mindestlohn möchte ich gar nicht anfangen, man redet sich ja gerne ein, die Leute würden sich eine goldene Nase für ihre Verhältnisse verdienen. Das den Großteil die Agenturen einstecken...geschenkt.

24Std Bereitschaft ohne regelmäßige Pausen und Ruhephasen, denn irgendwer müsste ja alle 2-3Std. die bettlägrige Person lagern und Inkontinenzmaterial wechseln.
Kein Fachpersonal dazu noch mit schlechten, sprachlichen Kenntnissen. Möchte man das - kostet es gleich mal das dreifache. Null Schulung im Umgang mit dementen Menschen, von Lagerungstechniken etc brauchen wir gar nicht anfangen.

Nein, ich würde das definitiv niemandem empfehlen.

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Danke für Deine Meinung.

Wir möchten natürlich niemanden ausbeuten und, wie Du vielleicht gelesen hast, soll auch zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst nach dem Rechten sehen.

Die ältere Person im Pflegeheim wird dort auch schlecht versorgt, ist nun Wund und insgesamt findet dort so gut wie keine Hilfe, Ansprache etc.statt.

Man könnte jetzt sagen, dass es an der Einrichtung liegt. Aber dies ist bereits die 3. Einrichtung, die wir " probiert " haben.
Personalmangel ist überall vertreten.

Ich wüsste gerade nicht, was es sonst noch für Alternativen gibt. Hast Du Ideen ? Wie würdest Du es machen?

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Dein Verwandter hat also bereits einen Dekubitus?
Mal blond gefragt, eine ungelernte Hilfskraft soll das in 24/7 Diensten irgendwie hinbekommen?
Euch wird da auch kein ambulanter Pflegedienst helfen können, die kommen 2-3× am Tag und nicht 2-3 stündlich zum Lagern oder Inkowechsel.

Die Gründe für einen Dekubitus sind vielfältig.
Mangelnde Hygiene, mangelnde Beweglichkeit, Erkrankungen, schlechte Durchblutung usw
Dazu kommt die Person selbst. Akzeptanz der Lagerung, der Lagerungshilfsmittel und Mobilisation, vollständig bettlägrig sind tatsächlich die wenigsten.
Weiter geht es mit Hilfsmittel. Werden Antidekubitussitzkissen, Weichlagerungs- oder Wechseldruckmatratzen verwendet usw.

Habt ihr auch bedacht, dass es nicht nur um Dekubitusprophylaxe, sondern auch um Thrombose, Pneumonie, Kontakturen, Obstipation, ggf. Kachexie, Exikkose usw geht?
Euch in den Pflegeheimen erkundigt was zu den Wunden führt, euch mit dem behandelnden Arzt besprochen?

Wie genau stellt ihr euch eure Hilfe vor? Die Person aus dem Ausland hat meist nur einen Crashkurs, mit Glück ein paar Tage. Ich denke wir sind uns einig, dass diese Person sehr viel Unterstützung braucht und nicht Einkäufe, Haushalt und 24Std pflegerisch tätig sein kann. Übernehmt ihr dann die Nachtdienste? Sonst kann sie nämlich nie länger als 3Stunden am Stück schlafen.

Um deine Frage zu beantworten, ich denke nicht das es Zuhause auch nur einen Hauch besser wird und finde das zuwenig durchdacht. Ich würde die beiden in die Nähe holen und mich mit dem Pflegeheim u dem Arzt besprechen, woran diese verstärkte Dekubitusgefährdung liegt. Als Laie versteht man die Hintergründe nicht unbedingt gleich.

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https://info.marta.de/24h-pflege-aus-der-eu/?campaign_id=19941548545&adgroup_id=150868806914&item_id=kwd-301855981185&campaign_name=Search_TK&adgroup_name=PO&landing_page=https://info.marta.de/24h-pflege-aus-der-eu/&device=t&item_name=pflegekraft%20aus%20dem%20ausland&utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=Search_TK&utm_term=pflegekraft%20aus%20dem%20ausland&utm_content=PO&gclid=EAIaIQobChMIj8XPm4r4_gIVCAmLCh0BVQFpEAAYASAAEgJSJvD_BwE

https://pflegeauskunft24.de/anbietervergleich-20181228ad_id22826ert598zad_cc8797802017ad_khttfahfh_nwgaasa_fdscdsowefwcv_pmad_gos1o1ad_dkvccad_devmodukklm_mediumsem_23nodugmurceseasem8/?gclid=EAIaIQobChMIj8XPm4r4_gIVCAmLCh0BVQFpEAAYAiAAEgI9cPD_BwE

https://www.test.de/Pflege-Betreuungskraft-aus-Osteuropa-die-besten-Vermittler-5170957-0/

Der Markt ist groß, stöber hier bitte mal. Eine Bekannte hat für ihren Mann schon viele Jahre "ihre Polin" und sie sind sehr zufrieden. Die Pflegerin hat eine eigene Wohnung, aber da sie immer dieselbe Frau haben, ist diese immer 3 Monate da und ist dann wieder eine ganze Weile nicht da. Eine Agentur schickt Dir dann auch Ersatz. Der Preis richtet sich auch sehr nach den Deutschkenntnissen.
Ich würde einfach mal mehrere Angebote einholen.
LG Moni

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Eine türkische alte Dame, schon lange bettlägerig, hat eine Pfegekraft aus der Türkei. Sie hat ihre eigene Wohnung und wirkt eigentlich sehr zufrieden.
Die Kinder kümmern sich auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten, aber sie sind halt alle berufstätig. Die Pflegerin ist also nicht völlig auf sich allein gestellt. Eine besser Alternative zum Pflegeheim ist es allemal.

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Ich habe keine Erfahrungen, aber dir meine Gedanken mitteilen, die mir gerade so kommen.

Wie stehen die beiden Personen zum Verkauf des Hauses und zum Umzug? Das kann ja nochmal eine große Krise ergeben.

Dann würde ich versuchen eine Pflegekraft über Kontakte und Empfehlungen zu bekommen. Ich habe mal eine Doku gesehen und fand es erschreckend, dass teilweise Menschen eingestellt wurden, die keinerlei Erfahrungen hatten. Es gibt unter den Agenturen mitunter echt schwarze Schafe.


Euch alles Liebe

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Grundsätzlich ist beiden klar, dass das Haus verkauft werden muss. Es ist für die 2. Person mittlerweile schon schwer, Haushalt/Garten usw.zu bewerkstelligen.

Wir als Familie möchten gerne im Rahmen des möglichen - also nach Arbeit usw. - unterstützen. Deshalb ist die Überlegung, beide in unsere Nähe zu holen.

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Wir hatten bei der Oma meines Mannes eine Agentur gefunden, die Pflegekräfte in Selbständigkeit vermittelte. Das hat den Vorteil, dass es nicht zwingend ein Wechselmodell gibt. Die Pflegekräfte entscheiden selbst, wie lange sie bleiben. So hatten wir zwei feste Damen, die sich immer abwechselten, und damit war die Oma sehr glücklich. Die Sprachkenntnisse beeinflussten den Preis der Pflege - wer fließend Deutsch sprechende Kräfte wollte, musste ordentlich draufzahlen.

Unabhängig davon sollten die beiden Senioren dem Vorhaben unbedingt zustimmen. Ihr Haus zu verkaufen und sie mit einer Pflegekraft in eine Wohnung zu stecken sind ja doch gravierende Eingriffe in ihr Leben.

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"Ihr Haus zu verkaufen und sie mit einer Pflegekraft in eine Wohnung zu stecken sind ja doch gravierende Eingriffe in ihr Leben"

Das ist richtig. Allerdings gibt es kaum Alternativen.

Neben dem Haus sind die Vermögenswerte und Einkünfte begrenzt.

Leider gibt es auch nur 1 Pflegedienst, der diesen Bereich im ländlichen anfährt.
Dann bleibt noch das ganze drumherum, Essen und Haushalt, Wäsche , Garten.. etc.
Familie weiter weg.

Es ist schwierig.

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Meine Oma wurde bis zu ihrem Tod von ihrer ausländischen Pflegerin betreut und heute betreut sie meinen Opa noch. Beide waren/sind rundum glücklich mit ihr und meine Familie auch.
Sie spricht nicht richtig fließend Deutsch, aber es passte menschlich von Anfang an gut. Meine Eltern hatten sich eine Pflegekraft gewünscht, die nicht alle 3 Monate wechselt und das geht tatsächlich- „unsere“ Pflegekraft hat ganz normal Urlaubsanspruch von 6 Wochen und in der Zeit bekommen wir Ersatz. Es ist aber eher so, dass die Dame bei Körper-und Haushaltspflege, der Alltagsbewältigung, etc. hilft. Sie ist kein medizinisches Fachpersonal, hatte bzw hat aber trotzdem immer ein Auge auf Auffälligkeiten bei meinen Großeltern (eben ganz offensichtliches wie Infekte, Verletzungen, Wesensveränderungen, alles was uns Familienmitgliedern als Laien auch auffällig wäre).
Wichtig war meinen Großeltern und dem Rest der Familie, dass es zwischenmenschlich passt. Die Dame ist, wie gesagt, eher Alltagshilfe/Aufpasserin/Gesellschaft statt medizinische Fachkraft. Und irgendwie gehört sie auch bereits zur Familie, denn jemand der quasi 24/7 für ein Familienmitglied sorgt, kann nicht einfach ausgeklammert werden. So ist sie bspw bei Familienfesten u.ä. immer dabei, das ist für uns alle gar kein Thema. Sie nimmt uns eine riesige Last ab, da ist es gar keine Frage, sie bestmöglich zu integrieren und zu begleiten. Wir sind total zufrieden, muss aber auch dazu sagen dass meine Großeltern auch herzliche Menschen sind und die Dame nie als ihre persönliche Haushälterin und nichts weiter betrachtet hätten.

Meine Schwiegereltern haben hingegen eher negative Erfahrungen gemacht mit ausländischen Pflegekräften. Aber sie geben auch zu, dass es die zu pflegende Oma und der Opa (ich kenne beide nicht mehr) den Damen keineswegs leicht gemacht haben. Keine der Damen, die die Agentur schickte, blieb die volle, vorgesehene Zeit dort 😬 Ob das einfach nicht die richtige Art der Pflege war, die man sich erhofft hatte, ob es einfach menschlich nicht passte oder ob die Großeltern tatsächlich so schwierig waren…ich weiß es nicht.

Die frage, die Ich mir in eurem Fall stelle ist eher: sind denn die beiden zu einem Verkauf und Umzug überhaupt bereit?
Wie soll der Übergang zwischen aktueller Pflege und dem neuen Zuhause aussehen? Ein Hausverkauf samt Umzug ist ja nicht mal eben gleich geregelt und umgesetzt.

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Bitte auf gar keinen Fall solche Pfleger ins Haus holen. Meist haben sie doch nicht das Fachwissen und 24 Stunden Betreuung ist durch eine Person ist absurd. Diese Kräfte arbeiten zu einem super niedrigen Lohn zudem sind sie komplett allein 24 Stunden. Moderne Ausbeutung.... Bitte lieber in ein Heim

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Ganz ehrlich: da würde ich mir lieber eine Pflegerin aus dem Ausland holen, denn in einem Heim ist es inwieweit besser? Zu wenig Pflegefachkräfte, kaum Zeit für Gespräche, das ist Fließbandpflege (der Applaus in der Coronazeit hat ja sehr geholfen
*Ironie*). Oder anders gesagt: die Pflege im Heim ist auch moderne Ausbeutung für die Kräfte, die noch da sind.

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Ja wir machen leider auch gerade zum 3. Mal in verschiedenen Heimen schlechte Erfahrungen.

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Unsere Erfahrungen sind sehr gemischt.

Wir haben 2 pflegekrafte für die Großeltern, die nun schon seit 15 Jahren dort sind und sich abwechseln. Diese wurden aus der "Vermittlung" rausgekauft, haben also einen eigenen fixen arbeitsvertrag und somit bleibt ihnen mehr vom Lohn. Beide waren die billige Kategorie (kaum deutsch, kein Führerschein, keine medizinische Ausbildung) aber durch die lange Pflege und weil beide Großeltern zu Beginn noch sehr fit waren, war es kein Problem.

Je höher der Anspruch, umso höher die Kosten. Bei doch so anstrengenden Krankheiten wie nicht mehr mobil und Demenz, wären die beiden sicher überfordert. Es steht den Pflegerinnen ja auch freizeit zu und Nachtruhe.

Dann hatten wir noch 4 verschiedene Kräfte für die anderen Großeltern, hat überhaupt nicht funktioniert. Gleiche agentur, aber menschlich hat es einmal nicht gepasst. Dann schmeckte das Essen nicht, dann war eine dabei die wollte nicht bei der hygenie helfen, usw

Man muss hier schon Glück haben wen man bekommt.

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Die Schwiegermutter meiner Schwester hatten für ihrer Eltern eine Pflegekraft aus der Ukraine gehabt. Soweit ich weiß waren es zwei und die haben sich alle 3 Monate (glaube ich) immer gewechselt. Die Beiden Damen haben mit im Haus gelebt und wurden nach Bedarf eingesetzt. Ich habe mal die SM getroffen und sie war sehr glücklich für die Unterstützung

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Ein Gedanke, der noch gar nicht erwähnt wurde und vielleicht noch hilfreich ist. Wenn ihr das schon auf dem Schirm habt, einfach ignorieren 😅
Habt ihr für die beiden schon eine Pflegestufe beantragt? Dann müsstet ihr (evtl zumindest einen Teil der) Kosten erstattet bekommen. Genau lenn ich mich allerdings nicht aus, da ich es in meiner Familie als Schwiegerenkelin nur am Rand mitbekommen habe.
Liebe Grüße, jukimaus

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Danke für die Idee.

Beide bekommen bereits Pflegegeld der Pflegekasse. Es liegen Pflegegrade vor.