Alltagstaugliche Ernährung mit Hashimoto

Hallo zusammen,

vor einiger Zeit wurde bei mir Hashimoto diagnostiziert. Ich dümpel aktuell mit L-Thyroxin 50 vor mich hin, mein nächster Arzttermin ist erst in einem guten Monat. Ich versuche, mich in Geduld zu üben, meine Waage tut dies aber nicht. Momentan bin ich bei +5 kg, Tendenz steigend. Mit meiner Nahrungszufuhr bin ich tagsüber sehr zurückhaltend. Morgens gibt es einen ungesüßten, glutenfreien Frühstücksbrei mit einem kleingeschnittenen Apfel. Mittags esse ich eine Schüssel Gemüsesuppe. Wenn zwischenzeitlich Hunger aufkommt, knabbere ich eine kleine Hand voll Nüsse oder etwas Obst. Das Problem kommt Abends… meine „Männer“ essen gerne deftig, zumal mein Mann tagsüber nicht viel isst und dann natürlich ziemlich Hunger hat. Am Liebsten würden sie nur Pasta, Pizza, Döner und Co. essen. Ich lege da häufig ein Veto ein, koche frisch und gemüselastig oder es gibt Brotzeit, bei der für jeden was dabei ist. Aber so ein Zusammenleben wird eben nur durch Kompromisse nett, das heißt, 1-2x pro Woche gibts dann eben doch mal ne Pizza oder Spaghetti. Und wenn ich dann mitesse (nicht mal unbedingt super viel, aber eben bis ich satt bin), landet alles SOFORT auf meinen Hüften. Ich habe mittlerweile wirklich Angst, richtig dick zu werden und finde meinen Körper jetzt schon eklig. Aber wie kriege ich es hin, mich noch besser UND alltagstauglich zu ernähren? Kann ja schlecht jedes Mal zwei verschiedene Mahlzeiten zubereiten… Und nach fünf Nudeln die Gabel wegzulegen, darauf hab ich ehrlich gesagt auch keinen Bock, ich möchte ja nicht HUNGERN. Das kann auch nicht die Lösung sein.
Zusätzlichen Sport kriege ich nicht hin, mit Vollzeit + Abend-/Wochenenddiensten, Familie, Haushalt usw. Lege aber alle meine Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück, bei Wind und Wetter.
Vielleicht hat jemand von euch noch eine kluge Idee oder sogar eigene Erfahrungen, die funktioniert haben.

Liebe Grüße!

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Hallo,

ich muss jetzt mal fragen, warum du denkst, dass Hashimoto für die Gewichtszunahme verantwortlich ist?

Ich habe seit mehr als 20 Jahren Hashimoto. Ich nehme allerdings inzwischen im Durchschnitt 130 L-Thyroxin ein.

Meine Schilddrüsen sind inzwischen verschwindend klein geworden.

Warum isst du morgens nicht ein ordentliches sättigendes Frühstück? Ich würde eher Abends nicht so gehaltvoll essen. Das einzige was bei uns umgestellt wurde ist das wir unjodiertes Salz verwenden. Mein Partner und unser Kind essen Mittags auswärts, da ist dann denke ich genug Jod drin.

Ich hatte mal gelesen, das L-Thyroxin auch als Abnehmmittel mißbraucht wird.

Ich bin natürlich kein Arzt, aber keine meiner Bekannten die L-Thyroxin nehmen mussten oder müssen haben zugenommen davon. Vielmehr haben ca. 50 Prozent abgenommen. Ich kann bei mir keinen Einfluss erkennen. Aber das sind nur meine persönlichen Erfahrungen.

Viele Grüße

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Danke für deine Rückmeldung! Die Gewichtszunahme begann, als auch die anderen Symptome einsetzten und zunahmen (Kribbeln in Händen und Füßen, Müdigkeit, Haarausfall etc.). Ich habe nun schon Einiges zugenommen obwohl ich nicht mehr esse als vorher (ganz im Gegenteil). Auch meine Ärztin geht davon aus, dass die Gewichtszunahme damit zusammenhängt.
Ich bin keine typische „Frühstückerin“ und habe morgens nicht so viel Hunger. Denkst du denn, es macht einen großen Unterschied, wenn ich die Kalorienzufuhr vom Abend auf den Morgen verschiebe?
Ich hoffe, es reguliert sich alles ein wenig, wenn ich irgendwann endlich mal (hoffentlich) richtig eingestellt bin, aber wenn das alles so weiter geht, bin ich bis dahin etliche Kilo schwerer. Es ist ja auch nicht so, dass ich mich abends „vollfresse“, ich schaue, dass meine Kalorienzufuhr bei 1200-1400 täglich liegt. Umso frustrierender, dass das aber offenbar immer noch zu viel ist und ich trotzdem zunehme. 😣

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Hier kann ich dir mal empfehlen ein Ernährungstagebuch zu führen und wirklich alles auf zuschreiben was du isst. Am besten auch die Menge dazu.

Fakt ist - wenn man mehr Kalorien verbraucht als man zu sich nimmt, nimmt man auch nicht zu. (Wassereinlagerungen mal ausgeschlossen)

Spaghetti kannst du dir leicht Vollkorn/Dinkel machen. Halten länger satt.
Pizza 🤷‍♀️ ja ich mach mir manchmal ein Vollkornbrötchen mit Belag. Oder mal einen „Teig“ der hauptsächlich aus Ei besteht.

Wenn du dein Tagebuch mal 14 Tage geführt hast, schau mal zur Ernährungsberatung. Die zeigt dir dann was man verbessern könnte. Ob du genug Kalorien zu dir nimmst, oder zu viele etc.

Vom L Thyrex nimmst du nicht zu. Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen neigen gern man zu Übergewicht weil der Stoffwechsel eben träge ist und somit der Grundumsatz eher niedrig.

Alles Gute!

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Danke dir für deine Rückmeldung! 😊 Vielleicht muss ich wirklich noch „penibler“ alles dokumentieren und dann tatsächlich eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Ich werde darüber auch mal mit der Ärztin sprechen. Ich zähle bereits fast täglich meine Kalorien und komme an etwa 5/6 von 7 Tagen auf 1200-1400 Kalorien. An den „deftigen“ Tagen auch mal auf bis zu 1700. Das ist offenbar noch zu viel, ich nehme einfach immer weiter zu ☹️. Im Moment klettert die Waage jeden Tag um ca. 200 g nach oben. Ggf. muss ich darauf umsteigen, an den Tagen mit Pasta usw. eben nicht mitzuessen. Wenn ich meinen Jungs sage: „Heute gibts nicht die Pizza aus dem Steinofen beim Italiener sondern irgendeinen Eierteig“ sind die raus 🙈. Vor allem weil es an den anderen Tagen vor allem Gemüse, Vollkornbrot etc. gibt. Verstehe ich ja auch, die sollen ja auch nicht auf alles verzichten müssen, nur weil ICH es eben nicht essen kann.