Kniearthrose. Weiß nicht mehr weiter....

Hallo zusammen, ich brauche mal wieder euren Rat.
Vielleicht hat ja jemand die gleichen Probleme gehabt und kann mir ein paar Tipps und Ratschläge geben.

Vorsicht es kommt ein langer Text.

2016 hatte ich mein aller erstes Problem mit meinem Knie.
Ich hatte im linken Knie das Plicasyndrom, welches sich dann nach 4 Wochen Therapie, Bandage usw. wieder gelegt hatte.
Bis 2018 hatte ich dann Ruhe mit meinem Knie. Nur zwischendurch mal etwas Druck etc. auf dem Knie. Allerdings ist mir im Dezember bei der Arbeit ein großer Hund vor's Knie gesprungen (bin gelernte Tierheim Tierpflegerin) und ich kam selbst nicht mehr vom Boden hoch.
Es hat sich dann rausgestellt, dass ich zumindest im linken Knie einen Knorpelschaden hatte.
Zu dem Zeitpunkt war er aber noch nicht doll ausgeprägt und ich habe Hyaluronspritzen ins Knie bekommen.
Gewirkt haben sie allerdings nicht und innerhalb von 2 Monaten waren die Schmerzen und der Knorpelschaden so schlimm, dass ich Anfang 2019 das 1. Mal operiert wurde.
Alles lief super. Ich lief ein paar Tage/Wochen an der Krücke und die Physio half auch gut.

Bis vor 1 Jahr war ich fast immer Schmerzfrei. Klar nach langen Tagen auf der Arbeit tat es schon weh, aber dann hab ich eine Ibu genommen und alles war gut.

Anfang 2022 kamen die Schmerzen dann zurück und das schlimmer als zuvor.
Durch einen Umzug habe ich jetzt eine Praxis mit angeschlossener Klinik in meiner Stadt, die auf Knie und Schultern spezialisiert sind und auch nur diese Bereiche in ihrer Klinik operieren.

Sie haben wirklich einen sehr guten Namen und haben schon tausende erfolgreiche Eingriffe gehabt. Deutschlandweit kommen die Leute zu ihnen.

Naja auf jeden Fall kam in der Klinik dann raus, ich im linken Knie (innen) einen Knorpelschaden Grad 3 und Ansatz Grad 4 habe. Im Außenbereich Grad 1 bis 2...Arthrose....
Gemeinsam mit dem Arzt entscheiden wir uns für eine Operation.
Mir wurde der Knorpel geglättet und das Außenband gespalten, da dies zu stramm war und die Kniescheibe dadurch zu hoch und fest war und wohl auch Probleme verursacht hat.
Ich hatte ganz schlimme Probleme mit Nachblutungen trotz Drainage etc., aber auch die 3 Narben waren noch lange Zeit danach sehr verklebt und die Physiotherapie hat mir sehr gut geholfen.

Durch die falsche Belastung fing das rechte Knie auch langsam an, aber es geht noch.
Ich fing an zu schwimmen, was sehr gut klappte und auch nicht weh tat.
Ein 3/4 Jahr war wieder alles in Ordnung.

Und jetzt fing es wieder an... Es schlägt mittlerweile echt auf die Psyche. Ich bin fast 26 und habe so schlimme Knie. Ich bin etwas übergewichtig, aber ich habe so schlimme Schmerzen wie noch nie und nicht einmal schwimmen schaffe ich länger als 10 Minuten. Über Fahrrad fahren oder länger als 10 Min spazieren gehen brauche ich aktuell gar nicht nachdenken...

Vor 2 Wochen war ich wieder in der Klinik.
Mein Arzt empfahl mir eine Spritze ans Knie mit einem Lokalanästhetikum. Angeblich sollte die Wirkung sofort eintreten und eine Patientin die er hat, bekommt diese Spritze 1x im Jahr und das hält auch solange an.
Er hatte den Verdacht auf Traktussyndrom/Läuferknie.
Bei mir war es genau das Gegenteil. Die Schmerzen wurden soooo viel schlimmer, sodass ich nach 5 Minuten spazieren mit dem Hund angefangen habe zu weinen.
Ich wohne im 2. Stock und brauche 5 Minuten um nach oben zu kommen...

Ich war heute wieder beim dem Arzt.
Wir haben 1 Stunde lang gesprochen und er hat mir alles genau erklärt.
Er wollte mir auch Hyaluronspritzen empfehlen, hat das aber verworfen nachdem ich ihm erzählt habe, dass die bei mir noch nie angeschlagen haben.

Es gibt eine Therapie bei denen, bei der Knorpel durch eigene Stammzellen angezüchtet wird und dann nach 6 Wochen ins Knie eingesetzt wird. Da müssen aber einige Faktoren für erfüllt werden und das würde keine angenehme OP für mich und wäre wenn nur eine der aller letzten Möglichkeiten.

Er sprach auch von einer Teilprothese für den Inneren Teil des Knies, aber da meint er natürlich auch, dass ich erst 26 werde und eigentlich noch zu jung dafür bin.

Für den 17.7 haben wir jetzt eine Arthroskopie angesetzt. Dort wird geschaut wie das Knie von innen aussieht, ob nochmal eine Knorpel Glättung in Frage kommt, in wie weit der Knorpel schon beschädigt ist, ob der Meniskus in Ordnung ist, ob das Außenband nochmal operiert werden muss, ob eine Knorpelanzüchtung gemacht wird usw.
Im Prinzip weiß ich erst was gemacht wurde, wenn ich aus der Narkose wieder aufgewacht bin.

Und wenn eine Prothese oder Knorpelanzüchtung mit Stammzellen doch schon in Betracht kommt, müssen sie mich eh erst nochmal wach werden lassen und alles weitere besprechen.


Ich bin echt am verzweifeln.
Ich will einfach nur, dass es voran geht und ich möglichst bald wieder in meinen Beruf kann und nicht mehr so Schmerzen habe.

Ich hoffe, dass es mit der OP jetzt endlich weiter voran geht und entschieden wird, wie es mit mir weiter gehen soll.
Gleichzeitig habe ich, aber auch so Angst, dass es wieder kleinere Komplikationen geben könnte oder dass das ganze wieder nur kurzfristig anhält...

Geschweige denn, dass das rechte Knie auch irgendwann anfängt.
Ich bin doch eigentlich echt noch zu jung für eine Prothese, auch wenn das alles wahrscheinlich genetisch bedingt ist...

Vielleicht habt ihr ja auch schon Erfahrungen damit gemacht und könnt mir sagen, was ihr von dem ganzen haltet.

Liebe Grüße.

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Ihr seid euch sicher, dass die heftigen Schmerzen von der Arthrose kommen und du nicht durch die ganze Geschichte eine Arthrofibrose entwickelt hast? Google das mal, die Arthrofibrose muss nämlich komplett anders behandelt werden! (In erster Linie mit Entspannung, Bewegung nie in den Schmerz rein, mir haben auch Cortison-Tabletten gut geholfen)

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Das habe ich tatsächlich bis jetzt noch nie gehört bzw. noch von keinem Arzt als Verdacht bekommen.

Ich werde das gleich mal googlen, vielen Dank :)

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Hallo,
tut mir leid, dass Du solche Probleme hast. Ich habe letztens die Bewegungsdocs gesehen, da war auch jemand mit Kniearthrose dabei. Google doch mal "bewegungsdocs Knie", da kommt ein Beitrag, welche Möglichkeiten es noch gibt. Vielleicht hilft Dir das ja etwas weiter?

Alles Gute!

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich werde mir den Beitrag gleich direkt mal ansehen.

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Ich bin mir auch nicht so sicher das da wirklich die Arthrose die wirkliche Ursache deiner Probleme sind.

Mein Mann hat Arthrose im Knie und bis auf gelegentlich mal nen leichten Schub keine Probleme. Er ist den ganzen Tag unterwegs und macht außer eben viel laufen und Kurkuma für das Gewissen nichts.

Bei mir ist die Arthrose nicht diagnostiziert, aber ganz sicher vorhanden. Es knirscht schon seit Jugendjahren im Knie und wundern würde es mich nicht da ich schon immer auch zuviel Gewicht durch die Gegend trage. Habe von Arthrose zerstören Knochen am grossen Zeh .... Richtig eklig und als Zufallsbefund noch die Arthrose im Schultergelenk welche wortwörtlich ans Licht kam während der OP wegen ziemlichen Problem in der Schulter .... Wobei ich da nicht weiss was zuerst da war, der chronisch entzündete Schleimbeutel, die abgerissene Sehne oder die Arthrose. Bin also auch nen Opfer der Arthrose.

Lange Rede kurzer Sinn.

Ich hoffe das deine Odyssee irgendwann ein Ende findet und du auch wieder mit Freude am Leben teilnehmen kannst. Wollte eigentlich nur gute Besserung wünschen und bin wohl völlig abgeschweift oO

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Hallo ich kann dich leider sehr gut verstehen…
Ich hab seit 20 Jahren Probleme mit den Knien (aktivierte Arthrose Grad 4 beidseitig).

Ich habe eine Knorpeltransplantation machen lassen und würde es nie wieder tun.
Der Heilungsprozess hat sich ewig gezogen und es hat mir rein gar nichts gebracht, der „neue“ Knorpel ist wieder komplett weg.
Waren OP 4 und 5 und es war wirklich total für die Katz. Habe seitdem noch mehr Probleme (Nervenschaden an der Narbe, Bewegungseinschränkung, Knacken und Reiben der Knochen). Bin auch erst 35 und jeder Orthopäde sagt ich bin noch zu jung für eine Teilprothese.

Mir geht es auch an die Psyche… Ich mache das was geht und vermeide Aktivitäten, die schlecht für das Knie sind.
Man kann in dem Moment nicht mehr machen als irgendwie damit klar zu kommen.

Was für mich gilt, gilt natürlich nicht automatisch für dich, aber ich wollte meine Erfahrungen mit dir teilen.
Wenn das Knie erst so kaputt ist hilft meist nichts mehr (habe auch alle möglichen Mittel versucht)
Ich bekomme einmal die Woche Physio und bin bei einem Schmerztherapeuten in Behandlung (kann ich nur empfehlen)

Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft!!!
Liebe Grüße

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Hallo, ich danke dir sehr für deine Antwort.

Das mit dem Schmerztherapeuten hat mir mein Doc auch schon erzählt, allerdings meint er, dass man dafür in der Regel erst austherapiert sein muss.
War das für dich ein langer Weg bei dem Therapeuten reinzukommen etc?

Also falls die Knorpel Transplantation in Frage kommen sollte, werde ich mir auf jeden Fall auch noch ein paar Meinungen dazu einholen.
Mein Arzt sagte zwar, dass ihm die OP persönlich gut gefällt und Spaß macht, aber dass er es seinen Patienten in der Regel eher nicht empfiehlt, da die Nachbehandlung so langwierig sein kann.
Wie du auch schon sagtest.

Ich hoffe einfach, dass es so langsam mal voran geht.
Dir wünsche ich auf jeden Fall alles Gute für Dein Knie.