Eltern-Burnout

Hallo,

Hat jemand Erfahrung mit dem Thema gemacht? Es geht hier um das Eltern-Burnout, welches nur das Leben mit den Kindern betrifft, vermutlich ausgelöst durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen.

Die Kinder werden vom Vater fast nur noch als anstrengend empfunden, wenige positive Dinge werden gesehen. Ein Gefühl von „ich kann das nicht“, wenn es um Streitschlichten oder den Umgang mit Wutanfällen geht.
Der Mutter geht es psychisch gut, sie kümmert sich um alles was die Kinder betrifft und versucht den Stress mit den Kindern vom Vater fernzuhalten.
Kann sich der Zustand des Vaters durch die Entlastung der Mutter wieder bessern oder wie kann man mit der Situation am besten umgehen?

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Klingt danach, wie wenn positive Erlebnisse fehlen? Positive Erlebnisse geben Kraft für die Konflikte mit Kindern.

Mein erster Impuls wäre: öfter mit der ganzen Ausflüge machen, gemeinsam Spaß haben, Dinge unternehmen, Spiele spielen etc... -- so passiert auch wieder ein "posiver Impuls" beim Vater und somit beeinflusst das auch seine Stimmung "gegen" die Kinder.

Wenn der Vater nur hart arbeitet und zuhause nur Konfliktsituationen der Kinder austragen soll, kann ich eine Abwehrhaltung gut verstehen. Als Burnout würde ich das aber nicht bezeichnen.

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Danke für deine Antwort.

Positive Erlebnisse sind eigentlich auch da, auch gemeinsame Spiele aber sobald Streit unter den Kindern ausbricht, ist die Stimmung direkt wieder im Keller. (Obwohl sich die Mutter um die Streitigkeiten kümmert und versucht zu schlichten.)

Und es fallen auch Sätze wie „da geh ich lieber arbeiten“. (Der Vater arbeitet sehr gerne, konnte während der Pandemie aber monatelang nicht arbeiten weil er in der Gastronomie tätig ist.)

Eine Idee war auch, erst mal mit den Kindern einzeln schöne Sachen zu unternehmen damit zumindest der Geschwisterstreit wegfällt. Aber ob das hilfreich ist?

Es wäre schön, wenn positive Erlebnisse ihm da raushelfen würden!

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ich finde, man muss nicht alles auf die Pandemie schieben. Meinst du echt, die paar Monate daheim vor zwei Jahren haben bis heute im Alltag wenn ein Kind zickt, einen Einfluss? Glaub ich eher weniger.

Es gibt einfach "Männer", die null Bock auf diese kindischen und unnötigen Streitschlichtereien haben.
Viele Männer überlassen das "mama" -- das ist Bequemlichkeit oder Unverständnis, warum das denn jetzt so schlimm sein soll, dass das Gewischister drei Nudeln mehr auf dem Teller hat, als das Kind selber, (also diese Zankerein zwischen Kindern sind ja oft auch mehr als nervend und lächerlich)

- Null Bock auf Konflikte und auch wenig Verständnis für diese "kindischen querelen" kann doch auch einfach ein Wesenzug mancher Männer sein?. -- Manche Männer haben da einfach kein Bock oder kein Verständnis für und eher eine kurze Zündschnur betreffend den blöden Streitthemen unter Kids.

Schonmal von der Warte gesehen?
Dann braucht man den Mann auch nicht in Schutz nehmen, weil die Coronazeit so schwer war, sondern kann ihn auch härter ins Gericht nehmen, dass er gefälligst sich auch beteiligen soll, solche Kinderzankereien auf gutem Wege zu beenden und nicht alles auf Mama schieben soll.
Aber hey: manche Männer putzen auch nicht das Bad,- aber wechseln dafür die Reifen. --- muss denn jeder alles gleich gut abkönnen=? wäre auch noch ne Sichtweise, - die hier im Forum natürlich bei so kurzen Schilderungen nie ganz beantwortet werden kann.

Mein Mann hat null Verständnis dafür, warum meine Tochter zur ZEit so ne Teenie-Zicke ist und viel schreit und heult, wenn ihr was nicht passt. Er vesteht die 13jährige einfach nicht und reagiert dementsprechend genervt. -- -ich ab mir inzwischen einfach ein Fell zugelegt und lass sie motzen.... Menschen gehen halt auch unterschiedlich mit motzenden/trotzdenden/streitenden Kindern um?

Bearbeitet von tr357
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Hm, ich denke, wenn die Mutter alles fernhält, dann wird sich die Situation gar nicht verbessern können. Und wenn man im Job einen Burnout hat, dann ist es ja auch nircht das endgültige Ziel, nie wieder arbeiten zu gehen, sondern die Arbeit an sich selber öffnet andere und neue Wege.


Denn wenn wir ehrlich, dann gehört zum Elternsein nun auch mal eine gewisse Portion "Abstumpfung" (überspitzt ausgedrückt)....wenn man sich damit nie auseinandersetzen muß, dann fehlen aus meiner Sicht ganz wichtige Prozesse bei sich selber und je älter die Kinder werden, desto komplexer wird ja auch ihre Welt, mit allem was dazu gehört.

"Ich kann das nicht." ist für mich allerdings auch häufig die kleine Schwester von "Ich will das nicht." und "Ich habe keinen Bock.".

Aber wie genau kam man denn da jetzt auf "Eltern Burn Out"? Eigentlich müsste den doch die Mutter bekommen, wenn sie eh alles alleine macht. Was sagt denn der Therapeut des Vaters?

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Es gibt keinen Therapeuten.
Diese „Diagnose“ wurde ergoogelt, aber es lassen sich wenige Erfahrungen finden.

Der Vater hat momentan keinen Spaß mehr am Familienleben und er hofft dass dieser mit der Zeit (wer weiß wann?) zurückkommt. Wenn die Kinder älter sind oder Ähnliches. Er befindet sich in einer abwartenden Position. Die Frage ist nur, ob das „einfach so“ passieren kann.

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Hm, das hatte ich jetzt irgendwie schon im Urin, deswegen habe ich aucb nach Therapie gefragt. Den Verlauf habe ich mir auch durchgelesen.

Ganz ehrlich, warum wirst du nicht wütend? Warum kommt er damit durch? Hat jemals jemand behauptet, das es ausschließlich Spaß macht, Kinder groß zuziehen? Warum redest du dir diese katastrophale Situation so schön?

Natürlich wird es niemals passieren, das es "einfach so" passiert, das alles wieder schick ist. Aber solange er da sitzt und nur zuschaut (äh, die Rosinen rauspickt), während du ihm den "Rücken freihältst", wird sich garantiert nichts ändern.

Mir wäre an deiner Stelle schon längst der Hintern geplatzt. Entweder er hat ein echtes Problem, dann muß er es therapeutisch angehen. Oder er veräppelt dich komplett.
Egal was es von Beidem ist, garantiert würde das hier bei uns nicht einfach durchgewunken werden und wir hätten da sehr deutliche Worte füreinander.

Wirklich, es wird Zeit, das du dich da mal richtig gerade machst...auch für die Kinder. Und wenn er keinen Bock mehr auf seine Familie hat, dann soll er gefälligst seine Mund aufmachen. SO geht es jedenfalls doch nicht weiter, wirklich nicht.

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Wie war denn der Vater vor Corona?
War er da geduldig, hat Streit geschlichtet, sich um die Kinder gekümmert?
Oder war er die meiste Zeit in der Arbeit und hat die "nervige" Kindererziehung seiner Frau überlassen?

Viele Männer kommen damit nicht klar, wenn sie plötzlich aus der Arbeit gerissen werden und zum Vollzeitpapa werden.
Bei Frauen erwartet man das direkt nach der Geburt. Und sie sollen sich nicht so haben.
Viele Frauen sind sogar jahrelang zu Hause und müssen alle Launen ihrer Kinder ertragen.

Ich kenne jetzt den Hintergrund nicht.
Vielleicht hat er auch eine Depression entwickelt?

Vielleicht muss er sich aber auch einfach mal am Riemen reißen.
Es kann nicht sein, dass die Mutter alles abfangen muss, damit der Herr Vater nicht gereizt wird. Das wären ja 50er Jahre Zustände.

Ist schwer, das so von außen zu beurteilen.
Möglicherweise wäre da Hilfe von außen angesagt.

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Vor Corona wurde die Care-Arbeit heruntergespielt. Es ist ja ein leichtes die Kinder zu versorgen.

Nach Corona erkennt er nun an dass Kinderbetreuung und -Erziehung kein Zuckerschlecken ist.

Für die Eltern ist die Aufgabenteilung nun ok wie sie ist.

Was nur stört: dass anscheinend keine/nur noch wenig Freude beim Vater entsteht wenn er die Kinder sieht. Es werden schon noch Sachen unternommen, gespielt aber Streitsituationen trüben die Laune direkt.

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Dann gibt es meiner Meinung nach nur zwei Wege:

Entweder, er arbeitet an sich, macht evtl. eine Therapie, gibt sich Mühe

oder

er geht.

Denn so ein Ehemann und Vater ist ehrlich gesagt nur eine Belastung.
Für die Frau und für die Kinder.

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Ich glaube nicht, dass dein Mann unter einem burn-out leidet.
Ich glaube, er hat einfach falsche Vorstellungen von Familie.
Was dachte er sich, wie das läuft ? Freude, Friede, Eierkuchen ? Und wenn nicht, ist ja Mutti da, die alles regelt?

Dein Mann bräuchte ein Vater-Coaching. Jemand sollte ihm bewusst machen, was seine Aufgaben in der Familie sind. Dass er eine wichtige Vorbildfunktion erfüllt, dass seine Kinder von seiner Leitung und Präsenz profitieren würden, dass es viele Dinge gibt, die Kinder vom Vater lernen sollten.

Du tust ihm keinen Gefallen, wenn du jeden Ärger von ihm fern hältst.
Das fördert nur seine Hilflosigkeit. Und es erweckt den Anschein, dass es deine Schuld ist, wenn die Kinder sich unmöglich benehmen.
Es sind auch seine Kinder.

Lasst euch beraten, vielleicht an einer Erziehungsberatungsstelle.
´´ Ich kann das nicht ´´ ist eine fadenscheinige Ausrede für den Unwillen, sich mit Schwierigkeiten abzugeben.

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Und ich denke mal, deine Freude über streitende Kinder wird sich auch in Grenzen halten.
Du kümmerst dich oder erträgst es, weil es sein muss.
So ist das halt. Manche Sachen sind eben so, wie sie sind.
Da kann man sich nicht ausklinken.

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Und ich finde die Idee tatsächlich gut, mit den Kindern einzeln etwas zu unternehmen.
Man muss nicht immer zwanghaft als ganze Familie zusammen sein, wenn die Kinder sich nur fetzen.
Bei uns ist es so, dass wir bei unserem Alltagsbetrieb versuchen, das eine oder andere Kind teilhaben zu lassen. Ein Kind kann mit zum Einkaufen gehen, das Andere mit Papa Reifen wechseln, ein Kind kann beim Kochen helfen, das Andere das Laub rechen………
Dann wird dein Mann auch seine Kinder wieder anders erleben.