Was hilft euch aus einer depressiven Phase?

Hallo zusammen,

Ich hatte vor 4 Wochen eine Fehlgeburt und habe das Gefühl, seitdem in einer depressiven Phase festzustecken. Durch die Arbeitswoche komme ich noch einigermaßen, aber an den Wochenenden möchte ich mich am liebsten den ganzen Tag im Bett verkrümeln und mit niemandem sprechen.
Sowas kenne ich von mir bisher überhaupt nicht.

Ich mache wieder regelmäßig Sport und versuche so oft wie möglich raus an die frische Luft zu gehen, aber das alles hilft nur in dem Moment in dem ich das mache.
Hat noch jemand Tipps was sonst noch helfen könnte?

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Hallo,

tut mir leid, um deinen Verlust.

Ich denke einfach weitermachen wie vorher wird nicht so schnell wieder gehen. Du wirst vermutlich das erlebte verarbeiten müssen. Kannst du mit deinem Partner oder Freunden darüber reden. Trauer ist da auch erlaubt und hilft es zu verarbeiten.

Viele Grüße und gute Besserung!

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Lieben Dank für deine Antwort. Mit meinem Mann kann ich nicht wirklich reden, er geht mit der Situation komplett anders um. In meinem Freundeskreis weiß niemand davon da wir uns alleine zum Thema Kinderwunsch schon wirklich blöde Kommentare anhören mussten.

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Das tut mir sehr leid für dich, fühl dich mal gedrückt.

Deine Reaktion ist normale Trauer, da musst du durch. Schau mal nach den verschiedenen Trauerphasen.

Mir hat das Buch "Gute Hoffnung-jähes Ende" von Hannah Lothrop sehr geholfen.

Lass dir die Zeit, die du brauchst.

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Lieben Dank für deine Antwort. Ich lese momentan "Mutter ohne Kind". Ich habe auch den Eindruck, dass mir das gut tut.

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Wie war die Zeit direkt danach? Hast du dir da Zeit zum Weinen genommen? Falls nicht: hol das nach!

Was sagt dein Mann/Partner dazu? Geht es ihm auch schlecht? Hat er Verständnis?


Mir hat es gut getan, etwas für mich selbst zu tun. Mir was "zu gönnen". Schwimmbad, Sauna, Massage.

Ich hab meine Ernährung auf den Kopf gestellt, um den nächsten Versuch besser erträglich zu machen (wir sind auf Icsi angewiesen).

So richtig besser wurde es dann, als wir wieder aktiv den nächsten Versuch starten konnten. Da hat die Hoffnung dann wieder überhand genommen.

Man vergisst sein Sternchen nicht, das wäre auch irgendwie falsch. Aber die Erinnerung verblasst mit der Zeit.



Eine Vorwarnung noch: mich hat das alles einige Monate nach der Geburt meines Sohnes wieder eingeholt, in Form einer Wochenbettdepression. Da ist alles nochmal hochgekocht. Achte gut auf dich!

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Liebe Dank für deine Antwort.
Mir etwas gönnen mache ich schon. Ich habe aber das Gefühl, dass mir das immer nur ein paar Stunden hilft und ich dabei nicht so richtig auftanke.
Ich hatte bereits einen MA vor 1,5 Jahren. Damals hat mir auch das "weitermachen" geholfen.
Nun sind mein Mann und ich aber 41 und es wird aus diversen Gründen wohl kein "weitermachen" mehr geben.

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Ja, so ist Trauer. Es geht ein paar Stunden besser, dann wieder schlechter.
Alle Tränen müssen geweint werden, bis keine mehr übrig sind...

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Mir hilft fühlen. Hört sich blöd an, aber ich habe festgestellt, dass ich nach solchen Schlägen am besten wieder auf die Beine komme, wenn ich mich den Gefühlen hingebe und nicht dagegen ankämpfe. Ich muss die Trauer mit all ihren Phasen intensiv durchleben, um sie wirklich verarbeiten zu können.
Das ist dann für eine Zeit richtig schlimm und elend, aber irgendwann geht es dann weiter und das besser als zuvor und ohne dass es unter der Oberfläche noch stark brodelt.

Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass man sich in den Gefühlen verliert und nicht mehr von selber rauskommt, weshalb diese Vorgehensweise vielleicht nicht für jeden etwas ist bzw. man dabei Begleitung braucht, sei es durch Familie oder Freunde, die ein Auge auf einen haben oder auch therapeutische Begleitung, wenn es zu belastend ist.
Dein Mann könnte auch eine Hilfe sein, wenn ihr respektiert und annehmt, dass ihr unterschiedlich trauert. Ihr müsst nicht dasselbe empfinden, aber aufeinander achtgeben und einander unterstützen.