Ich fühle mich schrecklich....

Und dabei müsste ich das gar nicht....

Wir haben drei Töchter (7,3,10 Monate), ein für uns absolutes Traumhaus und ein wunderbares Leben.

Eigentlich sollte ich gerade meine Buchhaltung machen....

Aber dennoch... ich muss mir gerade wirklich Luft verschaffen. Nach jedem Kind habe ich ein Jahr Pause gemacht, damals noch im Angestelltenverhältnis, seit drei Jahren bin ich selbstständig und glücklich damit. Dazu noch für mich persönlich erfolgreich und zufrieden.

Wir haben jedes Kind so mit 10 Monaten herum bei der Tagesmutter unseres Vertrauens eingewöhnt, damit ich pünktlich zum ersten Geburtstag wieder durchstarten kann. Das hat auch immer gut funktioniert.

Jetzt habe ich wieder begonnen, die Kinder sind in der OGS und in den Kindertageseinrichtungen Ganztags untergebracht und nun kommen sie geballt - die Vorwürfe der anderen.

Im Kindergarten bei uns sind viele Mütter zuhause. Ich hab da kein Problem mit. ABer die offensichtlich mit arbeitenden Müttern. Ich kann halt Vormittags nicht zum basteln oder ähnlichem in die Kita kommen. Meine Kids müssen früh raus, damit alle pünktlich sind... ich habe ja schon vieles erlebt, aber das lässt mich sprachlos erscheinen. Hier mal eine Auswahl an Kommentaren, die im übrigen nicht nur ich, sondern auch andere einstecken müssen, die jedoch ein dickeres Fell haben als ich....

- Man überlegt sich vorher was man sich leisten kann und lebt dann danach. Dann muss man seine Ansprüche herunterschrauben.

-Du wirst irgendwann den Hass Deiner abgeschobenen Kinder zu spüren bekommen

-also ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie man die Kinder die ganze Zeit verwahren lassen kann...

-bist Du überfordert um Dich selbst zu kümmern

-Du bist Feministin oder?

Ich für meinen Teil habe immer gerne gearbeitet. Ich kann mir nicht vorstellen, den ganzen Tag nur den Haushalt zu schmeißen. Wir könnten theoretisch von einem Gehalt leben, aber wir wollen das nicht. Warum kann man nicht einfach die Lebensmodelle der anderen tolerieren? Wir haben dennoch ein sehr harmonisches Familienleben und die Kinder wirken in keinster Weise unglücklich...

Ich weiß nicht ob ich das nur so empfinde weil mich solche Aussagen unheimlich verletzen und ich doch ein schlechtes Gewissen habe, Gerade vor Weihnachten kommen bei mir viele Aufträge herein, da muss ich wirklich stark ran...

Hier gibt es doch bestimmt viele arbeitende Familien mit vielen Kindern, oder? Habt ihr auch öfter so Gewissensbisse? Oder vielleicht ähnliche Erfahrungen?

Liebe Grüße

Rosi (jetzt aber wirklich an der Buchhaltung)

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Huhu,

das ist die übliche Stutenbissigkeit.

Ich für meinen Teil bin seit Jahren (mit kurzen Unterbrechungen) Hausfrau und darf mir dieses Geseier quasi rückwärts anhören..."Hausfrau sein ist altmodisch", "ich hätte da höhere Ansprüche", "für Kinder ist es nicht gut wenn sie nicht lange fremdbetreut werden" und, und, und.

Sollen sie doch reden.

Jeder hat sein Idealbild im Kopf und strebt diesem nach, fertig.

Mit einigen Dingen haben sicher beide Seiten recht, aber was solls?
Höre auf die Bedürfnisse deiner Kinder, auf deine und die deibes Mannes....dann ist alles paletti.

Lg

Andrea

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Musste gerade lachen, dass es anderen auch so geht! ;-) Beim Großen hieß es damals "Waaas? Warum lässt du ihn denn fremdbetreuen? Als Mutter musst du doch wenigstens die ersten 3 für ihn zuhause bleiben! Krippenbetreuung schadet dem Kind doch bestimmt!"

Jetzt beim zweiten heißt es "Wie, du willst daheim bleiben? Aber die Sozialkontakte in der Krippe sind doch so wichtig für das Kind, das langweilt sich doch zuhause!" - und weißte was? Mir ist es schnurz egal! Damals hätt ichs eh nicht ändern können, selbst wenn ich gewollt hätte (Wunder, mein Sohn hats gutüberstanden!), diesmal haben mein Mann und ich uns eben bewusst entschieden, es anders zu machen. Nicht wegen Druck von außen, sondern einfach so, weil wir es wollen. Recht machen kann mans eh niemanden, also ist es in meinen Augen das beste, es einfach so zu machen, dass man sich wohlfühlt. Nur glückliche Eltern können glückliche Kinder großziehen! #pro

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Genau das meine ich, irgendwer hat immer was zu meckern, dabei geht es schlicht niemanden etwas an.

Ich war bei meinem Sohn alleinerziehend von Geburt an, also bin ich selbstverständlich nach den 8 Wochen Mutterschutz wieder arbeiten gegangen. Da war was los *lol*, dabei ging es einfach nicht anders, irgendwo musste das Geld ja herkommen.

Lg

Andrea

1

Hallo,

da steht man drüber, warum nimmt man sich solche Hännengaggerei an? Atme durch und sei weiterhin zufrieden mit Deinem Leben ;-)

LG

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Weil es doch manchmal trifft. Und mancher Blick ist manchesmal schlimmer als Worte...

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Aber Du bist glücklich, diese Lästermäuler nicht, da kannst Du drauf wetten ;-)

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Verstehe ich das richtig: dir wird von Müttern, die zu Hause sind und ihre Kinder trotzdem in die Kita geben, vorgeworfen, du würdest deine Kinder abschieben? Hallo? Wer sitzt denn bitte schön in Ruhe zu Hause rum, während die Kinder anderweitig betreut werden?! Sorry, aber so einen Schwachsinn würde ich mir von niemandem anhören!

Unser Sohn wurde auch mit 11 Monaten eingewöhnt. Ich ging dann wieder 34h/ Woche arbeiten. Wir leben in der Grosstadt und alle Kinder in unserer Krippe haben Eltern, die Arbeiten. Es gibt wenige Mamas, die jetzt gerade wieder in EZ sind. Aber sobald sie wieder arbeiten gehen, kommen auch die kleinen in die Betreuung.

Ich weiß nicht wie (ländlich?) bzw wo ihr wohnt aber bei uns müssen die meisten arbeiten weil das Leben hier (London) sehr teuer ist.

Ihr habt euren Weg gefunden und geht diesen nun. Wegen der Kritik (die ich als maßlose Frechheit empfinde!) musst du dir ein dickeres Fell zulegen. In Zukunft würde ich zurück pfeffern und sagen, dass du gerne arbeitest und es nicht so deins ist, den ganzen Tag nur den Haushalt zu schmeißen und zu faulenzen während die Kinder anderswo betreut werden.

Und ja, ich bin Feministin und stolz drauf!

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Wir wohnen am Stadtrand im Süden... und ja, ich finde das Leben auch recht teuer, möchte in den Urlaub und mir einfach meinen Lebensstandart behalten. Und auch wenn ich nun gesteinigt werde... wir haben drei Töchter und ich möchte denen nicht vorleben, dass Frau zuhause bleibt, während der Gatte das Geld nach hause bringt.

Ich habe einfach ein gutes Gefühl, wenn ich meine eigene Kohle verdiene ;-) Zu wichtigen Terminen bin ich ja auch da. Immer. Und verlässlich. Nur Laternenbasteln und Kekse backen morgens um zehn in der Kita - das geht nicht.

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Ich bin da ganz bei dir und jeder muss eben seinen Weg gehen. Ich gestehe, ich persönlich fand die Eingewöhnung mit 11 Monaten sehr früh und wäre auch gerne noch etwas zu Hause geblieben, aber wir haben nun mal nur ein Jahr EZ hier in England und das Leben ist eben kein Wunschkonzert.

Ich werde nach dem zweiten Kind vorübergehend beruflich etwas kürzer treten, das hat verschiedene Gründe, aber meinen Job ganz aufgeben ist undenkbar.

Unsere Kita versteht zum Glück, dass Eltern arbeiten und nicht morgens um 10 zum basteln kommen können. Wenn so etwas ansteht, findet es am Nachmittag statt und wird rechtzeitig angekündigt so dass die meisten es organisieren können, mal eine Stunde eher von der Arbeit zu gehen.

Geht iht weiterhin euren weg und lass dich von solchen Puten nicht verunsichern!

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Hallo,

Dein Post bestätigt am Ende meine Meinung: unter Frauen gibt es keine echte Solidarität. Das bedauere ich wirklich.

Als arbeitende Mutter halt ich es für mich so: es ist mir inzwischen egal, was die anderen sagen oder denken. Das war nicht immer so. Kein Lebensmodell ist das einzig Richtige und Wahre. Es muss für meine Familie und mich passen.

Lass sie reden (kannste eh nicht vermeiden). Lerne die Kommentare zu überhören bzw. lerne, dass es Dich nicht verletzt.

Liebe Grüße, eine schöne Adventszeit#winke

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Gibt es auch nicht. Ich wurde mal angefeindet, weil ich mit dem dritten Kind keinen Pekip Kurs machen wollte.Ich wollte dieses nicht, weil ich diee ganzen Anfeindungen schon beim 2.Kind erleben durfte und darauf schlichtweg keinen Bock mehr hatte.

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Ich persönlich kann nicht nachvollziehen warum man wenn man es nicht muss seine Kinder GANZTAGS betreuen lässt. Mir tun da die Kinder leid (obwohl sie das vielleicht auch gar nicht müssen weil sie sich arrangieren und es nicht anders kennen) und aber auch die Mama weil sie so viele schöne Augenblicke verpasst.

Ich verstehe, dass man halbtags wieder arbeitet - manche sogar freiwillig weil allein ein Hausfrauendasein eben nicht erfüllend ist für jeden - verstehe ich. Aber ich möchte doch auch noch Zeit mit meinem Kind verbringen.

Ich verstehe auch, dass manche ganztags betreuen lassen MÜSSEN, finde ich traurig aber ist halt bei manchen so.

Nichts desto trotz ist jeder selber für sein leben verantwortlich und ich denke mit den Kommentaren musst du einfach Leben.

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Es gibt dennoch keinen Grund, andere öffentlich anzufeinden und schlecht darzustellen. Gedanken sollten manchmal einfach Gedanken bleiben.

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"aber auch die Mama weil sie so viele schöne Augenblicke verpasst."

Was ist mit dem Papa? Dass der viele schöne Augeblicke verpasst, ist nicht so schlimm?

Das kapier ich einfach nicht.

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Hallo
Ich habe alle Modelle durch (also Vollzeit und Teilzeit mit verschiedenen Stunden). Aktuell bin ich noch zuhause und die jüngsten 5,5 Monate alt. Ab Januar arbeite ich 2 Tage mit 6 Stunden, ab September dann 30 Stunden.
Aktionen bei denen morgens Eltern gefördert werden gibt es hier kaum. Mütter die für immer daheim bleiben kenne ich auch kaum, für die wenigen Termine findet sich aber immer jemand. Da es immer weit im Voraus angekündigt wird ist das kein Problem. Ich habe mir auch schonmal einen Tag frei genommen um in der Grundschule bei einem Ausflug mitzukommen.
Was andere machen ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, unser Lebensmodell muss uns gefallen und passen und nicht den anderen.
Eine recht extreme Mutter die ich in der Krabbelgruppe kennen gelernt habe ist der Meinung das es ihrem Kind schadet das der Vater arbeiten geht weil "das arme kleine ja nicht versteht das der Papa alleine das Haus verlässt". Ehm ja, das reicht mir schon völlig. Muss sie ja selbst wissen.

Wie gesagt, jeder muss selbst wissen was für die eigene Familie passt. Wenn mir jemand so ein merkwürdiges Kommentar reindrücken würde, hätte ich auch kein Problem damit das auszusprechen.
Zum Thema Aufbewahrung: meine Tochter geht nach wie vor in den Hort, auch wenn sie schon eine Weile nicht mehr müsste. Das liegt daran das der Hort einfach toll ist und nicht mal annähernd etwas von "Aufbewahrung" hat. Alleine die Millionen Ags die dort laufen könnte man auf keiner anderen weise einfach so nachstellen. Das ist für mich eine der Bestätigungen das es auch bei uns passt.

LG

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Hallo,

ich habe jahrelang als Melkerin gearbeitet. Arbeitszeiten von 5-10 Uhr und dann nochmal von 15-18 Uhr. Daher konnte ich auch nicht an jedem Bastelnachmittag o.ä. teilnehmen. Viele haben es ja verstanden, weil sie selbst oder Verwandte/Bekannte in der Landwirtschaft tätig waren. Manche Mütter konnten sich aber ihre Kommentare nicht verkneifen. Meine Frage: "Trinkt dein Kind Milch? Gut, denn dank mir hat dein Kind welche."

Es gibt Berufe, die sind familienunfreundlich, sind aber notwendig. Statt aber diese Menschen zu unterstützen werden sie oft von anderen noch fertiggemacht. Dickes Fell und eine "Leck mich am Allerwertesten"-Mentalität braucht man.

LG
Lana

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Hallo,

so ein bisschen kenne ich das noch von meinem ersten Kind, da habe ich auch früher wieder angefangen zu arbeiten, als es mein Umfeld gut fand (zwar nur Teilzeit, aber das war egal). Das hat mich teilweise echt fertig gemacht- ich wurde zwar nicht offen angefeindet, aber doch stark zwischen den Zeilen kritisiert... da hat die Nachbarin neben mir gestanden und laut zu ihrem (gleichaltrigen) Kind gesagt "Nein, XY, WIR schieben dich nicht ab!"; oder in der Krabbelgruppe kamen Kommentare wie "naja, muss ja jeder selber wissen, wo seine Prioritäten liegen, bei MIR liegen sie halt beim Kind" (bei mir ja auch, trotzdem kann ich doch arbeiten gehen?!). Ich war froh über jede Mutter, die in einer ähnlichen Situation war wie ich, um mich mit ihr solidarisieren zu können... Irgendwann habe ich mich daran gewöhnt, die Kommentare haben dann auch irgendwann nachgelassen.
Ich denke mir immer: Ob das Kind wirklich eine gute Kindheit hatte, wird es später (wenn es erwachsen ist) selbst entscheiden. Da kann ich oder die Super-Mutter von nebenan noch so sehr der Meinung sein, alles perfekt zu machen- wichtig ist am Ende, wie das Kind es empfindet. Und da spielt so viel mehr eine Rolle als die Tatsache, ob man an jedem Bastelvormittag oder Liedernachmittag anwesend war oder nicht...

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Huhu,

weißt du Mütter aller Art geben gerne ungefragt ihre Meinung ab, egal ob Vollzeit oder Teilzeit arbeitend oder eben Hausfrau. Jede ok sagen wir fast jede hält ihr Modell wahrscheinlich für das beste. Ich verstehe auch nicht warum man so früh wieder Vollzeit arbeitet...aber das denk ich mir meistens nur ;-)

Ich hab mir das gerade in der Anfangszeit von vielen genau anders rum angehört.

Wie dein Kind geht noch nicht in die Krippe?? - nein keins meiner Kinder kommt in eine u3 Betreuung warum auch.

Nervt es dich nicht immer um Erlaubnis zu fragen beim shoppen - nein ich muss auch niemanden fragen ... wir haben ein gemeinsames Konto da darf jeder ran und gut ist.

Denk mal dran wenn ihr euch trennt, ich wäre ja nicht gern die Haushälterin meines Mannes #bla#bla

Da muss man einfach drüber stehen....nein ich vermisse meinen Beruf nicht und wir leben gut so....es gibt aber auch ganz viele die es nicht akzeptieren können das man so leben kann. Lass die anderen ruhig reden....die Hauptsache ist doch das ihr als Familie zufrieden seid.