Hallo zusammen,
Ich stehe vor einem großen Dilemma und hoffe auf eure Hilfe.
Kurz gesagt geht es um die Frage, ob ich zur Hochzeit meiner eigentlich bisher besten Freundin fliegen sollte oder nicht.
Ich versuche die Situation kurz zu beschreiben:
Ich war zu einem JGA eingeladen, für den ich „mal eben“ 250 Euro bezahlt habe. Der JGA meiner eigentlich bis dato besten Freundin. Zu der Zeit wartete ich bereits ein halbes Jahr auf die Ausschreibung meines Traumjobs bei meinem derzeitigen Arbeitgeber. Es kam wie es kommen musste: die Präsentation, die ich vorab vor dem Assessment Center ausarbeiten musste über ein Wochenende, kam an dem Wochenende, an dem ihr JGA stattfand. Ich habe es mir super schwer gemacht, ich habe im Vorfeld hin und her überlegt wie ich doch mitkommen kann denn der JGA war in Hamburg und hätte von Samstag morgen 6 Uhr bis Sonntag Mitternacht gedauert. Die Aufgabe musste ich bin Dienstag morgen, 08:00 Uhr abgegeben haben.
Ich bin nicht mitgefahren, hatte aber bei dem Versuch es doch irgendwie möglich zu machen, mich mit einer anderen Freundin von ihr in der Wolle. Ich kannte bis dahin auch keine ihrer Freundinnen persönlich, habe die nur einmal gesehen. Diese Freundin von ihr war nicht Trauzeugin, hatte aber alle Buchungen und das einkassieren des Geldes übernommen. Sie hatte aber keine Lust, mir die organisatorischen Fragen zu beantworten z.B. wann wir zurück fahren mit dem Bus, wann hin etc (flixbus statt Zug - fast 6 statt 3,5 Stunden). Jedenfalls hatte sie mich an die Trauzeugin verwiesen, hatte behauptet es ginge nix zu stornieren (was ich ihr mit den AGB widerlegt hatte usw). Kurz gesagt: sie hatte keinen Bock das Geld zu verwalten, nur es auszugeben.
Ich habe am Ende 210 statt 250 Euro bezahlt und war nicht mit. Die 40 Euro bekam ich auch nur wieder, nachdem sie in der Gruppe meinte ich sei es ihr nicht wert aufzustehen und an den Rechner zu gehen um das Geld jetzt zu überweisen und solle ihr auch keine privaten Nachrichten schicken (ich hatte ihr außerhalb der Gruppe lediglich mein Paypal Geschickt).
Die Braut selbst ist seitdem sauer auf mich gewesen, dass ich wegen meines Verfahrens nicht mit nach Hamburg gekommen bin. Wir wohnen in nrw.
Worauf will ich hinaus?
Die Braut und ich haben uns noch mal getroffen und gesprochen, sie hatte nach wie vor wenig Verständnis für mich da ich ja schon im Vorfeld viel für mein Assessment Center gemacht habe und den Montag frei hatte - den hatte ich für ihren JGA frei, aber die Präsentation musste stimmen und ich musste auch beim präsentieren mein Zeitfenster einhalten können.
Kamen nicht so richtig überein, on top teilte sie mir mit, dass sie mich von den Mädels weggesetzt hatte. Sie wusste auch dass die und ich ein Problem miteinander haben, hat mich aber nicht mal nach meiner Sicht der Dinge gefragt oder sich den Chat angeguckt oder sowas.
Ich (und mein Partner, der jetzt aber kurzfristig eine Operation hat und nicht fliegen kann was sie aber nicht weiß) würde bei ihrer polnischen Verwandtschaft sitzen die kein deutsch spricht. Die Hochzeit geht 2 Tage. Wir sind alle im selben Hotel untergebracht.
Sie hat mich nicht mal gefragt ob das okay für mich wäre mit der neuen Sitzordnung. Stattdessen meinte sie die würden teilweise auch englisch sprechen.
Seit unserem Treffen letzte Woche Montag hab ich sie nicht mehr gesprochen.
Würdet ihr an meine Stelle hin fliegen und euch 2 Tage diese Hochzeit unter den Bedingungen antun?
Danke vorab!
Zur Hochzeit gehen, obwohl man das Gefühl hat nicht willkommen zu sein?
Kurze Zusatzinfo: zur standesamtlichen Hochzeit war ich nicht eingeladen mit der Begründung es sei nur für die Familie. Dass mich das traurig macht wusste sie, war aber wohl egal. Die Kleider habe ich trotzdem mit ihr ausgesucht.
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Ja, ich würde ehrlich gesagt trotzdem hinfahren. Eine beste Freundschaft würde ich wegen einer blöden Situation rund um den JGA nicht in Frage stellen. Aber wenn du deswegen jetzt nicht zur Hochzeit kommst, dann war es das vermutlich mit der Freundschaft.
Ich kann verstehen, warum du den JGA abgesagt hast und du hast dir diese Entscheidung auch nicht leicht gemacht. Dass die „Organisatorin“ keine Fahrzeiten rausrückt und nicht mal schaut ob eine Stornierung möglich ist, ist wirklich ärgerlich.
Der Streit mit ihr und den anderen Freundinnen ist in meinen Augen aber nicht das Problem der Braut. Sie muss hier keine Position beziehen oder sich eure Chatverläufe anschauen und die Reaktion mit der Sitzordnung kann ich nachvollziehen, sie will halt nicht, dass euer Streit sich auf die Stimmung der Hochzeit auswirkt. Ich habe meine Gäste vor der Hochzeit auch nicht gefragt, ob sie mit ihren Sitznachbarn einverstanden sind…
Und zu dem Punkt mit der standesamtlichen Hochzeit: ich finde daran absolut nichts ungewöhnliches, wenn die standesamtliche Hochzeit nur im Familienkreis und mit den Trauzeugen gefeiert wird.
Ich persönlich hätte es auch nicht schön gefunden, wenn meine beste Freundin nicht zum JGA kommt, egal aus welchem Grund.
Warum sollte Sie dich fragen, ob die Sitzordnung für dich okay ist? Sie ist die Braut und entscheidet mit Ihrem Mann gemeinsam wer wo sitzt. Haben wir auch so gemacht und persönliche Belange von einzelnen Personen, haben wir da nicht unbedingt berücksichtigt.
Klar, ist es blöd, wenn dein Partner nicht mit kann zur Hochzeit und du allein hin musst, aber wenn es deine Beste Freundin ist, dann sollte das schon drin sein.
Das Sie die standesamtliche Hochzeit nur mit der Familie gefeiert haben, ist auch allein die Entscheidung des Brautpaares und sollte so akzeptiert werden.
Wann genau ist die Hochzeit? Wenn Ihr bereits jetzt wisst, dass dein Partner nicht mitkommt, dann solltet Ihr das sofort kommunizieren, denn so eine Person kann schonmal 150-300€ (je nach Hochzeit) kosten und das dann lange zu verschweigen wäre nicht in Ordnung, denn ab einem gewissen Punkt muss man für die Person zahlen, auch wenn Sie nicht kommt.
Dir muss halt klar sein, dass die Freundschaft höchstwahrscheinlich zerbrechen wird, wenn du auch zur Hochzeit nicht erscheinst. Da musst du dir überlegen, ob es dir das wert ist.
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