Arbeiten in Vollzeit trotz Kind

Der Vater meines Sohnes (1,5 Jahre) hat mich verlassen, weshalb ich nun schon wieder voll arbeite. Ich würde viel lieber mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen. Die Kinderversorgung klappt sehr gut, mein Sohn fühlt sich dort wohl, trotzdem macht es mir zu schaffen, ich hatte es mir anders vorgestellt, wenn ich ein Kind habe. Mein Kleiner ist immer gut gelaunt und lacht nach wie vor sehr viel... wahrscheinlich habe ich mehr Probleme als er, dass er ganztags in der KITA ist.
Warum machen sich Männer einfach aus dem Staub? Man kann doch nicht erst ein Kind wollen und dann die Verantwortung dafür nicht aushalten?!?
Und dann noch kein Verständnis dafür aufbringen, dass die Mutter leidet, wenn das Kind den ganzen Tag woanders ist, weil sie arbeiten muss, um das Kind zu ernähren und ihm was bieten zu können.

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huhu,

ich habe zwei kinder, von zwei verschiedenen vätern. bis vor ein paar wochen bin ich vollzeitarbeiten gegangen. leider ist es aus gesundheitlichen gründen jetzt ein jahr nicht möglich.

wenn ich an meine kindheit zurück denke, war es sogar noch krasser. meine mutter hat mich als baby in einer wochenkrippe abgegeben. ich war de ganze woche dort und nur am wochenende zu hause. und ich habe es auch überlebt.

ich finde, es wird heutzutage viel zu schnell gejammert...sorry, meine meinung

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wie alt sind denn deine Kinder? Wochenkrippen,... so etwas gibt oder gab es? Noch nie davon gehört.
Hast du je mit einem der Väter zusammen gelebt? Wie sind deine Kinder versorgt wenn du arbeitest?

LG

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ja diese wochenkrippen gab es in der ddr ^^ und jetzt gibt es sie wieder in einigen städten...find ich eigentlich gar nicht so schlecht.

ich habe in der stanztechnik gearbeitet, hatte arbeitsbeginn 6:30 uhr. das hieß, kinder halb 5 raus, fertig machen für den kiga und spätestens 5:45 uhr waren sie im kiga. ich bin dann auf arbeit bis nachmittags um 3, war also spätestens 16 uhr im kiga, kinder geholt, nach hause, kurz gespielt bis um 18 uhr, dan gabs abendessen und bettgehen. danach hab ich den haushalt gemacht und bin auch ins bett.

meine kinder sind jetzt 3 und 5, also durchaus in einer nicht einfachen phase ^^ meinem sohn sein vater lebt in ulm, kommt alle 14 tage zu besuch und nimmt ihn ab und zu mal in den frien mit zu sich für 2 oder 3 wochen. der vater meiner tochter arbeitet in münchen, kommt auch nur alle 2 oder 3 wochen mal zu besuch und nimmt sie dann ein zwei nächte...

meine mutter geht selber arbeiten, sie ist also auch nur bedingt zur verfügung. freunde habe ich keine, wo ich sagen würde, ich gebe meine kinder dort ab. also genießen wir die wochenenden um so mehr. mein freund verlässt halb 6 früh das haus und kommt meistens zwischen 18 und 21 uhr zurück von arbeit.

noch fragen? ;)

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Meine Schwester war in der gleichen Situation. Die ersten Jahre hat sie im gleichen Kindergarten gearbeitet, wo mein Neffe betreut wurde. Danach ging es bei ihr immer, ohne dass Oma und Opa den Jungen jeden Tag bei sich hatten, denn die wohnen alle weit weg.

Sie hat das irgendwie geschafft. Heute ist mein Neffe 19 und sie haben immer noch ein super Verhältnis, fahren immer noch zusammen in Urlaub, gehen zusammen weg am Wochenende. Sie hatte in immer wenig Zeit für ihn. Aber die Zeit, die sie für ihn da war, hat sie voll ausgenutzt. Einen richtigen Vaterersatz hatte er auch nie.

Aus meiner Sicht ist sein Vater nur dafür da, ihm Geld zu geben. Ein gutes Verhältnis ist anders. Aber da ist der Vater selbst dran schuld, da viel vorgefallen ist (Geld, Fremdgehen, etc.).

Ich finde es gut, dass du wieder voll arbeiten gehst. Du gibst damit deinem Kind ein besseres Vorbild als eine Mutter, die nur zu Hause gluckt. Er wird dadurch schneller selbstständig. Genieße die freie Zeit, die du mit ihm hast und ich hoffe, dass du einen Partner findest, der für ihn eine Vaterfigur sein kann.

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Danke dir. :)

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Hallo,

ich habe - trotz dass der Vater damals vorhanden war - nach einem Jahr wieder Vollzeit gearbeitet. Ich brauchte auch eine zeitlang, um mich einzugewöhnen. Anfangs hatte ich auch ein schlechtes Gewissen. Aber ich wusste immer, dass meine Tochter sich wohl fühl in der Kita, es ihr wirklich Spaß macht und auch gut tut. Das einzige Problem, waren viele Außenstehende, die der Meinung waren, dass man als Mutter bitteschön am besten den ganzen Tag zuhause zu sein hat.

Um den Vater würde ich mir keinen Kopf machen. Du führst Dein Leben mit Deinem Sohn. Wenn er daran nicht teilhaben möchte, ist es sein Problem. Alles andere macht nur den Kopf schwer und gibt graue Haare.

Lass Dich also nicht verrückt machen. Es schadet Dir und Deinem Sohn nicht.

LG Anja

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Danke Anja,
du verstehst mich. :)
LG

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Nunja, es ist allgemein bekannt, das jede Beziehung in die brüche gehen kann...und viele Väter dann keine Verantwortung übernehmen....

Entweder man bekomt kinder nur, wenn man Reich ist......oder man geht eben arbeiten....Ich gehe auch voll Arbeiten...klar ist es stressig, da ich noch Sa und So arbeite...aber das Geld stimmt...und Ich kann es nicht verstehen, wenn Frauen lieber Alg2 bekommen als arbeiten zu gehen....Es gibt immer eine Lösung....

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Die Qualität der Zeit, die du mit deinem Kind verbringst zählt, nicht die Quantität. Falls du mal einen freien Tag hast, setzt dich auf den Spielplatz und guck mal zu, wie wenig sich viele Mütter mit ihren Kindern beschäftigen. Die reichen mal gelangweilt ne Schaufel und quatschen ansonsten mit anderen gelangweilten Müttern.

Dein Kind wird gefördert und ist mit anderen Kindern zusammen. Das ist superwichtig für ein Kind, besonders, wenn es Einzelkind ist. Ich kenne nur Kinder, die echt erstaunliche Entwicklungssprünge gemacht haben, als die in die Kita oder in der Kindergarten gekommen sind.

Du machst es genau richtig. In Frankreich ist dein Weg normal.

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Das sehe ich ganz genauso.
Deinem Kind wird kein Schaden zugefügt. Natürlich ehrt es Dich, dass Du ein schlechtes Gewissen hast - aber es läuft doch alles gut, oder?!

Meine Eltern haben auch immer durchgearbeitet. Das hat dann aber auch dazu geführt, dass wir alle jedes Jahr gemeinsam in einen tollen Urlaub fahren konnten, oder ich in super Kinderferiencamps durfte etc. Es hat mir nicht geschadet - ganz im Gegenteil. Ich war schon im Kindergarten sehr offen und kontaktfreudig. Die Wochenenden waren in der Familie dann eben umso wichtiger und es wurde sehr viel Zeit miteinander verbracht.

Ein weiterer Aspekt ist vielleicht auch, dass wir vorgelebt bekamen, dass Arbeitengehen völlig normal ist und trotzdem alles toll laufen kann und keiner vernachlässigt wird.
Zusätzlich erzählt meine Mutter heute, dass sie es gar nicht ausgehalten hätte, mehrere Jahre Zuhause mit den Kindern zu bleiben. Sie liebte ihren Beruf und sie ist der Meinung, dass Mütter auch noch Menschen sind und sich auch weiter selbst verwirklichen sollten. Und wenn man beides hinbekommt, warum sollte es verwerflich sein?!

Aus uns beiden Kindern ist jedenfalls was geworden. ;-) Und wir haben ein tolles Verhältnis zu unseren Eltern.

LG
Marlene

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Wenn die Kinderversorgung klappt und sich dein Kleiner wohl fühlt, ist doch alles gut.
Ich denke auch, dass nur du damit ein Problem hast. Das wiederum vergeht mit der Zeit. Du musst dich erstmal daran gewöhnen.

Meine Tochter geht auch Vollzeit in die Kita seit sie 4,5 Monate als ist.
Sie hatte damit nie ein Problem gehabt - ich schon.

Das der Vater sich aus der Verantwortung stiehlt, ist nicht schön. Kann er denn nicht auch Betreuungszeiten übernehmen? Dann müsste der Kleine nicht immer Vollzeit gehen.

Beziehungen gehen oft in die Brüche, daran sind jedoch immer 2 beteiligt.

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Hallo,

Du musst unbedingt trennen zwischen der Situation Deines Kindes und dem Ärger darüber, dass Du Dir Dein Leben nicht als Alleinerziehende, sondern wahrscheinlich als glücklich verheiratete, TZ-arbeitende Mama vorgestellt hast.

1. Dein Sohn: Dem wird kein Schaden zugefügt, solange die Kita qualitativ hochwertig ist (und Du schreibst ja, dass er sich wohlfühlt) und Du Deine Zeit mit ihm intensiv nutzt und ihm zeigst, wie wichtig er Dir ist.
Und: Nicht jedes Kind hat ein gutes Leben, nur weil die äußeren Umstände perfekt erscheinen. Manche sitzen mit einer frustrierten Hausfrau vor dem Fernseher, andere hören sich jeden Tag das Geschrei der streitenden Eltern an. Versuche Dich von Äußerlichkeiten zu lösen und kümmere Dich innerhalb Deiner Möglichkeiten intensiv um Dein Kind. Damit machst Du alles richtig.
Seit wann geht es denn in die Kita?

2. Deine Situation und Dein Ex: Ich kann gut verstehen, dass Du einen Hals hast. Mir ist es auch unbegreiflich, wie ein Vater sich nicht zu seinem Kind hingezogen fühlt. Leider sind die Fakten so und Du wirst nicht ergründen können, warum Du gerade so einen abbekommen hast und andere mehr Glück haben. Das stellt sich leider immer erst im Laufe der Zeit heraus.
Interessierst Du Dich denn für eine neue Beziehung? Du könntest statt Dich zu ärgern, das beste aus Deine Situation machen, Dich ins Leben stürzen und bei einer eventuellen neuen Partnersuche sorgfältig die Familientauglichkeit abklopfen (was keine Garantie ist, aber ein Ansatz).

Liebe Grüße
Nele
schwanger und in Trennung #schmoll

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Hallo Nele,
oje, schwanger und in Trennung klingt nicht gut. Was ist passiert?

Mein Kleiner ist schon seit einem halben Jahr in der KITA, aber ich arbeite erst seit Kurzem voll, eben weil ich das Geld wegen der Trennung brauche.

Mit einem neuen Partner ist das schwierig, ich habe schon so ein schlechtes Gewissen, weil ich voll arbeite, dass ich nie mehr ausgehe. Möchte meine freie Zeit halt ausgeschlafen meinem Sohn widmen. Und an der Haustüre wird kein Mann klingeln. :)

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Hallo,

wie Du schreibst, geht es Deinem Kind gut und es fühlt sich wohl in der Kita.

Daher habe ich für diesen Satz von Dir kein Verständnis: "Und dann noch kein Verständnis dafür aufbringen, dass die Mutter leidet, wenn das Kind den ganzen Tag woanders ist, weil sie arbeiten muss, um das Kind zu ernähren und ihm was bieten zu können. "

Wer hat denn mit den Vätern, die Vollzeit arbeiten, um ihre Familie zu ernähren und ihr was bieten zu können Verständnis? Vielleicht gibt es auch unter ihnen welche, die "leiden", weil sie die Zeit lieber mit der Familie verbringen würden?

Es ist nun mal so, dass man für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss.

Ich habe auch immer Vollzeit gearbeitet, hatte zwei Kinder, war lange alleinerziehend. Allerdings habe ich auch schon während der Ehe Vollzeit gearbeitet. Für mich war es selbstverständlich, meinen Teil zum Familieneinkommen beizutragen. Den Kindern ging es gut. Sie haben nicht gelitten, sondern sich in Krippe und Kindergarten wohlgefühlt. Die Zeit nach Feierabend, die Wochenenden, Urlaub gehörten dann ihnen.

Cinderella

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Ja, das mit der KITA klappt, aber weißt du, ich sehe meinen Kleinen morgens beim Aufstehen. Ich muss ihn aufwecken. Dann ist er den ganzen Tag in der KITA, abends hole ich ihn ab, dann gibt es Abendessen, er wird bettfertig gemacht, ich schau mit ihm zusammen ein Buch an, was er liebt und dann geht es schon schlafen... sprich, ich sehe ihn unter der Woche kaum wach.

LG

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wie war... väter sollen schön schaffen gehn - so wirds erwartet und so hat´s zu sein... uns fragt keiner wie wir "leiden"... geteiltes leid ist halbes... deshalb soll mutti ruhig auch schaffen gehen, dann muss papi nicht so viel schaffen und kann sich einbringen... so machen wir´s und es klappt vorzüglich! der tochter tut´s auch gut denn sie lernt auch papas welt kennen #ball :-D