Betrogen worden - will es nochmal mit ihr versuchen & dreh grad durch...

Hallo,

ich glaub, ich brauche Hilfe.

Meine Freundin und ich sind seit fast 20 Jahren zusammen, haben Haus und Kind. Sie ist schon länger chronisch krank, deshalb gerade in den letzten Jahren manchmal auf Kur oder Reha. Ich bin ein Arbeitstier, gerade seit dem Hausbau, oft auf Dienstreise und als Mann eh nicht der perfekte Zuhörer - das liegt uns wohl in den Genen... Dass es schon länger auch im Bett nicht mehr klappte, hab ich irgendwann auf ihre Krankheit geschoben und wohl auch resigniert. Es passte nicht mehr, beide waren wir nicht glücklich und lebten mehr oder weniger aneinander vorbei.

Kurz und gut - als sie letztes Jahr hin und wieder eine Freundin besuchen fuhr, dachte ich es täte ihr gut mal auszubrechen aus Alltag, Kind & Kegel. Ich war so naiv!
Auf einer Kur hat sie jemanden kennengelernt, mit ihm geschlafen, wollte sogar mit ihm zusammenziehen. Sie hat es mir erzählt. Ich habe gelitten wie ein Hund, war aber gleichzeitig wie befreit, weil das irgendwie alles zu erklären schien. Ich liebe sie, sie ist sich ihrer Gefühle wohl nicht so sicher. Das ist jetzt 6 Wochen her.

Wir haben beschlossen es nochmal zu versuchen. Wir reden viel - und es gibt viele Tränen. Jedesmal. Ich bemühe mich seitdem, mein Verhalten ihr gegenüber um 360 Grad zu drehen, all die Kleinigkeiten die sie genervt haben abzustellen. Mehr Hilfe im Haushalt, weniger Arbeiten, Aufmerksamkeit, jede Woche frische Blumen - ich versuche wirklich alles um ihr zu zeigen wie viel sie mir bedeutet. Ich weiß nur zu sehr, wie sehr ich an der ganzen Scheiße mitschuldig bin.

Mir ist mittlerweile aber auch klar geworden, dass ich ein Nebeneinander wie in den letzten Jahren nicht mehr will. Mir fehlt die Körperlichkeit, das Begehren, der Sex! Das hat mir schon immer gefehlt, aber erst seit ich weiß, dass sie mit dem Anderen geschlafen hat, leide ich so richtig darunter. Ich begehre sie und das weiß sie! Pornos im Netz sind auf Dauer nur noch armselig. Ich will das nicht mehr. Hab sie drauf angesprochen, warum es bei uns nicht mehr lief. "Mir war Sex nie so wichtig" war die Antwort. Ich habe einen (Abschieds-?)Brief an ihn gefunden - mit einem Danke für den tollen und abenteuerlichen Sex! Wie ticken Frauen?

Sie hasst abenteuerlichen Sex! Auto, spontan in der Küche, alles schon versucht. Und jetzt das! Ich sollte mich nach dem was passiert ist vor ihr ekeln. Der Typ ist um die 50. Ich kann nicht mal sauer auf ihn sein, weil er für sie da war als ich es verbockt hab. Und weil ich sie nun mal liebe.

Ich bin dabei mich zu ändern, ist es da zuviel verlangt, dass auch sie sich ändert? Ich habe ihr vorgeschlagen, es langsam anzugehen - Kuscheln, Nähe zulassen. Sie will es versuchen. Versuchen!
Sie sagt, es wäre zu viel in den letzten Jahren schief gelaufen das sie nicht aus dem Kopf bekommt. Das sind teilweise Sachen die 3 Jahre her sind. Allein gelassen als es wichtig war, kein Zuhören, lauter solche Sachen. Manches davon sitzt echt tief, das verstehe ich auch. Aber was ist mit mir? Soll ich bei jedem Kuss daran denken, wie sie mich mit ihm betrogen hat? Sie sagt, sie sei halt nachtragender als ich...

Versteht das irgendjemand?

Ich bin sonst übrigens nie der Mann der vielen Worte, aber ich glaub ich platze wenn ich das nicht los werde... Ich hab 10 Jahre nicht mehr geheult, inzwischen wird das zum Dauerzustand. Was kann ich noch tun?

Gibt es hier jemanden der ähnliche Erfahrungen gemacht hat?
Frauen im Forum - Helft mir! Ich will sie verstehen!

Matthias

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Hallo Matthias,

ich denke bei euch ist schon länger etwas schief gelaufen. Schau auf eure Beziehung zurück.Am Anfang war bestimmt alles okay. Dann kam langsam der Alltag in die Beziehung. Du schreibst selbst du bist ein Arbeitstier. Ich vermute das deine Arbeit wichtiger war wie deine Familie( bin mir aber auch sicher das du viel gearbeitet hast damit es deiner Familie gut geht) und ich denke darunter hat eure Beziehung gelitten. Dazu kommt noch das deine Freundin längere Zeit chronisch Krank ist und du auch ein schlechter Zuhörer bist. Du hast nicht erkannt das es deiner Freundin unter diesen Umständen nicht gut geht. Vielleicht hat sie von dir auch erwartet das du ihr zuhörst, das du siehst wie es ihr geht. Ihre Krankheit war und ist da, hast du sie aber gefragt wie es ihr damit geht und hast du versucht sie zu unterstützen?

Sie hat sich dann ihre Zuneigung und Wärme bei jemand anderen gesucht und als du es erfahren hast, hast du gemerkt das sich etwas ändern muss. Sie wiederum hat es beendet. Was denkst du warum sie es beendet hat? Weil sie bei ihm nicht das gefunden hat was sie sich erhofft hatte, oder weil sie sich doch zu dir hingezogen fühlt?

Du siehst deine Fehler ein und möchtest sie abstellen, möchtest dich ändern. Erwartest aber auch das sie sich ändert. Ich denke du solltest versuchen dich zu ändern und mehr für sie dazu sein. Erwarte aber bitte nicht das sie sich auch so schnell ändert und vor allem erwarte nicht das ihr von heute auf morgen wahnsinnigen Sex habt. Sie wird eine ganze Weile brauchen um dir das zu geben was du dir wünschst. Jeder Druck den du in diese Richtung auf sie ausübst wird in meinen Augen das Gegenteil bringen. Gib ihr die Zeit die sie benötigt. Redet mit einander. Bei euch sollte ein WIR mehr zählen als ein ICH Oder DU.

Eine Beratungsstelle kann euch auch helfen wieder zueinander zu finden.

Sei dir aber auch bewusst das es für dich keine Garantie gibt das deine Bemühungen erfolgreich sind( Ich weiß es aus eigener Erfahrung).

Fg und viel Glück blaue-rose

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Hallo blaue-rose,

ich denke Du hast es genau getroffen. Ich habe mir in den letzten Tagen soviel Druck gemacht, auf einen Schlag alles wieder geradezubiegen, dass ich nur noch am Grübeln war, kaum schlafen konnte. Sie sagt sie liebt mich und vielleicht ist es naiv, aber ich glaube ihr das sogar.

Ich weiß nicht ob ich es schaffe, noch mal Wochen, vielleicht Monate einfach jeden Tag durchzuatmen und zu sagen: Versuchen wir es einfach und schauen ob es funktioniert. Ihr Zeit zu lassen mit dem Risiko, dass es dann doch nicht klappt. Ich habe meine Ansprüche an Liebe neu definiert und kenne jetzt endlich ihre. Das ist nicht die schlechteste Ausgangsbasis...

Danke!

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Such nicht die ganze Schuld bei dir. Sicher, du warst nicht immer voll für sie da. Ich verstehe auch, dass sie sich einsam gefühlt und sich von dir emotional distanziert hat. So wie du schreibst, hast du sowieso das größte Verständnis für sie, rechtfertigst alle ihre Fehler mit deinem Verhalten.

Aber glaube mir, das allein ist es nicht. Um eine Beziehung vor die Hunde gehen zu lassen, gehören immer zwei. Betrogen hat SIE dich. Mit dir wollte sie nie abenteuerlichen Sex, mit dem Typen schon.
Es geht nicht darum, dass sie keinen abenteuerlichen Sex will. Denn will sie schon. Sie will ihn nicht MIT DIR. Du bist ihr nicht mehr aufregend genug. Sie empfindet für dich keine Leidenschaft.

Ich war selbst schon auf Kur und ich kann dir genau sagen, wie es dort zugeht. Frauen, besonders halbwegs attraktive, Männer... wirklich treu bleibt da selten jemand. Du glaubst nicht, wieviele Leute sich auf Kur jemanden suchen bzw. finden. Es wird miteinander geschlafen, manchmal entwickelt sich ne langfristige Affäre, meist geht das aber nur für die Dauer der Kur. Als wäre es dort ein anderes Leben, das man führt - der Alltag mit Mann, Kindern usw. existiert nicht mehr. Ich habe das schon bei so vielen Frauen (UND Männern) mitbekommen.
Dass sie dich betrogen hat, das ist auf ihrem Mist gewachsen. Nicht auf deinem. Und wer weiß, ob es das erste Mal war.

Du machst dich selbst zum Sündenbock für alles und das ist eben nicht richtig so. Auch wenn du Mitschuld dafür trägst, dass die Beziehung schon lange nicht mehr richtig läuft, aber du hast das nicht alleine verbraten.

Jede Woche frische Blumen? Welche Frau braucht sowas? Wirklich?

Ich weiß nicht. Es liest sich nicht so, als ob ihrerseits noch viel Liebe vorhanden ist.

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Hallo sharizah,

es tut manchmal gut, wenn jemand anders das ausspricht/schreibt was einem selbst 1000 Mal durch den Kopf gegangen ist. Auch wenn man es eigentlich nicht wahrhaben will.

Danke dafür!

Es war mal abenteuerlich. Es hat mal mehr als nur funktioniert. Ich bin nie der Typ gewesen der aufgibt. Solange es noch irgendeine Chance gibt, selbst aus einem Rest Liebe wieder "mehr" zu machen... Ich habe sie letztens gefragt was sie fühlt - für ihn und mich.

"Ich bin hier, bei Dir."

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Eure Beziehung ist krank (nicht im Sinne von abartig, sondern im Sinne von nicht mehr gesund). Lasst euch von einem Profi helfen, allein ist das kaum zu schaffen. Eine richtige Paartherapie kostet viel Geld, aber das sollte euch eure Ehe wert sein.

"Sie sagt, es wäre zu viel in den letzten Jahren schief gelaufen das sie nicht aus dem Kopf bekommt. Das sind teilweise Sachen die 3 Jahre her sind. Allein gelassen als es wichtig war, kein Zuhören, lauter solche Sachen. Manches davon sitzt echt tief, das verstehe ich auch. Aber was ist mit mir? Soll ich bei jedem Kuss daran denken, wie sie mich mit ihm betrogen hat? Sie sagt, sie sei halt nachtragender als ich..."

Das kannst du so nicht gegeneinander aufrechnen. Sie ist fremd gegangen, das war für dich wahrscheinlich, als ob dir jemand eine Abrissbirne vor den Schädel knallt, heftig.
Sie hat Enttäuschungen und Lieblosigkeiten über Jahre "gesammelt", irgendwann kann man das nicht mehr wegstecken und verarbeiten, das sammelt sich an, wie sich Giftstoffe mit der Zeit im Körper ansammeln und der irgendwann tillt.

"Versteht das irgendjemand?"

Ich verstehe das. Das Fremdgehen deiner Frau ist meiner Meinung nach eine direkte Folge ihres Unglücklichseins mit dir. Wenn ich das verstehe, sage ich nicht, dass ich das gutheiße. Aber mal ehrlich, wärst du denn sonst überhaupt mal wach geworden?

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Nein wäre ich nicht. Du hast es erfasst. Jeder Knall in der Vergangenheit - und davon gab es einige - hat kurzfristig geholfen. Dann war irgendwann der alte Trott wieder da. Routine halt. Klar dass man dann irgendwann resigniert.

Dieser Knall ist anders und ich hab mich - völlig absurd - noch nie so befreit gefühlt wie an dem Tag als sie es mir gesagt hat. Als hätte mir die Abrissbirne irgendeinen Schalter umgelegt.

Auf "Letzte Chance" - hoffentlich nicht zu spät...

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Du fragst nach ähnlichen Erfahrungen...

hier.

17 Jahre mit einer Frau zusammen gewesen. Auch da nach den ersten 10 Jahren fingen die Höhen und Tiefen an. Ich hab alles mitgemacht und auch vieles verbockt. Aber wir waren uns wenigstens treu...

Bis zu den letzten 1,5 Jahren, die eigentlich die Hölle waren.
Wie ich erst gegen Ende der 1,5 Jahre mir eingestehen wollte, als ich es durch dritte erfuhr hatte sie eine Affäre inklusive Sex mit einem Bekannten, den Sie auf einer Auslanddstudienreise mit der Uni kennenlernte. Die räumliche Entfernung (Südamerika) war es, die mich auch offenen Auges in mein (damals so empfundenes) Unglück rennen liess.

Immer wieder habe ich ihr sogar zur Seite gestanden, wenn sie sagte sie hätte Gefühle für den anderen. Ich machte mir vor es sei Schwärmerei, weil wegen der Entfernung würde sie da nie was ernsthaftes tun.
Tat sie aber doch.
Und statt mich gehen zu lassen hat sie sich an mich geklammert. Um mich darauf gleich wieder wegzustossen.

es war eine Katastrophe, die von meiner Ex mit aller denkbaren Unfairness gehandhabt wurde, nachdem ich es nach 1,5 Jahren endlich über mich gebracht habe zu gehen.

Wir waren nicht verheiratet, aber es folgte ein Rosenkrieg von ihrer Seite vom Feinsten. Geklaute Autoschlüssel, der Versuch einer untergeschobenen Schwangerschaft (die der andere verbockt hat), Anzeigen bei der Polizei wegen angeblichen Stalkens etc.
Sie hatte alle Register gezogen und es damit für mich eigentlich einfacher gemacht.

Innerhalb weniger Wochen wusste ich nicht mehr, warum ich mir das die 1,5 Jahre angetan habe und hatte auch Zweifel über den Wert der 17Jahre insgesamt.

mit 37 habe ich dann meine Frau kennengelernt und bin seitdem glücklicher als je zuvor. Die alten Wunden waren längst geheilt dank einer Interims-Freundin, die ich zu lieben glaubte, die ich aber wohl nur brauchte, um den Absprung auch zu schaffen.

Was das alles mit Deiner Situation zu tun hat?
Naja. Ähnliche Erfahrungen. Nicht deckungsgleich, aber doch auch eine von Leiden geprägte Zeit, die zum Glück ein Ende fand, das zwar anfangs katastrophal erschien, aber eigentlich auch neue Optionen eröfnete.

Ich glaube, Deine Frau hat sich entliebt. Ich denke, dass es nicht wirklich einen dauerhaften Weg zurück geben wird. Vielleicht, wenn ihr proffessionelle Hilfe in Anspruch nehmt. Aber dazu ist auch nicht jeder der Typ. Und vor allem kann man einen entliebten auch nicht einfach wieder umpolen...

Ich bin froh, dass ich nicht in Deiner Haut stecken muss. Aber einiges an Erinnerungen kam wieder hoch...

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Hallo falkster,

ich freue mich ehrlich für Dich dass es nach dem Leiden bei Dir wieder Glück in deinem Leben gibt. Ich hoffe dass ich niemals in eine Lage komme, dass Liebe so aus dem Ruder läuft. Danach dürfte es mehr als schwer gewesen sein, überhaupt wieder an eine neue Chance zu glauben. Weiß nicht ob ich das könnte.

Eigentlich bin ich der geborene Optimist und das Glas ist immer halb voll. Ein normalerweise nützlicher Lebenszug, der einen manchmal allerdings auch voll auf die Schnauze fallen lässt, weil man sich zu sicher ist dass schon alles gut geht. Aber ich glaube nach wie vor daran, dass ich hier gar nicht "umpolen" muss - nur aufwecken was mal da war...

Wie gesagt, womöglich fahre ich damit aber voll gegen die Wand.

Danke Dir!
- Matthias

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Ich ticke exakt genauso. :-)

Das gegen die Wand rennen mit offenen Augen ist mir nur zu gut bekannt.
Ich kann Dein Verhalten absolut verstehen, da ich vermutlich genauso handeln würde...

bis ich eben auf die Wand aufschlage, was bei mir eben nach 1,5 Jahren geschehen ist.

Eine Qualität von uns Optimisten ist, dass wir immer wieder aufstehen und genauso weitermachen, wie vorher. Das geht naturgemäss auch mit einer unglaublichen Beratungsresistenz einher.

Deswegen kann ich Dir aber versichern, dass es IMMER eine neue Chance gibt. :-)

Mach Dir eines klar: Das Einzige, was Du in dieser Welt wirklich ändern oder beeinflussen kannst bist DU selbst und DEINE Sicht der Dinge.
Du kannst tun was Du willst mit Deiner Frau, aber wenn sie sich bereits abgenabelt hat wirst Du mit Deinen Aktionen sie nicht zur Umkehr bewegen können.

Wie gesagt, es gibt immer weitere Chancen. Ich war bei meiner Ex überzeugt, sie wäre meine grosse Liebe gewesen...
Dann hatte ich das Glück meine Frau zu treffen. HEUTE denke ich zu wissen, was die grosse Liebe ausmacht. Auf jeden Fall bin ich aber näher dran denn je... :-)

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Hi Matthias,

Liebeskummer ist schlimm, man leidet wie ein Hund, das tut mir sehr leid, dass Du das jetzt durchmachen musst. :-(

Menschen können sich nicht ändern. Klar kannst Du ihr Blumen schenken, auf jeden Pups achten, aber Du verbiegst Dich und verlierst auch den Respekt vor Dir, auch sie verliert ihn, wenn sie überhaupt noch welchen hat. Wer will schon einen Kriecher, einen Jasager, einen, der demütig zum Boden schaut, weil er ja soviel Schuld auf seinen Schultern trägt?
Zumal das eh von kurzer Dauer sein wird. Wir sind wie wir sind. Es geht nicht darum, sich für einen Menschen zu verbiegen auf Krampf. Wir sollten so geliebt werden, wie wir sind.

Deine Frau will offensichtlich nicht mehr. Je kleiner Du Dich vor ihr machst, desto schlimmer wird das Ganze.

Ich würde erstmal Abstand nehmen, denn SIE hat Dich betrogen! Sie ist aktiv ausgebrochen, es ist an ihr, auf Dich zuzugehen, wenn sie noch Interesse an Dir hat. Nicht umgekehrt. Klar gehört auch Dein vergangenes Verhalten dazu, aber auch ihres. Es muss nicht soweit kommen, dass man den Partner betrügt um zu merken, dass es aus ist.

Und Du wirst sie nicht zur Umkehr bewegen, egal was Du machst, wenn sie nicht will.

Ich weiss, das ist alles so schwer, ich habe schon Ähnliches erlebt, sowohl aus Deiner Position als auch aus ihrer. Und ich bin jetzt Single...denn wenn es soweit kam, war auch nichts mehr zu retten. Leider.

Liebe Grüße!
#liebdrueck

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Verbiegen heißt für mich jemand zu sein der ich nicht bin. Ich denke nicht dass ich das gerade tue. Der große Knall hat etwas bewirkt das ich selbst grad noch nicht ganz verstehe. Ich hatte jahrelang den Spitznamen "Schweiger", weil ich alles in mich reingefressen hab. Plötzlich kann ich wieder offen auf Leute zugehen. Ich hab das Gefühl als hätte ich jahrelang in den Tag rein gelebt - bequem, weil es irgendwie ok war, mit weniger zufrieden als hätte sein können. Das klingt jetzt vielleicht nach Midlife Crisis und das ist es vielleicht auch. Nur dass ich nicht ausbrechen will sondern endlich das Leben dass wir uns mal gewünscht haben.

Letztens hat Sie was Tolles gesagt: "Wenn ich uns in 20 Jahren sehe, dann sehe ich uns als altes Paar auf einem Kreuzfahrtschiff. Aber ich weiß nicht ob wir glücklich sind."

Das klingt für mich nicht nach Aufgabe. Ich hoffe wir packen das. Irgendwie.

Danke für Deine Worte - das hat gut getan!

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Tja, die Männer sind fast alle "Schweiger"...ich ermuntere meinen Sohn immer wieder, seine Gefühle in Worte zu fassen, wenn ich spüre, etwas ist mit ihm..dann kommt erstmal die Antwort "keine Ahnung"...

Ja, manchmal braucht man die Holzhammermethode, den großen Gong auf den Kopf, bevor man merkt, dieser Weg ist der falsche.

Und das kann auch eine Trennung sein. Als die große Chance, erst eine Tür schliessen, dann öffnet sich eine neue.
Krise bedeutet Entscheidung. :-)

Liebe Grüße und viel Kraft, egal, wohin Dich der Weg auch führt.

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Wenn ich das schon lese...

Wenn man dem Partner das Gefühl gibt, dass das, was er zu sagen hat, nicht wichtig oder nicht wichtig genug ist, um alles aus der Hand zu legen, die Glotze auszuschalten und vernünftig hinzuhören, was ihn beschäftigt, kann man nicht erwarten, dass wenn man nachts nackig nebeneinander liegt, die Post abgeht.

Es kommt darauf an, wie man den ganzen Tag zueinander ist. Hört man dem Partner zu, sucht man Kontakt zu ihm, streichelt man ihm lieb übers Haar, nimmt man ihn in den Arm, schaut man ihm direkt in die Augen, interessiert sich dafür wie sein Tag war.

Ich kann es sehr gut nachvollziehen, dass deine Frau dich betrogen hat.

Männer und Frauen, behandelt gut eure Partner und zwar von Anfang an und nicht erst dann, wenn es zu spät ist.

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Danke für die ehrliche Antwort. Fehlt nur noch eins: Seid euch des anderen nie so sicher dass ihr aufhört etwas dafür zu tun. Hab ich leider erst spät - hoffentlich nicht zu spät - kapiert.

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Ja und außerdem ist IMMER der Andere (respektive der Mann) für die Beziehung verantwortlich! :)

Und wenn dann mal die Hormone mit einem durchgehen, so dass man bei einem aufregenden Kerl im Bett landet, dann redet man seinen "Fehltritt" einfach damit heraus, dass der eigene Mann ja so fehlerbehaftet ist, dass man ja quasi überhaupt keine andere Wahl hatte und schon hat man nicht nur alles (Selbst)mitleid für sich gebucht, sondern begibt sich auch noch in die überlegene Position, einmal aufzeigen zu können, wer hier das Bestimmen hat. Endlich kann man dem Alten auch mal verklickern, dass er überhaupt immer viel zu selten das Geschirr abgespült hat! Ist ja auch ganz niedlich mitanzusehen, wie er sich anschließend nochmal aufrafft und um die Gunst seiner Angebeteten kämpft, wenn nötig täglich mit frischen Blumen und Fußmassagen. Herrlich.
Am Ende landet man meist trotzdem wieder in einem fremden Bett. Ein bisschen Abwechslung hat man sich ja wohl auch verdient, bei so einer schrecklichen Ehe!

(/Sarkasmus Ende)

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Wenn du sie wirklich zurück willst, dann lass sie gehen.

Es bringt nichts jetzt alles dafür zu tun, dass sie bleibt. Denn genau damit wirst du das Gegenteil erreichen und dich noch uninteressanter für die machen.

Hör auf zu heulen, steh auf und sortiere/plane dein Leben, ohne sie.

Nutze deine neue Offenheit um neue Leute kennenzulernen, suche dir ein Hobby und triff dich mit Freunden.

Wenn sie bei dir bleiben will, wirst du es nur so schaffen.

Wenn nicht, ist eure Zeit abgelaufen und eine andere Frau wird kommen, die dich so liebt wie du bist.

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Volle Zustimmung. :-)

20

;-)

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Letztens hat Sie was Tolles gesagt: "Wenn ich uns in 20 Jahren sehe, dann sehe ich uns als altes Paar auf einem Kreuzfahrtschiff. Aber ich weiß nicht ob wir glücklich sind
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Ich weiß nicht, ob ich ihre Aussage so positiv sehen könnte wie du. Man kann natürlich freundschaftlich verbunden oder aus rein pragmatischen Gesichtspunkten beieinander bleiben. Aber eine gewisse Zufriedenheit gehört m. E. dazu, dass man das gefühlt hat, angekommen zu sein, sich geborgen fühlt etc.

Was sie sagt klingt eher nach Komfortzone erhalten, aus welchen Gründen auch immer.

Warum möchte sie euch überhaupt eine Chance geben? Will der andere nicht mit ihr durchbrennen? Das wäre mir persönlich sehr wichtig zu wissen. Niemand möchte doch die zweite Wahl sein und nur als Rettungsanker vor dem Alleinsein herhalten.

So wie du dich hier präsentierst, glaube ich dir, dass du umdenken möchtest. Aber m. M. n. Tust du zu viel des Guten. Jede Woche Blumen sind zwar eine nette Geste, aber der Rest muss dazu passen. Du schreibst so, als würdest du dir die gesamte Last aufbürden. Ich weiß ja nicht, wie oft und wie nachhaltig deine Frau damals ihre Defizite dir gegenüber kommuniziert hat. Eine Ehe gegen die Wand zu fahren, daran sind i. d. R. beide beteiligt und nicht nur der schweigsame Workaholic. Deine Frau trägt auch einen Teil der Verantwortung. Mit ihrer Krankheit hast du sicher ebenso eine große Belastung erfahren. Nur hast du dich in die Arbeit gestürzt und bist dem Problem ausgewichen. Jetzt zu Kreuze zu kriechen und alle Schuld auf dich zu nehmen, finde ich zu einfach. Du hättest natürlich viel früher umdenken müssen und sie hatte jederzeit die Wahl zu gehen, wenn sie keinen

Sinn mehr in der Ehe sieht. Jetzt so zu tun, als sei eine Affäre die einzig logische Konsequenz, finde ich unfair.

Ich glaube, ihr braucht professionelle Hilfe. Zum einen sicherlich du für dich. Sowas ist nicht leicht wegzustecken. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen. Auch wenn man in der Lage ist, zu verzeihen. Das Vergessen ist ungleich schwieriger. Es gibt immer gute und schlechte Tage. Daher wirst du auch auf die Unterstützung deiner Frau angewiesen sein und sie muss eine gewisse Stärke haben, das auch auszuhalten (auch das ist nicht einfach). Wenn du bzw. ihr euch jetzt hauptsächlich darauf konzentriert, ihr ein angenehmes Umfeld zu bereiten damit sie sich dir wieder annähern kann, dann bleibst du auf der Strecke. Wenn einer sich seiner Gefühle nicht sicher ist, wird es ganz, ganz schwer, finde ich. Sie kann sich nicht aus voller Überzeugung und mit ganzem Herzen in den Neuanfang eurer Beziehung stürzen. Wie auch? Sie hat noch ihre eigene Baustelle zu bewältigen.

Was für euch das beste ist, kann ich nichtmal erahnen. Grundsätzlich finde ich es gut, wenn man es noch einmal zusammen versuchen möchte. Eine Krise ist auch eine Chance, aber nicht um jeden Preis. Irgendwo habe ich mal folgendes gelesen:
"Ich bleibe bei ihr/ihm wegen der vielen Dinge, die er/sie in der Vergangenheit richtig gemacht hat und verlasse ihn/sie nicht wegen dieses einen Fehlers."

Ich hoffe, das könnt ihr auch von euch sagen. Dass es so viele positive Dinge gibt, die ihr wieder zum Leben erwecken könnt. Viel Glück und ganz viel Kraft!

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Ich würde jetzt nicht nach Schuldigen suchen, sondern sehen, was die Tatsachen sind.

Ich für meinen Teil könnte nicht damit leben, dass mein Vertrauen so stark mißbraucht wurde, wie es beim Fremdgehen nun mal ist. Ich könnte Verständnis dafür aufbringen, eine liebevolle Partnerschaft wäre mir aber nicht mehr möglich. Man wird bei jeder Kleinigkeit vermuten, dass mehr dahinter steckt. Und ohne bedingungsloses Vertrauen ist nun mal eine liebevolle Partnerschaft nicht möglich.

Ich z.B. hätte mir im Traum nicht einfallen lassen, dass ich mal ein gehörnter Ehemann sein würde. Mit drei Kindern und 30 jähriger Partnerschaft war ich sicher, dass fremdgehen weder für mich noch für sie in Frage kommt.

Ich war beruflich sehr viel unterwegs, war auch vielen Versuchungen ausgesetzt, da ich es immer mit vielen gut aussehenden Frauen zu tun hatte, die durchaus auch Interesse für mich zeigten. Das waren harte Versuchungen, denen ich aber widerstand, weil ich auf keinen Fall meine Familie gefährden wollte.

Es wäre sicher möglich gewesen, den einen oder anderen ONS zu haben, ohne dass es aufgefallen wäre, ich war immer weit von zu Hause weg.

Nach 30 Jahren Partnerschaft kam ich dahinter, dass meine Frau wohl schon länger ein starkes Verhältnis hatte, sie hatte auch schon geplant, wann sie mich und die Kinder für den Anderen verlassen würde.

Als ich dahintergekommen war, waren nach 4 Wochen Kinder und Partner egal, sie hat alles hinter sich gelassen.

Jetzt bin ich doch ins grübeln gekommen, ob ich vorher alles richtig gemacht habe. Es waren durchaus Frauen in meiner Umgebung, die sich für mich interessierten und mit denen ich mir eine Partnerschaft gut hätte vorstellen können, ich bin dem aus dem Weg gegangen.

Nun stehe ich in gehobenen Alter alleine da, eine erneute Partnerschaft will ich nicht mehr, das wäre wohl auch schwierig. Abgesehen von den Verpflichtungen, die Haus, Hof, in geringeren Maße Kinder (sind erwachsen) und Hund mit sich bringen, ist es auch die emotionale Seite, die mich aus dem Gleichgewicht gebracht hat.

Ich kann keinen Neuanfang mehr machen, bin durch Haus , das ich den Kindern erhalten will, und, so seltsam es klingen mag, den Hund gebunden. Ich fahre gerne Motorrad, habe geglaubt, nach der Pensionierung mal ein wenig zu fahren, mal in einem Strassenkaffee einen Capuccino zu trinken, einfach mal irgendwo zu sitzen, wo es schön ist - alles nicht mehr möglich.

Weshalb ich das so ausführlich schreibe? Ich würde an Deiner Stelle einen Schlußstrich ziehen, Du bist jung, der Schmerz wird vergehen, vielleicht schneller als Du denkst. Ein Neuanfang ist für Dich noch möglich. Ich für mich würde in der Fortsetzung einer solchen Partnerschaft nur eine Quälerei sehen, die so schnell nicht aufhören wird.

Natürlich ist jeder das Produkt seiner Erfahrungen, vielleicht läuft bei Dir alles ganz anders. Ich würde aber auch die Chancen einer solchen Situation sehen.

Gruß barts