Mein Partner glaubt nicht, dass ich eine Depression habe

Hallo,

ich merkte selbst, dass mein Gesundheitszustand sich verschlechtert hat.
Lustlos, unmotiviert, die Welt war grau bis schwarz. Probleme in der Partnerschaft fingen damit an, dass ich immer weniger Lust auf Sex hatte.

Es folgte ein totaler Zusammenbruch, in dessen Folge ich einen Autounfall verursacht habe (ohne Fremdbeteiligung).

Darauf wurde ich medizinisch durchgecheckt, ich bin körperlich und organisch völlig gesund. Die Diagnose: eine mittelschwere Depression.

Es gibt immer mal Tage, an denen mein Partner verständnisvoll reagiert, voller Euphorie will er dann den Weg der Therapie gemeinsam mit mir gehen, auf mich "warten", dass ich mich ihm körperlich wieder näher komme. Er sagt, er muss aber erst lernen, wie man mit einem erkrankten Partner umgeht. Er muss lernen, eine Depression zu verstehen, denn mit einem gebrochenen Bein, was man ja SEHEN kann, könnte er besser umgehen als mit einer Krankheit, die man nicht sieht.

Er geht dann auch mit mir Broschüren durch, hat mit einer Bekannten ein Gespräch gehabt, die Krankenschwester ist und ließ sich von ihr erklären, wie er mit mir umgehen soll und er klang recht einsichtig.

Aber immer wieder rastet er aus, meint, ich spiele mit der Depression und setze sie als Waffe gegen ihn ein. Weil ich keinen Sex mit ihm möchte aus irgendwelchen Gründen - meint er - würde ich die Depression vorschieben.

Ich verstehe ja, dass er lernen muss, mit meiner Krankheit umzugehen, aber immer wieder sage ich ihm, dass er - wenn er merkt, dass er kurz vorm Ausrasten ist - lieber ne Runde spazieren gehen soll, mit Freunden reden oder sonstwas, aber mich bitte mit seinen Ausrastern verschonen soll!

Ich brauche gerade ganz viel Ruhe und Harmonie, einen geregelten Tagesablauf.

Ich kann solche Ausraster zwischendurch nicht gebrauchen.

Hat jemand Tipps oder ähnliches erlebt?

Meine Therapie beginnt erst nächste Woche. Wir sind vom Alter her Mitte 40.

Ich schaffe es, meine Kinder zu versorgen, den Haushalt, meinem Job werde ich ab nächster Woche auch - auf Sparflamme - wieder nachgehen. Aber ich befürchte, ich schaffe es nicht auch noch, gegen meinen Freund und seinen Ausrastern "gegenan zu kämpfen".

Ich bin im Moment zwar gerne allein, aber es gibt Leute um mich herum, die mir gut tun. Leider muss ich gestehen, dass mein Partner nicht gerade dazugehört.

Wird es besser werden?

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Hallo,

Ich verstehe dich, aber du musst verstehen das vollkommen gesunde Menschen nicht immer psychische Krankheiten verstehen können.
Das ist bei uns genauso.

Du müsst erkennen das dein Partner nicht der richtige Ansprechpartner in derlei Hinsicht ist.
Und wenn er genervt von deinen "Ausreden" ist dann nimm dir das nicht zu herzen, er wird es nicht böse meinen, aber er kann es einfach nicht nachvollziehen.

Mach deine Therapie und werd gesund und auch er wird dann merken das es dir wieder deutlich besser gehen wird.

Ich leide auch unter Depressionen, habe mich aber gut im Griff.
Ab und an habe ich aber mal Tage an denen es wirklich schlimm um mich steht, ich versuche dann einfach Abstand zu halten um nicht alle runter zu ziehen.
Ich weiß das dann alles nur im Streit endet und ich nicht grad nachvollziehbar denke.
Wenn einem das bewusst ist, ist es einfacher damit umzugehen.

LG und gute Besserung!

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Danke.
Ja, ich halte dann ja auch Abstand, aber das genau wirft mir mein Partner dann vor!
Dass ich "schon wieder" die Abweisende und Unnahbare "spiele" usw. Ich hätte doch gar keine Depression, sondern nur "keinen Bock" auf ihn.

Seine neueste Theorie: Wahrscheinlich bin ich nur zu feige, ihm zu sagen, dass es aus ist und deshalb halte ich ihn hin und bin abweisend, obwohl ich schon längst einen anderen habe........

So etwas Absurdes!

Und das macht mich so fertig.

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Kann ich verstehen.

Nimm ihn einfach hin und wieder mit zur Therapie, dort kann er auch was dazulernen.
Es hilft immer wenn ein 3. da vermitteln kann.
Mach ihm auch klar das es nur kontraproduktiv ist wenn er sowas daher redet.

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ich steh auf solchen Situationen auf Körperwärme, kein Sex, am liebsten auf dem Bauch meines Partners ohne Kleidung, die Decke drüber und alles vom anderen spüren, das herz, die Körperwaerme die Stimme, das guggeln im Bauch.....Schafft für mich viel Geborgenheit und hilft halt mir.

Das man verrückt ist, braucht man sich nicht gleich einreden lassen. Es kann schon sein,...aber ich weiß jetzt grad auch nicht mehr dazu zu schreiben.

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So etwas würde mein Partner NIE mitmachen! Einfach nur daliegen...nee, bei ihm muss immer etwas "passieren", welche Art von Sex, ob Akt oder einfach nur oral, ist ihm letztendlich egal, aber er könnte niemals so mit mir daliegen. Das wäre ihm zu wenig.

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hab mal ein Scherzmail über die Geschlechter bekommen, war ein Video, da sitzt ein kleines Mädchen auf der Rückbank eines Autos und hört nicht mehr zum Reden auf, im Gegensatz wird ein kleiner Junge gezeigt, der andauernd in einen Luftballon rammelt ohne Pause. ...
War beruflich in einer Männerdominierten Welt und las mal ein berufliches Mail, was der andere dem anderen schickte. Das Mail fing so an: Hallo Peter! Quik and dirty.....

Soviel über meine Erfahrungen. Schönes Wochenende! Muß aufhören jetzt

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Ich verstehe deinen Partner. Depressive Menschen sind furchtbar. Ihre ständige negative Weltsicht und ihre Schwarzmalerei... Da muss man als Partner schon ein extrem dickes Fell haben, um darüber nicht auszurasten.
Ihr kommt nur gemeinsam da raus, wenn du akzeptierst, dass dein Partner eben auch unter deinen Depressionen (mit-)leidet.

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Ich gebe Dir recht. Genauso wie Menschen mit gebrochenem Bein. Ich bin auch genervt wenn ich mit ihnen nichts unternehmen kann. Radtour, Spaziergang, selbst die anspruchslosteste Freizeitbeschäftigung fällt flach.

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>>>Aber immer wieder rastet er aus, meint, ich spiele mit der Depression und setze sie als Waffe gegen ihn ein. Weil ich keinen Sex mit ihm möchte aus irgendwelchen Gründen - meint er - würde ich die Depression vorschieben.<<<

Vielleicht ist das Zusammenleben mit diesem Mann der Grund bzw. einer einer der Hauptgründe deiner Depression!

LG.#winke#klee

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Mein Exmann war genauso. Deshalb habe ich mich getrennt. Das wäre auch mein rat an dich. Der Psychotherror war echt zuviel. Entweder es hieß ich wäre ja nur faul und würde mich hinter meiner Krankheit verstecken, oder ich wäre total verrückt und krank und würde immer krank sein.
Nun gut, aufgrund meiner körperlichen Gebrechen werde ich tatsächlich immer krank sein, aber wenigstens geht's mir psychisch wieder besser, von schwerer zu leichter Depression.
Inzwischen habe ich einen Freund der damit umgehen kann.
Lg