Partnerschaft, Familie und Selbstständigkeit Teil 2

Ich kann Verstehen, dass er wirklich abgekämpft ist.
Ihm tut der ganze Körper weh und ist meistens von Kopfschmerzen geplagt.

Das bedeutet dass wir als Paar eigentlich gar keine Zeit mehr haben, wir essen und anschließend bringe ich die große ins Bett, die kleine schläft meistens schon. und sobald ich aus dem Zimmer komme, pennt er.. die Gespräche drehen sich beim essen nur um die Firma, auch am Tag wenn er mich anruf, was öfters vorkommt, dreht es sich nur um die Firma..

Also unterm strich gibt es keine Zeit und nur das eine Thema.

Meine Bedürfnisse stehen wirklich gar nicht zur Debatte..

Es gibt keine Berührungen und keine liebe Worte mehr, wenn es sich mal um die Beziehung dreht, dann ist es Streit, weil ich kritisiere und er damit nicht umgehen kann, denn ich fühle mich oft mit allem alleine gelassen.. ich unterstütze ihn ja auch und in manchen Situationen verlange ich es auch von ihm, aber ohne erfolg...

Ich bin aus meiner Heimat für ihn bzw uns hier her gezogen.. ich kenne hier niemanden.

Seine Familie besteht nur noch aus seiner Mutter und die wird langsam Dement, kann mich also nicht unterstützen

Sein Vater ist 2021 verstorben und seit dem führt er die Firma alleine..

Im guten wie in schlechten zählt bei mir auch ohne Trauschein, deswegen stelle ich mich wirklich zurück, da die Situation es gerade so erfordert, aber ich fühle mich sehr einsam und nicht geliebt.

Es gibt keinen Kuss mehr, keine Umarmung keine netten Worte, nichts..

Oft bin ich sein Prellbock, was manchmal ok ist, irgendwo muss der Stress hin, aber es gibt keine andere Seite.

Ich bin zur Selbstverständlichkeit geworden, kein Danke kein nichts.

Wenn es mal Tage gibt wo ich nicht gut drauf bin, ist er gleich genervt und würde am liebsten Kehrtwende machen.

Eigentlich erkundigt er sich nie nach meinem Wohlbefinden, selbst wenn ich mal weine, geht er nicht drauf ein und schläft ein..

Was noch zusätzlich dazu kommt, er ist absolut nicht Konfliktfähig im privaten, er beißt immer um sich herum und verletzt auch verbal...

Es gibt keine Gespräche über Probleme oder Streitigkeiten, er schläft meistens in einer Streitsituation ein und nächsten Tag ruft er dann an und der Alltag geht weiter und es wird von der Firma gesprochen und er tut dann so als wäre nie was vorgefallen..

Er sagt, es liegt an der Firma weswegen er so ist wie er ist und das irgendwann alles besser werden soll... das sehe ich aber nicht, ich denke dieser Dauerstress wird noch eine ganze weile so andauern...

Wir haben 0 Zeit und mir fehlt die Anerkennung (. er sagt im streit öfters, dass ich zu wenig tue)..

Ich fühle mich innerlich verkümmert, wo wird mir mal gesagt, dass ich liebenswürdig bin ?! dass er sieht, was ich eigentlich für ihn tue, wenn sind meine Bedürfnisse mal da...

Ich kann z.B. zu ihm sagen, ich habe heute geweint weil... und von ihm kommt dann ein ah ok... dann ist kurz ruhe und das Thema Firma geht weiter...

Ich könnte noch so viel mehr schreiben, aber der Text ist schon so extrem lang..

Leider kenne ich keine Frauen, die mit jemanden zusammen ist, der Selbstständig ist und oft erst es so, dass außenstehend das gar nicht nachvollziehen können.

Meine beste und einzige Freundin die auch sehr weit weg wohnt, sagt ich soll mich Trennen er ist ein Arschloch..

Ich weiß aber, dass diese Firma ihn so einnimmt, das man automatisch den Fokus auf nichts weitere legen kann, er steht kur vor einem Bourn out, wenn er sich nicht schon dadrinnen befindet..

Ich sage mir dann immer, dass es im Leben Phasen gibt und gerade auch in der Selbstständigkeit wo man als Partnerin zurück stecken muss weil man auch in schlechten Zeiten zusammen halten muss..

Aber ich sehne mich nach m(e)inem Partner der mich auch sieht, der mir liebe gibt, der auch mich mal in den arm nimmt wenn es mir schlecht geht..

Ich fange hier alles auf und wer fängt mich auf ?

Er sieht gar nicht was ich alles mache, es ist ja nicht nur Kinder, Haushalt, Büro, sondern ich bin sein Kummerfalten, sein Berater, ich erledige unangenehme aufgaben für ihn und kümmere mich stellenweise um seine Mutter..

Ich weiß nicht ich fühle ich einfach einsam, verkümmert und nicht gesehen und unbegehrt.

:/

Und kenne leider niemanden, der in einer Ähnlichen Situation steckt mit dem ich Reden könnte :/

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Ihr seid beide völlig überlastet.
Da müsst ihr ansetzen. Arbeit, ja, auch die Selbständigkeit, ersetzt keine Beziehungen, keine Familie, keine Paarzeit, keine schönen gemeinsamen Erinnerungen.
Dein Mann sollte ebenfalls von dieser immensen Arbeitszeit wegkommen wollen. Wenn ihr in 60 Jahren auf euer Leben zurückblickt, werdet ihr sicher nicht sagen "Jo, war geil, wir haben extrem viel gearbeitet!"

Das Leben ist so viel mehr. Ich würde so nicht leben wollen. Zumal ja kein Ende absehbar ist bei euch. Wann soll sich seine berufliche Situation denn tatsächlich ändern?

Rede mit ihm. So kann es nicht weiter gehen. So führt man auch kein Familienleben. Und wenn alle Stricke reissen, gibts halt keine Selbständigkeit. Wenn Selbständigkeit bedeutet, dass man 90% seines Alltags damit verbringt und den Rest mit Essen und Schlafen, würde ich diese mit Freuden an den Nagel hängen. Kein Geld der Welt bringt einem die verlorene Lebenszeit wieder zurück

Aber das muss dein Mann halt genauso sehen. Redet.

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Ja so sehe ich es auch, dennoch würde er in keinem Fall die Selbstständigkeit an den Nagel hängen, er möchte unbedingt das "Lebenswerk" seines Vaters weiterführen, was ich soweit auch verstehen kann.

Wann das Arbeitspensum besser wird kann man schlecht in eine Zeitangabe fassen, da dafür auch geeignetes Personal gebraucht wird, das ist aber in unserer Branche gar nicht so leicht..

Wir stehen bezüglich des Arbeitspensums noch am Anfang des Berges...

Eigentlich gibt es nur 2 Optionen, entweder Zähne zusammen beißen und aushalten oder gehen, aber ich möchte eigentlich nicht gehen, es ist einfach eine schwierige Zeit in der ich ihn auch nicht hängen lassen möchte...

Jedoch sind Gespräche kaum bis gar nicht möglich, er kann sich nicht mal Gedanken um die Beziehung machen und ist natürlich anders abgelenkt in dieser Sache als ich.

Ich wünschte ich würde jemanden kennen der in einer ähnlichen Situation war, aber so jemanden Findet man kaum

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Sorry, ich sehe nur eine Option.

Du sagst selber, ihr seid noch am Fuß vom Berg, müsst also den Berg noch rauf -> das heißt, es wird Minimum so bleiben, eher aber noch mehr werden.
Dein Partner spricht, lebt und zeigt ganz klar: sein Thema und sein Leben ist die Firma. Da gibt es nichts aussen herum. Dich nicht, die Kinder nicht, ihn nicht als private Person.
Damit musst du nun umgehen. Willst du so weiterleben? Willst du damit klar kommen, dass du und deine Tränen und deine Wünsche und Bedürfnisse immer egal sein werden? Dass du als Alleinerziehende für die Kinder und zusätzlich als Allrounder für deinen Mann da bist oder willst du auch mal wieder dich spüren, deinen Interessen nachgehen, Freizeit haben, dich nicht weiter aufgeben? Wenn du das Leben so weiterführen willst, darfst du dich nicht mehr beschweren. Das bringt nichts. ändert nichts, interessiert nicht. Du könntest dir Unterstützung im Haushalt holen, die Kinder ab und zu betreuen lassen, damit du auch mal deinen Hobbies nachgehen kannst. Musst aber immer noch mit dem Mann klar kommen, den ihr nie interessieren werdet.
Du kannst aber auch gehen, hast weniger Arbeitspensum und triffst im besten Fall jemandem, dem du nicht egal bist.

Es ist an dir, dein Leben zu gestalten.

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Hallo sunshine,
die Situation klingt wirklich belastend. Sowohl für dich, als auch für deinen Mann.
Ist er glücklich? Will er was an der Situation ändern?
Wenn er langfristig nichts verändern will und denkt es kann immer so weiterlaufen, finde ich das sehr traurig. Er verpasst die schöne Zeit mit dem Baby und dem Kleinkind, um für seine Firma zu leben. Aber auf was arbeitet er hin, denkst du ihr würdet ihm fehlen wenn du gehst?
Wenn kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen sein sollte, könnte ich an deiner Stelle vermutlich nicht so weitermachen und würde mich trennen.

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Warum muss er denn alle Aufträge annehmen? Er hat es doch allein in der Hand.... Wäre es nicht möglich, sein Arbeitspensum so zu planen, dass ihm ein Privatleben bleibt?

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Weil man sonst große Auftraggeber verliert.

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Was genau hat dich/euch zu der Überzeugung gebracht, es sei eine gute Idee, sich zu permanenter Arbeit gleichzeitig ein weiteres Kind und einen (offenbar umfangreichen) Hausumbau "aufzuhalsen"?

Bearbeitet von Fla.mingle
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Die Situation ist ja spontan entstanden.

Das Haus hat er von seinem Vater geerbt, dieses steht leer und wir leben zur Zeit noch in einer 3Zimmer Wohnung die viel zu klein ist für uns. Zudem es für mich auch einfacher ist mit 2 Kindern, wenn man in einem Haus wohnt als 2. EG Wohnung.

Die Situation mit der Firma war nicht geplant und ist so entstanden.

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Spontaner Impuls bei mir beim lesen war: "Hör auf deine beste Freundin.".
Du lebst vollkommen das Leben deines Mannes und bist dabei dich selbst zu verlieren. Dieser Dauerstress ist ungesund. Für Körper und Seele. Da solltest du für dich die Reißlinie ziehen. Es ist an ihm diesen Weg mitzugehen oder nicht. Sein Leben. Aber eben nicht mehr auf Kosten deines und deiner Kinder.So würd ich ihm das mitteilen.

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Ich war in der gleichen Situation vor 7 Jahren wie du ... exakt der Text könnte von mir sein.
Bei uns war es leider die Trennung die folgte nach 18 Jahren und 2 Kinder...

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Oh, das tut mir leid, wie lange ging diese Phase ?

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Von 2009 bis 2017 hab ich gekämpft um unser Familienleben sogar zur Paartherapie hab ich ihn geschleppt, er hat mich dort augelacht und gemeint er wolle für die Zukunft arbeiten damit wir uns alles leisten können was wir brauchen....er ging und kam wann es ihm passte.... 80 Stunden Woche als Mechaniker ,Auto An und Verkauf hat er gemacht und nebenbei noch Busreisen wenn er nicht viel selbst in der Garage zu tun hatte.
Meine Liebe zu ihm verschwand schleichend... erst als er bemerkt hat das ich nicht mehr will hat er angefangen zu kämpfen ( andere Arbeit )und er kämpft sogar heute noch.... unsere Trennung hat ihn psychisch sehr mitgenommen leider ,aber ein zurück gibt es nicht mehr , zu spät

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Hey,
Ich kann dich verstehen. Mein Mann ist ebenfalls Selbstständig.([Handwerk] (Von seinem Papa übernommen).

Er ist gefühlt fast nur am Arbeiten. Unsere beiden kleinen Kinder sehen ihn in der Woche kaum. Chronischer Personalmangel der das zusätzlich verschärft, da er täglich mit zu den Baustellen fährt. Was wiederum heisst das er sehr oft auch Samstag und Sonntag mehrere Stunden im Büro ist.

Hier läuft auch wahrlich nicht alles rund. Es gibt Phasen da Ecken wir auch öfters an weil ich manche Dinge eben nicht hinnehme. Wir sind beides hitzige bollerköppe.
Aber dennoch zeigt er mir dann mit kleinen Dingen das ICH zähle. Nicht als Hausfrau nicht als Mutter sondern, ich als seine Frau.
Wäre das garnicht mehr, auch nach mehreren Gesprächen, wäre das für MICH dauerhaft kein Grund mehr da zu bleiben.
Wir hatten so ein Gespräch vor ein paar Jahren wo ich ihm sehr deutlich gesagt habe, das ich ihn gerne Unterstütze ,Zuhöre gern auch mal der Prellbock bin aber eben auch verdammt nochmal seine Ehefrau bin und ich mich auch so fühlen will. Und nicht nur als die "Billige Haushaltshilfe(nicht abwertend gemeint gegen Haushaltshilfen)die Essen auf'n Tisch stellt und die Kinder Managet.
Habe ihm gesagt er solle sich da Gedanken zu machen und das ich SO nicht weiter machen will und meine Konsequenzen ziehe.

Mach deinem Mann ganz dringend deinen Standpunkt klar. Äusser deine Gedanken, deine Wünsche was du gerne anders hättest.
Ändert er langfristig nichts zieh deine Konsequenzen, denn so wirst Du dann nicht Glücklich.

Alles Gute.

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Schön Leute zu "treffen" die in einer ähnlichen Situation sind.

Zur Zeit bekomme ich keinen Zugang zu Ihm, er weiß, dass mich die Situation belastet, kann aber gerade nichts ändern und sagt, dass es alles irgendwann besser wird...

Weißt du, wäre das zwischenmenschliche noch da und man würde irgendwie ein wenig Liebe spüren, wäre es für mich eine Zeit lang ok... aber es ist halt so gar nichts... wirklich gar nichts.. Kein Kuss, keine Umarmungen, keine nette Worte geschweige denn ein Ich liebe dich...

Dadurch, dass wir keine Unterstützung haben im Bezug auf Kinderbetreuung , haben wir auch nie die Möglichkeit auf Date Nights, um uns dann wieder auf der Ebene als Paar zu treffen, davon ab glaube ich würde er wieder von der Firma anfangen....

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Für mich gibts hier 2 Optionen, entweder er schlittert gerade auf ein Burnout zu und kann bald gar nicht mehr oder aber er benutzt sein "Zustand" um Abstand zu gewinnen. Abstand gewinnen weil er dir keine Liebe mehr zeigt. Es dauert keine 2 Sekunden kurz einen Kuss zu geben oder eine Umarmung und zu sagen, schön dass ich endlich Zuhause bin, wie gehts dir? Er hst sich FÜR ein leben MIT Frau und Kindern entschieden, egal wie das Leben spielt, man kann dies nicht einfach so wegzaubern. Eigentlich lebt er zurzeit ein Singelleben in einer WG und nutzt die Freizeit fürs Entspannen, für sich alleine, was er aber auch jeden Feierabend tut. Auch scheint er kein Bedürfnis mehr zu haben nach Nähe zu dir, entweder weil er Psychisch so im Dilemma ist und kurz vor Ende oder aber weil die Gefühle nicht mehr ausreichen zurzeit.

Es gäbe hier für mich nur 1 Option: Klärendes Gespräch und ihm mitteilen, dass du es SO nicht mehr mitmachst, da du wirklich nicht viel verlangst und auch eine Frau bist die BEDÜRFNISSE hat. Ich würde ihm genau 3 Monate Zeit einräumen und bei Wunsch eine Therapie machen, würde aber klipp und klar sagen, wenn sich nichts ändert, werde ich gehen.

Ich verstehe dass man kämpft, die Situation ist bei euch aber auf absehbare Zeit nicht veränderbar und wir leben alle nur einmal. Ein einziges mal.

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Auch ich kenne diese Situation sehr gut.
Mein Mann ist Geschäftsführer in einem Unternehmen und hat unglaublich viel gearbeitet über viele Jahre. Als dann dazu unser Hausbau kam bei dem er auch sehr viel helfen wollte (musste er NICHT das will ich betonen) sahen wir uns plötzlich so gut wie gar nicht mehr und durch die extreme Belastung war er dauerhaft gestresst, genervt, es gab kein Familienleben mehr. Er schmiss mich und die Kinder im Grunde raus aus seinem Leben und sagte indirekt: Arbeit und Hausbau gehen vor. Ich war schwanger mit unserem 3. Kind und habe ihn über die gesamte Schwangerschaft im Grunde nicht gesehen. Er hat auch kein Interesse gezeigt und sämtliche Vorbereitungen hingen an mir allein, so war es in den ersten beiden Schwangerschaften nie.
Ich habe mehrfach Alarm geschlagen, gesagt dass es so nicht geht, ihn gefragt wie er sich das alles vorstellt und immer wurde ich vertröstet mit "Bald wird ja alles besser!" Es ging so weit dass ich dachte, er hätte eine andere weil er für mich gar nicht mehr greifbar war gefühlt, wir haben uns emotional total entfremdet.
Ich habe gefleht, geweint, gebettelt - ohne Erfolg. Ich habe gesagt dass er doch UNS nicht so dermaßen vernachlässigen kann wegen Arbeit und Haus und er mal seine Prioritäten im Leben überdenken soll. Es prallte an ihm ab.
Als wir in unser neues Haus eingezogen waren sagte ich ihm irgendwann klipp und klar, dass ich über Trennung nachdenken würde weil ich das Gefühl habe, ihn gar nicht mehr zu kennen. Zuerst rechtfertigte er sich wieder weiter mit "Ist alles so viel, wollte dich nicht damit belasten, es wird ja jetzt alles besser, auf der Arbeit wars auch schlimm in den letzten Monaten"
Ich sagte nur:"Keine Ahnung denn du sprichst ja nicht mit mir. Ich habe das Gefühl, wir haben überhaupt keine Verbindung mehr. Jeder Vorschlag von mir, Paarzeit zu verbringen wurde abgeschmettert. Gibt es eine andere?" Er meinte wie ich darauf käme und dass er für sowas nun wirklich keine Zeit hätte und er mich lieben würde. Er hätte all das ja auch für UNS getan.
Ich meinte nur dass er mir nicht sagen soll dass das in UNSEREM Sinne gewesen sein soll, dass er sich komplett aus dem Eheleben rauszieht. Ich brauche kein Haus wenn der Preis dafür ein Familienleben und meine Ehe ist.
Als er wirklich begriffen hatte, dass er kurz davor steht mich zu verlieren klickte es bei ihm und ich habe ihn das zweite Mal in 16 Jahren Beziehung weinen sehen.
Er bemüht sich jetzt mehr denn je.
Aber ich kann dir sagen es sind sehr viele Scherben die zwischen uns liegen. Mein Vertrauen hat sehr gelitten weil ich ihn in schwierigen Zeiten nicht bei mir hatte und er mich trotz Flehen und Bitten links liegen ließ und kaum mit mir sprach.
Ich merke, dass er jetzt gewillt ist, Energie in unsere Ehe und Kommunikation zu stecken aber für mich kommt das schon fast zu spät, denn wir haben uns sehr entfernt von einander. Die Basis ist weg, ich sag es wie es ist. Ich bin an manchen Tagen hoffnungsvoll und dann wieder kommt die Angst in mir hoch dass es wieder so wird weil das Leben wieder stressig wird? Ich habe mich komplett entkoppelt von ihm, war nun 2,5 Jahre lang quasi alleinerziehend und bin aus reinem Selbstschutz jetzt immernoch auf Abstand.
Und es ist ja nicht so, dass ich während der Zeit zu Haus gechillt habe: ich habe 3 Kinder versorgt, 20 Std gearbeitet und unser altes Haus in Schuss gehalten usw. Und wenn kein Partner da ist dann ist man abends auch mal bis 22 Uhr locker mit Haushalt beschäftigt. Und trotzdem habe ich immer versucht die Ehe zu retten während er sich um sich selbst und seinen Stress kreiste.

Ich weiß nicht, warum diese Konstellation in so vielen Ehen immer wieder auftritt, bin aber sicher dass das oft die Trennungsgründe sind.
Wenn ein Partner den anderen "rausschmeißt" und nichts mehr in die Ehe investiert hat man einfach keine Chance!
Ich kann dir nicht so viel raten, nur: versuche ihm den Ernst der Lage klarzumachen.