Hilfe, Mann will keine Kinder mehr, wenn ich nicht mit ihm in seine Heimat ziehen?!?

Hallo liebe Community.

Danke gleich vorweg für das Interesse an meinem Anliegen. Es ist das erste mal, dass ich eine Frage in ein Forum stelle, aber ich hoffe einfach sehr auf objektive Ansichten. Hier also mein Problemchen:

Mein Mann und ich lernten uns 2020 kennen. Wir haben gleich alle Themen in Bezug auf Familienplanung, Wohnort, Zukunft etc. abgeklappert und hatten genau die gleichen Ansichten. Mein Mann wollte zu Beginn auch nicht in seiner Heimat bleiben und hat sogleich in seiner Arbeit um Versetzung angesucht, damit er sich das Pendeln mit einer Fahrtzeit von je 3,5 Std sparen könne. Das passte mir gut, da ich damals bereits das Haus meiner Kindheit übernommen hatte, da ich schon immer darin meine eigene Familie gründen wollte. Nun ist es in unserem Beruf leider so, dass diese Versetzungsansuchen bis zu 5 Jahren dauern können. Sprich mein Mann pendelte die meiste Zeit hin und her, ein mal im Monat pendelte ich raus zu ihm und seiner Familie. Nach 5 Monaten heirateten wir.

Irgendwann begann er seine Arbeitsstelle und seine Kollegen zum Kotzen zu finden und bezeichnete alle als “Schwachmaten” und “Trottel”. Aufgrund dieser Unzufriedenheit am Arbeitsplatz und den anstrengenden Autofahrten von 3,5 Std begann es ihm psychisch schlechter zu gehen. Hier ist anzumerken, dass ich während dieser anstrengenden Phase schwanger wurde (Wunschkind). Meine Schwangerschaft war nicht gerade einfach und ich hatte mit starken
Hüft- und Steißbeinschmerzen zu kämpfen, was längeres Sitzen und langes Gehen für mich fast unerträglich machte. Gejammert habe ich aber nie und bin trotzdem mehrmals monatlich - auch hochschwanger - zu ihm und seiner Familie gefahren.

Nun begann er sich noch während der Schwangerschaft auf die Aufnahmeprüfung zu seinem Traumberuf vorzubereiten. Dieser Vorbereitung gab er alles. Wir sprachen monatelang über nichts anderes, wenn wir überhaupt sprachen. Er war derart gestresst, sodass er nicht mehr zuhörte und alles andere liegen lies. Auch jammerte er andauernd darüber, wie anstrengend alles sei. Nichts anderes war mehr wichtig, auch nicht die Freude auf unser gemeinsames Kind. Scheitern war keine Option für ihn. Das habe ich alles leise hingenommen, obwohl ich zugegebenermaßen nicht glücklich damit war.. aber ich stellte mich hinten an, da ich mir für ihn sehr wünschte, dass er es schafft. In der Vorbereitungszeit verbrachte er viel Zeit bei seiner Familie, da er seine ganze Freizeit auf die Vorbereitungen investierte und das ständige Pendeln kontraproduktiv wäre.

Da fiel mir plötzlich auf, dass er ein großes Muttersöhnchen ist. Er braucht plötzlich extrem viel Bestätigung von ihr, fragt sie wieviel Geld er Freunden/Verwandten zum Geburtstag schenken solle und so Sachen, die ein 30-jähriger meines Erachtens nach selber auf die Reihe bringen sollte. Seitdem ist die Dynamik zwischen ihm und seiner Mutter anders - oder vielleicht fiel es mir auch zum ersten mal auf..
Mindestens ein mal täglich kocht sie für ihn, tröstet ihn immer, putzt sein Zimmer, mischt sich überall ein und schimpft mit ihm, wenn er seine Medikamente nicht nimmt oder wenn er zu kalt gekleidet das Haus verlässt. Letztens ist mir zum ersten mal der Kragen geplatzt und ich meinte zu seiner Mama, dass er mit 30 Jahren ja wohl wissen wird, ob er eine Jacke brauche oder nicht. Seine Mama ist sehr lieb und man kann alles von ihr haben, aber ihr Drang sich überall einzumischen und ihn wie einen zwölfjährigen Jungen zu behandeln ist unausstehlich. Außerdem ist seine ganze Familie in meinen Augen etwas anstrengend (schimpfen andauernd über Andere, auch über die andere Schwiegertochter, weil diese bei der Erziehung ihres Kindes die Dinge oft anders handhabt etc) und kleben 24/7 aufeinander. Das wird mir oft zu viel und so bin ich absolut nicht. Da erwähnte er das erste mal, dass er gerne in seine Heimat ziehen würde. Ich blockte gleich ab, da ich nicht umziehen wollte. Ich habe meinen geliebten Arbeitsplatz, meine Kollegen, meine Freunde und Familie und mein Traumhaus. Auch war mein Argument, dass ich, sollte ich nach Beendigung der Karenz wieder zu Arbeiten beginnen, nur 50% angestellt bin. Ich bin Beamtin und kann 24-std Dienste machen, sprich ich habe dann nur rund fünf 24-std Dienste im Monat. Die restliche Zeit bin ich zu Haus und da wäre ich auch gern in dem Umfeld, das ich gerne hab und in dem ich mich wohl fühle. Mein Mann hat in seiner Heimat niemanden außer seine Eltern und seine Geschwister und eine kleine Wohnung, ohne Garten etc… Wie ihr bestimmt herauslesen könnt, bin ich von einem Umzug sehr abgeneigt. Als wir uns kennen lernten war das für mich klar. Hätte er damals zu mir gesagt, ich müsse zu ihm ziehen, wäre ich nicht mit ihm zusammengeblieben.

Dann kam unsere Tochter auf die Welt und für zwei Wochen war alles super. Aber nach den zwei Wochen ging es wieder bergab. Er hörte nicht zu und lebte wieder in seiner eigenen Blase. Acht mal musste ich ihm sagen, wo vorne und hinten bei einer Windel ist. Dann wechselte er die nächsten 1 1/2 Monate keine einzige Windel mehr. Wenn er unser Baby getragen hat, ist er wortlos auf und ab gegangen und hat sie mir nach 5min wieder in den Arm gedrückt. Vielleicht ist er der Typ Mensch, der mit Neugeborenen nicht sehr viel anfangen kann oder unsicher ist, wie er mit einem so kleinen Wesen umgehen soll, oder der ganze Stress wurde ihm einfach zu viel.. naja. Fand ich komisch, hab ich aber auch nie beanstandet. Einige Wochen später hatte er die Aufnahmeprüfung endlich und bestand. Juhu! Die Ausbildung begann, Mo-Fr befindet er in einer Ausbildungsstätte und Wochenends ist er zu Hause bei uns. Da kommen seine Eltern/seine Heimat ein bisschen kurz.

Und jetzt kommt das Thema mit dem
Umzug jedes Wochenende auf. Nun meinte er auch, er möchte keine Kinder mehr, wenn wir nicht in seine Heimat ziehen. Das ist sehr mühsam und anstrengend für mich. Auch schockiert mich die Aussage, weil wir beide immer drei bis vier Kinder wollten. Ich hab ihm schon mehrmals angeboten, eine Fernbeziehung zu führen, das will er aber nicht. Ich möchte auch auch nicht, dass er mir das immer vorhält und mir das Gefühl gibt, er wolle nicht hier sein.
Ich habe das Gefühl, wir machen uns beide so nicht glücklich.. Ich habe schon so oft über eine Trennung nachgedacht, denn irgendwie sehe ich auch in der Zukunft keine Verbesserung. Ein Umzug kommt für mich nicht in Frage, nur damit er näher bei seinen Eltern sein kann. Das spricht nicht dafür. Vor allem weil wir unsere Beziehung auf der Entscheidung aufgebaut haben, dass er bei mir einzieht.

Wie seht ihr das? Sollte ich nachgeben, obwohl mich das nicht glücklich macht? Ich hoffe ich hab es verständlich rübergebracht und nicht all zu sehr gejammert 😂🙈

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Natürlich ziehst du nicht "in seine Heimat"....hast du eigentlich niemanden, derdich mals chüttelt und aufwachen ruft?

Die Geschichte zwischen euch passt doch Hinten und Vorne nicht, von der Hochgeschwindigkeit in der alles übers Knie gebrochen habt, da fange ich gar nicht erst an.

Du denkst doch nicht wirklcih im Ansatz darüber nach, deinen Safe Space (Freunde, Job, Haus) aufzugeben? Für was denn? Damit du Mutti spielen kannst, damit du dir weiterhin anhören kannst, das alle doof sind außer ihm, damit du dann auch Kind zwei oder drei selber wickeln musst, damit er dich dann mit irgendeinem anderen Mist erpresst?

Aufwachen, wirklich...es wird Zeit.

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Ganz meine Meinung. Du sollst alles aufgeben, weil er wieder bei Mama auf dem Schoß sitzen will!?! Bist du irre?

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Da kann man nur zustimmen. Das Problem ist, du lernst ihn erst jetzt kennen. NACHDEM du ihn geheiratet und ein Kind zur Welt gebracht hast. Hört sich so an als hättest du zwei Kinder, ein Baby und ein großes trotziges.

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Das ist so ein wenig das Problem, wenn man mit einem Menschen eine Familie gründet ohne ihn richtig zu kennen und mit ihm an einem Wohnort zusammen zu leben. Ihr wollt beide nicht umziehen und das ist verständlich. Auch dass er seine Meinung geändert hat, ist erst mal in Ordnung. Sowas passiert. Aber weitere Kinder würde ich erst einmal weit weg schieben, wenn ich ehrlich bin, ihr habt da andere Baustellen.

Zu ihm ziehen würde ich wohl auch nicht, da du jetzt schon Probleme mit seiner Mutter hast. Wobei ich die jetzt ehrlich gesagt nicht so gravierend finde. Ich sage meinem Man auch, er soll sich ne Jacke anziehen. Und da dein Mann da in der Nähe wohnt, kann er doch da mit essen.

Also alles in allem, sehe ich da auch keine richtige Zukunft.

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Ihr habt ein großes Problem: Ihr habt euch anscheinend nie richtig kennen gelernt. Es musste wohl alles von jetzt auf gleich passieren, aber richtig zusammen gewohnt habt ihr nicht (zumindest versteh ich das so)?
Ihr wolltet immer 3-4 Kinder, damit macht er beim ersten ja schon nichts (hängt vielleicht auch damit zusammen, dass Ihr nicht zusammen wohnt).
Wenn dein Mann das Verhalten seiner Mutter stört, dann muss er selber etwas sagen. Das musst du nicht für Ihn übernehmen.

Vielleicht hilft euch professionelle Hilfe, mit der Ihr dann einfach mal normal miteinander sprechen könnt. Wünsche und Hoffnungen definieren und dann eine Lösung finden.

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Warum will er keine Kinder mehr ohne Umzug? Will er mehr Kontakt für die zukünftigen Kinder zu seinen Eltern also den Großeltern für die Kinder? Oder erhofft er sich mehr Auszeit für euch als Paar, wenn die Großeltern die Kinder betreuen könnten? Ist er unglücklich über die fehlende Paarzeit? Was ist der Zusammenhang zwischen "mehr Kinder und seinen Eltern"? Also gibt es da logische Argumente seinerseits?

Wie alt sind den seine Eltern? Nahe am Rentenalter und eventuell eine Option, dass sie in deine Heimat ziehen sobald sie in Rente sind? Kann man einen Kompromiss finden, mit dem beide glücklich sind?

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Was genau bewegt dich mit diesem Mann weitere Kinder zu bekommen? Noch glänzt er als Vater nicht wirklich. Lies dir ein paar andere Beiträge durch von Frauen mit mehreren Kindern und so einem Mann, dann kannst du gleich in deine Zukunft sehen.

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Hallo,

ich würde ebenfalls auf keinen Fall umziehen. Wenn du dir mit dem kindlichen Mann weiterhin eine Zukunft vorstellen willst, gäbe es noch den Kompromiss, ihr trefft euch in der Mitte, aber da er nicht an der Tochter oder eurem Zusammenleben so richtig interessiert ist - und das sind doch aktuell nur 2 Tage in der Woche - könnte ich mir das auch nicht auf Dauer vorstellen. Ich würde es daher so belassen. Er kommt euch besuchen am Wochenende. Seine Schule dauert sicher auch noch Monate und Jahre. Ein weiteres Kind würde ich mir nicht antun - dafür matcht ihr als Eltern so gar nicht. Und dann hättest du 2 Kinder an der Backe und einen Wochenend-Vater. So kommst du nicht mehr in deinen Beruf zurück. Er als Schüler kann finanziell ja auch kaum was beisteuern.
Bleibe in deinem Haus und beobachte weiter, was nach der Schule sich so entwickelt. An sich kann man sich nicht beruflich weiterbilden, bei Mutti wohnen und sich bedienen lassen und x Kinder in 3,5h Entfernung der Mutter überlassen. Das habt ihr sicher so nie vereinbart. Daher sollten hier auch mal die Vereinbarungen und Eckpunkte neu festgelegt werden, um zu sehen, ob und wie ihr euren Weg weiter gehen wollt.

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Ihr kanntet weder einen gemeinsamen Alltag, noch euch als Mensch so richtig als ihr geheiratet und bewusst ein Kind in die Welt gesetzt habt.
Ist nicht böse gemeint - ist aber Tatsache.

Nun stellt sich heraus, dass er nicht der Mann ist, mit dem du dir eine Zukunft vorstellen könntest.
Denn er IST definitiv ein Muttersöhnchen und mit 30 wird das auch nur schwer sein zu ändern. Noch dazu, wenn er im Dunstkreis seiner Mami wohnen bleiben möchte.

Er weiß, womit er Druck auf dich ausüben kann und tut das auch ohne mit der Wimper zu zucken.
Dass du nicht umziehen willst und auch weitere Kinder möchtest ist ja nichts Neues für ihn.

Ich finde sein Verhalten fies und würde ihm das auch sagen. Bleibt er bei seiner Meinung, dann würde ich lieber jetzt als später einen Schlussstrich ziehen.
Kommuniziere das ihm gegenüber klar und selbstbewusst (auch wenn du innerlich bebst #liebdrueck). Anders wird er dich nicht für voll nehmen und meinen, dich doch noch weichklopfen zu können.

Alles Gute!

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ganz ehrlich, willst du mit diesem Mann wirklich weitere Kinder? ich würde mir das gut überlegen

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Hallo

Ich kann dir nicht sagen was du machen sollst, aber ich würde mir überlegen ob du überhaupt mit dem Mann eine Zukunft hast.

Ich habe eine Freundin. Sie hatte einen Mann aus der Türkei geheiratet. Wohnten beide in Deutschland. Haben ein Kind bekommen. Er wollte nach Türkei zurück. Sie hat alles aufgegeben und ist mitgegangen. Nach 1 Jahr wollte er wieder nach Deutschland, weil er sich das Leben dort doch anders vorgestellt hat. Dann sind sie zurück gekommen. Nach einiger Zeit wollte er wieder nach Türkei. Dann hat sie sich von ihm getrennt. Manche Menschen finden nirgendwo die Ruhe und die Zufriedenheit. Bei der Mama fühlt er sich vermutlich irgendwie behütet und sicher. Das hat mit dem Alter nichts zu tun, nur für die Partnerin ist das natürlich nicht ok.

Der Mama kannst du nix vorwerfen, Mamas bleiben immer Mamas. Meine Schwiegermutter sagt auch meinem Mann er soll sich warm anziehen etc. Ich sage immer, ja sie hat Recht 😉. Du kannst und wirst nicht gegen die Mama gewinnen, also spiele mit.

Es kann aber für die Ehe schwierig werden. Wenn ihr wegzieht, kann es sein, dass das ihm auch nicht passt. Du kannst es höchstens mal für paar Monate auf Probe machen. Vielleicht gefällts dir ja auch dort. Dass er keine Kinder mehr will, sagt er damit er dich unter Druck setzt und hofft, dass du deswegen mitmachst. Mache mit, wenn du es fühlst, wenn nicht, dann gehe nicht. Dann soll er sich Gedanken und Prioritäten machen.

Viel Glück 🍀