Fianzielles

Hallo ihr Lieben,
bei mir in der Ehe gab es schon immer finanzielle Probleme. In der Vergangenheit hatte ich Elterngeld bezogen, arbeite auf TZ und bin mittlerweile zusätzlich noch freiberuflich beschäftigt. Früher hatten wir immer die 50/50 Regelung, obwohl ich deutlich weniger verdient hatte.

Mein Partner arbeitet in Vollzeit, für meine TZ Beschäftigung habe ich die Betreuungszeiten unseres Kindes meinen Arbeitszeiten angepasst und bin zuständig den Kleinen morgens fertig zu machen, Brotdose und zur Schule bringen, ich hole ihn auch ab. Mein Partner arbeitet nach einem wöchentlichen Schichtplan. Ich kann nicht zurück in Vollzeit, sonst müsste der Kleine am Tag 10 Std. betreut werden inkl. Schule. Hier schmeissen wir unsere festen Gehälter in einen Topf, ziehen die Fixkosten ab und das übrige gebliebene wird hälftig geteilt.

In meiner Selbstständigen Tätigkeit bin ich auf Aufträge angewiesen, habe ich einen geht dieser über paar Monate und ich verdiene dann so viel wie mein Mann. Allerdings passe ich meine Arbeitszeiten dem Schichtplan an und bin dann locker mal 60/Std. die Woche am arbeiten, zwischendurch hole ich auch den Kleinen ab und warte bis mein Mann von der Arbeit kommt, dann düse ich wieder los und komme gegen 23:00 Uhr nach Hause.

Irgendwie finde ich es etwas unfair, wenn das Geld von meiner selbstständigen Tätigkeit auch 50/50 geteilt wird. Ich mache viel mehr Stunden in der Woche und leiste neben 2 Jobs noch die Carearbeit. (Kind bringen, abholen, Haushalt, Einkaufen etc.)

Denke ich da falsch?
Wir kommen mit dem 3 Kontenmodell am besten klar, alles andere war damals zum scheitern verurteilt und sehr unfair.

1

Hast du in der Elternzeit mit von seinem Geld gelebt?
Lebst du in der Zeit wo du keinen zusätzlichen Auftrag hast von seinem Geld?

Entweder teilt Ihr generell euer ganzes Geld oder nicht. Das du dein zusätzlich Geld aber nicht teilen willst ist etwas seltsam.

3

Nein, in der Elternzeit habe ich nicht von seinem Geld gelebt, auch 6 Jahre danach nicht, ich habe mein ganzes Gehalt für die Fixkosten genutzt. Wenn ich mal keinen Auftrag habe für 2-3 Monate, dann teilen wir uns das mit unseren normalen Gehältern. Aber auch erst seit paar Monaten.

Bearbeitet von Tulpe43
5

Also hast du vor der Elternzeit Geld gespart oder so viel Elterngeld bekommen, dass du finanziell alles selber tragen konntest?

weiteren Kommentar laden
2

Denke ich da falsch?

Ja. Wenn Du Deine Aufträge abarbeitest, ist ja Dein Mann für die Care-Arbeit zuständig. Genauso wie Du, wenn er in seinem Job arbeitet. Du kannst m.M.n. nicht Deine Care-Arbeit als Grundlage für 50/50 Verteilung des Einkommens bewerten, seine aber nicht.

Grüsse
BiDi

4

Aber ich leiste die Carearbeit weiterhin. Wenn mein Mann von der Arbeit kommt, dann bringt er ihn höchstens wenn überhaupt ins Bett, mehr nicht. Einmal die Woche holt er ihn Nachmittags von der Schule ab. Bringen tue ich ihn immer.
2 Vormittage bis 15:00 Uhr hat er in der Woche frei (ohne Kind) und am Samstag arbeitet er auch.

Bearbeitet von Tulpe43
6

Na dann setze doch hier an: wenn du täglich 10 Stunden arbeitest und er seine 8, kann er Zuhause auch mehr tun

Wenn es dir aber ums Geld geht und du mehr von deinem Geld haben möchtest, dann sprich das an. Es ist doch egal, was andere denken. Mach das so, wie es für dich passt.

Findest du es denn fair, wenn dein Mann beispielsweise einen Bonus für ein besonders gelungenes Projekt von 10.000€ bekommen würde und für sich behält?
Ihr müsst zusammenarbeiten, nicht alles gegeneinander aufwiegen.
Wenn du das Gefühl hast, insgesamt passt es in eurer Partnerschaft nicht mehr, rede mit deinem Mann darüber und findet gemeinsam irgendeine Lösung.
Nicht andere fragen, ob deine Denke richtig ist. Du erzählst ja eh nur einen Teil der Geschichte, da kann man nicht vollumfänglich urteilen.

Bearbeitet von Talullah
weitere Kommentare laden
9

Für mich gilt immer oder nie.
Also entweder werden alle, wirklich alle Einnahmen in einen Topf geworfen und ein gleicher Anteil an beide Partner ausgezahlt oder man teilt Kosten absolut (also jeder die Hälfte unabhängig vom Einkommen) oder relativ (Prozent nach Einkommen).

Ich würde ganz schön kariert gucken, wenn eine aus einem gemeinsamen Topf wirtschaften wollte, aber ein Extra für sich alleine behalten.

In deinem Fall würde ich zu 50/50 zurückkehren und das was drüber ist für mich behalten.

10

Finde dieses aufwiegen total befremdlich.
Als Familie stemmt man das zusammen, da gibt's kein Meins und Deins.
Zumindest bei uns nicht.
Jeder tut was er kann und vom Rest kann jeder machen was er möchte oder eben nicht und es wird gespart.
Dieser Text und die meisten Tipps klingen für mich nach Lohnverhandlungen.
Wirklich seltsam.

11

Ist es nur mir unklar?

Ihr hattet während der Elterngeldzeit die Kosten 50/50 geteilt? Du hat vom ersparten draufgelegt während er seinen Mehrverdienst behalten hat, du also einen finanziellen Nachteil hattest?

Dann bist du nach dem Elterngeld wieder in den Beruf in TZ mit reduziertem Gehalt eingestiegen und von da an hat jeder die Hälfte des übrigen Gesamteinkommen bekommen und dein Mann hatte theoretisch mehr finanziell beigetragen?

Nun hast du die Selbstständigkeit zusätzlich, mit der du schwankend Verdienst? Im Schnitt mehr oder weniger wie der Mann?
Den Verdienst aus der Selbständigkeit möchtest du nun für dich und nicht hälftig teilen?

13

In der Elternzeit und 6 Jahre TZ hatten wir 50/50 und ich habe dadurch mein gespartes komplett mit ausgegeben. Mein Mann hatte immer was über und das nicht wenig. Er wollte sein Gehalt partou nicht teilen bzw. hat er keinen Ausgleich gezahlt. Deshalb wahrscheinlich habe ich da das Vertrauen verloren bzw. war es nie ein „Wir“ was ich immer wollte. Damit ich aber auch mal was über habe uns sparen kann, habe ich mich selbstständig gemacht, anders geht es nicht. Ich könnte auch meine Stunden erhöhen als Angestellte, aber mein Mann könnte weder den Kleinen bringen noch abholen, geschweige den betreuen.

Erst seit paar Monaten machen wir es fianziell abhängig, also alles in einen Topf.
Jetzt findet mein Mann es toll. Jemand der nie geteilt hat, dass ich auch mehr verdiene und es wird alles geteilt.
Das ein Teil von der freiberuflichen Tätigkeit in den Topf geht, aber eben nicht alles. Ein Teil soll auch an meine Rente davon fliessen. Steuern und Krankenkasse müssen ja auch gezahlt werden.

Wahrscheinlich bin ich einfach misstrauisch geworden.

Bearbeitet von Tulpe43
14

Versteh ich das richtig, dass die hälftige Teilung des Überschusses auf deinen Wunsch hin geschah? Er hat sich also nach Jahren breitschlagen lassen endlich das übrige Einkommen zu teilen und wenige Monate später wäre dir die alte Masche wieder lieber?

Das ist natürlich schlechtes Timing und für dich nun doof, denn es wirkt dann trotz der Historie als wärst du ebenso "selbstsüchtig" wenn du das Verfahren in dem Moment ändern willst wo du einen Vorteil hättest.

Ich schätze mal dein Mann konnte während der Elternzeit sein "Vermögen" vermehren.
Dann würde ich die 50/50 trotzdem weiterhin beibehalten mit einer Modifikation: du bekommst separat nochmal x Euro monatlich aus dem Topf um dein Sparkonto wieder langsam aufzufüllen, bevor der Rest hälftig geteilt wird.

weiteren Kommentar laden
15

Für mich liest es sich so, als wäre er erst mit dem 50:50 einverstanden gewesen als noch zusätzlich Geld über die Selbstständigkeit rein kam ?

In eurem Fall würde ich es so machen :
Schau was du seit Geburt an an Ersparten ausgegeben hast und leg vorerst alles aus der Selbstständigkeit zurück um den gesparten Betrag wieder auf dem Konto zu haben.
Wenn du den Betrag wieder zurück hast, kannst im Anschluss das Geld aufs gemeinsame Konto tun.

17

Ich finde eure jetzige Regelung, alles in einen Topf, klingt fair. Ihr seid eine Familie und wirtschaftet zusammen. Was nicht fair war, war die finanzielle Aufteilung in den Jahren davor. Du hast massiv Erspartes einsetzen müssen, um euer gemeinsames Kind zu betreuen.
Ich würde mal gucken, ob du ausrechnen kannst was dir da durch die Lappen gegangen ist. Dann würde ich mich mit meinem Mann an den Tisch setzen und ihm erklären, dass ich den Lohnausfall der letzten Jahre nun mit meiner selbstständigen Tätigkeit wieder auffülle. Sobald das passiert ist, könnt ihr euch wieder zusammen setzen und eine Regelung finden, die ihr beide fair findet.

18

Wenn dein Kind schon zur Schule geht, dann ist die "Care-Arbeit" ja schon etwas begrenzt und das Kind kann sich auch alleine beschäftigen.
Und die Bring- und Holzeiten zur/von Schule könntest du dir eigentlich sparen. Fährt dein Kind nicht mit dem Bus oder läuft mit anderen Kindern zur Schule? Ist es da komplett auf deinen Fahrdienst angewiesen?
Zudem: Bei Schichtarbeit ist ja dein Mann auch entweder morgens oder mittags da, um das Kind ggf. zu bringen/holen.
Warum macht er das nicht, wenn nötig?

Und ja. Ich bin der Meinung: Wenn man schon alles in 1 Topf wirft, dann mit allem Wenn und Aber. Dann sollte es keine Rolle spielen, wer zeitweise mehr einzahlt und wer weniger. Was, wenn du monatelang keinen Auftrag mehr hast?

Wenn du absolute Gleichbehandlung möchtest, dann müsst ihr
a) beide die selbe Kohle ranschaffen (du womöglich mit nem Nebenjob, sofern du grade keine Aufträge hast)
b) beide genau Halbe/Halbe im Haushalt erledigen
c) 1 x pro Woche einen gemeinsamen Einkauf tätigen, sofern du das als Arbeit empfindest

LG